Titel: Verbesserungen in der Gewinnung von Kupfer aus den Kupfererzen, worauf sich Nicholas Troughton, in Broad Street in der City of London, am 22. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 71, Jahrgang 1839, Nr. XII., S. 51
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XII. Verbesserungen in der Gewinnung von Kupfer aus den Kupfererzen, worauf sich Nicholas Troughton, in Broad Street in der City of London, am 22. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Novbr. 1838, S. 289. Troughton's Gewinnung des Kupfers aus den Kupfererzen. Die Kupfererze muͤssen dem gewoͤhnlichen Verfahren gemaͤß mehreremale calcinirt oder geroͤstet werden, wobei sich die aus dem hiezu verwendeten Brennstoffe entwikelten Duͤnste mit jenen verbinden, die durch die Hize aus den Kupfererzen ausgetrieben werden. Diese vermischten Daͤmpfe entweichen, nachdem sie durch Feuerzuͤge gestroͤmt, durch den Schornstein in die Luft, und werden wegen der in ihnen enthaltenen Stoffe der ganzen Nachbarschaft, und namentlich auch der Vegetation schaͤdlich. Man hat diesem Uebel schon, auf verschiedene Weise abzuhelfen gesucht; so ließ man die Daͤmpfe z.B. in eigenen Zuͤgen uͤber Wasser streichen; so schlug man vor, in die Zuͤge kleine Wasserstrahlen einzutreiben, damit sich diese mit den Daͤmpfen vermengen sollten; so empfahl man auch, obwohl es wegen der großen Masse der zu behandelnden Daͤmpfe nie zur Ausfuͤhrung kam, die Daͤmpfe mit Huͤlfe von Pumpen oder anderen Vorrichtungen durch Wasser zu treiben. Aller dieser Rathschlaͤge ungeachtet brachte man es aber noch nie dahin, dem Uebel auf eine einigermaßen wirksame Weise Einhalt thun zu koͤnnen. Durch meine Erfindung sollen nun die aus dem Brennstoff entwikelten Daͤmpfe verhindert werden, sich mit jenen Daͤmpfen zu verbinden, die aus den Kupfererzen aufsteigen. Leztere muͤssen mit Wasser in Beruͤhrung gebracht und gewaschen werden, damit sie den in ihnen enthaltenen Schwefel und auch die uͤbrigen schaͤdlichen Stoffe groͤßten Theils abgeben, bevor sie in die freie Luft austreten. Auf diese Weise wird die Menge der zu behandelnden Daͤmpfe sehr vermindert; denn die Daͤmpfe, welche aus dem Brennstoff entweichen, kann man wegen ihrer geringen Schaͤdlichkeit fuͤglich frei davon gehen lassen. Meine Erfindung bezieht sich auch nicht auf das Waschen der Daͤmpfe der Kupferwerke im Allgemeinen, sondern lediglich auf die Behandlung jener aus den Kupfererzen entwikelten Daͤmpfe, die sich nicht mit den aus dem Brennmaterial entbundenen Daͤmpfen vermischt haben. Ich suche meinen Zwek auf folgende Art zu erreichen. Ich baue mir einen Ofen, in welchen ich eine Reihe Retorten, die den Gasretorten aͤhnlich, aber aus einem feuerfesten Thone oder einem anderen entsprechenden Materiale fabricirt sind, einseze. Die Vorstoͤße dieser Retorten, von denen jede gegen 3 Cntr. fassen soll, verbinde ich durch Roͤhren mit einer Hauptroͤhre. Diese Retorten fuͤlle ich von dem den Vorstoßroͤhren entgegengesezten Ende her beilaͤufig 4 Zoll hoch mit dem Erze, worauf ich die Oeffnung mit einem Ziegel schließe, in welchem sich zum Behufe des Einlassens der Luft ein Loch von 2 bis 3 Zoll im Gevierte befindet. Das Erz muß, damit die Luft gleichmaͤßig darauf einwirken kann, von Zeit zu Zeit umgewendet werden. Die Luftloͤcher koͤnnen uͤbrigens, waͤhrend das Roͤsten von Statten geht, je nach Gutduͤnken mehr oder weniger mit feuerfestem Thone verpfropft werden, und ebenso kann man auch di Fugen zwischen dem erwaͤhnten Ziegel und der Retorte mit Thon verstreichen. Der Schornstein des Ofens muß einen Regulator haben, womit das Feuer so geleiter werden kann, daß die Retorten stets der gehoͤrigen Hize ausgesezt sind. Man erkennt dieß leicht, wenn man durch eines der angegebenen Loͤcher auf das Erz blikt. Mit der Hauptroͤhre, welche die Daͤmpfe, die sich aus dem Erze entwikeln, aufnimmt, bringe ich einen Saugapparat oder ein Geblaͤse, wie man es an den Eisenwerken zu haben pflegt, in Verbindung. Von welcher Art dieser Apparat seyn mag, so muß er aus Materialien zusammengesezt seyn, auf welche die aus den Erzen entwikelten schwefligen und anderen Daͤmpfe keine nachtheilige Wirkung ausuͤben. Von dem Geblaͤse aus fuͤhrt eine Roͤhre uͤber die Oberflaͤche eines Behaͤlters, der bestaͤndig mit frischem Wasser versehen wird; und von dieser Roͤhre aus tauchen viele kleine Roͤhren beinahe bis auf den Boden des Wasserbehaͤlters unter. Von der Kleinheit dieser Roͤhren und der hiedurch bedingten Kleinheit der Stroͤmchen, in welche die Daͤmpfe vertheilt werden, haͤngt die Tiefe ab, welche das Wasser im Wasserbehaͤlter haben muß. Je duͤnner naͤmlich die Roͤhren, um so weniger tief braucht das Wasser zu seyn, um die Daͤmpfe zu waschen, zu verdichten und ihrer schaͤdlichen Bestandtheile zu berauben. Ich erklaͤre ausdruͤklich, daß die zu meinem Zweke verwendeten Apparate nicht in den Bereich meiner Erfindung gehoͤren, und daß ich mich auch nicht an die in dieser Hinsicht getroffene Anordnung binde, obschon dieselbe nach meiner bisherigen Erfahrung fuͤr eine der besten gelten duͤrfte.