Titel: Ueber einen verbesserten Apparat zur Speisung der Oefen der Dampfkessel etc. Von Hrn. John Oldham.
Fundstelle: Band 73, Jahrgang 1839, Nr. LII., S. 244
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LII. Ueber einen verbesserten Apparat zur Speisung der Oefen der Dampfkessel etc. Von Hrn. John Oldham. Aus dem London Journal of arts. Jun. 1839, S. 197. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Oldham's verbesserter Apparat zur Speisung der Oefen der Dampfkessel. Ich übergebe hiemit eine Beschreibung meines verbesserten Ofens für Dampfkessel u. dergl. Da ich mich desselben an der Bank von Irland seit dem Jahre 1821 unausgesezt bediente, so kann ich ihn mit allem Rechte Jedermann empfehlen. An den in Fig. 29 und 30 beigegebenen Zeichnungen ist a der Kessel; b sind die Feuerzüge; c das Flammenbett; d der eigentliche Ofen; e, e, e die sich schwingenden Roststangen; f die Rükenplatte, welche hier als Speisungsvorrichtung dient; g der Trichter, in den die zerschlagene Steinkohle gebracht wird, und dessen Schlund sich bei h befindet; j, j die Kohlenvertheiler; k eine am Grunde des Trichters befestigte Platte; l eine bewegliche Platte, welche die Steinkohlen durch die zwischen dem Boden des Trichters und dessen Schlund befindliche Oeffnung treibt, damit sie in den Speisungstrog fallen; m eine kleine horizontale Welle, welche von der Dampfmaschine 5 bis 6 Mal in der Minute umgetrieben wird; n ein an dieser Welle fixirtes Excentricum, welches mittelst zweier Krummzapfen die Platte l hin und her bewegt. Diese Bewegung läßt sich ausdehnen oder beschränken, je nachdem man die Spalten, die sich in den Verbindungsstangen der beweglichen Platte befinden, öffnet oder schließt. Dasselbe Excentricum n bewirkt auch, daß sich die Roststangen auf ihren halbkreisförmigen vorspringenden Endstüken, welche in entsprechenden hohlen Einziehungen zweier zu beiden Seiten der Aschengrube befindlicher Schwellen liegen, hin und her bewegen. Diese Bewegung wird durch die Stange o, welche mittelst der senkrechten Hebelstüke p, p mit dem Excentricum in Verbindung stehen, mitgetheilt. An der Seite dieser Stange o befinden sich nämlich Rippen oder Vorsprünge, welche die runden Zapfen, die an dem unteren oder dünnen Rande einer jeden Roststange hervorragen, erfassen. An der Treibwelle und zwar dicht an dem Excentricum befindet sich auch eine Schneke oder ein Däumling q. An der inneren Seite der Aschengrube ist ein Krummhebel r, welcher einen langen und einen kurzen Arm hat, befestigt. Der längere dieser Arme steht durch eine Stange s mit einem kurzen, am Boden des Speisungstroges fixirten Hebel in Verbindung. An dem kürzeren Arme dagegen ist eine Schnellwaage angebracht, deren verschiebbares Gewicht mittelst einer Bindeschraube an jeder beliebigen Stelle fixirt werden kann. Dieses Gewicht erhält die Spize des Krummhebels r stets in Berührung mit der Schneke, so daß, wenn der Krummhebel umläuft, bis seine Spize an den Abfall der Schneke gelangt, das Gewicht nachgibt und mit dem Ende seines Stabes auf die Feder t schlägt, wodurch der Speisungstrog in senkrechte Stellung emporgetrieben wird und seinen Inhalt gleichmäßig über die ganze Oberfläche des Feuers ausleeren muß. Dieses System ist auf alle Oefen, welche Länge sie auch haben mögen, anwendbar; denn man braucht nur die Gewichte zu verschieben. Der Speisungstrog soll durch Rippen in eine geeignete Anzahl Fächer abgetheilt seyn. Ein Ofen dieser Art hat folgende Eigenschaften: 1) verbrennt er weniger Brennmaterial; 2) verzehrt er alles Gas und allen Rauch; 3) ergaben sich viel weniger Abfälle und in Folge der Bewegung der Roststangen können die Kohlen nicht an sie anbaken; 4) endlich wird der Schürhaken, die Rakel und die Feuerschaufel beinahe ganz entbehrlich, die Dampferzeugung geht gleichmäßiger von Statten, und man braucht in derselben Zeit, in welcher die Feuerzüge sonst 10 Mal gereinigt werden mußten, dieses lästige Geschäft nur ein Mal zu verrichten. Die Abfälle der Schmiedefeuer lassen sich in diesem Ofen mit großer Ersparniß und großem Vortheile brennen. Ich kann auch versichern, daß die Kessel und die Feuerstellen weniger Schaden leiden, als bei der gewöhnlichen Heizung. Roststangen, welche mir 5 Jahre gedient hatten, zeigten sich selbst nach dieser Zeit noch in trefflichem Zustande; die Ursache fällt in die Augen. Ich übergebe meinen Apparat dem Publicum zu ganz freier Benuzung, und wünsche, daß es daraus Nuzen ziehen möge.

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