Titel: | Maschine zum Ablegen der Buchdrukerlettern und zum Vertheilen derselben in die ihnen angewiesenen Fächer des Schriftkastens, worauf sich Etienne Robert Gaubert, Professor der Mathematik in Paris, am 13. März 1840 in England ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 83, Jahrgang 1842, Nr. LI., S. 255 |
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LI.
Maschine zum Ablegen der Buchdrukerlettern und
zum Vertheilen derselben in die ihnen angewiesenen Faͤcher des Schriftkastens,
worauf sich Etienne Robert
Gaubert, Professor der Mathematik in Paris, am 13. Maͤrz 1840 in England ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts. Nov. 1841, S.
234.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Gaubert's Maschine zum Ablegen der Buchdrukerlettern.
Der Zwek vorliegender Erfindung geht darauf hinaus, die Lettern, Zahlen oder andere
typographische Zeichen, nachdem sie die erforderliche Anzahl Abdrüke geliefert
haben, von einander zu sondern, und durch besondere mechanische Hülfsmittel
regelmäßig neben einander die richtige Seite nach Oben gekehrt, in die zur Aufnahme
derselben dienlichen Fächer abzulegen, anstatt diese Operation aus freier Hand zu
verrichten.
Bei dem gewöhnlichen Buchdrukerproceß werden die Lettern, nachdem sie ihre Dienste
geleistet, in die zu ihrer Aufnahme bestimmten Fächer des Schriftkastens vertheilt,
ehe der Sezer wieder von ihnen Gebrauch machen kann. Die Art und Weise nun, wie
durch gegenwärtigen Mechanismus die Operation des Vertheilens beschleunigt werden
soll, ist folgende.
Bekanntlich variiren die verschiedenen Druklettern, je nach dem auf ihnen
befindlichen Buchstaben in der Dike; der Buchstabe m z.
B. nimmt in einem Wort einen größeren Raum ein oder erfordert eine breitere Letter,
als der Buchstabe 1. Wenn daher die Lettern von verschiedener Dike in einem Haufen
verworren unter einander da liegen, so lassen sie sich dadurch von einander trennen,
daß man sie durch Löcher von verschiedener Größe, welche in Platten gebohrt sind,
siebt oder durch flachen Brükenbogen ähnliche Oeffnungen gleiten läßt, wobei dann
die dünneren Lettern durch die verschiedenen Oeffnungen hindurchgleiten, bis sie an
der ihnen entsprechenden Stelle anstoßen, während die dikeren früher aufgehalten und
in ein für ihre Aufnahme bestimmtes Behältniß geleitet werden. Da jedoch über 100
verschiedene Lettern und Schriftzeichen vorhanden sind, so haben manche derselben
nothwendiger Weise gleiche Dike, folglich würden alle verschiedenen, aber gleich
diken Lettern durch dieselbe Oeffnung fallen. Deßwegen müssen andere Hülfsmittel als
der Unterschied in der Dike oder Breite der Lettern gewählt werden, um die
verschiedenen Lettern von gleichen Dimensionen von einander zu trennen. Um diese
weitere Trennung oder Vertheilung zu bewerkstelligen und damit jede Letter in das
ihr zugehörige Behältniß geleitet werden könne, sind an der Seite derselben Kerben
oder Einschnitte angebracht, welche an jeder Letter eine andere Stellung haben, d.
h. zwei Lettern von gleicher Dike haben nie gleiche oder correspondirende Kerben
oder Einschnitte. Die Trennung der Typen wird also dadurch bewerkstelligt, daß man
in Uebereinstimmung mit der Beschaffenheit der Buchstaben eigene Oeffnungen
herstellt.
Wenn nun diese Oeffnungen der Gestalt der verschiedenen Lettern entsprechen, so ist
klar, daß jede Letter durch das ihr entsprechende Loch und nur durch dieses fallen
oder gleiten wird. Die Skizzen A, B, C und D, Fig. 17, mögen dieses
näher erläutern.
Angenommen, a, Skizze A
stelle die Seitenansicht einer Letter mit zwei in ihrer Seite befindlichen Kerben
b, b dar, so muß die Oeffnung c, durch welche sie ihren Weg nehmen soll, mit zwei entsprechenden
Hervorragungen d, d versehen seyn. Die Skizze B soll nun die Seitenansicht einer Letter von gleicher
Größe aber einen anderen Buchstaben enthaltend vorstellen, so muß die Letter e und ihre Oeffnung f
dieselben Kerben b, b und Vorsprünge d, d, jedoch an einer anderen Stelle besizen, damit eine
Letter von den anderen sich trennen lasse, wenn sie unter einander gemengt in einer
Masse da liegen. Angenommen nun, die Oeffnung sey in der Bodenplatte g des Canals oder der Rinne h angebracht, längs welcher die Typen ihren Weg zu nehmen haben, indem sie
entweder durch mechanische Kraft fortgeschoben werden, oder vermöge ihres eigenen
Gewichts eine geneigte Rinne hinabgleiten, so ist einleuchtend, daß alle diese
verschiedenen, wenn zwar gleiche Dimensionen, aber nicht gleiche Gestalt besizenden
Typen, durch die Hervorragungen d, d verhindert werden,
durch ein anderes Loch als das ihnen bestimmte zu fallen. Diese Hervorragungen
erleichtern zugleich das Hinweggleiten einer Letter über die betreffende Oeffnung,
bis sie über das für sie bestimmte Loch gelangt, durch welches sie sodann fällt, um
sofort durch einen Canal in die zu ihrer Aufnahme bestimmte Büchse geleitet zu
werden.
Die Skizzen C und D zeigen
weitere Aenderungen in der Stellung der Kerben und Hervorragungen an den Lettern und
Oeffnungen.
Die zu sortirenden Lettern liegen in einem verworrenen Haufen auf einer geneigten
Ebene, über welche, sie in den Apparat hinabgleiten oder geschoben werden. Durch
Rinnen oder Canäle, welche, um ihre fortschreitende Bewegung zu erleichtern, schräg
geneigt sind, werden sie in die Maschine geleitet. Ein mit diesen Rinnen in
Verbindung stehender Apparat verhütet, daß mehr als eine Letter zugleich in den
sortirenden oder absondernden Theil der Maschine gelangen kann.
Dieser Apparat besteht aus Aufhältern oder Bolzen, welche durch einen zwekdienlichen
Mechanismus abwechselnd gehoben oder niedergedrükt werden; sie gehen ungefähr bis
zur Dike einer Letter in die Höhe und verhindern auf folgende Weise das
Fortschreiten der Letter. Sollte eine Type über die andere zu liegen kommen, so
würde die untere zurükgehalten, während die obere über den Aufhälter hinweg in die
dem Apparate zuführende Rinne gleiten könnte. Von diesen Rinnen gelangen die Lettern
und Spatien auf Platten, welche mit einer Anzahl länglicher Schlize versehen sind,
die für das Durchfallen der Spatien lang genug sind, nicht aber für das Durchfallen
der Lettern. Auf diese Weise werden die Spatien von den Lettern abgesondert; erstere
fallen auf eine Platte und gleiten von derselben ab. Es bleibt nun noch übrig, die
Lettern zu vertheilen und in die ihnen angewiesenen Fächer zu schaffen.
Diese Vertheilung wird in zwei oder drei verschiedenen Operationen bewerkstelligt.
Fig. 10
ist ein Grundriß der ganzen Maschine. A die schiefe
Fläche, auf welcher die Lettern unter einander gemengt liegen. Eine mechanische
Vorrichtung ertheilt dieser Fläche eine sanft hin- und hergehende Bewegung,
so daß die Lettern in Folge dieses Impulses langsam die Fläche hinab sich bewegen.
Von der Ebene A gelangen die Typen auf eine Ebene B, die sogenannte Directionsebene, von wo aus sie durch
die schrägen Stangen a in die Canäle C, die sogenannten Directionscanäle geleitet werden. In
diesen gleiten die Typen in einer Reihe hinter einander hinab. Diese
Directionscanäle besizen (auf einem Theil ihrer Länge) einen Rand, welcher an beiden
Seiten gerade weit genug hervorsteht, um immer nur eine Type zugleich hinabgleiten
zu lassen. Wenn daher eine Letter auf die andere sich geschoben hat, so wird die
obere weggedrängt und fällt in einen untergestellten Kasten, von wo aus sie wieder
auf die Fläche A zurükgebracht wird.
An ihrem unteren Ende sind die Canäle durch bewegliche Bolzen oder Aufhälter c, d gesperrt, welche in Folge der Hin- und
Herbewegung der darunter befindlichen Querstange e sich
heben und senken. In jedem Canale geht ein Bolzen in die Höhe, wenn der andere
sinkt.
Fig. 11
liefert eine separate Endansicht und Fig. 12 eine
Seitenansicht dieses Theils des Apparates. Aus Fig. 12 ist ersichtlich,
daß die oberen Ränder der Querstangen wellenförmig eingeschnitten sind. Wenn man
daher die Querstange e, e vor- und rükwärts sich
bewegen läßt, so heben und senken sie abwechselnd die Bolzen c und d, welche mittelst Federn in beständiger
Berührung mit denselben gehalten werden. Dieses abwechselnde Heben und Senken der
Bolzen hat, wie oben
bereits bemerkt wurde, den Zwek zu verhüten, daß mehr als eine Letter zugleich die
Rinne hinabgleite, oder daß eine Letter auf die andere zu liegen komme. Gesezt, der
Bolzen c befinde sich in seiner höchsten und der Bolzen
d in seiner tiefsten Stelle, so lehnt sich die etwa
auf der anderen liegende Letternreihe gegen den ersten Bolzen c. Werden nun die Schienen e in Bewegung
gesezt, so sinkt der Bolzen c herab und gestattet den
Lettern vorüberzugleiten; gleichzeitig jedoch mit dem Sinken des Bolzen c geht der Bolzen d in die
Höhe, sezt daher dem Vorschreiten der zu unterst liegenden Letter eine Gränze, und
gestattet nur den darüber befindlichen Lettern über den Bolzen hinweg in den unteren
Canal und von da in das Innere der Maschine, wo die Sortirung erfolgt, zu gleiten.
Der Abstand zwischen den beiden Hältern c und d ist geringer, als die Länge einer Letter. Wenn daher
eine Letter gegen den Hälter d sich stüzt, so ruht der
hintere Theil derselben oben auf dem Hälter c, und wenn
nun die Hälter oder Bolzen ihre Stellung wechseln, d. h. wenn der Hälter d niedergeht, so schlüpft jene einzelne Letter den Canal
hinab, die übrigen werden in ihrem Hinabgleiten von dem Hälter c angehalten, welcher in die Höhe steigt, während der
andere niedergeht.
Typen und Spatien gelangen einzeln und abgesondert die Canäle 1 hinab auf die
Scheidungsplatte D. Diese ist mit Oeffnungen versehen,
welche lang genug sind, um die Spatien durchfallen zu lassen, aber nicht lang genug,
um den Lettern oder anderen Schriftzeichen den Durchgang zu gestatten. An jedem Ende
dieser Oeffnungen befinden sich, wie man sieht, Erhöhungen, auf welche die Letter zu
liegen kommt und dadurch verhindert wird, durchzufallen. Auf diese Weise werden die
Spatien von den Lettern und Schriftzeichen abgesondert und weiter geleitet.
Die Typen können nun in vier verschiedenen Lagen auf die Platte D fallen, und die Anordnung ist so getroffen, daß sich
jede Type in allen vier Lagen probiren läßt, ehe sie in die Abtheilung, wo das
Sortiren erfolgt, entweichen kann. Was die Stellung betrifft, in welcher die Lettern
zu probiren sind, so können diese entweder auf der einen oder anderen ihrer
Seitenflächen, ferner mit ihrem Kopfe nach der rechten oder linken Seite zu liegen.
Jede Letter wird auf eine regelmäßige Weise über die Oeffnungen h und i gebracht, und zwar
mit Hülfe der Querstangen f, f, f, welche verhüten, daß
sie unprobirt über die Oeffnung hinweggehen. Diese Stangen sind mit Oeffnungen
versehen, so daß wenn eine Oeffnung für die Communication mit der unteren i frei ist, die zur ersten Stange gehörende Oeffnung
verschlossen ist.
Die Art, wie die Lettern sortirt werden, ist folgende: die Oeffnungen, durch welche
die Lettern ihren Weg nehmen sollen, sind, wie die abgesonderte Figur 14 zeigt, mit
kleinen Stiften versehen. Wenn daher die Letter an der Oeffnung ankommt, durch
welche wirklich ihr Weg geht, so zeigt sich, daß dieselbe an ihrer Seite die
entsprechenden Kerben hat; tritt nun die Letter mit nach Oben zugewendeter Kerbe
über die Oeffnung h, so wird sie nicht durchfallen; wenn
aber die Querstange f an einer Seite angestoßen wird, so
daß die Letter vorbei passiren kann, so kommt dieselbe über die Oeffnung i. Zeigt es sich, daß die Kerbe an der Letter und der
Stift in der Oeffnung auf einander passen, so fällt die Letter hindurch und wird auf
die unten zu beschreibende Weise weiter geleitet. Paßt aber die Kerbe in der Letter
nicht auf den Stift in der Oeffnung, so kann auch die Letter nicht durchfallen,
indem sie durch den Stift aufgehalten wird, sie muß daher über eine andere Oeffnung
gebracht und zum zweitenmal probirt werden, um zu sehen, ob sie der nächstfolgenden,
tiefer liegenden Classe angehört.
Um die Letter vorübergleiten zu lassen, wird die Querstange f an einer Seite angestoßen, so daß eine Oeffnung dem Fach, worin die
Letter sich befindet, gegenüber zu liegen kommt. Hiebei stößt die Letter mit ihrem
Kopf an eine Hervorragung j, erhält dadurch eine Drehung
und schießt den Fuß voran die diagonale Rinne k hinab,
welche sie durch die Oeffnung l hindurch in die untere
Abtheilung leitet.
Durch die Oeffnung l gleitend fallen die Lettern in die
Diagonalrinnen m (Fig. 15 und 16). Diese
Rinnen liegen unterhalb der Platte D, stehen senkrecht
zu derselben und leiten die Typen in die tieferen Abtheilungen der Platte F, welche unterhalb der Platte D und parallel zu derselben angeordnet ist.
Diejenigen Lettern, welche durch die Oeffnungen h und i der Platte D ihren Weg
genommen haben und in den Abtheilungen n und o der darunter befindlichen Platte F (Fig. 10) angekommen sind,
gelangen durch Hülfe der Hälter q in die Abtheilung p. Diese Hälter q ertheilen
nämlich den Lettern eine Drehung und machen, daß sie gegen die schrägen Führungen
r fallen, welche sie in die Abtheilung p leiten, jedoch stets so, daß der Fuß der Letter nach
der rechten Seite hin gerichtet ist.
Diejenigen Lettern, welche geschikt fallen, so daß die Kerbe auf den in der Oeffnung
s befindlichen Stift paßt, gleiten hindurch, die
anderen dagegen sezen ihren Weg fort, bis sie durch den Theil t aufgehalten werden. In dieser Lage hebt sie der Bolzen u in die Höhe. Dieser Bolzen erhält seine Bewegung von
einer durch irgend einen passenden Mechanismus in Thätigkeit gesezten Querschiene.
Durch den Bolzen u in die Höhe gehoben, fällt die Type in Folge der
Neigung der ganzen Maschine auf ihre andere Seite, geht über das Hinderniß t hinweg und kommt gegen die Hervorragung x zu liegen. Nach Entfernung der Hervorragung x gleiten die Typen hinab und fallen in die Oeffnung v.
Diejenigen Lettern, welche nicht alle Proben bestanden haben, werden am Rande der
Platte F in einer Büchse aufgefangen und von da wieder
auf die darüber befindliche Platte A zurükgebracht;
diejenigen aber, welche durch die Oeffnungen s und v geschlüpft sind, werden durch die von der rechten nach
der linken Seite geneigten Rinnen G (Fig. 15 und 16) nach der
tiefer gelegenen Platte H geleitet, welche den
vorhergehenden Platten D und F parallel ist. Hier kommen die Lettern alle in gleicher Ordnung an, d. h.
den Fuß nach der rechten Seite hin gerichtet.
Auf der Platte H theilt die Maschine die Lettern in
Gattungen ein. Den beigefügten Abbildungen zufolge sind 108 verschiedene Gattungen
angenommen, die Spatien, Quadrate u. s. w. ausgenommen, welche schon bei Beginn der
Operation ausgeschieden werden.
Die Typen werden in zwei Hauptclassen eingetheilt. Die zur ersten Classe gehörigen
Typen haben in der Mitte des Fußes einen Einschnitt, gleiten durch die Oeffnungen
y und werden durch die von der Linken zur Rechten
geneigte Führung 1 (Fig. 15 und 16) nach dem rechter Hand
gelegenen Theile der darunter befindlichen Platte J
geleitet. Die zur zweiten Classe gehörigen Lettern besizen in dem Fuße keinen
Einschnitt; ein kleiner, an dem rechten Ende der Oeffnungen y angebrachter Vorsprung, welcher jenem Einschnitt in dem Fuße der Lettern
erster Classe entspricht, hindert dieselben, durch diese Oeffnungen zu fallen. Die
Lettern zweiter Classe treten daher über die Oeffnungen z, fallen hindurch und werden durch die geneigten Führungen k nach der linken Seite der darunter befindlichen Platte
J geleitet. Die Lettern beider Classen unterliegen
gleichzeitig denselben Operationen.
Jede Classe ist in drei Abtheilungen getheilt; die Lettern der ersten Abtheilung
besizen in der Nähe ihres Fußes, aber unten am Buchstaben einen Einschnitt und
fallen durch die Oeffnungen a; diejenigen der zweiten
Abtheilung haben in gleichem Abstande von dem Letternende, aber am oberen Theile des
Buchstabens einen Einschnitt, und fallen durch die Oeffnungen b; die Lettern der dritten Abtheilung besizen keinen weiteren Einschnitt
und gleiten nach dem unteren Theile v, v der Platte J hinab.
Die Lettern der zwei ersten abtheilungen gleiten die in diagonaler Richtung von der
Linken nach der Rechten geneigten Führungen L, M hinab,
und gelangen auf die kleinen Platten N, P, schlüpfen
durch die Oeffnungen c und d
und werden durch die von der Rechten zur Linken geneigten Führungen Q und R nach den untern
Platten S und T hingelenkt,
welche eben so, wie die Platten N und P zu den obern Platten parallel sind.
Die Aenderung der Richtung, welche durch die in entgegengesezter Richtung geneigten
Führungen C, Q, M und R
veranlaßt wird, hat zum Zwek, die Lettern der beiden ersten Abtheilungen auf die
genau unter der Ebene J liegenden Ebenen zurük zu
bringen. Jede Abtheilung sondert sich in drei Unterabtheilungen ab. Die Lettern der
ersten Unterabtheilung haben einen Einschnitt unten am Buchstaben in geringem
Abstande von ihrem Kopfe; die der zweiten haben einen Einschnitt in gleichem Abstand
vom Kopfe, aber am obern Theil des Buchstabens. Die der dritten haben keinen weitern
Einschnitt. Die Typen einer jeden Unterabtheilung fallen durch eine der Oeffnungen
e, f oder g. In Folge
dieser Classification besteht jede Unterabtheilung nur aus wenigen verschiedenen
Arten; diese jedoch differiren in der Dike, welche hinreicht, eine Trennung zu
bewerkstelligen. Angenommen nun, alle Classen, Abtheilungen und Unterabtheilungen
seyen gleich groß, und es seyen 108 verschiedene typographische Zeichen vorhanden,
so enthält jede Classe 54, jede Abtheilung 18 und jede Unterabtheilung 6.
Die Typen derselben Unterabtheilung werden durch die schräge Führung V in die kleinen, neben einander angeordneten Fächer h, h geleitet; sie schlüpfen durch die in diesen Fächern
angebrachten Oeffnungen und fallen auf die geneigten Führungen der Platte X, welche sie alle in die gemeinschaftliche Leitung i bringt. Am Ende dieser Leitung ist ein Apparat oder
eine Fläche Y angebracht, welche die Trennung nach der
Dike bewerkstelligt. Diese Fläche steht senkrecht auf der Ebene X. Auf dieser Fläche Y ist
eine Anzahl messingener Stangen j, j, j dergestalt
befestigt, daß dadurch 6 parallele Rinnen gebildet werden; dieß ist nämlich die
Anzahl der Schriftzeichen, welche dieser Theil des Apparates trennen soll. Andere
Querschienen k laufen von dem obern Ende der Schienen
j aus, und dienen als Führung für die Lettern, so
wie sie aus dem Canal i anlangen. Diese Schienen k bilden Brüken, über welche die Lettern von
verschiedener Dike hinweggleiten; d. h. wenn eine dünne Letter, z. B. der Buchstabe
den Canal i herabkommt, so geht er unter allen Schienen
k hinweg und findet bei 1 seinen Ausweg; kommt aber
ein diker Buchstabe, z B. m herab, so kann dieser unter
keiner der Brüken hinweggleiten, folglich wird er nach b
hingeleitet. Wenn die Lettern an dieser Stelle angekommen sind, so erfahren sie eine
vollständige Trennung und können nun durch eigene Rinnen in die für sie bestimmten
Fächer des Schriftkastens geleitet werden. Die Spatien, welche gleich anfangs von
den Buchstabenlettern getrennt wurden, werden auf ähnliche Weise nach ihrer Dike
sortirt; dieser Apparat muß übrigens 8 anstatt 6 Rinnen und Stege haben.
Sollten mehr als 108 verschiedene Arten, z. B. die doppelte oder dreifache Anzahl
vorhanden seyn, so könnte die Trennung durch Vervielfältigung der Anzahl der
Classen, Abtheilungen, unterabtheilungen, so wie durch Anwendung einer größern
Anzahl an verschiedenen Stellen der Letter angebrachter Einschnitte bewerkstelligt
werden.
Die beigefügten Abbildungen zeigen nur 4 Führungen, folglich nur 4 Reihen der
entsprechenden Abtheilungen; durch Vervielfältigung dieser Theile kann jedoch die
Vertheilung verhältnißmäßig vermehrt werden.
Durch welche Vorkehrungen die gleichzeitige Bewegung aller Querschienen, um die
Bolzen in den Kammern zu öffnen oder zu schließen, erreicht wird, ist in den
Abbildungen nicht angegeben, eben so die Art und Weise, wie der Fläche A, auf welcher die Lettern in einem verworrenen Haufen
liegen, die rüttelnde Bewegung mitgetheilt wird; hiezu mag, wie der Patentträger
bemerkt, ganz nach Umständen die nöthige Anordnung getroffen werden. Die Maschine
muß so gegen die Horizontallinie geneigt seyn, daß die Typen von selbst
hinabgleiten, wenn sie nicht absichtlich durch gewisse Theile des Apparates
aufgehalten werden.