Titel: | Verbesserungen an den Lampen, worauf sich Jeremiah Bynnei, Lampenmacher in Birmingham, am 9. Decbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LXXVII., S. 358 |
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LXXVII.
Verbesserungen an den Lampen, worauf sich
Jeremiah Bynnei,
Lampenmacher in Birmingham, am 9. Decbr. 1837
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1838,
S. 220.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Bynnei's verbesserte Lampen.
Meine Erfindung betrifft eine eigene Art den Lampenflammen die zur Unterhaltung der
Verbrennung noͤthige Menge Luft zuzufuͤhren, um der Flamme dadurch
eine groͤßere Laͤnge, mehr Ruhe und einen helleren Glanz zu
verschaffen. Sie beruht auf der Anwendung gewisser deflectirender
Oberflaͤchen in Verbindung mit eigens geformten Rauchfaͤngen. Die
Luftstroͤme wirken hiedurch uͤber dem Entzuͤndungspunkte auf
die Flamme, und wuͤrden, wenn sie bloß von einer Seite her gegen dieselbe
schluͤgen, sie in Horizontaler Richtung seitwaͤrts blasen. Dadurch aber, daß sie von allen
Seiten her getrieben werden, erhaͤlt die Flamme eine Ruhe und einen Glanz,
der bisher noch auf keine andere Weise erzielt worden ist. Besonderes Augenmerk ist
darauf zu richten, daß die deflectirten Luftstroͤmungen, welche von allen
Seiten her die Flamme zu durchkreuzen trachten, dieselbe uͤber dem
Entzuͤndungspunkte treffen, weil es wesentlich darauf ankommt, daß die Flamme
unter jenem Punkte gebildet werde, an dem die Luftstroͤme auf sie
treffen.
Fig. 36 ist
ein Durchschnitt einer Lampe mit einem gewoͤhnlichen Brenner mit
Roͤhrendocht. a ist ein außen herumlaufender
vorspringender Ring, in welchem die Deflectoren ruhen. Der Deflector b besteht aus einer kegelfoͤrmigen
Metalloberflaͤche, in der sich eine Anzahl Loͤcher befindet, durch
welche die Luft von einer unter dem Entzuͤndungspunkte gelegenen Stelle nach
Aufwaͤrts gelangen kann. An dem oberen Theile ist eine fuͤr den
Durchgang der Flamme bestimmte Oeffnung d. Es ist klar,
daß, wenn die Luft durch c, c stroͤmt, die
Luftstroͤme von dem Deflector b geleitet werden;
und daß sie, wenn sie an die Theile e, e, e
emporgelangen, eine bedeutende Geschwindigkeit erreicht haben, wo sie dann gegen
diese Theile e, e anschlagen, und von hier aus in einer
quer durch die Flamme fuͤhrenden Richtung zuruͤkgeworfen werden. f, f, g, g ist der Rauchfang, dessen unterer Theil einen
groͤßeren Durchmesser und auch eine groͤßere Laͤnge als der
obere Theil g, g hat. Der Rauchfang muß nothwendig diese
Gestalt haben, wenn man den vollen Effect erzweken will.
Fig. 37 ist
ein theilweiser Durchschnitt einer Lampe, deren Brenner fuͤr einen platten
Docht eingerichtet ist.
Fig. 38 zeigt
einen theilweisen Durchschnitt einer Lampe mit Argand'schem Brenner.
Fig. 39 und
40 stellt
einen Gasbrenner vor.
An allen diesen Figuren sind zur Bezeichnung der einzelnen Theile die gleichen
Buchstaben beibehalten, und an allen sieht man meine Erfindung auf die betreffenden
Arten von Lampen angewendet.
In Fig. 41
sieht man einen glaͤsernen Rauchfang, der jedoch nicht ganz aus Glas besteht,
sondern dessen oberer Theil aus Metall geformt ist, und der eine centrale
Stroͤmung uͤber der Flamme hervorbringt. Es sind, wie man sieht, keine
Oeffnungen vorhanden, welche Luft in den Rauchfang eintreten lassen, mit Ausnahme
jener Luft, die bei e, e durch den Deflector dringt.
Man kann die Deflectoren auch in Verbindung mit gewoͤhnlichen
glaͤsernen Rauchfaͤngen anwenden; doch ziehe ich die von mir
angegebenen vor. Ich schließe mit der Bemerkung, daß ich mich an keine Form von Lampe binde, da
die Form je nach Geschmak abgeaͤndert werden kann.