Titel: Verbesserungen in der Construction der Dampfmaschinen für die Schifffahrt, worauf sich Joseph Maudslay, Ingenieur in Lambeth, am 16. März 1841 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 83, Jahrgang 1842, Nr. XLVII., S. 250
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XLVII. Verbesserungen in der Construction der Dampfmaschinen fuͤr die Schifffahrt, worauf sich Joseph Maudslay, Ingenieur in Lambeth, am 16. Maͤrz 1841 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal. Nov. 1841, S. 369. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Maudslay's Verbesser. in der Construction der Dampfmaschinen. Vorliegende Verbesserungen beziehen sich auf die Anordnung gewisser Theile der „direct wirkenden“ Dampfmaschinen, bei denen die Mitte des Cylinders genau unter der Kurbelachse liegt. Der Zwek dieser Erfindung geht darauf hinaus, von der Dampfkraft einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen, als dieß der gegebene Raum im Schiffe seither gestattete; ferner, bei einer gegebenen Höhe einen größeren Kolbenhub und eine längere Lenkstange ausführbar zu machen, als dieß auf andere Weise bei einer direct wirkenden Maschine möglich ist. Hiezu kommt noch der Vortheil, daß die Führung des unteren Endes der Lenkstange ohne den mindesten Seitendruk auf den Kolben oder die Kolbenstange erfolgt. Die Verbesserungen bestehen darin, daß man die Lenkstange in einen Raum verlegt, welcher zu ihrer Aufnahme in dem mittleren Theile des Dampfcylinders und des in dem lezteren auf- und niederspielenden Kolbens frei gelassen ist. Zu dem Ende ist in dem Dampfcylinder ein kleinerer Cylinder concentrisch befestigt, und der Kolben hat die Gestalt eines breiten Ringes, welcher den kleineren Cylinder umgibt, und in den ringförmig-cylindrischen zwischen der inneren Wand des Dampfcylinders und der äußeren Wand des kleineren Cylinders befindlichen Raum paßt. In diesem ringförmig-cylindrischen Raume wird der ringförmige Kolben durch die Kraft des Dampfes auf und nieder bewegt. Der Dampf tritt aber nicht in den kleineren Cylinder, auch befindet sich in diesem Cylinder durchaus kein Kolben, sondern er ist inwendig leer und oben offen, damit die Lenkstange nebst Zugehör frei in demselben auf- und niederspielen und, der kreisförmigen Kurbelbahn nachgebend, rechts und links um den erforderlichen Winkel aus der verticalen Stellung abweichen könne. Während das obere Ende der Lenkstange den Kurbelzapfen in seiner Kreisbahn begleitet, bewegt sich das untere Ende derselben in einer senkrechten Linie, welche in der imaginären Achse des Dampfcylinders liegt, auf und nieder. Mit Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen wird das Wesentliche dieser Verbesserungen deutlich in die Augen springen. Fig. 24 ist eine Längenansicht und Fig. 25 ein senkrechter Längendurchschnitt der Maschine. Fig. 26 ist ein Grundriß des oberen Theils und Fig. 27 ein horizontaler Durchschnitt des Cylinders der Maschine. Fig. 28 liefert einen transversalen Aufriß und Durchschnitt, welcher zwei neben einander angeordnete, an einer Welle arbeitende Maschinen darstellt. In sämmtlichen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung entsprechender Theile. a, a ist der äußere Cylinder; b, b der innere schmälere, mit ersterem concentrische Cylinder; c, c ist ein ringförmiger Kolben mit zwei Kolbenstangen d, d, welche in Stopfbüchsen arbeiten, die an dem ringförmigen Dekel des Cylinders angebracht sind. Die oberen Enden dieser Stangen sind an das T förmige Querstük e, e, e, e festgekeilt, während an den unteren Enden derselben ein im Innern des Cylinders gleitender Schieber f angebracht ist. Mit diesem Schieber ist das eine Ende der Lenkstange g verbunden, das andere Ende der lezteren ist in den Zapfen der Kurbel eingehängt. Aus dieser Anordnung geht nun deutlich hervor, daß in Folge des Auf- und Niederganges des Kolbens c, c, die Stangen d, d, das, Querstük e, e und mit diesem den Schieber f und die Lenkstange g senkrecht auf- und niederbewegen; leztere aber wird die Kurbel h und mit dieser die Schaufelradwelle i in Rotation versezen. Die mit dem Schieber f verbundenen Stangen j, j sezen zugleich den Balancier k, k in Thätigkeit, an dessen Ende die Kolbenstange der Luftpumpe l eingehängt ist. Die Ansprüche des Patentträgers beziehen sich nicht auf die beiden concentrischen Cylinder und den ringförmigen Kolben, sondern auf den im inneren Cylinder gelassenen Raum, worin das untere Ende der Lenkstange spielt, wodurch bei einer gegebenen Höhe die größtmögliche Länge des Kolbenhubes und der Lenkstange erreicht und zugleich dem unteren Ende der Lenkstange eine Führung ohne Seitendruk auf den Kolben oder die Kolbenstange gegeben wird.

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Tafel Tab.
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Tab. IV