Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XXXVIII., S. 147 |
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XXXVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 26. Junius bis 27. August 1841 in England
ertheilten Patente.
Dem John Chater,
Mechaniker in Nottingham, und Richard Gray, Spizenfabrikant ebendaselbst:
auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Spizenfabrication. Dd. 26. Jun.
1841.
Dem Willougby Methley
und Thomas Methley
in Frith Street, Soho: auf eine verbesserte Maschinerie
zum Heben, Herablassen und Bewegen von Koͤrpern oder Gewichten. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
26. Jun. 1841.
Dem Moses Poole im
Lincoln's-Inn: auf Verbesserungen in der Erzeugung und Anwendung der
Waͤrme. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jun. 1841.
Dem William Losh
Esq., in Little Benton, Northumberland: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Eisenbahnenraͤdern. Dd.
26. Jun. 1841.
Dem Nathaniel
Benjamin im Durham Street, Strand: auf einen Indicator, welcher
die Anzahl der einen Omnibus besteigenden Personen registrier. Dd.
28. Jun. 1841.
Dem Christopher
Nickels in York Road, Lambeth: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Matrazen, Kissen, Deken und Teppichen. Dd.
28. Jun. 1841.
Dem William Thomas
Berger in Upper Homerton: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Staͤrke. Dd.
28. Jun. 1841.
Dem Thomas Machell im
Soho Square: auf Verbesserungen im Heben und
Fortleiten des Wassers. Dd.
28. Jun. 1841.
Dem George Henry
Phipps, Ingenieur in Deptford: auf eine verbesserte Construction
der Raͤder fuͤr Eisenbahnwagen. Dd.
2. Jul. 1841.
Dem Thomas Hager,
Braͤuer in Kensington: auf ein verbessertes Spielbrett. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem George Onions,
Ingenieur in High Street, Shoreditch: auf verbesserte Raͤder und Schienen
fuͤr Eisenbahnen. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem Robert Mallet,
Ingenieur in Dublin: auf ein verbessertes Verfahren
Guß- und Schmiedeisen, so wie Stahl und andere Metalle gegen das Rosten
zu schuͤzen, welches besonders auch bei mit Eisen beschlagenen Schiffen
anwendbar ist. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem Thomas Fuller,
Kutschenfabrikant in Bath: auf ein verbessertes Verfahren
unter gewissen Umstaͤnden den Lauf der Wagen zu verzoͤgern. Dd.
7. Julius 1841.
Dem Andrew M'Nab,
Ingenieur in Paisley, North Britain: auf Verbesserungen in der Fabrication und
Einrichtung der Apparate zum Messen von Wasser und anderen
Fluͤssigkeiten. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem Charles
Wheatstone in Conduit Street: auf sein neues Verfahren
elektrische Stroͤme zu erzeugen, zu reguliren und anzuwenden. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem John Steward,
Esq. in Wolverhampton: auf eine verbesserte Construction der Pianofortes. Dd.
7. Jul. 1841.
Dem Thomas Young in
Queen Street, London: auf Verbesserungen an Lampen. Dd.
9. Jul. 1841.
Dem Charles Payne,
Chemiker in South Lambeth: auf Verbesserungen im
Conserviren vegetabilischer Substanzen mittelst erdiger und Metallsalze. Dd.
9. Jul. 1841.
Dem William Henry
Phillips, Civilingenieur in Manchester Street,
Manchester Square, und David Hichinbottom, ebendaselbst: auf eine
verbesserte Construction der Schornsteine, Zuͤge und Luftroͤhren
und der damit verbundenen Oefen, so daß kein Rauch in die Zimmer entweichen
kann; ferner im Heizen und Ventiliren der Gebaͤude. Dd.
13. Jul. 1841.
Dem Benjamin Beale,
Ingenieur in East Greenwich, Kent: auf Verbesserungen an Maschinen
(Kraftapparaten), welche durch Dampf, Wasser oder Gasarten getrieben werden. Dd.
13. Jul. 1841.
Dem Moses Poole im
Lincoln's Inn: auf Verbesserungen an Dampf- und andern Baͤdern.
Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
13. Jul. 1841.
Dem Miles Berry,
Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen in der Construction der
Schloͤsser, Klinken und aͤhnlicher Befestigungsmittel fuͤr
Thuͤren und Thore. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
14. Jul. 1841.
Dem Thomas Peckston
in Arundel Street, Strand, und Philipp Le Capelain ebendaselbst: auf Verbesserungen an den
Apparaten zum Messen des Gases. Dd.
14. Jul. 1841.
Dem Andrew Smith,
Ingenieur in Belper, Derby: auf Verbesserungen in der Construction der
Dampfmaschinen, welche verbesserte Maschinen auch zum Heben von Wasser anwendbar
sind. Dd.
21. Jul. 1841.
Dem John M'Bride in
Glasgow: auf gewisse Verbesserungen an den
Webestuͤhlen fuͤr Baumwolle, Seide, Flachs und Wolle. Dd.
21. Jul. 1841.
Dem John White Welch
in Austin Friars: auf einen verbesserten Flammofen zum Schmelzen von Kupfererzen
etc. Dd.
21. Jul. 1841.
Dem Frederick
Philippi, Kattundruker in Belfield Hall: auf eine verbesserte
Methode Salmiak zu gewinnen und das Leuchtgas zu reinigen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
21. Jul. 1841.
Dem William Ward
Andrews in Wolverhampton: auf eine verbesserte Kaffeekanne. Dd.
21. Jul. 1841.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen an den Maschinen zur
Fabrication von Steknadeln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
28. Jul. 1841.
Dem Anthon Bernhard von
Rathen, Ingenieur in Kingston-upon-Hull: auf
Verbesserungen an Hochdruk- und andern Dampfkesseln, nebst einer neuen
Methode sie mit Wasser zu speisen. Dd.
28. Jul. 1841.
Demselben: auf eine neue Methode Locomotiven auf
Eisenbahnen und Landstraßen, ferner Boote auf Fluͤssen und
Canaͤlen mit Huͤlfe einer Kraft fortzutreiben, welche in
Maschinerien und Apparaten gewonnen wird, die mit den fortzuschaffenden Wagen
und Fahrzeugen nicht verbunden sind. Dd.
28. Jul. 1841.
Dem Joseph Ratcliffe
in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication der
Thuͤrangeln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
4. August 1841.
Dem Owen Williams,
Ingenieur im Basing Lane, London: auf Verbesserungen im
Forttreiben der Boote. Dd.
4. August 1841.
Dem John Lee,
Chemiker in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der
Chlorfabrication. Dd.
4. August 1841.
Dem James Warren,
Montague Terrace, Mile End Road: auf eine verbesserte Maschine zur Verfertigung
von Schrauben. Dd. 4. Aug. 1841.
Dem Stopford Thomas
Jones am Tavistock Place, Russel Square: auf Verbesserungen an
der Maschinerie zum Forttreiben der Boote durch Dampf oder andere Kraft. Dd.
4. Aug. 1841.
Dem William Craig,
Robert Jarvie
und James Jarvie,
saͤmmtliche in Glasgow: auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Vorbereiten und Spinnen des Hanfes, Flachses, der Wolle und
anderer Faserstoffe. Dd. 11. Aug. 1841.
Dem Samuel Brown,
Ingenieur im Gravel Lane, Southwark: auf Verbesserungen in der Fabrication
metallener Faͤsser oder Behaͤlter und im Verzinnen oder Verzinken
der Metalle zu diesem Zwek. Dd.
11. Aug. 1841.
Dem John Seaward und
Samuel Seaward,
Ingenieurs in den Canal-Eisenwerken, Poplar: auf gewisse Verbesserungen
an Dampfmaschinen. Dd. 13. August 1841.
Dem William Hale und
Edward Dell,
beide in Woolwich: auf Verbesserungen an den Behaͤltern und Magazinen
fuͤr Schießpulver. Dd.
13. Aug. 1841.
Dem John Harvig am
Strand und Felix
Moreau in Holywell Street, Millbank: auf ein neues Verfahren den
Kork zu verschiedenen Zweken zu schneiden und zu bearbeiten. Dd.
21. Aug. 1841.
Denselben: auf ein verbessertes Verfahren zum
Aushauen, Formen, Graviren und Poliren der Steine, Metalle und anderer
Substanzen. Dd.21. August 1841.
Dem John Thomas Carr
in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
21. Aug. 1841.
Dem George Hickes in
Manchester: auf eine verbesserte Maschine zum
Reinigen der Wolle und anderer Faserstoffe. Dd.
21. Aug. 1841.
Dem Charles de
Bergue, Kaufmann in Broad Street, London: auf
Verbesserungen an den Wagenachsen und ihren Buͤchsen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
21. Aug. 1841.
Dem Frederick de
Moleyns in Cheltenham, Gloucester: auf ein
verbessertes Verfahren Elektricitaͤt zu entwikeln und sie zur Beleuchtung
und als Triebkraft zu benuzen. Dd.
21. Aug. 1841.
Dem William Walker
Jenkins in Greet, Worcester: auf Verbesserungen an den Maschinen
zur Verfertigung von Steknadeln und zum Einsteken derselben in Papier. Dd.
27. Aug. 1841.
Dem Edmund Morewood
in Highgate, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Eisen und andere Metalle
gegen Oxydation oder Rost zu schuͤzen. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd.
27. Aug. 1841.
Dem Miles Berry,
Civilingenieur im Chancery Lane, Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten
zur Gewinnung von Triebkraft mittelst bekannter Agentien. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
27. Aug. 1841.
Dem Samuel Hardman in
Farnworth bei Bolton, Lancaster: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Vorspinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd.
27. Aug. 1841.
Dem Thomas Chambers
und Francis Mark
Franklin, Knopfhaͤndlern im Lawrance Lane,
London, und Charles Rowley, Knopffabrikant in
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Knoͤpfen und anderen Befestigungsmitteln fuͤr Kleider. Dd.
27. Aug. 1841.
(Aus dem Repertory of Patent
Inventions. August 1841, S. 125 und September S. 190.)
Geschichte und gegenwärtiger Zustand der mechanischen
Flachsspinnerei in Frankreich.
Hr. J. Bresson legte der Société libre d'emulation de Rouen, welche
erst vor Kurzem die beharrlichen industriellen Bemuͤhungen des Hrn. Chesnée, des Gruͤnders
einer neuen mechanischen Flachsspinnerei in Quevilly-les-Rouen, mit
der goldenen Medaille belohnte, eine sehr interessante Arbeit vor, welche folgende
historische und statistische Details uͤber diesen Gegenstand
enthaͤlt.
Es sind nun 30 Jahre, daß Napoleon einen Preis von einer Million Fr. durch ein Decret
vom 5. Dec. 1810 fuͤr denjenigen bestimmte, der ein Verfahren den Flachs auf
Maschinen zu spinnen erfaͤnde.
Hr. v. Girard,
gegenwaͤrtig General-Bergwerksinspector in Polen, entsprach dieser
Aufforderung und rief vom Jahre 1810 bis 1815 alle Flachsspinnmaschinen ins Leben.
Im Jahre 1814 besaß er in Paris zwei kleine Flachsspinnereien in Thaͤtigkeit.
Waͤre der große Kaiser nicht unterlegen, so haͤtte v. Girard den ausgesezten Preis sicher erhalten; allein die
Regierung, welche im Jahre 1815 in Frankreich bestand, ging nicht von gleichen
Principien aus und wies den Erfinder der Flachsspinnerei ab, so daß seine Erfindung
fuͤr Frankreich verloren ging.
Um dieselbe Zeit wurden in Rouen von L. E. Pouchet, dem
Vater des gelehrten Professors der Botanik daselbst, Flachsspinnversuche angestellt,
und dieser geschikte Techniker, dessen Arbeiten, so wie die vieler anderen
schaͤzenswerthen Mechaniker unbemerkt blieben, brachte eine Zeit lang auf
Maschinen gesponnenen Flachs in den Handel.
Der Kaiser von Oesterreich hoͤrte von den Arbeiten v. Girard's, beorderte eine Commission zur
Besichtigung seiner Etablissements und ließ ihm ehrenvolle und vortheilhafte
Anerbietungen machen, welche er annahm; er reiste ab und gruͤndete in
Hirtemberg bei Wien eine Maschinenflachsspinnerei, welche er selbst mehrere Jahre
lang dirigirte. Im J. 1819 zaͤhlte dieselbe zwanzig Maschinen mit je 54
Spindeln, welche von Nr. 12 bis 30 (12,000 bis 30,000 Meter auf das 1/2 Kilogr.)
spannen.
Im J. 1825 wurde v. Girard von dem polnischen Gouvernement
berufen, welches ihm glaͤnzende Anerbietungen machte und ihm sogleich die
Stelle des General-Bergwerksinspectors anbot. In Verbindung mit der
Warschauer Bank und mehreren Associés stellte er eine große Flachsspinnerei
mit einem Capital von 2,500,000 fl. her, und heutzutage fuͤhrt die kleine, um
diese Spinnerei herum entstandene Stadt den Namen Girardow, welchen die Polen aus Dankbarkeit gegen v.
Girard derselben gaben;
sie befindet sich gegenwaͤrtig in bluͤhendem Zustande.
Im J. 1815 wurde die Maschinen-Flachsspinnerei durch die HHrn. Lanthois und Cachard, fruͤheren Associés v.
Girard's in Paris, nach
England verpflanzt; sie nahmen daselbst unter dem Namen des Hrn. Horaz Hall ein Erfindungspatent und
traten diesem spaͤter alle ihre Rechte auf ihr Privilegium ab.
Bis zum J. 1826 jedoch konnte man in England nur grobe Nummern (3000 bis 9000 Meter
auf das 1/2 Kilogr.) mittelst Maschinen spinnen, weil man troken spann und dem
Flachs seine ganze Laͤnge ließ, was niemals einen sehr feinen und sehr
glatten Faden geben kann.
Die Englaͤnder hatten also bis dahin nur einen Theil des v. Girard'schen Verfahrens angenommen, naͤmlich den
der Vorbereitung, welche im Streken des Flachses zwischen cannelirten Walzen
besteht, die weiter auseinander stehen, als die Faͤden lang sind, wobei man
ihn in beweglichen Kaͤmmen, worin er gleitet, zuruͤkhaͤlt; der
wichtigste Theil aber – welcher im Spinnen des Flachses mit warmem oder
kaltem Wasser besteht, was, indem hiebei die harzige Substanz aufgeloͤst
wird, das Gleiten der Elementarfasern des Flachses erleichtert, so daß die abgebende
und die strekende Walze einander viel naͤher geruͤkt werden
koͤnnen, war ihnen nicht bekannt.
Und doch hatte sich schon im J. 1810 Hr. v. Girard ein Patent ertheilen lassen, den Flachs unter Befeuchtung
mit kaltem oder warmem Wasser, oder gar mit einer alkalischen Lauge zu spinnen, und
sagte in der Beschreibung seines Verfahrens ausdruͤklich, daß die
Elementarfasern des Flachses, welche, je nach seiner Qualitaͤt, eigentlich
nicht mehr als 4 bis 10 Centimeter lang sind, durch dieses Eintauchen sich losmachen
und uͤbereinander gleiten, was die bedeutende Annaͤherung der
Strekwalzen an die abliefernden gestatte, wodurch ein viel gleicherer und
schoͤnerer Faden erhalten werde.
Im J. 1824 kam Hr. Marshall
nach Frankreich, um alles, was von den v. Girard'schen
Arbeiten uͤbrig geblieben war, kennen zu lernen, und legte dann in Leeds den
Grund zur ersten gelungenen Flachsspinnerei; gegenwaͤrtig wird der Name
dieses großen Fabrikanten von ganz England, welches anerkennt, daß es ihm diesen
Industriezweig, an dessen Spize er sich gestellt hatte, verdankt, mit Verehrung
ausgesprochen.
Im J. 1826 nahm Hr. Kay, ein
englischer Mechaniker von Leeds, ein Patent fuͤr die Flachsspinnerei mit
warmem Wasser. Alle englischen Journale ruͤhmten damals diese Erfindung mit
hochtrabenden Ausdruͤken; aber der Zufall wollte es, daß Hr. v. Girard gerade zur selben Zeit in
einer Mission fuͤr das polnische Gouvernement in England war. Als er vernahm,
was von den Leistungen Kay's
gesagt wurde, machte er die seinigen durch die Journale von Manchester bekannt, wo
er sich gerade aufhielt, und leicht war es ihm, Jedermann zu beweisen, daß er nicht
nur der Erfinder des Spinnens mit warmem Wasser, sondern auch, daß sein ganzes
Verfahren in dem im J. 1815 von Hall genommenen Patente
enthalten sey. Auf diesen Angriff erwiederte Kay nichts
und sein Patent war factisch annullirt.
Hiemit ist, wie wir glauben, wohl nachgewiesen, daß die ganze Flachsspinnerei die
Erfindung v. Girard's ist; den
Englaͤndern bleibt das Verdienst der Verbesserungen und einer gelungenen
Ausfuͤhrung; auch haben sie zuerst das Werg vor dem Spinnen kardirt; v. Girard kardirte es nicht, sondern kaͤmmte es.
Im J. 1834 befanden sich in Frankreich nur einige kleine mechanische
Flachsspinnereien, welche wenig und nur geringes Product erzeugten, waͤhrend
England seit dem J. 1833 jaͤhrlich fuͤr 1,800,000 Fr. Leinengarn
ausfuͤhrte; im J. 1837 stieg diese Exportation auf 11,982,675 Fr. und im J.
1838 verkauften die Englaͤnder den Franzosen um 23,000,000 Fr. auf Maschinen
gesponnenes Leinengarn.
Die schnelle und beispiellose Ausdehnung dieses Industriezweiges und der ungeheure
Nuzen der englischen Spinner wekten endlich die franzoͤsischen Industriellen
aus ihrem Schlafe; viele derselben brachten nun unglaubliche Opfer, um sich
englische Maschinen zu verschaffen, deren Exportation bei den haͤrtesten
Strafen verboten war, und nur mittelst eines aͤußerst großen Aufwandes gelang
es im J. 1835 den HHrn. Feray
von Essone und Scrive von Lille, englische Maschinen zu
erhalten, wegen deren sie schon seit dem J. 1833 in Unterhandlung waren. Man mußte
diese Maschinen in einzelnen Stuͤken von verschiedenen Haͤfen aus versenden, um die
Wachsamkeit der englischen Mauthbeamten zu taͤuschen; eine einzige Ertappung
auf diesem Schleichhandel wurde mit 80 Proc. von dem Werthe der Maschinen
geahndet.
Etwas spaͤter ließ Hr. Bayson, Teppichfabrikant in Abbeville, einige Wergspinnmaschinen aus
England kommen, wobei die verschiedenen Spesen 130 Proc. des Ankaufspreises
ausmachten.
Auf diese Weise kauften ausgezeichnete Fabrikanten mit schwerem Gelde ein verlorenes
Kind Frankreichs wieder, um es dem Vaterlande zuruͤkzugeben, welches dessen
Verlust nur allzugerecht betrauerte.
Von nun an wurden die Flachsspinnereien in Frankreich heimisch; man zaͤhlt
deren gegenwaͤrtig fuͤnfunddreißig in Gang
und im Bau begriffen.
Die vorzuͤglichsten sind:
1) Die des Hrn. Scrive in
Lille, 5000 Spindeln; er construirte seine Maschinen selbst nach englischen
Modellen;
2) die des Hrn. Feray in Essone
bei Corbeil, 3600 Spindeln mit allem Zugehoͤr aus England; daselbst sollen
die englischen Nummern 30 bis 70 am besten gesponnen werden;
3) die des Hrn. Liénard
in Pont-Remy (Somme), 6500 Spindeln; alle seine Maschinen wurden in Paris bei
Hrn. Decoster construirtMan vergl. uͤber Decoster's Maschinenfabrik polyt. Journal Bd. LXXVIII. S. 211.A. d. R.;
4) die des Hrn. Maberly in
Amiens, 3000 Spindeln, aus England;
5) die der Compagnie in Boulogne-sur-Mer, 3000 Spindeln, aus
England;
6) die der anonymen Gesellschaft in Alençon, 3000 Spindeln, gebaut von Hrn.
Decoster in Paris;
7) die des Hrn. Giberton in
Blanc (Indre), 3600 Spindeln, in Paris bei Hrn. Decoster gebaute Maschinen;
8) die des Hrn. Andreas
Koͤchlin in Muͤlhausen, 1200 Spindeln, Maschinen bei
ihm selbst erbaut.
Endlich befinden sich jezt im Departement der unteren Seine drei Flachsspinnereien,
die des Hrn. Bourboing in
Angerville bei Fécamp, von welcher wir die Anzahl der Spindeln nicht kennen,
und deren Maschinen alle aus England bezogen wurden; die des Hrn. A. Dutuit in Barentin, mit 4 bis 500
Spindeln, von Decoster in Paris, und die des Hrn.
Chesnée in Petit-Quevilly, mit 1400 Spindeln, ebenfalls daher.
Auch besizt Frankreich mehrere Mechaniker, welche sich der Construction von
Flachsspinnmaschinen widmen. Den ersten Rang behauptet das Haus Decoster und Comp. in Paris, welches in Frankreich schon
zwanzig Flachsspinnereien eingerichtet hat, die zusammen 27,480 Spindeln,
wohlverstanden mit allem Zugehoͤr, begreifen. Diese Anstalt ist bedeutend;
sie ist im Stande, jeden Tag eine Maschine mit 120 Spindeln und allem
Zugehoͤr zu liefern. Hierauf folgt das Haus Nicolas Schlumberger
Hr. Prof. Hermann
bestaͤtigt dieses Urtheil in seiner Schrift: „Die
Industrieausstellung in Paris im J. 1839 (Nuͤrnberg 1840, bei Schrag)“, und bemerkt uͤber
diese Maschinen folgendes: In der Hechel-
oder vielmehr Ausziehmaschine (étaleur) wird der Flachs auf zwei Riemen
ohne Ende zwei Stahlwalzen zugebracht, deren untere cannelirt ist, von da
geht er auf die bekannten beweglichen Hecheln, die ihn einem zweiten
Walzenpaar zufuͤhren, dessen obere mit Leder uͤberzogen ist,
von denen aus der Flachs durch einen Trichter und zwischen einem dritten
Walzenpaare durchzieht. Auf der Vorspinnmaschine
geht das Band erst durch zwei Paare glatter Walzen, von da uͤber
dieselben feineren Hecheln, zwischen einem Walzenpaare hindurch, deren obere
mit Leder bekleidet ist, auf Spulen. Diese Spulen werden auf die
Spinnmaschine gestekt und spinnen sich beiderseits ab, indem das
Vorgespinnst erst durch Wasser, dann zwischen zwei cannelirten Walzenpaaren
hindurch auf Spindeln geht.A. d. R. in Guebviller bei Muͤlhausen (Dept. des Oberrheins); dieses Haus
sandte im J. 1839 zur Ausstellung in Paris eine Hechel-, Vorspinn- und
Spinnmaschine fuͤr Flachs von ungemein schoͤner Arbeit. Sodann das
Haus Andreas Koͤchlin in Muͤlhausen; dem
Verf. ist uͤbrigens noch kein Product dieser Fabrik zu Gesicht gekommen,
welche durch ihre Verfertigung von Baumwollspinnmaschinen so vortheilhaft bekannt
ist. Hierauf folgt: das
Haus Debergue und Spreafico in
Paris; es stellte im J. 1839 eine Spindelbank zum Flachsspinnen aus.
Es folgen dann die HHrn. Granger und Quillou in Rouen, Danguy in Barentin, David in Lille. Sie haben aber bisher nur einige
Spinnmaschinen gemacht.
Unter den franzoͤsischen Maschinenfabrikanten darf Hr. Miroude in Rouen nicht zu nennen vergessen
werden, welcher sehr gute Flachskarden verfertigt. Dieser geschikte Techniker ist
bekanntlich in Gemeinschaft mit seinem Mitarbeiter Hrn. Anger, Erfinder einer
bewunderungswuͤrdigen Maschine zur mechanischen Verfertigung der
Flachskarden, wofuͤr er im J. 1840 eine goldene Medaille erhielt. Die
Producte derselben lassen nicht nur nichts zu wuͤnschen uͤbrig,
sondern uͤbertreffen alles, was noch von England kam, und dieß nach dem
Zeugniß der besten oben genannten Fabrikanten. Gegenwaͤrtig fabricirt er noch
nicht genug, und hat nur zwei Maschinen im Gange; er wird deren aber bald mehr
besizen, und wir zweifeln nicht, daß er mit der Zeit die Karden noch nach England
verkauft; nach Belgien verkauft er deren jezt schon. (Echo du
monde savant 1841, No. 654.)
Ueber die Calorifères
genannten Oefen.
Hr. Goutt sucht in einer der
franzoͤsischen Akademie der Wissenschaften uͤbergebenen Abhandlung die
außerordentliche Schaͤdlichkeit der seit
einiger Zeit sich sehr verbreitenden und in oͤffentlichen
Wohlthaͤtigkeitsanstalten eingefuͤhrten, Calorifères genannten Heizapparaten
darzuthun. Bei diesen Apparaten wird die durch gluͤhendes Eisen erhizte Luft
mittelst leitender Canaͤle in den zu heizenden Raͤumen verbreitet.
„Die atmosphaͤrische Luft“, sagt Hr. Goutt, „befindet sich,
indem sie zwischen engen und mit rothgluͤhenden Roͤhren umgebenen
Metalloberflaͤchen circulirt, im Zustande der Zersezung durch Oxydation
oder Entbindungen und durch neue Verbindungen der danach begierigen, frei
werdenden Elemente. Hieraus muͤssen nothwendig entstehen 1) theilweise
Verluste an Sauerstoff der Luft und des Wassers, 2) Erzeugung von
Kohlenwasserstoffgas, Kohlensaͤure, Stikstoffoxyd, sehr
schaͤdlicher Producte, welche durch die bei der Ausdehnung und
Zerfressung der Ofenroͤhren entstehenden Spruͤnge oder Oeffnungen
noch vermehrt werden koͤnnen.
Rechnet man zu diesen Gruͤnden der Verderbniß der in die Zimmer
eingefuͤhrten Luft noch jene, welche sie in einen wahrhaft austroknenden
Wind verwandeln 1) durch die Erhoͤhung ihrer sehr unbestaͤndigen
Temperatur, 2) durch ihre Verduͤnnung, indem die gebildeten elastischen
Stroͤmungen sich schwer mit der dichteren und schlecht leitenden,
umgebenden Luft mengen, 3) durch die gewaltsam uͤbertriebene Erneuerung
derselben im Zimmer, um Plaz zu machen, 4) endlich durch ihre augenblikliche
Bewegung, welche durch die Verschiedenheit der Dichtigkeiten, die so rasch
repulsiven Variationen der Waͤrme u.s.w. hervorgerufen und modificirt
wird; lauter sehr heftig wirkende und wie zu Stuͤrmen vereinigte
Ursachen;
bedenkt man endlich, daß der Mensch, wenn er in 24 Stunden in ungefaͤhr
20,800 Zuͤgen 18,750 Liter dieses verdorbenen Fluidums einathmet, welches
in seiner Wohnung wie Winde der Wuͤste haust, durch die Absorption der
bloßen Respirationswege, d.h. auf Kosten seiner Lunge einen nach Gay-Lussac's Angaben 1
1/2 Liter gleichkommenden Verlust an Feuchtigkeit erleidet, so wird es
nachgewiesen seyn, daß auch der Robusteste einer solchen Lebensweise vorzeitig
unterliegen muß.“
Nach Hrn. Goutt waͤre
demnach die erhoͤhte Sterblichkeit der Affen im Jardin
des Plantes, jene in Seidenwuͤrmer-Anstalten (Magnanerien)
u.s.w. Folge dieser Heizung. Jedenfalls scheint sie, wenn auch nicht ausschließlich
Schuld zu seyn, doch einen bedeutenden Theil derselben zu tragen.
Die Sache verdient genau untersucht und diese Art Heizung bis zur Entscheidung der
Frage abgestellt zu werden. Es ist unrecht, aͤhnliche neue Erfindungen, so
wie auch solche, welche die Nahrung betreffen, wie mit der Gallerte, dem Brod u.s.w.
ohne naͤhere Pruͤfung sogleich in Armenanstalten einzufuͤhren,
welcher Handlungsweise unter dem Dekmantel der Philanthropie gewoͤhnlich
Gewinnsucht zum Grunde liegt. (Echo du monde savant
1841, No. 665.)
Ueber Gewinnung des Indigo's aus dem Polygonum tinctorium.
Nachdem Hr. Ludwig Ornoch der
franzoͤsischen Akademie der Wissenschaften die Anzeige gemacht hatte, daß man
den Indigo aus dem Polygonum tinctorium mittelst der Bierhefe extrahiren koͤnne, trugen die HHrn.
Gaultier de Claubry und
F. Choron auf die
Eroͤffnung eines von ihnen am 21. Okt. 1840 deponirten versiegelten Pakets
an, worin sie diese Methode als ein Verfahren bezeichneten, welches einen reineren
Indigo liefert, als alle bisher bekannten Methoden. Die dieser Behandlungsweise im
Zustande gehoͤriger Entwikelung unterworfenen, mittelst des Messers
zerschnittenen Blaͤtter laͤßt man bei gewoͤhnlicher Temperatur
in ihrem sechsfachen Gewicht Wasser maceriren, welchem man 1/20 bis 1/10 Bierhefe
zusezt, die in der Fluͤssigkeit sorgfaͤltig zertheilt wird. Nach
hoͤchstens 24stuͤndiger Maceration wird die Fluͤssigkeit
decantirt und auf ein Filter gebracht, von welchem sie roͤthlichgelb
ablaͤuft. Der Ruͤkstand wird mit kleinen Quantitaͤten Wasser
ausgewaschen, wobei man die Masse jedesmal ausdruͤkt. An der Luft sezt die
Fluͤssigkeit auf ihrer Oberflaͤche nach und nach ein
Indigohaͤutchen von sehr schoͤner Farbe ab, welches immer zunimmt.
Will man den Absaz sogleich haben, so sezt man der Fluͤssigkeit
Schwefelsaͤure oder ein Alkali zu. Der ausgewaschene und an der Luft
getroknete Niederschlag bildet eine intensivblaue Masse. Unter dem Mikroskop
untersucht, erscheint diese Substanz reiner als durch andere Verfahrungsweisen
gewonnene Indigosorten. (Echo du monde savant 1841, No. 661.)
Hr. P. Farel,
Vicepràsident der Société d'Agriculture
de l'Hérault, welcher das Polygonum
tinctorium im Großen anbaute, um der Société d'Encouragement 10 Kilogr. aus dieser Pflanze
gezogenen Indigo's einsenden zu koͤnnen, und dem diese Gesellschaft eine
Medaille von 500 Fr. Werth zuerkannte, faßt das Ergebniß seiner Beobachtungen, wie
folgt, zusammen. „Die Cultur dieser Pflanze ist sehr leicht, wenn nur
Mittel zur Befeuchtung zu Gebote stehen. Das Product soll im Mittel 200 Kilogr.
fuͤr die Are (= 2 Quadratruthen) betragen. Die Ruͤkstaͤnde
der Blaͤtter und Stengel geben einen zu beachtenden Duͤnger. Die
richtig behandelten Blaͤtter sollen 3/4 Proc. an Product geben. Mit
bessern Verfahrungsweisen und groͤßerer Erfahrung wird man wahrscheinlich
1 Proc. erhalten. Die Behandlung behufs der Ausziehung des Indigo's ist schwer;
es treten oft Zufaͤlle ein, welche das Gelingen entweder vermindern oder
ganz unterdruͤken; die Ursachen davon kennt man noch wenig. Das Schlagen
(Ruͤhren) ist unerlaͤßlich; es gehoͤrt viele Erfahrung
dazu, um die Zeit, damit aufzuhoͤren, recht zu wissen. Das Troknen des
Bodensazes geht sehr langsam vor sich und hat viele Schwierigkeiten. Die zum
Einsammeln der Blaͤtter guͤnstigste Zeit ist noch nicht genau
ermittelt. Es scheint, daß die Blaͤtter noch jung gepfluͤkt werden
sollen. Auch die Erfahrungen des Hrn. Joly sprechen dafuͤr. Die Vortheile dieses
Industriezweiges muͤssen noch weiter untersucht werden.“
(Ebendaselbst, Nr. 667.)
Ueber arsenikhaltige Salzsäure.
Hr. Alphonse Dupasquier,
Professor der Chemie an der Ecole de Médecine in
Lyon, stellte Untersuchungen an uͤber das Vorhandenseyn von Arsenik in
mehreren im Handel vorkommenden Salzsaͤuren und in Folge davon in der zum
Gebrauche fuͤr Apotheken und chemische Laboratorien gereinigten
Saͤure. Aus den der Akademie der Wissenschaften in Paris vorgelegten
Untersuchungen geht hervor:
1) daß die in diesen Saͤuren enthaltene Quantitaͤt Arsenik sehr
bedeutend ist; 1 Kilogr. durch Destillation gereinigter Salzsaͤure gab so
viel Schwefelarsenik, als 0,722 Grammen arseniger Saͤure entspricht;
2) der in diesen Saͤuren enthaltene Arsenik ruͤhrt von der Anwendung
arsenikhaltiger Schwefelsaͤure zu ihrer Bereitung her;
3) der Arsenik befindet sich nicht als arsenige Saͤure,
sondern als Arsenikchlorid in der Salzsaͤure, wodurch seine
Verfluͤchtigung und seine Gegenwart in derselben Saͤure nach ihrer
Reinigung durch Destillation, sich leicht erklaͤrt;
4) die arsenige Saͤure wird demnach durch ihr Zusammenkommen mit der
Salzsaͤure in Arsenikchlorid und Wasser umgewandelt, wodurch sich die
aufloͤsende Kraft dieser Wasserstoffsaͤure auf die im reinen Wasser so
schwerloͤsliche arsenige Saͤure erklaͤrt;
5) die Anwendung arsenikhaltiger Salzsaͤure kann bei chemischen Untersuchungen und beim technischen
Gebrauche uͤble Folgen nach sich ziehen;
6) diese arsenikhaltige Saͤure kann auch bei ihrer medicinischen Anwendung und bei der Darstellung pharmaceutischer Praͤparate sehr gefaͤhrlich werden;
7) vorzuͤglich gefaͤhrlich ist ihre Anwendung bei
medicinischgerichtlichen Untersuchungen, wenn man sie gebraucht, um die
Reaction des Schwefelwasserstoffgases auf eine des Arsenikgehalts
verdaͤchtige Fluͤssigkeit zu befoͤrdern, indem hier ein Arsenikniederschlag erhalten werden kann, wenn auch keine Spur
dieses Giftes vorhanden ist;
8) man muß daher, ehe man eine Salzsaͤure zu technischen Arbeiten, in
chemischen und pharmaceutischen Laboratorien, vorzuͤglich aber bei
medicinischgerichtlichen Untersuchungen anwendet, sich nothwendigerweise uͤberzeugen, daß sie keinen Arsenik enthalte.
Eine von Hrn. D. angegebene Methode die Salzsaͤure von Arsenik zu reinigen,
unterliegt gegenwaͤrtig der Pruͤfung einer Commission der Akademie.
(Echo du monde savant 1841, No. 666.)
Chinesisches Steinmehl.
Die thierische und pflanzliche Ernaͤhrung beschaͤftigt
gegenwaͤrtig die wissenschaftliche Forschung so sehr, daß auch das fossile
Mehl der Chinesen besonderes Interesse in Anspruch nehmen muß. Hr. Payen, welcher von Hrn. Stanislaus Julien und Hrn. Dumas Proben dieser Substanz
erhielt, untersuchte dieselbe und theilt daruͤber Folgendes mit. – Die
chinesische sogenannte Speiseerde ist weiß, von duͤnnen gelblichen Adern
durchzogen, fuͤhlt sich zart an, haͤngt der Zunge stark an und
entwikelt einen leicht aromatischen Geruch. Wenn man sie pulvert und mit warmem
Wasser anruͤhrt, so geht ihre Farbe ins Orangegelbe uͤber und ihr
Geruch wird viel staͤrker. Alkohol entzieht ihr einen gelben Farbstoff und
nimmt einen Riechstoff auf, welcher nach der Verdunstung ohne Waͤrme an die
Pfeffermuͤnze erinnert. Aether zieht Spuren einer fetten Substanz aus.
– Mit 2 Theilen Wassers von 60° C. und ihrem halben Volumen Ammoniak
behandelt, gibt sie ein schoͤn gelbes Filtrat, welches, zur Trokne
abgedampft, einen organischen Ruͤkstand hinterlaͤßt, der durch
Faͤulniß und Waͤrme Producte mit den animalischen Merkmalen entwikelt.
Beim Troknen verlor die Erde 6 Proc. und beim Gluͤhen noch weiter 13 Proc.
ihres Gewichts, und wurde rosenfarben. Bei 100° C. nicht, wohl aber beim
Gluͤhen in verschlossenen Roͤhren entwikelt sie ammoniakalische
Daͤmpfe unter leichter Verkohlung. Die Gewichtsmenge des erhaltenen
Stikstoffs verhaͤlt sich darin = 22: 10000. Der anorganische Theil zeichnet
sich dadurch aus, daß er sich sehr leicht zu einem zarten und gleichartigen Pulver
zerreiben laͤßt. Die Resultate der Analyse lassen der Berechnung nach
folgende Verbindungen annehmen, welche diese Erde zusammensezen:
Kieselsaure Thonerde
50,3
– Bittererde
35,1
– Kalkerde
1,2
Eisenoxyd
0,2
Wasser und organische Substanzen
13,2
–––––
100
Das Steinmehl enthaͤlt demnach wirklich mehrere
organische Substanzen, obwohl nach Hrn. Peltier mit dem Mikroskop keine organischen Reste darin wahrgenommen
werden koͤnnen. Es geht aus Obigem hervor, daß eine ernaͤhrende Kraft
desselben wenigstens als moͤglich angenommen werden kann. Seinem
Stikstoffgehalt nach wuͤrde das Steinmehl aber nur 1/100 seines Gewichts
Getreidekleber gleichstehen. Vielleicht verdankt es seine nuͤzliche Wirkung
in gewissen Faͤllen der Zwischenlagerung der anorganischen Theile, durch
welche die naͤhrenden Substanzen in groͤßerer Oberflaͤche den
Verdauungsmembranen dargeboten werden, jedenfalls ist die Wirkung dieser Erde als
Duͤngmittel auf sandigem und kalkigem Boden weniger zweifelhaft, denn hier
kann die ganze organische Materie durch fortgesezte Ammoniakbildung nuzbar werden.
Der Werth dieser Erde als Duͤngmittel entspraͤche dem Zwanzigstel
ihres Gewichts frischen, noch feuchten landwirthschaftlichen Duͤngers.
Fuͤr sich allein koͤnnte diese Erde keineswegs zum Feldbau gebraucht
werden, wie auch Berichte aus China sagen, indem sie zum Pfluͤgen viel zu
compact ist. (Comptes rendus 1841, 2me semestr., No. 9.)
Die Speisefabrik in Leith.
Zu den groͤßten Merkwuͤrdigkeiten der Hafenstadt Leith unweit Edinburg
gehoͤrt das großartige Etablissement der HHrn. John, Gillon und Comp. zur Aufbewahrung
frischen Fleisches und anderer Nahrungsmittel, welches 1838 dort begruͤndet
wurde. Die Aufgabe, animalische und vegetabilische Lebensmittel so zu erhalten, daß
sie noch in Jahren ganz unveraͤndert sind und frisch nach allen Welttheilen
kommen, wird hier nicht etwa durch die bekannten Processe des Einmachens,
Einpoͤkelns, Raͤucherns etc. geloͤst, sondern nach der Methode
von Appert dadurch, daß die betreffenden Substanzen vor
aller Beruͤhrung der atmosphaͤrischen Luft nach dem Zeitpunkte des
Verpakens vollkommen gesichert sind.
Die Anstalt befindet sich in einem ausgedehnten Gebaͤude, dessen untere Flur
die Vorrathskammern fuͤr die Victualien enthaͤlt und fuͤr jeden
Stoff einen besonderen Raum zur Reinigung, die z.B. bei den Rindsklauen 40
Haͤnde beschaͤftigt. Das erste Stokwerk ist eine fortlaufende Reihe
riesenmaͤßiger Kuͤchen, die in Folge geschikt angebrachter
Ventilatoren stets reine Luft haben. Man findet hier 9 Kessel, jeder von 400 Quart
Gehalt, inwendig mit einer Art Durchschlag versehen, in welchem das Fleisch liegt,
so daß es nie anbrennen kann. Mehrere Kessel sind ausschließlich mit Rindsklauen
gefuͤllt, die eine treffliche Gallerte liefern, welche die Grundlage mehrerer
Suppen bildet. Die Fleischbruͤhe, zu deren Gewinnung auch viele
Rindsknoͤchelchen und geringe Fleischsorten verwandt werden, wird nach
sorgfaͤltiger Abschoͤpfung des aufschwimmenden oͤhligen
Schaumes, der besonders verkauft und stark begehrt wird, in eigenen Gefaͤßen
abgekuͤhlt. Die Zahl der verschiedenen, besonders zur Ausfuhr nach Ostindien
bereiteten Suppen betraͤgt 20, unter denen die beruͤhmte
Schildkroͤten- und die Ochsenschwanzsuppe; alle werden so concentrirt
bereitet, daß sie beim Gebrauch mit einer gleich großen Menge Wassers
verduͤnnt werden muͤssen.
In zwei mit den Kuͤchen verbundenen Seitengebaͤuden ist eine große Zahl
von Frauen taͤglich mit Zuruͤstung der verschiedenen Gerichte
beschaͤftigt, deren Gesammtliste 90 Nummern zaͤhlt. Ungeheuer ist der
Verbrauch von gelben und weißen Ruͤben, die in Ostindien nicht wachsen.
Besondere Erwaͤhnung verdient das Schoͤps- und Rindfleisch, das
von allen Knochen und Knoͤchelchen befreit in Portionen von 2 bis 6 Pfd. an
zahllosen Bratspießen eigenthuͤmlicher Art vor hohen Gluthfeuern
geroͤstet wird; ferner die unter dem Namen beef-tea bekannte, zu fester Substanz eingekochte Bruͤhe,
ungemein staͤrkend und nahrhaft und daher besonders fuͤr
Reconvalescenten geeignet etc.
Im Hofe sind 10 Werkstaͤtten fuͤr 30 Klempner und 10 Lehrburschen,
welche die Blechbuͤchsen fertigen. Von diesen werden nur diejenigen, die zur
Versendung frischer Haͤringe dienen, muldenfoͤrmig, alle
uͤbrigen aber rund gearbeitet, und zwar von der Groͤße einer
Tabaksdose bis zu der eines Hutes. Sind die Buͤchsen gefuͤllt, so
werden sie durch aufgeloͤthete Dekel hermetisch verschlossen, zum Schuze
gegen Feuchtigkeit lakirt und mit Etiquetten versehen, dann gleich Weinflaschen in
Gewoͤlben aufgespeichert und zur Ausfuhr in Faͤsser gepakt. Die
Guͤte der Waare und die Maͤßigkeit der Preise haben einen ungeheuren
Absaz zur Folge gehabt, denn es werden taͤglich 800 bis 1000 Buͤchsen
gefuͤllt, ohne daß jemals ein namhafter Vorrath vorhanden ist.
(Pfennig-Magazin.)
Literatur.
a) Deutsche.
Grundriß der mechanischen Technologie. Als Leitfaden
für den technologischen Unterricht an polytechnischen Instituten und
Gewerbeschulen. Von Karl Karmarsch, erstem Director
der höhern Gewerbeschule zu Hannover. In zwei Bänden. 8. – Hannover, im
Verlage der Helwing'schen Hof-Buchhandlung,
1837–1841.
Waͤhrend die bisher erschienenen Lehrbuͤcher der Technologie
hauptsaͤchlich fuͤr den Unterricht an Universitaͤten
berechnet sind und deren Verfasser also von dem Gesichtspunkt ausgehen mußten,
dem Schuͤler oder Leser eine historische und allgemeine Kenntniß der
Gewerbe und Fabricationen beizubringen, hat sich Hr. Karmarsch der Bearbeitung einer Technologie
fuͤr eigentlich technische Lehranstalten
unterzogen, wobei es also nicht bloß daraus ankam, die wichtigsten Gewerbszweige
klar und uͤbersichtlich aufzufassen, sondern sie vollstaͤndig und
selbst in scheinbar geringe Einzelnheiten eingehend abzuhandeln, die richtigen
Gruͤnde der technischen Operationen und Arbeitsmethoden aufzuhellen und
die Einrichtung und den Gebrauch der Werkzeuge und Maschinen zu beschreiben. In
einem unter diesem Gesichtspunkt bearbeiteten Handbuch der Technologie mußte
auch nothwendig gar vieles abgehandelt werden, was in den gewoͤhnlichen
Lehrbuͤchern gaͤnzlich fehlt, und es gehoͤrte ein mit dem
praktischen Betrieb der Gewerbe und Fabricationen
so vertrauter Gelehrter, wie der Hr. Verfasser, dazu, um diese schwierige
Aufgabe durchzufuͤhren. Obschon das Buch nicht mit Zeichnungen
ausgestattet ist, sind doch die Beschreibungen der erwaͤhnten Werkzeuge
und Maschinen so deutlich als moͤglich gegeben und zu weiterer
Nachweisung wurden uͤberall die Schriften angefuͤhrt, in welchen
man gute Abbildungen derselben findet. Sehr schaͤzbar als eine bedeutende
Erleichterung beim Studium der auslaͤndischen Werke ist das Register der
franzoͤsischen und englischen Kunstausdruͤke und technischen
Benennungen, welche bekanntlich selbst in unsern besten
Woͤrterbuͤchern dieser beiden Sprachen gar nicht oder schlecht
erklaͤrt sind.
Folgendes ist eine Uebersicht des Inhalts:
Einleitung. I. Abschnitt. Verarbeitung
der Metalle.
1. Cap. Eigenschaften und Gewinnung von: Eisen (Roheisen, Schmiedeisen, Stahl), Kupfer, Zink,
Zinn, Blei, Gelbkupfer (Messing, Tombak, Bronze, Argentan), Silber, Gold,
Platin.
2. Cap. Darstellung roher Formen aus Metall.
A. Gießerei. a.
Eisengießerei (Sandguß, Masseguß, Lehmguß, Schalenguß); b. Messinggießerei; c. Bronzegießerei; d. Bleigießerei; e.
Zinngießerei; f. Gießen des Silbers und Goldes.
B. Schmieden und Walzen. a. der Eisen- und b. der
Stahlstaͤbe; c. Blechfabrication; d. Schmieden und Walzen weniger einfacher
Formen.
C. Drahtfabrication und Ziehen der Roͤhren,
Staͤbe und Streifen.
3. Cap. Fernere Ausarbeitung der Metallfabricate. A. Mittel zum Anfassen und Festhalten (Schraubstok,
Feil- und Stielkloben, Zangen). B. Mittel zum
Abmessen, Eintheilen und Linienziehen: Linienreißer, Streichmaaß,
Maaßstaͤbe, Cirkel, Lehren, Winkelmaaße, Theilmaschinen,
Schraffirmaschinen. C. Mittel zur Zertheilung und
Formung: Meißel, Grabstichel, Scheren, Saͤgen, Durchschlag, Durchschnitt,
Schneidcirkel, Bohrer und Bohrmaschinen, Reibahlen, Versenker, Feilen,
Schleifstein, Hobel, Hobelmaschinen, Feilmaschinen, Zangen, Dreh, dank und
Drehstuhl, Guillochirmaschine, Mittel zur Verfertigung der Schrauben, Hammer und
Amboß, Punzen, Stanzen und Stempel, Walzen.
4. Cap. Von den Zusammenfuͤgungen oder Verbindungen
der Metallarbeiten: Falzen, Nieten, Loͤthen, Schweißen,
Zusammenschrauben, Zusammenkeilen.
5. Cap. Operationen zur Verschoͤnerung, Verzierung
und aͤußeren Vollendung der Metallarbeiten: Gelbbrennen, Sieden
des Silbers, Sieden und Faͤrben des Goldes, Schaben, Schleifen, Poliren,
Graviren, Guillochiren, Aezen, Verzinnen, Verzinken, Verkupfern und Ueberziehen mit
Messing, Vergolden, Versilbern, Verplattiren, Emailliren, Einlassen mit Farben,
Bronziren, Bruͤniren des Eisens, Schwaͤrzen der Eisenwaren,
Firnissen und Lakiren.
6. Cap. Besondere Beschreibung einzelner
Metallfabricate: Naͤgel, Ketten, Feilen und Raspeln,
Saͤgen, Beile, Aexte, Messer, Scheren, chirurgische Instrumente, blanke
Waffen, Sensen, Naͤhnadeln, Striknadeln, Haarnadeln, Steknadeln,
Fischangeln, Cantillen und Flittern, Kupferschmied-, Klempnerarbeiten,
plattirte Waaren, aͤchte Bronzewaaren, unaͤchte Bronzewaaren,
Gold- und Silberarbeiten, feine Stahlarbeiten, Muͤnzen,
Kleiderknoͤpfe, Schloͤsser, Feuergewehre, verzahnte Raͤder,
Uhren.
II. Abschnitt. Verarbeitung des
Holzes.
1. Cap. Eigenschaften des Holzes (europaͤische,
außereuropaͤische Holzarten).
2. Cap. Vorbereitung des Holzes zur Verarbeitung:
Schneiden mit der Handsaͤge, Schneiden auf Saͤgemuͤhlen
(Brettsaͤgemuͤhlen, Saͤgemaschinen zu andern diken
Schnitthoͤlzern, Furnierschneidmaschinen).
3. Cap. Ausarbeitung des Holzes. A. Mittel zum Festhalten der Arbeitstuͤke:
Hobelbank, Fuͤgeboͤke, Schnizbank, Schraubstok, Pressen,
Leimzwingen, Schraubknecht. B. Mittel zum Abmessen,
Eintheilen und Linienziehen: Maaßstab, Streichmaaß, Cirkel, Lehren, Winkelmaaße,
Richtscheit, Senkblei, Sezwaage. C. Mittel zur
Zertheilung und Formung: Axt, Beil, Texel, Saͤgen, Messer, Grabstichel,
Stemm- und Stechzeug, Hobel, Hobelmaschinen, Zieheisen, Raspeln, Punzen,
Ahlen, Locheisen, Bohrer, Bohrmaschinen, Drehbank, Vorrichtungen zum
Schraubenschneiden (Biegen des Holzes, Pressen des Holzes, Holzgießerei).
4. Cap. Zusammenfuͤgung der Holzarbeiten:
Leimen, Nageln, Zusammenschrauben, Verkeilen, Verbindung durch Reifen und
Baͤnder, Verbindung durch eigenthuͤmliche Formung der
Bestandtheile.
5. Cap. Arbeiten zur Vollendung und Verschoͤnerung
der Holzarten: Abziehen, Schleifen, Beizen, Poliren,
Oehltraͤnken, Anstreichen, Firnissen und Lakiren, Vergolden und
Versilbern.
6. Cap. Verfertigung der wichtigsten Holzarbeiten im
Besondern: Zimmerwerks-, Tischler-, Wagner-,
Boͤttcher-, Drechsler-, Bildhauer-Arbeiten,
Holzschnitte, Korbmacherarbeiten.
III. Abschnitt. Spinnerei und
Weberei.
1. Cap. Spinnerei: Handspindel, Spinnraͤder
(Handrad, Trittrad), Spinnmaschinen, Zwirnen, Haspeln, Spulen, Wikeln.
2. Cap. Weberei. A.
Vorarbeiten zum Weben: Vorbereitung der Kette (Spulen, Kettenscheren,
Aufbaͤumen, Schlichten, Kettenschermaschine, Schlichtmaschine). B. Das Weben selbst und insbesondere glatter Stoffe:
a. Stuhl zu leinwandartigen Geweben
(Huͤlfsgeraͤthe des Webers und deren Anwendung, Verfertigung der
Schaͤfte und Rietblaͤtter); b. Stuhl
zu gazeartigen Geweben. C. Stuhleinrichtungen zu
gekoͤpperten Zeugen. D. Die gemusterten
Stoffe und die Stuͤhle zum Weben. a.
Gemusterte Stoffe, bei welchen das Muster durch Kette und Eintrag des Zeuges
selbst gebildet wird. α. Fußarbeit, β. gezogene Arbeit
(Kegelstuhl, Zangelstuhl, Trommelstuhl, Leinwand-Maschine,
Jacquart-Maschine, Wellenstuhl). b.
Broschirte und gestikte Stoffe; c. Stoffe mit
aufgeschweiften Mustern; d. durchbrochene Stoffe;
e. doppeltgewebte; f. Modification der Gewebe, welche durch Farben-Verschiedenheiten
entstehen. E. Sammtartige Zeuge und ihr Weben. a. Manchester; b.
eigenthuͤmlicher Sammt. F. Die mechanischen
Webestuͤhle oder Webemaschinen.
3. Cap. Fabrication der baumwollenen Zeuge. a. Baumwolle; b.
Baumwollspinnerei (Reinigen und Auflokern der Baumwolle, Krazen, Streken,
Verspinnen, Feinspinnen, Haspeln, Sortiren und Verpaken der Garne, allgemeine
Bemerkungen, gezwirntes Baumwollgarn); c.
Baumwollweberei (Arten der baumwollenen Zeuge, das Weben, Sengen, Scheren,
Bleichen, Faͤrben, Druken, eigentliche Appretur).
4. Cap. Verarbeitung des Leinens (Flachs und Hanf).
a. Das Material und dessen Zubereitung, Flachs
(Rotten, Brechen, Hecheln), Eigenschaften des Flachses, Hanfes; b. das Spinnen des Flachses (Hand- und
Maschinenspinnerei, Haspeln und Sortiren des Leinengarnes, leinener Zwirn); c. Leinenweberei (Arten der Leinenzeuge, das Weben, Appretur der
Leinenstoffe).
5. Cap. Fabrication der wollenen Zeuge. A. Beschaffenheit der Schafwolle. B. Vorbereitung der Wolle im Allgemeinen: a. Wollwaͤsche und Schafschur, Sortiren der
Wolle. C. Verarbeitung der Streichwolle: a. Streichwoll-Spinnerei
(Fabrikwaͤsche, Faͤrben der Wolle, das Wolfen, Einfetten, Krazen,
Vorspinnen, Feinspinnen, Haspeln des Garnes); b.
Tuchweberei; c. Waschen und Walken); d. Rauhen und Scheren; e. die uͤbrige Appretur (Decatiren, Buͤrsten, Pressen); f. tuchartige Wollenzeuge. D. Verarbeitung der Kammwolle: a.
Kammwollspinnerei. α. Fabrication der eigentlichen Kammgarne
(Kaͤmmen, Vorarbeiten des Spinnens, das Spinnen, Haspeln und Sortiren der
Kammgarne), β. Fabrication der Strik- und Strumpfwirkergarne; b. kammwollene Zeuge.
6. Cap. Fabrication der seidenen Zeuge: a. Gewinnung und Eigenschaften der Seide; b. Zubereitung der Seide (Toͤdtung der
Cocons, Sortiren der Seide, Zwirnen, Filiren oder Mouliniren, Titrirung der
Seide, Conditionirung, Entschaͤlen oder Kochen, Faͤrben,
Florettseide); c. Seidenweberei (Arten der seidenen
Zeuge).
7. Cap. Band- und Bordenweberei. a. Bandfabrication; b.
Bordenweberei; c. Verfertigung der Gurten.
IV. Abschnitt. Fabrication des
Papiers.
a. Papiermaterialien (Lumpen, Strike, Seile, Taue,
Werg, Stroh, Heu, Leder); b. Verfertigung des weißen
Papiers aus Lumpen nach aͤlterer Art, Zerschneiden und Reinigung der
Lumpen, Darstellung des Halbzeuges, Bereitung des Ganzzeuges, das
Schoͤpsen, Pressen, Troknen, Leimen, Zurichten des Papiers, Sorten und
Formate; c. Verfertigung des Papiers nach neuerer
Art mittelst Maschinen; d. Fabrication oder Pape;
e. Verfertigung von Papier aus farbigem
Zeug.
V. Abschnitt. Verfertigung von
Glas- und Thonwaaren.
1. Cap. Verfertigung und Verarbeitung des Glases. a. Fabrication der gruͤnen und weißen
Glasgattungen (Glasmaterialien und Glassaͤze, Glasschmelzen, Verarbeitung
der Glasmasse); b. Darstellung gefaͤrbter
Glaͤser; c. Glasschleiferei; d. Glasblasen vor der Lampe; e. Spiegelfabrication; f.
Glaserarbeiten.
2. Cap. Fabrication der Thonwaaren: Thon, Gattungen
der Thonwaaren, Vorbereitung, Reinigung und Mischung des Thones, Bildung der
Thonwaaren, das Brennen, das Glasiren, Verzieren der Thonwaaren.
Repertorium für organische Chemie, von Dr. C. Löwig, Professor
der Chemie an der Universität zu Zürich. 1ster Jahrg. 1840. Zürich, Verlag von
Friedrich Schultheß 1841.
Bei der großen Thaͤtigkeit, mit welcher das Gebiet der organischen Chemie
fortwaͤhrend bearbeitet wird, muß jedes Werk, welches den
thatsaͤchlichen Standpunkt derselben bezeichnen soll, nach einem kurzen
Zeitraume unvollstaͤndig erscheinen. Der Hr. Verf. hat daher bei der
Herausgabe seiner (in 2 Baͤnden in den Jahren 1838 und 1840 erschienenen)
Chemie der organischen Verbindungen eine Methode
gewaͤhlt, nach welcher die neuen Thatsachen – auch bei jedem
Wechsel der theoretischen und hypothetischen Ansichten – leicht
nachgetragen werden koͤnnen, indem es damals schon seine Absicht war,
jaͤhrlich einen Nachtrag unter dem Titel: „Repertorium
fuͤr organische Chemie“ folgen zu lassen. Der vorliegende
Bericht haͤlt sich streng an die im Hauptwerke befolgte Ordnung, so daß
bei jeder Verbindung mit Leichtigkeit die durch neue Untersuchungen
noͤthig gewordenen Veraͤnderungen zu ersehen sind, und
enthaͤlt alle Entdekungen, welche seit dem Erscheinen des Werkes bis zum
Schluß von 1840 gemacht wurden, umfaßt daher einen Zeitraum von 5/4 Jahren.
b) Franzoͤsische
Notice sur les améliorations à
introduire dans la fabrication de sucre exotique; parHotessier. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Prospectus historique de la réforme
scientifique de la locomotion; parHoené Wronski. In-4. Paris,
Didot.
Manuel du menuisier. charpentier; par Mérault.
In-8. Paris, rue du
Figuier-Saint-Paul, 22.
Nouvel appareil de vaporisation. In-4.
Paris, Didot aîné.
Traité pratique du linge à la vapeur;
par M. le baronBourgnondeLayre. In-18. Paris, Maison.
De la fabrication du sucre aux colonies; par MM.
Ch.DerosneetCail. In-4. Paris,
Bouchard-Huzard.
Systeme de voitures pour chemins de fer de toute
courbure, par C.Arnoux. In-8. Paris,
Carilian-Goeury.
Cours élémentaire de dessin
linéaire perspectif; parTrelis. In-8. Paris,
Carilian-Goeury.
Les Chevaux français en 1840; par. M.
Person. In-8, Caen, Poisson.
Éléments de chimie minérale; par
Ferd.Hoefer. In-8. Paris, Dezobry et Magdeleine,
rue des Maçons-Sorbonne, 1.
Nouveau manuel à l'usage du commerce; parOrtlieb. In-8. Paris, Baudot et Moine,
Nouvelle méthode de calligraphie; parChevalot. In-8. Saint-Quentin, Ribaud
Leradde.
Traité de balistique appliquée a
l'artillerie navale; par M.Roche. In-8. Paris, Corréard, rue de
Tournon, 20.
Manuel géologique; par H.de Labèche; traduit de l'anglais. 1 vol. in-8. Paris, Langlois et
Leclercq, rue de la Harpe, 81.
Nouveau tarif métrique pour la
réduction des bois en grume; par MM. Godard et Périnet.
In-12. Paris, Carré, passage
du Caire, 77.
De l'industrie manufacturière en France; par
M. MichelChevalier. In-18. Paris, Rénouard, rue
de Tournon, 6.
Description des appareils de chauffage à
employer pour élever la température dans les magnaneries
salubres; par M.d'Arcet. Paris,
Carilian-Goeury.
Cours de construction des ouvrages qui
établissent la navigation des rivières et des canaux; par
M.Minard. 1 vol.
in-4. Paris,
Carilian-Goeury.
Dessins et description des piliers en fonte du pont
de Cubzac; par M. E.Martin. In-fol., pl., Paris, Schneider.
Cours de chimie à l'usage des
élèves de l'école militaire de Saint-Cyr;
par M.Colin. 1 vol.
in-8. Paris,
Gaultier-Laguionie, rue et Passage Dauphine, 36.
Description du puits artésien de Grenelle.
In-12. Paris, Chassaignon.
L'éclaireur universel, ou résumé
encyclopédique des sciences, des arts et de l'industrie; parNaboulet. In-fol. Bordeaux, Ramadie.
Education des vers à soie, en 1840, dans les environs de Metz; par T.
Adam. Metz,
Véronnais.
Almanach de la Société industrielle de
Nantes pour l'année 1841. In-18. Nantes, Mellinet.
L'art de connaître les pendules et les
montres; par M. HenriRobert. In-12. Paris, rue du Coq,
8.
Essai sur les eaux publiques; parGrimaud de Caux. In-8. Paris, Cousin, rue Jacob,
25.
Manuel complet du chocolatier, du limonadier,
distillateur-liquoriste, confiseur etc.; parBarette. 1 vol.
in-8. Paris, Mathias, quai
Malaquais, 15.
Nouveau manuel complet du maçon
plâtrier, du carreleur, du couvreur et du paveur; par M.Toussaint. In-18. Paris, Roret, rue
Hautefeuille, 10 bis.
Moniteur des fabriques de Paris. In-18.
Paris, rue du Temple, 10.
Essai sur les différentes méthodes de
construire des murs de revètement; par Merkès;
traduit du hollandais par Gaubert. 1 vol.
in-8. Paris, Corréard, rue de
Tournon, 20.
Recueil de mémoires d'agriculture et
d'économie rurale; par M. deGasparin. Tom.
III. in-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Traité élémentaire d'astronomie
physique; par M.Biot. 1 vol.
in-8. Bachelier, quai des
Augustins, 55.
Des explosions des chaudières à vapeur;
par M. E.Dumesnil. In-8. Paris,
Carilian-Goeury.
Manuel des fabriques. In 18. Tours, Mame.
Petit alphabet des arts et métiers.
In-18. Paris, Gauthier, quai du
Marché-Neuf, 34.
Théorie et construction de la charrue; par
Lefèvredes Allays. In-8. Le Mans, Monnoyer.
Traité élémentaire d'arpentage;
parLuçon. In-12. Agen, Bertrand.
Annales de la Société
séricicole, année 1840. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Manuel des inventeurs et des brevetés; par
A.Perpigna. In-8. Paris, rue Choiseul, 2
ter.
Manuel du bottier, par Mourey. In-12. Paris,
rue de l'Université, 44.
Manuel du raffineur de sucre de canne et de
betterave; par Blachette et Zoega. In-18. Paris, Roret.
Annuaire de la Société royale et
centrale d'agriculture. In-12. Paris,
Bouchard-Huzard.
Explication sur la machine à vapeur rotative
de Craig; par E.Staite; traduit de l'anglais. In-8. Paris, Raymond Boquet, place de la Bourse,
13.
Mémoires sur les réserves de grains;
par M. A.Thomas. In-8. Paris, Malteste.
Sur la multiplication des sangsues; par M.Huzard. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Cours élémentaire de physique; parDeguin. 1 vol.
in-8. Paris, Belin-Mandar, rue
Christine, 5.
Projet d'un système d'instruction agricole
complet; par M.Descieux. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Calculs sur la force centrifuge
développée par le passage des convois sur les courbes des
chemins de fer. In-fol. Paris, Crapelet.
Expériences sur la ventilation des
magnaneries; par E. Robinet. In-8. Paris, Bouchard-Huzard.
Manuel du poids des fers méplat, carré
et long; parVan Alphen. In-12. Paris,
Carilian-Goeury.
Description pratique du procédé du
daguerréotype; par VincentChevalier. In-8. Paris, quai de l'Horloge,
69.
Notice sur l'éducation des vers à soie;
par MM.MilletetRobinet. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Des fumiers considérés comme engrais;
par M. J.Girardin. In-8. Caen.
Introduction à la mécanique
industrielle, physique ou expérimentale; par M. Poncelet. 1
vol. in-8.
Notice sur les moyens employés en Russie pour
élever des abeilles; par M. PokorskyJourawko. In-8.
Amélioration des cidres; par MM.DubreuiletGirardin. In-8. Rouen.
Bulletin des travaux de la Société
industrielle et commerciale de Saint-Quentin, années
1838, 1839 et 1840. In-8.
Essai sur l'histoire de l'introduction du ver
à soie en Europe; par M. le comte deGasparin. In-8. Paris,
Bouchard-Huzard.
Documents sur l'art d'élever les vers à
soie; par M.de Lubac. In-8.
Chemins de fer américains. Histoire de leur
construction; par M. G. TellPoussin. In-4.
De l'application de la ventilation forcée aux
magnaneries; par M. d'Arcet. In-8.