Titel: | Verbesserungen an den Eggen, worauf sich Robert Finlayson, M. D. in Regent Street, Cheltenham in der Grafschaft Gloucester, am 21. April 1838 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 71, Jahrgang 1839, Nr. LXXXVI., S. 446 |
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LXXXVI.
Verbesserungen an den Eggen, worauf sich
Robert Finlayson,
M. D. in Regent Street, Cheltenham in der Grafschaft Gloucester, am 21. April 1838 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
1839, S. 39.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Finlayson's verbesserte Eggen.
Meine Erfindung betrifft sechs Punkte, naͤmlich: 1) einen verbesserten Bau des
Gestelles des vorderen Rades, in Folge dessen das Rad beim Umwenden etc. stets genau
hinter der Dille der Egge laͤuft. 2) eine verbesserte Methode den Schaft des
vorderen Rades mit dem Hebel zu verbinden, in Folge deren die Zinken der Egge leicht
aus dem Boden gehoben oder so gestellt werden koͤnnen, daß sie auf
gehoͤrige Tiefe
eindringen. 3) eine verbesserte Form der Zinken, wodurch dieselben staͤrker
gemacht und fuͤr geringe Kosten mit 2 Ausruͤkzinken ausgestattet
werden koͤnnen. 4) eine verbesserte Stellung und Adjustirungsweise der
hinteren Raͤder. 5) die Anwendung der Ausruͤkzinken, die nach Belieben
arbeiten oder stillstehen koͤnnen. 6) die Anwendung gußeiserner Hauen an den
Ausjaͤt- oder Drilleggen.
Fig. 23 ist
eine meiner verbesserten Drilleggen, deren Gestell und Querbalken ich
gewoͤhnlich aus Schmiedeisen verfertigen lasse, die aber ebenso gut auch aus
Gußeisen oder Holz bestehen koͤnnen. An den Querbalken ist eine eigene Art
von Zinken angebracht, welche man in Fig. 26 und 27 sieht;
erstere haben die Gestalt der vorderen Zaͤhne des unter dem Namen Dinotherium giganteum bekannten urweltlichen Thieres;
leztere dagegen nenne ich, da sie an der Außenseite der Schulter des Gestelles
angebracht sind, die Ausruͤkzinken (outrigger
tines). Diese Zinken befinden sich vor den Querbalken und sind von Vorne
nach Hinten durch dieselben gefuͤhrt, waͤhrend sie sonst von Unten
nach Oben durch dieselben gestekt sind. Theils aus diesem Grunde, theils wegen der
Biegung, die sie haben, werden die Pflanzentheile, auf welche die Zinken auf dem
Wege durch den Boden treffen, nach Aufwaͤrts getrieben und bei A weggeschafft, so daß sich also diese Egge von selbst
reinigt. Die Tiefe, bis auf welche die erste Zinkenreihe eindringt, wird durch den
Regulirhebel bedingt. Der kurze Arm dieses Hebels ist an dem vorderen Theile des
Gestelles bei B befestigt; sein laͤngerer Arm
hingegen erstrekt sich nach Ruͤkwaͤrts, um hinter dem Gestelle bei C in den Bereich des Arbeiters zu kommen. Eine kleine
Streke hinter seinem Befestigungspunkte in dem Gestelle geht der Hebel durch ein
Zapfenloch, welches in dem Schafte des vorderen Rades bei D angebracht ist, und in welchem er sich also wie an seinem Drehpunkte
bewegt. Es ist offenbar, daß, wenn der Griff des Hebels C zwischen dem senkrecht stehenden Fuͤhrer von E nach F herab bewegt wird,
das Gestell emporsteigt, womit nothwendig die Zinken aus dem Boden
zuruͤkgezogen werden; hebt man hingegen den Hebel bis an den oberen Theil des
Fuͤhrers, naͤmlich bis zu E empor, so
werden die Zinken am tiefsten eingreifen. Das vordere Rad und dessen Gestell drehen
sich an einem Zapfen, welcher bei G in dessen Schaft
eingesezt ist, so zwar, daß das Rad beim Umwenden etc. ganz sicher und richtig
hinter der Dille der Egge laͤuft. Der Schaft dieses Rades ist auf solche
Weise mit dem Hebel verbunden, daß man diesen verlaͤngern oder
verkuͤrzen und dadurch seine Hebelkraft reguliren kann. Auf sehr weichem
Erdreiche, in welchem ein einziges Rad leicht versinkt, kann man statt einem zwei
Raͤder anwenden, wo dann das Gestell des Vorderrades zwischen den beiden Raͤdern
bei H an einer Achse spielt. Die Tiefe, bis auf welche
die lezten Zinkenreihen einzudringen haben, wird durch einen mit den Achsen
verbundenen Griff, welcher mittelst eines durch ihn gehenden Zapfens an dem an der
inneren Seite der Raͤder befindlichen Quadranten befestigt ist, regulirt. Je
nachdem man naͤmlich diesen Griff nach Auf- oder nach Abwaͤrts
bewegt, werden die hinteren Raͤder dem Gestelle naͤher gebracht oder
weiter davon entfernt, so daß die Zinken hiedurch bis auf die gehoͤrige Tiefe
eindringen. Außerdem sind die hinteren Raͤder auch noch weiter nach Vorne zu
an den Seitentheilen des Gestelles angebracht, als an der gewoͤhnlichen Egge,
wodurch sie eine groͤßere Starrheit erlangen, was fuͤr die Arbeit auf
schwerem Boden von großer Wichtigkeit ist. Die Ausruͤkzinken sind an der
Außenseite des Gestelles an der Schulter bei I
angebracht, und koͤnnen je nach der Staͤrke des zum Ziehen verwendeten
Viehes oder der Schwere des Bodens in Anwendung gebracht oder unbeweglich gestellt
werden.
Meine verbesserten, aus Gußeisen gearbeiteten Hauen sieht man in Fig. 28. Sie passen an
die Zinken der Ausjaͤt- oder Drillegge, und koͤnnen an diese
angestekt werden, wenn man die Wurzeln der Unkraͤuter unter der Erde
abschneiden will.
Fig. 24 zeigt
eine kleinere Ausjaͤtegge, die auf leichtem Boden von zwei, und auf sehr
schwerem von 4 Pferden gezogen werden kann. Sie weicht nur in Hinsicht auf das
Gestell etwas Weniges von der Egge Fig. 23 ab, mit der sie
in allen anderen Dingen uͤbereinstimmt.
Fig. 25 zeigt
meine, mit den Hauen ausgestattete Drillegge. Sie hat sieben Zinken, von denen die
vordere wie ein Entenfuß geformt ist. Sie ist so regulirt, daß sie zwischen den
Ruͤben- oder Kartoffelreihen in gehoͤriger Tiefe und Breite
arbeitet. Sie eignet sich besonders zur Reinigung des Bodens von Queken und anderen
derlei Unkraͤutern. Man laͤßt sie in diesem Falle am besten von einem
Pferde ziehen, welches in einer Furche hin und in der benachbarten Furche
zuruͤk geht. Die gußeisernen Hauen, die man in Fig. 28 sieht, lassen
sich beliebig anfielen, wenn auf Ruͤben- oder Kartoffelaͤkern
gearbeitet wird.