Titel: Verbesserungen in der Gewinnung von Kupfer, Zink und andern Metallen aus Erzen, worauf sich William Jefferies in Holme Street, Mile End, in der City of Middlesex, am 1. Julius 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LXVI., S. 275
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LXVI. Verbesserungen in der Gewinnung von Kupfer, Zink und andern Metallen aus Erzen, worauf sich William Jefferies in Holme Street, Mile End, in der City of Middlesex, am 1. Julius 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1841, S. 29. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Jefferies' Gewinnung von Kupfer und Zink aus Erzen. Meine Erfindung betrifft 1) eine Methode Kupfer aus Kupfererz und 2) eine Methode, Zink aus Erzen zu gewinnen. Das gegenwärtig übliche Behandlungsverfahren der Kupfererze durch Rösten und Schmelzen ist bekannt, eben so die Einrichtung der Schmelzöfen; es wird daher nicht nöthig seyn, hier in eine nähere Beschreibung derselben einzugehen. Ich ziehe es vor, die Erze in rohem Zustande zu behandeln, anstatt sie vor dem Schmelzen zu rösten oder zu calciniren; sie können indessen auch geröstet oder calcinirt werden, ehe man sie dem meiner Erfindung gemäß zu leitenden Schmelzproceß unterwirft. Um mir die Beschreibung des verbesserten Schmelzprocesses zu erleichtern, will ich annehmen, ein Schmelzofen sey nach der gegenwärtig üblichen Methode im Betrieb. Anstatt nun mit Auffüllen des Erzes auf die gewöhnliche Weise fortzufahren, gebe ich rohes (oder auch calcinirtes) Erz auf, und wenn dasselbe in flüssigem Zustande sich befindet, so rühre ich in die geschmolzene Masse, nachdem die Schlaken gehörig abgezogen worden sind, eine Quantität fein zerpulverter Kohle oder Alkali (Kohle ziehe ich jedoch vor) und fahre fort, Kohlenpulver hinzuzufügen, bis die Masse in dem Ofen troken und bröklich wird; in diesem Zustande schiebe ich sie alsdann gegen die Brüke hin. Ich fahre nun mit der Feuerung fort, bis die Masse ganz flüssig ist, und lasse sodann das Metall ins Wasser laufen, wobei die Schlake im Ofen zurükbleibt. Nun gebe ich eine neue Ladung auf, behandle sie auf die oben beschriebene Weise mit Kohle oder Alkali und so fort. Es ist übrigens nicht nothwendig, das Metall nach jeder Aufgabe abzulassen, sondern es können zwei oder drei Schichten aufgegeben und mit Kohle oder Alkali behandelt werden, ehe man absticht. Als Kohle gebe ich zu obiger Procedur der Anthracitkohle und als Alkali der rohen Soda den Vorzug. Das auf solche Weise gewonnene Metall wird sodann eben so behandelt, wie das dem gewöhnlichen Verfahren gemäß ausgeschmolzene, auf ähnlicher Stufe der Bearbeitung befindliche Metall. Ich gehe nun zur Beschreibung des zweiten Theils meiner Erfindung über, welcher eine Methode, Feinerze zu schmelzen, betrifft. Da die Ausscheidung des Zinks aus Erzen durch Rösten und Schmelzen, so wie sie gegenwärtig praktisch betrieben wird, bekannt ist, so halte ich es nicht für nöthig, in eine Beschreibung derselben einzugehen, indem meine Erfindung sich nur auf das Schmelzverfahren in weiten, von Außen erhizten Oefen bezieht, anstatt der gegenwärtig gebräuchlichen kleinen umgekehrten Gefäße oder Retorten. Auf diese Weise bin ich in den Stand gesezt, die Erze in großem Maaßstabe und unter bedeutender Kostenverringerung zu schmelzen, und eine ganz ausgezeichnete Qualität von Zink zu erzeugen. Die Abbildungen zeigen die Construction eines vorliegendem Theile meiner Erfindung gemäß construirten Ofens, womit ich drei, vier oder mehr Tonnen Erz auf einmal behandeln kann, anstatt daß ich mich jener vielen, schmalen in einem Ofen angeordneten Retorten bediene. Fig. 15 stellt die Frontansicht, Fig. 16 die Seitenansicht und Fig. 17 den Längendurchschnitt meines Ofens dar. Von dem oberen und von dem unteren Theil dieses Ofens steigen mehrere dünne Röhren a, a in Wasserbehälter b hinab, damit, wenn die Destillation im Gang ist, das sich verflüchtigende metallische Zink diese Röhren hinabstreicht und sich abkühlt. Bei der Construction eines zu vorliegendem Zweke dienlichen Ofens ist es wichtig, Boden und Deke so dünn wie möglich zu machen, damit die Hize freien Spielraum zwischen den Baksteinen hat; indessen muß der Boden des Ofens immer stark genug seyn, um die Ladung Erzes tragen zu können. Den Baksteinen, womit der Ofen aufgebaut ist, gebe ich die eigenthümliche Fig. 18 dargestellte Form, so daß nun der Boden aus 3 Zoll diken und das Gewölbe desselben aus 2 Zoll diken Baksteinen gemacht werden kann. Auf diese Weise bin ich in den Stand gesezt, einen sehr starken und dennoch weiten Schmelzofen herzustellen, welcher sich zum Ausschmelzen der Zinkerze eignet. Angenommen nun, der Schmelzofen sey diesem Theile meiner Erfindung gemäß bereits im Betriebe, und daran eine frische Ladung aufzunehmen: so nehme ich das Erz in demselben Zustande, wie man sich dessen bedient, wenn man mit schmalen Retorten arbeitet, menge demselben ungefähr 5 Proc. bituminöser Kleinkohle bei, und beschike den Ofen so voll wie möglich. Nun verschließe ich die Mündung, verkitte sie mit feuerfestem Thon und unterhalte das Feuer, worauf die Destillation eben so vor sich geht, wie wenn man sich schmaler Retorten bedient. Das destillirte Metall begibt sich durch die verschiedenen Röhren abwärts in die Recipienten. Es ist hiebei von Wichtigkeit, darauf zu achten, daß keine von den Fortleitungsröhren des destillirten Metalls offen bleibt, wobei die atmosphärische Luft zutreten könnte. Wenn die Füllung verarbeitet ist, so wird die Ofenmündung geöffnet, der im Schmelzraum befindliche Rükstand heraus- und dagegen sogleich wieder eine frische Ladung Erzes hineingeschafft.

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Tafel Tab.
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