Titel: | Verbesserte Schraubenwinde zum Heben und Fortbewegen schwerer Lasten in senkrechter und seitlicher Richtung, worauf sich George England, Ingenieur in Gloucester-Terrace, Vauxhall Bridge road, Grafschaft Middlesex, am 7. Mai 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 78, Jahrgang 1840, Nr. LXXXI., S. 414 |
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LXXXI.
Verbesserte Schraubenwinde zum Heben und
Fortbewegen schwerer Lasten in senkrechter und seitlicher Richtung, worauf sich
George England,
Ingenieur in Gloucester-Terrace, Vauxhall Bridge road, Grafschaft Middlesex, am
7. Mai 1839 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts. April 1840, S.
39.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
England's Schraubenwinde zum Heben schwerer Lasten.
Diese verbesserte Schraubenwinde zum Heben und Fortbewegen schwerer Lasten in
verticaler und seitlicher Richtung ist hauptsächlich zum Gebrauch für Eisenbahnen
bestimmt, um Maschinen und Wagen leicht wieder ins Schienengeleis zu bringen, wenn
sie durch irgend einen Unfall aus demselben getreten sind.
Die beigefügten Abbildungen zeigen die verbesserte Schraubenwinde von verschiedenen
Seiten. Fig.
16 ist eine Seitenansicht, Fig. 17 eine Endansicht
und Fig. 18
ein Grundriß derselben.
Ein solides rectanguläres Gestell a, a aus Gußeisen oder
einem sonstigen geeigneten Material bildet die stehende Basis der Schraubenwinde.
Auf der oberen Kante dieser Basis ruht verschiebbar ein beweglicher Rahmen b, b, und auf der oberen Seite dieses Rahmens sind vier
Stüzpfeiler c, c, c, c befestigt, welche die
Schraubenmutter d tragen, worin die senkrechte
Schraubenwelle e arbeitet. Der obere Theil der
Schraubenwelle geht in einen Knopf aus, welcher mehrere Oeffnungen zur Aufnahme
einer Handspeiche oder eines Hebels besizt, um die Schraube in ihrer Mutter zum
Behuf des Hebens oder Senkens drehen zu können. Am äußersten Ende der verticalen
Schraubenwelle sizt ein Stük g, welches sich auf
derselben frei herumdrehen läßt. Wenn die Schraubenwinde in eine solche Stellung
gebracht worden ist, daß das Stük g senkrecht gegen den
unteren Theil des zu hebenden Körpers drüken kann, so muß die senkrechte Welle
umgedreht werden, worauf das Heben des Gewichtes genau eben so, wie bei einer
gewöhnlichen Schraubenwinde, vor sich geht.
Nachdem auf diese Weise der Wagen oder der andere schwere Körper aus seiner Stellung
auf den Bahnschienen gehoben worden ist, kann er nun mit Hülfe meines verbesserten
Apparates auf folgende Weise unmittelbar seitwärts bewegt werden: eine horizontale
Schraubenwelle h, h ruht in geeigneten Lagern auf den
Enden der Gestellbasis
a, a und läßt sich vermittelst eines Hebels oder
einer Kurbel frei darin drehen. Da diese Schraubenwelle h,
h durch zwei an dem schiebbaren Rahmen b, b
festsizende Schraubenmuttern geht, so wird in Folge ihrer Umdrehungen der Rahmen
sammt der Schraubenwinde auf dem Gestelle seitwärts gleiten und den Eisenbahnwagen
oder die sonstige auf demselben ruhende Last mit großer Leichtigkeit von den
Schienen oder überhaupt aus ihrer Lage hinweg bewegen.
Da es unbequem seyn dürfte, die horizontale Welle h mit
Hülfe einer gewöhnlichen Kurbel zu drehen, so habe ich einen Hebel mit einem
Sperrkegel oder einer Stoßklaue vorgezogen, welche auf ein am Ende der horizontalen
Welle befestigtes Sperrrad wirkt. Auf diese Weise kann zum Behuf der Seitenbewegung
schwerer Lasten eine bedeutende Kraft auf die Welle ausgeübt werden. Fig. 19 stellt den Hebel
k mit seiner in ein Sperrrad m greifenden Stoßklaue dar; Fig. 16 zeigt die
Vorrichtung in ihrer Wirksamkeit. Das Sperrrad m liegt
in dem gabelförmigen Ende des Hebels k, welcher sich auf
einer hohlen Achse dreht. Leztere besizt eine quadratische Oeffnung, die auf das
gleichfalls quadratische Ende der Welle h paßt. Eine
Drukfeder erhält den Sperrkegel mit den Zähnen des Sperrrades im Eingriff. Der Hebel
wird mit seinem Sperrrad, wie Fig. 16 zeigt, auf das
vierkantige Ende der Welle h gestekt; so wie er nun
hin- und her bewegt wird, kommt das Sperrrad und mit ihm die Welle h in Umdrehung, mithin muß die Schraubenwinde sammt dem
Rahmen auf die oben beschriebene Weise längs der oberen Seite des Gestells
fortgleiten.
Schließlich äußert sich der Patentträger: ich spreche keineswegs den Bau der
Schraubenwinde selbst, sondern die an der Schraubenwinde angebrachten Verbesserungen
als neu an, d.h. das Verfahren, der Schraubenwinde durch den abgebildeten Apparat
oder einen sonstigen zwekdienlichen Mechanismus eine seitliche Bewegung zu
ertheilen. Dadurch bin ich im Stande, einen Eisenbahnwagen oder eine andere schwere
Last, nachdem ich sie mit Hülfe der Schraubenwinde gehoben habe, mit Leichtigkeit
seitwärts fortzuschaffen.