Titel: Verbesserungen an den Drehscheiben der Eisenbahnen, auch auf Möbelrollen u.s.w. anwendbar, worauf sich Elias Robinson Handcock, Esq. in Birmingham, am 28. Dec. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XL., S. 166
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XL. Verbesserungen an den Drehscheiben der Eisenbahnen, auch auf Moͤbelrollen u.s.w. anwendbar, worauf sich Elias Robinson Handcock, Esq. in Birmingham, am 28. Dec. 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Sept. 1841, S. 126. Mit Abbildungen auf Tab. III. Handcock's Verbesserungen an den Drehscheiben der Eisenbahnen. Vorliegenden Verbesserungen liegt die Absicht zu Grunde, die Reibung von Zapfen und Achsen im Allgemeinen zu vermindern. Sie beziehen sich 1) auf die bekannten Drehscheiben der Eisenbahnen; 2) auf Möbelrollen; 3) auf die Achsen der Wagenräder. Außerdem lassen sie sich übrigens noch in vielen anderen Fällen zur Verminderung der Achsenreibung anwenden. Die Neuheit der in Rede stehenden Erfindung besteht dem Wesen nach in drei Punkten: 1) in der Einführung von Frictionsrollen; 2) in einem Verfahren Oehl oder andere Reibung vermindernde Materien zuzuführen; 3) in der Anordnung und Unterstüzung senkrechter Achsen. Fig. 20 stellt den senkrechten Durchschnitt einer Drehscheibe dar. Die Unterlage a, a, a sizt fest in einer unter der Eisenbahn befindlichen Grube; b, b ist die mit der Eisenbahn in einer Ebene liegende Drehscheibe. In der Mitte der lezteren ist ein Zapfen c angebracht, der sich auf dem oberen Theile des Untergestells dreht. Eine Büchse oder Röhre d, d umfaßt den senkrechten Theil des Untergestells, und ist vermittelst des Kranzes g, g und der Arme h, h, h mit dem unteren Theile der Drehscheibe verbunden. Die Construction des stählernen Zapfens c und der oben am Untergestell befindlichen Höhlung mit dem in ihrer Mitte versenkten Stahlblok, worauf sich der Zapfen dreht, bildet eine der Verbesserungen der Drehscheibe. Eine andere Verbesserung ist die Einführung loser, den senkrechten Theil des Untergestells umgebender Halsringe f, f, f, f, vom Patentträger „Rollen“ genannt, welche die Vibration der Scheibe während ihrer Umdrehung verhüten und die Friction der Röhre d, d vermindern. Die Anordnung des von der Büchse aus hervorspringenden Kranzes g, g in Verbindung mit den zur Unterstüzung der Scheibe dienlichen Armen h, h, h werden gleichfalls als etwas wesentlich Neues betrachtet. Die Zuführung von Oehl zur Verminderung der Friction der reibenden Fläche geschieht dadurch, daß man kleine unterbrochene Rinnen in die Röhre schneidet. In diese Rinnen zieht sich das Oehl in geringen Quantitäten und befördert dadurch die Schlüpfrigkeit. Fig. 21 stellt die neue Einrichtung einer Möbelrolle im senkrechten Durchschnitt dar. a, a ist die Hülfe; b, b eine am Boden der Hülse angebrachte Röhre; c ein Centralstift, woran das Horn d, d, welches die Achse der Rolle e trägt, befestigt ist. Das obere spiz zulaufende Ende des Stiftes c besteht aus Stahl und spielt in einer am oberen Theile der Röhre b befindlichen, gleichfalls stählernen, kegelförmigen Höhlung. Ein langer, lose auf dem Stifte sizender Halsring f, f dient zur Beseitigung der Seitenreibung; unten besizt derselbe einen hervorspringenden Kranz und wird durch Hinaufschrauben des Stükes g an seiner Stelle erhalten. Wollte man eine Möbelrolle ohne Hülse verfertigen, so müßte man dem hervorspringenden Kranze der Röhre eine größere Ausdehnung geben, um eine Platte zu bilden, welche an den Möbelfuß geschraubt werden könnte. Einer anderen Modification zufolge kann auch die Spize des Centralstiftes abwärts gerichtet und der Frictionsring umgekehrt und die Röhre an das Horn befestigt werden. Die Einrichtung ist im Wesentlichen dieselbe, wie die obige, nur umgekehrt. In Anwendung der fraglichen Verbesserung auf Räderachse legt man die Frictionsringe um die Achse und läßt das Oehl in kurze Rinnen fließen, welche im Innern der Büchse oder in den Ringen selbst angebracht sind.

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