Titel: Verbesserungen an den Hähnen für Wasserleitungsröhren, welche auch für Dampf, Gas und andere Zweke anwendbar sind, und worauf sich Ovid Topham, Ingenieur in Whitecroß-Street in der Grafschaft Middlesex, am 5. Oktbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 75, Jahrgang 1840, Nr. XXIII., S. 102
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XXIII. Verbesserungen an den Haͤhnen fuͤr Wasserleitungsroͤhren, welche auch fuͤr Dampf, Gas und andere Zweke anwendbar sind, und worauf sich Ovid Topham, Ingenieur in Whitecroß-Street in der Grafschaft Middlesex, am 5. Oktbr. 1837 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Okt. 1839, S. 42. Mit Abbildungen aus Tab. II. Topham's verbesserte Haͤhne fuͤr Wasserleitungsroͤhren etc. Meine Erfindung betrifft hauptsächlich die gewöhnlich unter der Erde angebrachten Hähne oder Wechsel der Wasser- und Gasröhren, deren Metall theils in Folge des Aufenthaltes unter der Erde, theils wegen der chemischen Einwirkung verschiedener mit ihnen in Berührung kommender Erden gar sehr dem Roste und der Zerstörung ausgesezt ist. Dieser nachtheilige Einfluß zeigt sich besonders an den eisernen Schraubenbolzen und Muttern, sowie auch an der Metallliederung, deren man sich an den Gefügen der Theile, aus denen der Körper dieser Hähne oder Wechsel zu bestehen pflegt, bedient. Meine Absicht ist nun, diesem Uebel und dem daraus folgenden häufigen Auslassen dieser Hähne dadurch zu steuern, daß ich an diesen Hähnen oder Wechseln die seitlichen und senkrechten Gefüge, und mithin auch die sonst an ihnen erforderlichen Schraubenbolzen und Liederungen beseitige. Ich bilde zu diesem Behufe den Körper oder die Büchse der Hähne aus einem einzigen fortlaufenden Metallstüke, an dem sich nur oben eine Oeffnung befindet, durch die der Schieber des Ventiles eingesezt und gehandhabt werden kann. Diese Oeffnung wird mit einem gewöhnlichen Dekel verschlossen, und durch diesen Dekel sezt die Stange oder Spindel, welche mit der Schraubenzahnstange und dem Getriebe oder der sonstigen zum Heben und Senken des Schiebers des Hahnes dienenden mechanischen Vorrichtung in Verbindung steht. Da dieser Dekel gewöhnlich nicht mit Erde bedekt wird, so sind seine Gefüge und Liederungen viel weniger der Zerstörung ausgesezt, als die sonst üblichen seitlichen Gefüge. Ich schreite nunmehr zur Beschreibung der Zeichnungen, in denen ich mehrere Modificationen meiner verbesserten Hähne und zugleich auch verschiedene Vorrichtungen zum Heben und Senken des Schiebers angegeben habe, wobei ich jedoch bemerken muß, daß ich leztere nicht mit zu meiner Erfindung rechne, sondern sie nur dargestellt habe, um den Mechanismus meiner Hähne anschaulicher zu machen. Fig. 52 zeigt einen meiner verbesserten Hähne in einem seitlichen Aufrisse. Fig. 53 ist ein senkrechter Durchschnitt durch denselben. Fig. 54 ein Grundriß, an dem der Dekel weggenommen ist, um das Innere deutlicher sehen zu lassen. Fig. 55 und 56 zeigen den aus dem Ventile genommene Schieber vom Rüken und von Vorne betrachtet. An diesen sowohl, als an allen folgenden Figuren sind gleiche Theile durch gleiche Buchstaben bezeichnet. a, a ist der Körper oder die Büchse des Ventiles, die mit den beiden zur Aufnahme der Enden der Wasserleitungsröhren dienenden Dillen b, c, sowie auch mit dem oberen Theile oder mit der Kammer d, in der sich der zum Heben und Senken des Schiebers dienende Mechanismus befindet, aus einem Stüke gegossen sind. Dieser Mechanismus besteht hier aus einer Zahnstange und einer endlosen Schraube. e ist der Dekel der Kammer d, der auf die gewöhnliche Weise mit Schraubenbolzen, Schraubenmuttern und Metallliederungen aufgepaßt ist. f ist die Stopfbüchse, durch welche die Spindel g, deren unteres Ende sich in einer entsprechenden Pfanne dreht, sezt, und in die eine endlose Schraube h geschnitten ist. Diese Schraube greift in die an der Hinteren Seite des Schiebers i angebrachte Verzahnung k. Der Schieber ist an den mit m, m bezeichneten Stellen genau an die vordere Seite der Mündung n des Ventiles oder Hahnes gepaßt, und wird, wenn er geschlossen ist, dadurch, daß die an der Büchse befindlichen keilförmigen Stüke o, o mit den Theilen p, p des Schiebers in Berührung kommen, dicht an die Mündung anschließend erhalten. Das Spiel dieses Hahnes wird aus einem Blike auf die Zeichnung so klar hervorgehen, daß ich nichts weiter darüber zu bemerken brauche. Fig. 57 ist ein Längendurchschnitt eines meiner verbesserten Hähne, woran der Schieber etwas anders geformt und anders angebracht ist. Derselbe hat nämlich doppelte Flächen, mit denen er an die Mündungen paßt, und wird durch eine männliche an der Spindel angebrachte Schraube, welche sich in einer an dem Schieber selbst befindlichen Mutterschraube dreht, in Bewegung gesezt. Fig. 58 ist ein Grundriß dieses Hahnes. Fig. 59 und 60 zeigen den Schieber und die Schraube von Hinten und von Vorne. Da zur Bezeichnung der Theile dieses Hahnes die früher gebrauchten Buchstaben beibehalten sind, und derselbe überhaupt höchst einfach gebaut ist, so bedarf es keiner weiteren Beschreibung desselben. Es genügt zu bemerken, daß der Schieber hier zwischen die Flächen zweier Mündungen n, n des Ventiles oder Hahnes eingepaßt ist. Fig. 61 ist ein seitlicher Aufriß; Fig. 62 ein senkrechter Längendurchschnitt; und Fig. 63 ein Grundriß einer anderen leichten Modification meines verbesserten Hahnes. Hier ist nämlich der Schieber so angebracht, daß seine vordere Seite an der vorderen Seite der Mündung n des Endstükes oder der Dille c anliegt, die hier in diesem Falle nicht mit der Büchse aus einem Stüke besteht, sondern durch ein Schraubengewinde und eine Liederung oder durch eine andere Art von Gefüge damit verbunden ist. Diese Einrichtung dürfte wohl von einigen deßhalb vorgezogen werben, weil sich bei ihr die vordere Fläche der Mündung leichter mit Genauigkeit arbeiten läßt; oder weil man, wenn man die Dille abnimmt, auch messingene Flächen daran anbringen kann, während bei den früher angegebenen Arten von Hähnen die Flächen der Mündungen mit Werkzeugen, die man durch die Kammer d in die Büchse einführt, bearbeitet werden müssen. Fig. 64 zeigt den Schieber einzeln für sich und von verschiedenen Seiten betrachtet. Fig. 65 ist ein seitlicher Aufriß; Fig. 66 ein senkrechter Durchschnitt und Fig. 67 ein Grundriß einer weiteren Modification meines Hahnes. Der Schieber ist hier mit doppelten Flächen, die mit den Mündungen beider Endstüke oder Dillen b, c in Berührung stehen, ausgestattet. Beide Dillen sind zu dem oben angegebenen Zweke zum Abnehmen eingerichtet. In allen übrigen Dingen sind die Hähne eben so gebaut, wie die oben beschriebenen. Fig. 68 zeigt den Schieber und dessen Spindel einzeln für sich und von verschiedenen Seiten gesehen. Ich brauche kaum zu bemerken, daß meine Hähne auch auf Dampfröhren, auf die Leitungsröhren in den Brauereien und Brennereien, und überhaupt überall anwendbar sind, wo man dem Auslassen, welches an den gewöhnlichen Hähnen an den seitlichen Gefügen Statt findet, vorbeugen will.

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