Titel: | Ueber das Vorkommen des Bromsilbers in Mexico und zu Huelgoeth in Frankreich; von P. Berthier. |
Fundstelle: | Band 82, Jahrgang 1841, Nr. LXVIII., S. 300 |
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LXVIII.
Ueber das Vorkommen des Bromsilbers in Mexico und
zu Huelgoeth in Frankreich; von P. Berthier.
Aus den Annales de Chimie et de Physique. Aug. 1841, S.
417.
Berthier, über das Bromsilber.
Plateros-Erz. – Der District Plateros, 17
franz. Meilen von Zacatecas und 1 1/2 Meilen vom nördlichen Fresuillo, unterscheidet
sich von andern Bergwerks-Districten durch die Beschaffenheit des Erzes, das
er führt. Das in diesem Erze vorkommende Silber befindet sich in demselben in zwei
verschiedenen Zuständen: erstens gediegen und in sehr kleinen Theilchen in einer
grauen, compacten, sehr bleihaltigen Masse eingesprengt; die Mexicaner bezeichnen es
dann mit dem Namen Plata azul (blaues Silber); zweitens
und hauptsächlich im Zustande einer Verbindung, welche kleine olivengrüne und
gelbliche Krystalle bildet, die Plata verde (grünes
Silber) genannt werden, und welche man für Chlorsilber hielt, die ich aber als
vollkommen reines Bromsilber erkannte.
Der District Plateros bildet ein von großen Ebenen umgebenes Plateau, welches sich
aber nicht viel über jene erhebt. Er wird völlig von Kalkfelsen eingenommen, durch
welche sich hie und da kleine, von Quarzadern durchzogene Hügel von Thonschiefer
erheben. Diese Adern werden von den Bergleuten als die Anzeichen vorhandener
Erzgänge betrachtet. Die Ausbeute dieses Districts ist übrigens unbedeutend, weil
der Wasserandrang sich dem Grubenbau, wenn er sehr tief geht, widersezt. Man konnte
bis jezt noch nirgends einen Schacht von 100 Meter Tiefe anlegen. Zur Zeit wird eine
einzige Stelle in der Umgegend von Plateros bearbeitet, nämlich zu San Onofe, wo
wöchentlich 120 bis 150 Mark Silber gewonnen werden. Man behandelt daselbst das Erz
nach dem Cazo'schen Verfahren, d.h. das Erz wird in
Kesseln mit kupfernem Boden unter Erwärmen und Zusaz von Kochsalz und Queksilber
amalgamirt.
Das Stük, welches ich untersuchte, war zu San Onofe von einem Haufen Erz genommen,
welcher zum Pulvern hergerichtet worden war; Hr. Duport hat mir es überschikt. Es war compact,
von etwas röthlichem
Grau, unebenem, glänzendem Bruch, mit kleinen Höhlungen versehen, deren einige zum
Theil von einer matten, blaßgelben Substanz erfüllt sind, welche die Bergleute
Bleioxyd nennen, während andere, sehr kleine, schlecht ausgebildete, aberglänzende,
blaß olivengrüne Krystalle enthalten, welche ganz wie Chlorsilber aussehen. Dieses
Muster war sehr reichhaltig, denn es gab beim Probiren 0,0688 Silber; es enhielt
ferner 0,45 kohlensaures Blei, welches innig mit Quarz und etwas Eisenoxyd vermengt,
die Hauptmasse desselben bildete. Mit zwei Theilen schwarzem Fluß geschmolzen, gab
es 0,43 silberhaltiges Blei; beim Abtreiben auf der Capelle aber hinterläßt dasselbe
nur 0,0650 Silber: um Verluste zu vermeiden, muß man beim Probiren natürlich noch
Blei oder Bleiglätte zusezen, damit der Silbergehalt des Bleies gehörig
heruntergesezt wird.
Obwohl das analysirte Stük kein metallisches Silber enthielt, weil reine
Salpetersäure nicht die mindeste Spur davon auflöste, so blieben doch, als man es zu
wiederholtenmalen mit Ammoniak in Ueberschuß warm digeriren ließ, noch beinahe fünf
Sechstheile Feinmetall im Rükstand, worin man das beigemengte grünliche Pulver,
welches nur unvollkommen angegriffen worden war, leicht erkannte. Dieß war es, was
mich auf das Plateros-Erz aufmerksam machte und mir zu erkennen gab, daß die
für Chlorsilber gehaltene Substanz reines Bromsilber ohne
alle Beimengung von Chlor- oder Jodsilber ist.
Behandelt man das gepulverte Erz nacheinander mit kochender Essigsäure und Oxalsäure,
so wird das kohlensaure Blei und das Eisenoxyd ausgezogen und es bleibt nichts als
etwas thonerdehaltiger Quarz zurük, in welchem die Bromsilberkörnchen sichtbar sind.
Man kann aus diesem Rükstand das Bromsilber durch sorgfältiges Schlämmen beinahe
vollkommen rein erhalten.
Noch schneller läßt sich das Bromsilber ausziehen, indem man das Erz zuerst mit
Salpetersäure behandelt, mit Wasser verdünnt, decantirt, dann den Rükstand mit
Salzsäure erhizt und mit vielem Wasser auswascht; doch ist bei diesem Verfahren zu
beobachten, daß man nicht zu viel Salzsäure anwendet, indem diese Säure eine nicht
unbedeutende Menge Bromsilber auflöst.
Der Bromsilber-Schlich ist ein nicht sehr dunkel olivengrünes Pulver. Durch
Feinreiben wird es immer heller und endlich resedagrün: in diesem Zustande wirkt das
Licht rasch darauf und dunkelt seine Farbe, bis es endlich grau wird; jedoch findet
diese Veränderung nur auf der Oberfläche statt.
Im Zustand eines groben Pulvers löst sich das Bromsilber nur sehr schwer im Ammoniak
auf; das feingeriebene um vieles leichter; jedoch erfordert es, und namentlich ohne
Wärme, eine große Menge dieses Alkalis. Läßt man einen Bromsilber-Ueberschuß längere Zeit in
concentrirtem und kochendem Ammoniak, so sättigt sich die Flüssigkeit damit und läßt
dann beim Erkalten einen Theil des aufgelösten Bromsilbers als ein sehr blaßgelbes
Pulver fallen. Auch wenn man kaltes Wasser zugießt, trübt sie sich; aber das lange
Zeit suspendirt bleibende und sich dann absezende Bromsilber ist beinahe so weiß wie
das Chlorsilber.
Die Analyse des geschlämmten Bromsilbers von Plateros wurde auf zweierlei Weise
angestellt.
1) Man ließ 1 Gramm Schlich in kochendem Ammoniak digeriren, decantirte und erneuerte
das Ammoniak öfters, bis sich nichts mehr auflöste. Der aus Quarz mit einer kleinen
Quantität Eisenoxyd bestehende Rükstand wog 0,14 Gramme; die ammoniakalische
Flüssigkeit enthielt demnach 0,86 Gramme Bromsilber.
Man goß schwefelwasserstoffsaures Ammoniak in diese Flüssigkeit, wusch das
niedergefallene Schwefelsilber durch Decantiren wohl aus, löste es in reiner
Salpetersäure wieder auf und fällte endlich die Lösung mit Salzsäure. Das gesammelte
Chlorsilber wog 0,66 Gramme, was 0,495 Gram. reinen Silbers in 0,86 Gram. oder 575
in 1000 Bromsilber entspricht; strenggenommen würde der Gehalt 580 betragen.
Die ammoniakalische Flüssigkeit wurde stark eingeengt, um den Alkaliüberschuß zu
verjagen und das darin enthaltene schwefelwasserstoffsaure Salz zu zerstören, dann
Aezbaryt zugesezt, zur Trokne verdampft und der Rükstand wiederholt in Wasser
aufgeweicht, um den Barytüberschuß in kohlensauren Baryt umzuwandeln; endlich wurde
der getroknete Rükstand mit starkem Alkohol behandelt, welcher allmählich in kleinen
Portionen und in der Art zugesezt wurde, daß ein wenig von dem Salz unaufgelöst
blieb. Die abgedampfte alkoholische Flüssigkeit krystallisirte nicht und verhielt
sich ganz wie Brombarium. Der Rükstand wurde in Wasser aufgelöst und die Flüssigkeit
mit salpetersaurem Silber versezt, der unbedeutende Niederschlag auf dem Filter
ausgebreitet und noch feucht dem Lichte ausgesezt, wodurch er rein grau wurde, ohne
Spur von Violett, was das Nichtvorhandenseyn von Chlor beweist.
Ich fand auch, als ich in einem Gemisch von Brom- und Chlorwasserstoffsäure
durch Silbernitrat nacheinander mehrere Niederschläge hervorbrachte, daß sie, dem
Licht ausgesezt, grau wurden, mit Ausnahme des lezten, welcher sehr stark violett
wurde, was das Chlorsilber charakterisirt. Es scheint, daß wenn das reine
Chlorsilber violett wird, das Grauwerden desselben ein Zeichen seiner Vermengung mit
Bromsilber ist. Dieser Versuch zeigt zugleich, daß das Brom vor dem Chlor von den Silbersalzen
gefällt wird, was ein Mittel an die Hand gibt, ein Chlorid, welches eine kleine
Quantität eines Bromids enthält, davon zu befreien.
2) 1 Gramm des feingeriebenen Schlichs wurde mit 3 Gram. schwarzen Flusses innig
gemengt, das Gemenge in eine kleine Porzellanschale gebracht, dieselbe in einen
Röstscherben gestellt und das Ganze nach und nach bis zum anfangenden Erweichen
erhizt; man legte dann ein dünnes Bleiblech auf das Gemenge und erhizte bis zum
angehenden Rothglühen, ohne die Masse vollkommen in Fluß kommen zu lassen, damit
nicht etwa durch Verflüchtigung etwas verloren gehe. Nachdem das Ganze wieder
erkaltet war, wurde es in Wasser aufgeweicht und der Rükstand, welcher ein Gemenge
von Bleikörnern, Kohle und Kieselerde war, ausgewaschen. Derselbe wurde nun in der
Schale, welche zum Versuch gedient hatte, an der Luft erhizt und nachdem der größte
Theil der Kohle verbrannt war, mit 15 Grammen Bleiglätte versezt und bis zum
Schmelzen erhizt. Dadurch erhielt man einen Bleiregulus, welcher alles Silber
enthalten mußte; wirklich hinterließ er beim Abtreiben 0,50 Gram. Silber, was etwas
mehr als 0,86 Gram. Bromsilber entspricht. Dieser Versuch stimmt also mit obigem
überein und beweist, daß das analysirte Fossil reines Bromsilber ohne Chlorsilber
ist.
Andererseits wurde die vom Versuche herrührende alkalische Flüssigkeit mit Essigsäure
gesättigt und dann mit salpetersaurem Silber gefällt. Der Niederschlag hatte eine
zeisiggelbe Farbe, ganz wie der, welchen man mit reiner Bromwasserstoffsäure erhält.
Nachdem er wohl ausgewaschen war, wurde er in etwas Wasser zertheilt, worauf man
einen Strom Chlorgas durch die Flüssigkeit leitete. Das schwebend erhaltene
Bromsilber wurde dadurch sogleich zersezt und vollkommen weiß, wogegen die
Flüssigkeit eine ziemlich intensiv gelbe Farbe annahm. Mit Aether gemengt, entfärbte
sie sich und der Aether, welcher bald obenauf schwamm, war gelb und enthielt viel
Brom. Der von der Zersezung des Bromsilbers herrührende Chlorsilber-Rükstand
wurde, auf einem Filter ausgebreitet, am Lichte violett, was seine Reinheit
beweist.
Das aus einer ammoniakalischen Lösung abgeschiedene oder durch Präcipitation
erhaltene Bromsilber wird demnach durch aufgelöstes Chlor leicht und vollkommen
zersezt. Dieß liefert ein einfaches Verfahren, Erze, welche zugleich Brom-
und Chlorsilber enthalten, zu analysiren; man behandelt nämlich das fein zerriebene
Erz in der Wärme mit Ammoniak in großem Ueberschuß, bis sich nichts mehr auflöst,
filtrirt, verjagt das Ammoniak durch Verdampfung oder sättigt es mit einer Säure,
sammelt nun die sich absezende silberhaltige Substanz und wägt sie genau ab, rührt sie mit etwas Wasser
an und zersezt sie durch Chlor. Einerseits bestimmt man nun den Silbergehalt durch
das Gewicht des Chlorsilbers und berechnet dann die entsprechende Menge Brom und
Chlor; und andererseits kann man zur Controle das freigewordene Brom in Aether
aufnehmen und es nach Serullas' Methode bestimmen. Die
Probe auf trokenem Weg mit schwarzem Fluß ist ebenfalls ein sehr gutes
Verfahren.
Das noch feuchte künstliche Bromsilber hat eine sehr deutliche zeisiggelbe Farbe,
wenn es anders nicht außerordentlich zertheilt ist. In einer Glasröhre nach und nach
erhizt, schmilzt es zu einer rothen Flüssigkeit und sieht nach dem Erkalten
hornartig aus, ganz wie das Chlorsilber; es ist durchscheinend und seine Farbe
gleicht derjenigen des ins Olivengrüne übergehenden Oehls, wie dieß auch mit jener
des natürlichen Bromsilbers der Fall ist.
Nach Hrn. Duport's Bericht ist
das Bromsilber in Mexico nicht selten und man findet es oft in schönen cubischen und
octaëdrischen Krystallen.
Erz von Huelgoeth (Depart. d. Finistère). –
Bekanntlich enthält dieses Erz hauptsächlich Chlorsilber. Da nach einigen Angaben in
diesem Erze bisweilen kleine grünliche Krystallkörner vorkommen sollen, so wollte
ich untersuchen, ob sie nicht ebenfalls Bromsilber enthalten. Ich verschaffte mir zu
diesem Behufe zwei reichhaltige Muster, aus welchen ich die silberhaltige Substanz
ausziehen konnte.
Das eine derselben war eine poröse oder schlakenförmige Masse, worin weißer Quarz
zwischen blätterigem Eisenhydrat eingebettet war. An den Kanten dieser Blättchen
bemerkte man, sogar mit bloßen Augen, kleine cubische, perlweiße Körnchen, welche
alle Merkmale des Chlorsilbers besaßen. Beim Probiren lieferte dieses Stük nur
0,0188 Silber. Ich hielt es nicht für reich genug, um eine weitere Untersuchung
damit vorzunehmen.
Das zweite Muster sah wie compactes Eisenoxyd aus und enthielt hie und da weißen
Milchquarz. Die ganze Masse desselben war mit Chlorsilber durchzogen, welches sich
an manchen Stellen sogar in sehr kleinen, glänzenden Kryställchen zeigte. Beim
Probiren gab dieses Erz 0,1545 Silber. 10 Gramme desselben wurden zuvörderst warm
mit Ammoniak behandelt, um das Chlorsilber aufzulösen, dann mit kochender Salzsäure
behufs der Auflösung des Eisenoxyds; diese Säure löste zugleich etwas Blei auf,
welches wahrscheinlich als phosphorsaures Salz darin enthalten war. Der
Quarzrükstand wog 3,26 Gramme und enthielt 0,17 Gramme Silber, welches in
metallischem Zustand darin seyn mußte. Die ammoniakalische Flüssigkeit gab, zum Sieden erhizt und dann
mit Säure gesättigt, einen weißen Niederschlag, welcher 1,84 Gramme wog. Dieser, als
reines Chlorsilber betrachtet, würde 1,40 Gramme Silber enthalten, was, jene 0,17
Gramme aus der Gangart hinzugerechnet, einen Gesammtgehalt von 1,57 Gr. ausmacht,
der von dem Resultate der directen Probe nicht viel abweicht. Dieser Versuch zeigte
schon das Nichtvorhandenseyn von Bromsilber an; doch wurden der Gewißheit wegen mit
dem Niederschlag noch mehrere Versuche angestellt; es wurden 1) 0,5 Gramme mit Chlor
und Aether behandelt, wobei die ätherhaltige Flüssigkeit völlig farblos blieb; 2)
wurden 0,9 Gramme mit 20 Gram. Bleiglätte und 2 Gram. schwarzem Fluß geschmolzen mit
der Vorsicht, die Schlake mit einer neuen Portion Bleiglätte und Kohle noch einmal
zu schmelzen, um das Silber bis auf die geringste Spur zu sammeln. Der Bleiregulus
ließ beim Abtreiben 0,675 Gramme davon zurük; nun enthalten aber 0,9 Gram. reinen
Chlorsilbers 0,6779 Gr. Silber, welcher Unterschied ganz unbedeutend ist. Das
Mineral enthielt demnach kein Bromsilber.
Später wurde mir ein drittes Muster des Erzes von Huelgoeth zugesandt, welches sehr
klein, aber eben so reich als das vorige war und woran, außer den kleinen cubischen,
perlweißen Chlorsilberkörnchen, auch andere olivengrüne Körnchen wahrzunehmen waren,
welche genau so aussahen, wie das Bromsilber von Plateros. Ich unterzog es folgenden
Versuchen, welche wirklich die Gegenwart von Bromsilber darthaten.
5 Gramme des gepulverten Erzes wurden mit Oxalsäure bis zur vollkommenen Auflösung
des Eisenoxyds gekocht. Der Rükstand wog ungefähr 1 Gramm und man erkannte in
demselben ein Gemenge von zeisiggelben und weißen Körnchen. Man ließ ihn mit
Ammoniak warm digeriren, bis alles gelbe Pulver verschwunden war, wozu eine große
Menge Alkalis erforderlich war, was zur Auflösung reinen Chlorsilbers nicht der Fall
gewesen wäre. Die Flüssigkeit wurde nun mit Salpetersäure nach und nach gesättigt,
wobei die successive gebildeten Niederschläge eine deutlich gelbe Farbe hatten,
welche aber immer mehr abnahm, bis endlich der lezte ganz weiß erschien. Die gelben
Niederschläge wurden gesammelt und folgendermaßen untersucht.
Ein Theil wurde mit Chlor und Aether behandelt; der Aether färbte sich gelb. Ein
anderer Theil wurde in Ammoniak aufgelöst, schwefelwasserstoffsaures Ammoniak der
Flüssigkeit zugesezt und der schwarze Niederschlag gesammelt, welchen man als reines
Schwefelsilber erkannte. Die Flüssigkeit wurde an der Luft eingeengt, filtrirt, um
den abgesezten Schwefel zu trennen, etwas Aezkalilösung zugesezt, zur Trokne abgedampft, auf den
Rükstand etwas Essigsäure gegossen, um den Alkali-Ueberschuß zu sättigen und
wieder getroknet. Um sich zu überzeugen, ob der salzige Bodensaz Bromkalium
enthalte, wurde 1) eine kleine Portion desselben in einer Röhre mit reiner
Salpetersäure behandelt, und augenbliklich eine gelbe Flüssigkeit erhalten; 2)
mengte man eine Portion desselben mit Mangansuperoxyd, brachte das Gemenge in eine
Glasröhre, ließ einige Tropfen concentrirter Schwefelsäure darauf fallen und
erwärmte etwas; es entwikelten sich sogleich rothe Dämpft, und nach einiger Zeit
sezten sich an dem Rande der Röhre Tröpfchen einer rothen Flüssigkeit ab. Das
Vorhandenseyn von Brom war mithin erwiesen. Zugleich war aus dem Versuche zu
ersehen, daß das Bromsilber nicht mit Jodsilber gemengt war.
Das Bromsilber scheint in Huelgoeth selten zu seyn; es ist aber von dem Chlorsilber
durch seine charakteristische grünliche oder zeisiggelbe Farbe leicht zu
unterscheiden. Merkwürdig ist, daß es in einem und demselben Erz mit dem Chlorsilber
vorkommt, ohne daß jedoch unter beiden Körpern eine innige Verbindung bestünde.