Titel: Verbesserter Apparat zur Regulirung und Erzielung eines gleichmäßigen Gaszuflusses an die Gasbrenner, worauf sich Hugh Ford Bacon in Cambridge am 9. April 1835 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 73, Jahrgang 1839, Nr. IX., S. 29
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IX. Verbesserter Apparat zur Regulirung und Erzielung eines gleichmaͤßigen Gaszuflusses an die Gasbrenner, worauf sich Hugh Ford Bacon in Cambridge am 9. April 1835 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Mai 1839, S. 89. Mit Abbildungen auf Tab. I. Bacon's verbesserter Gasapparat. Ich erziele den gleichmäßigeren Gaszufluß an die Gasbrenner durch eine neue Methode den wechselnden Druk des Gases während seines Ueberganges von dem Gasometer an den Brenner so zu benuzen, daß die Oeffnung oder die Oeffnungen, durch welche das Gas tritt, je nach den in dem Druke vorgehenden Veränderungen mehr oder weniger geschlossen oder geöffnet werden. Eine Methode dieses zu erzweken, ersieht man aus Fig. 42, wo A, A einen Durchschnitt eines aus Glas, Metall oder einem anderen geeigneten Materiale bestehenden Gefäßes andeutet. Dieses Gefäß ist ringsum geschlossen, mit Ausnahme der Mündungen B und C, von denen erstere für den Eintritt und leztere für den Austritt des Gases bestimmt ist. An der Austrittsröhre C ist ein ins Gleichgewicht gesezter Hebel D befestigt, welcher seinen Drehpunkt an den in die Seite der Röhre C geschraubten Zapfen E hat. Die Röhre C, deren unteres Ende flach geschlossen ist, communicirt mittelst einer Spalte F mit der durch punktirte Linien angedeuteten Kammer G, welche in Fig. 43 deutlicher zu ersehen. Unmittelbar auf die Spalte F paßt ein flaches Metallstük oder ein sogenannter Governor H, der mit dem Hebel D aus einem Stüke besteht, und der mittelst seines Randes die Spalte F mehr oder weniger schließt, je nachdem der Arm des Hebels herabgedrükt oder nach Aufwärts bewegt wird. I ist das Gegengewicht des Hebels D. J ist eine Haut oder ein geöhlter oder lakirter Seidenzeug, oder ein anderer derlei biegsamer und luftdichter Zeug, welcher fest und so flach als möglich, ohne jedoch gespannt zu seyn, über die äußere Seite des größeren Theiles des Ringes K, K gezogen und daran festgemacht ist. Dieser Ring paßt so genau in das Gefäß A, A, daß unter ihm und dem Zeuge J kein Gas entweichen kann. L, L ist eine convexe Metallscheibe, welche mittelst der metallenen Stange oder des Drahtes M, die in die Scheibe L, L eingeschraubt ist, an das eine Ende des Hebels D gegliedert ist. Die Stange M sezt hiebei auch durch den Zeug J, J, an der sie mittelst der Bindeschraube N gasdicht festgemacht ist. Unter der Scheibe L befindet sich eine metallene Spiralfeder, welche mit dem einen Ende nach Aufwärts gegen die Scheibe L drükt, während sie mit dem anderen Ende auf der Metallplatte P ruht. In den Eken dieser Platte sind, wie in Fig. 44 zu sehen, drei Löcher angebracht, mit denen die Platte an dreien Metalldrähten mit Schraubengängen, von denen man bei Q, Q zwei sieht, aufgehängt ist. Diese Drähte oder Stäbchen sind in dem Ringe K, K festgemacht, und hiedurch ist eine gewisse Hebung oder Niederdrükung der Feder möglich gemacht. Wenn die Scheibe L durch die Spiralfeder O nach Aufwärts gedrängt wird, so wird sich ihre convexe Oberfläche an den Zeug J anlegen, welcher dann eine glatte und ebene Wölbung bekommt, wie man in Fig. 42 sieht. Das bei B eintretende Gas sucht je nach dem Druke, unter dem es sich befindet, den Zeug J, J mehr oder weniger herabzudrüken; und dieser Druk wird durch die Scheibe L an die Feder O fortgepflanzt, so daß diese je nach dem Druke des Gases und je nach ihrer eigenen Kraft mehr oder weniger zusammengedrükt und verkürzt wird. In Folge dieser Bewegung hebt die Stange M das Ende des Hebels D empor, wo dann die Platte oder der Governor H sich über den oberen Theil der Spalte F legt, so daß diese zum Theile geschlossen und der Abfluß des Gases an die Brenner mithin beschränkt wird. Mindert sich aus irgend einer Ursache der Druk des Gases in dem Gefäße A, so verlängert sich die Feder O, und die Folge hievon ist, daß die Stange M das Ende des Hebels D emportreibt, daß die Platte H von der Spalte F zurükgezogen wird, und daß mithin das Gas durch eine größere Oeffnung an den oder die Brenner austreten kann. Fig. 46 ist ein Durchschnitt eines anderen Apparates, womit der Zufluß des Gases an die Brenner regulirt werden soll. Man bemerkt hier nebst dem Gefäße A, A auch ein inneres Gefäß oder einen cylindrischen Ring V, V, welcher gasdicht in den Dekel des Gefäßes A eingesezt ist, und an dessen Boden man den metallenen Ring K, K festgemacht sieht. Ueber den Rand dieses Ringes ist der Zeug oder die Haut J, J gezogen, ohne jedoch aus den oben angegebenen Gründen angespannt zu seyn. An dem unteren Ende der Stange M ist mit einem Schraubengewinde oder auf andere Weise eine hohle metallene oder gläserne Kugel W befestigt. Die an der Büchse G befindliche Spalte X läuft hier nicht gerade, sondern in einer Curve. Man gießt bei den Löchern, welche in dem zwischen der Wand des Gehäuses A und der Außenseite des inneren Gefäßes V, V gelegenen Raum angebracht sind, und welche auch die atmosphärische Luft ein- und austreten lassen, so lange Wasser in das Gehäuse A, bis die Kugel oder der Schwimmer W zum Schwimmen kommt, und in die aus Fig. 46 ersichtliche Stellung emporsteigt. Der obere Theil dieses Schwimmers, welcher mit L, L bezeichnet ist, ist wie die in Fig. 42 abgebildete Scheibe L convex, und zwar zu demselben Zweke, zu welchem der Scheibe diese Gestalt gegeben ist. Wenn der untere Theil, welcher zum Behufe einer leichteren Adjustirung kegelförmig gebildet ist, durch das durch den Apparat strömende Gas herabgedrükt wird, wie man dieß in Fig. 47 sieht, so wird die Flüssigkeit in dem Gefäße A, A emporsteigen, und zwar mit einem fortwährend zunehmenden Widerstande, welcher je nach der Zunahme des Drukes des Gases, der durch die Spiralfeder O in Fig. 42 und durch das Gewicht U in Fig. 45 ausgeübt wird, verschieden ist. Die Bewegungen des Schwimmers pflanzen sich durch die Stange M an die Platte oder an den Governor Y fort, und dieser bewegt sich hiedurch über die Spalte X, wodurch gleichfalls wieder ein mehr gleichmäßiger Zufluß von Gas an die Brenner erzielt wird. Die Platten oder Governors H und Y werden die Spalten F und X je nach dem Druke, den das Gas während seines Durchganges durch das Gefäß A, A in Fig. 42 und durch das Gefäß V, V in Fig. 46 ausübt, mehr oder weniger schließen. In Fig. 48 sieht man einen Apparat, welcher, wie der unter Fig. 46 beschriebene, die beiden Gefäße A, A und V, V hat; an dem aber die Haut J, J und die Scheibe L oder der Ring K weggelassen ist. Die Stange M der Kugel oder des Schwimmers W ist an einen Hebel D gegliedert, welcher mit einem Governor H, der dem in Fig. 42 beschriebenen ähnlich ist, ausgestattet ist. An diesem Schwimmer W bemerkt man eine Schraubenmutter N, womit er je nach Umständen an der Stange M gestellt werden kann. In den Schwimmer sind drei Zapfen, von denen man bei a, a zwei sieht, eingelassen. Diese Zapfen haben zu verhindern, daß die Seiten des Schwimmers mit dem innern Gesäße V, V, welches hier dem Boden des äußeren Gefäßes A, A viel näher liegt als in Fig. 46, in Berührung kommen; es muß übrigens soviel Raum gestattet seyn, daß die Flüssigkeit frei aus einem Gefäße in das andere übergehen kann, damit sie in dem inneren Gefäße V, V stets auf einer Höhe bleibt, bei der die Kugel W schwimmt. An diesem Apparate drükt das Gas bei seinem Durchgange durch denselben direct auf die Oberfläche der in dem inneren Gefäße V, V enthaltenen Flüssigkeit, statt auf die in Fig. 46 und 47 beschriebene Haut. Der Schwimmer W steigt und fällt mit der Flüssigkeit, je nachdem der Druk des Gases auf diese wechselt. Das Steigen und Fallen der Flüssigkeit in dem zwischen dem Gefäße A und dem inneren Gefäße V befindlichen Raume, während sie zugleich in dem inneren Gefäße V steigt oder fällt, vertritt hier das Geschäft der Spiralfeder O, welche man in Fig. 42, und des Hebels mit dem Gewichte U, den man in Fig. 45 sieht; denn es erzeugt je nach dem Wechsel des Drukes des Gases eine fortwährende Zu- oder Abnahme des Widerstandes. Da das Ende des Hebels d, je nachdem der Schwimmer steigt oder fällt, mittelst der Stange M hinauf- oder herabbewegt wird, so wird die Platte oder der Governor H eine entsprechende Bewegung über die Spalte F bekommen, und sie je nach dem Wechsel des Drukes des Gases in größerer oder geringerer Ausdehnung eröffnen oder schließen.

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