Titel: | Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf sich John Evans, Papierfabrikant in Birmingham, am 4. Febr. 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LXVI., S. 266 |
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LXVI.
Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf
sich John Evans,
Papierfabrikant in Birmingham, am 4. Febr. 1839
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1840,
S. 72.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Evan's Verbesserungen in der Papierfabrication.
Meine Erfindung bezieht sich auf jene Papiermaschinen, an denen man ein Vacuum
benüzt, um einen atmosphärischen Druk auf die Zeugmasse wirken zu lassen und dadurch
das Wasser aus ihr auszutreiben. Es soll nämlich durch meine Apparate unter einem
Theile der Oberfläche des Drahtgitters, auf welche sich die Zeugmasse ablagert, die
Luft ausgezogen werden, ohne daß durch die Anbringung der neuen Theile irgend eine
Veränderung in der sonstigen Maschinerie entsteht.
Man bediente sich an den Maschinen, an denen man die Luft unter der Oberfläche, auf
welche sich die Zeugmasse ablagerte, wegzuschaffen bemüht war, bisher der
Luftpumpen, die bekanntlich aus genau gebohrten Cylindern, in denen sich Kolben
auf- und nieder bewegen, bestehen, und die nicht nur bei der Anschaffung und
Unterhaltung einen bedeutenden Kostenaufwand veranlassen, sondern bei deren Spiel
auch eine bedeutende Reibung Statt findet. Ich beabsichtige nun die Herstellung von
Apparaten, die viel weniger kosten, bei weitem nicht so leicht in Unordnung
gerathen, im eintretenden Falle leichter zu repariren sind, und zum Betriebe einen
weit geringeren Kraftaufwand erheischen, indem an ihnen keine so starke Reibung
Statt findet, wie sie mit gut geliederten, in Stiefeln spielenden Kolben nothwendig
verbunden ist. Da der Bau der Papiermaschinen und die Anwendung des Vacuums an
denselben hinreichend bekannt ist, so kann ich mich in der Beschreibung lediglich
auf den von mir erfundenen Apparat beschränken.
In der Zeichnung Fig. 46 sieht man den aus drei Cylindern bestehenden Apparat für eine Fourdrinier'sche Maschine eingerichtet, obwohl er sich
übrigens auch für alle anderen Maschinen, an denen man die Luft unter der nassen
Zeugmasse wegschaffen, und dadurch einen Druk der Luft auf die obere Fläche der
Zeugmasse hervorzubringen gedenkt, anwenden läßt. a, b,
c sind drei Cylinder, oder anders geformte Gefäße, statt deren man auch ein
in drei Fächer abgetheiltes Gefäß nehmen kann. Diese Gefäße oder Kammern müssen oben
offen und zur Aufnahme von Wasser geeignet seyn. Durch deren Böden sezen drei Röhren
d, d, d, welche, wie die Zeichnung deutlich
darstellt, mit der Ausziehröhre e communiciren. In den
Kammern a, b, c, in welche Wasser gebracht wird, sind
die Röhren d mit umgestürzten Cylindern oder auch anders
geformten Recipienten f, f, f, welche unten offen sind,
umschlossen. An den oberen geschlossenen Enden dieser Cylinder sind die Stangen g befestigt, mit denen sie durch eine mit drei Knieen
versehene Kurbel in Bewegung gesezt werden. Um einer senkrechten Bewegung sicher zu
seyn, sind die Stangen mit gehörigen Führern versehen. An den oberen Enden der
Röhren d sind Ventile h
angebracht, die sich nach Außen öffnen, und an den oberen Enden der Cylinder f befinden sich die Ventile i, die sich gleichfalls nach Außen öffnen. Hieraus erhellt, daß, wenn die
Cylinder f emporgehoben werden, in den Röhren d Luft aufsteigt, welche sodann durch die Ventile h in die Cylinder f
eintritt. Beim Herabdrüken der Cylinder f dagegen
schließen sich die Ventile h und öffnen sich die Ventile
i, so daß also die in den Cylindern f befindliche Luft entweichen kann. Wenn man demnach die
Ausziehröhre e mit der Luftkammer, über der sich das
Drahtgitter befindet, auf welches sich die nasse Zeugmasse ablagert, in Verbindung
bringt, so wird aus dieser Kammer die Luft ausgezogen, und somit auf ähnliche Weise
wie sonst mit einer Luftpumpe ein theilweises Vacuum in ihr erzeugt. Bei j sieht man in punktirten Linien eine Luftkammer, wie
man sich ihrer bisher an den Fourdrinier'schen Maschinen
zu bedienen pflegte, angedeutet. Sie besteht aus einem vierseitigen Behältnisse,
über welches in entsprechenden Entfernungen von einander Stäbe gelegt sind, welche
als Träger für das Drahtgitter dienen, und während sie diesem Gitter eine
hinreichende Stüze gewähren, doch so viel Raum lassen, als zur Erzeugung eines
wirksamen Vacuums erforderlich ist.