Titel: | Verbesserungen im Pflastern der Landstraßen, aller Arten Wege und Flächen, worauf sich William Freeman in Millbank Street, in der Grafschaft Middlesex, am 7. Sept 1840 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XIX., S. 70 |
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XIX.
Verbesserungen im Pflastern der Landstraßen,
aller Arten Wege und Flaͤchen, worauf sich William Freeman in Millbank Street, in der
Grafschaft Middlesex, am 7. Sept 1840 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1841,
S. 118.
Freeman's Verbesserungen im Pflastern der Landstraßen.
Diese Erfindung besteht in einer Methode, Straßen, alle Arten Wege und Flächen, so
auch die obere Fläche von Mauern, welche sonst gepflastert oder auf eine andere
Weise bedekt werden, mit Kautschuk, der mit anderen Materialien zu Blöken oder
Platten geformt wird, zu pflastern oder zu bedeken. Wer mit der Fabrication jener
Artikel, welche gegenwärtig ganz oder zum Theil von Kautschuk verfertigt werden,
vertraut ist, dem ist es wohl bekannt, daß diese Substanz durch Reiben in einen
weichen, teigartigen Zustand gebracht werden kann, was folgendermaßen geschieht: man
bringt den in kleine Stükchen zerschnittenen Kautschuk in einen starken eisernen
Cylinder, durch welchen eine starke eiserne Achse geht, die mit Zähnen versehen ist;
durch das Umdrehen dieser mit Spizen versehenen Achse wird der Kautschuk in den
Zustand eines diken Teiges versezt. Ich rühre dann allmählich eine Quantität
verkohlter Sägespäne hinein und mische diese mit dem Kautschuk. Die Verkohlung der
Sägespäne geschieht durch Umrühren derselben auf einer heißen Platte oder mittelst
einer Trommel wie beim Kaffeebrennen etc., ohne daß man sie jedoch weit vorwärts
schreiten läßt. Es wird von ihnen so lange dem Kautschukteig eingerührt, bis die
Masse nichts mehr davon aufnimmt. Diese Composition kommt nun in eiserne oder andere
Formen von der gewünschten Gestalt und Größe, und wird auf dieselbe Art ausgepreßt,
wie dieß gegenwärtig bei den Kautschukblöken für Fabrikzweke geschieht. Beim Pressen
aber bringe ich etwas groben rauhen Sand auf jene Fläche der Form, welche die
äußere, an die Oberfläche der gepflasterten Straße u.s.f. kommende Fläche des Bloks
bilden soll, wodurch diese Sand eingedrillt erhält; ich lasse die Blöke oder Platten
so lange unter diesem Druk in der Form, bis die Substanz erkaltet ist. Sie werden
dann herausgenommen und zum Gebrauch aufgeschichtet; doch ist es zu wünschen, daß
sie, ehe sie gebraucht werden, so lange als möglich dem Einflusse der Atmosphäre
ausgesezt stehen bleiben. Die Größe der Blöke kann nach dem Verkehr auf der Straße
verschieden gewählt werden; wo derselbe stark ist, halte ich Blöke von 12'' Länge,
12'' Breite u. 3'' Höhe für die zwekdienlichsten; um Fußpfade zu pflastern, sind 1''
dike Blöke schon hinreichend; um Mauern zu bedeken, mache ich die Blöke in Form gewöhnlicher
Baksteine. Um solches Pflaster zu legen, muß dem Weg eine geeignete Fläche gegeben
werden, so wie dieß auch beim Pflastern mit Holzblöken geschieht; die Kautschukblöke
werden auf diese Fläche nebeneinander hingelegt und mit Kautschukkitt untereinander
verbunden. Eine andere Art, meine Blöke anzuwenden, besteht darin, die zu
pflasternde Fläche mit solchen Blöken von Kautschuk, aber nicht in so großer Tiefe
zu bedeken und dann Blöke von Holz oder Stein darauf zu legen. Auch muß ich
bemerken, daß, obwohl ich zu meinem Zwek die Sägespäne vorziehe, anstatt derselben
doch auch Sand oder fein gebrökelte Steine angewandt werden können.