Titel: Verbesserungen an den Instrumenten zum Messen des Gases, Wassers und anderer Flüssigkeiten, ferner an den zu diesem Zweke dienlichen Hähnen oder Ventilen, worauf sich John Hanson, Ingenieur zu Huddersfield in der Grafschaft York, am 22. August 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 83, Jahrgang 1842, Nr. LIII., S. 265
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LIII. Verbesserungen an den Instrumenten zum Messen des Gases, Wassers und anderer Fluͤssigkeiten, ferner an den zu diesem Zweke dienlichen Haͤhnen oder Ventilen, worauf sich John Hanson, Ingenieur zu Huddersfield in der Grafschaft York, am 22. August 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Nov. 1841, S. 258. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Hanson's verbesserte Instrumente zum Messen des Gases etc. Die in Rede stehende Erfindung besteht aus folgenden Haupttheilen: 1) in Beziehung auf Gasmesser in der Anwendung von Steinöhl oder Steinkohlenöhl, als Liederung oder hydraulisches Ventil, um die Entweichung des Gases aus einer Abtheilung des Meters in die andere zu verhüten; 2) in einem eigenthümlich construirten Apparate, zum Messen des durchströmenden Gasvolumens; 3) in einem neuen Apparate zum Messen der durchfließenden Wassermenge oder einer andern Flüssigkeit; 4) in einer verbesserten Construction des Schiebventils zum Absperren und Einlassen der Flüssigkeit in Anwendung auf alle Meßapparate. Fig. 18 liefert den senkrechten, die innere Einrichtung darstellenden Durchschnitt einer verbesserten Construction der Meter nach der Linie a, b, Fig. 19. Fig. 19 ist ein Grundriß des Apparates, wobei der Dekel oder Mantel der obern Abtheilung weggelassen ist, um die Lage der Ein- und Austrittsventile sichtbar zu machen; Fig. 20 ist ein anderer Durchschnitt, welcher tiefer, nämlich nahe der Linie c, d, Fig. 18, genommen ist. In diesen Figuren tritt das Gas in die eine Kammer, und füllt sie an, während die andere sich entleert. Fig. 21 ist gleichfalls ein senkrechter Durchschnitt, der aber die Theile des Meters nach erfolgtem Wechsel der Ventile in einer andern Lage zeigt; mit andern Worten, diejenige Kammer, welche in Fig. 18 das Gas in Empfang nahm, läßt dasselbe in dieser Figur ausströmen, und diejenige Kammer, welche dort das Gas ausströmen ließ, dient hier als Recipient. A, A ist der äußere Mantel des Meters, welcher eben so, wie auch die andern Theile aus Zinn, Zink, Blei oder einem sonstigen geeigneten Metall gearbeitet seyn kann; B die Eintrittöffnung, oder die von dem Gasometer herführende Gasröhre; C die von dem Meter nach den Brennern führende Austrittröhre; D eine jener abwechselnd zur Aufnahme oder Entleerung dienlichen Kammern, wozu der äußere Mantel einen Theil bildet. E eine andere, zu einem ähnlichen Zwek dienliche Kammer. Leztere Kammer bildet einen kleinen Gasometer oder Gasbehälter, welcher in der andern Kammer oder dem äußern Mantel D hängt, und gleichsam als hohler Kolben in der andern Kammer, wie in einem Cylinder arbeitet. Der untere Rand dieses Gasbehälters taucht in die hydraulische Absperrung F, F, um die Gasentweichung aus einer Kammer in die andere zu verhüten. Diese liedernde Absperrungsflüssigkeit, entweder Steinöhl oder Steinkohlenöhl, füllt den zwischen dem äußern Mantel A und der andern Kammer G befindlichen Raum. Durch die Kammer G nimmt der Inhalt der Kammern D und E seinen Weg, ehe er nach den Brennern entweicht; ihr Zwek ist, das Flakern der Lichter zu verhüten, wenn durch das Spiel der Ventile die Gasströmung von einer Kammer in die andere wechselt. H*, H und I* sind die in ihren Kammern K und L angeordneten Ventile; sie haben die Gestalt von Schrauben a, a und sind an den Enden der Hebel b, b angebracht, deren Stüzpunkte die Querachse c bildet; leztere ist in die in den Kammern K und L enthaltene Flüssigkeit eingetaucht. Aus den Enden dieser Achse, welche etwa in Stopfbüchsen, die an den Seitenwänden der Kammern angebracht sind, laufen, läßt sich nöthigenfalls die registrirende Bewegung herleiten. Die Ventilränder tauchen, wenn sie geschlossen sind, in die Flüssigkeit d, d und verhüten die Entweichung des Gases durch die Oeffnungen. M ist eine Austrittröhre, welche von der Kammer L abwärts in die Kammer G führt; N eine andere von einem der Ventile I nach der Kammer E, und O eine weitere von einem der Ventile H in die Kammer E sich erstrekende Röhre. Die andern Ventile H* und I* sind nur mit hervorspringenden Rändern versehene Oeffnungen im Dekel der Kammer D, an welche sich die Schalenventile H* und I* anschließen, wenn ihre Ränder in die Absperrungsflüssigkeit d eintauchen, f ist ein Heber zur Regulirung der Flüssigkeitshöhe in den Kammern K und L, und g ein anderer Heber zur Regulirung der Höhe der hydraulischen Liederung zwischen den Kammern G und D. ist eine an beiden Enden verschlossene, um die Achse k drehbare Röhre, in welcher eine metallene Kugel frei hin- und herrollen kann. Das eine Ende dieser Röhre ist mit einem Gewichte l beschwert, an dem andern hängt als Gegengewicht eine Kette m, m, welche zugleich dazu dient, die Ventile und Hebel b, b niederzuziehen und aufzuheben, wenn die Kammer E in ihre tiefste Lage sich gesenkt hat; das andere Ende dieser Kette ist an dem Dekel dieser Kammer befestigt. Bei m* ist diese Kette mit einer Richtschraube und Schraubenmutter versehen, um den Hub der Kammer reguliren zu können. An der obern Seite der Röhre i sind zwei Arme oder Gabeln n, n* befestigt. Der eine oder der andere dieser Arme wirkt auf den kurzen Arm des rechtwinkeligen Winkelhebels o; der längere Hebelarm ist mit dem einen Wechselventil in Verbindung gesezt. An dem Dekel der Kammer E ist ein Stift q befestigt. So wie die Kammer in die Höhe geht, stößt dieser Stift an die Seite der Röhre i, hebt sie in die Höhe, bringt dadurch eine der Gabeln n mit dem kurzen Arm des Hebels o in Berührung und wechselt die Ventile, r ist eine Leitstange, welche in einer Röhre s auf und nieder spielt. Diese Röhre geht luftdicht durch die Kammer K und dient dem Gasbehälter E bei seinen Bewegungen als Führung; über die Röhre ist ein lustdichter Dekel t gestürzt, welcher gewissermaßen einen Theil der Kammer D bildet, indem zwischen beiden eine freie Communication hergestellt werden kann. Bei einem gutregulirten Gasmesser wird man es nöthig finden, ein Gegengewicht an der Kammer E anzubringen, um jede Ungleichförmigkeit des Gaslichtes in Folge des Steigens und Sinkens der Kammer zu beseitigen; denn im ersten Falle hat die Expansivkraft des Gases das Gewicht der Kammer zu überwältigen, während in lezterm Falle dieses Gewicht dem Gasdruke zu Hülfe kommt. In den Figuren 18 und 21 ist u eine Stange, die mit ihrem obern Ende an den Dekel der Kammer E befestigt ist und an ihrem untern Ende mit einer Kette in Verbindung steht. Diese Kette läuft um eine Rolle v und trägt an ihrem andern Ende ein Gegengewicht w, gleich dem Gewicht der Kammer E, ihrer Stange r und dem Stifte q. Das Gewicht w spielt in einer luftdicht durch die Kammer G geführten Röhre, auch diese leztere kann als ein Theil der Kammer E betrachtet werden. Der Hahn y dient dazu, den etwaigen Ueberschuß an Flüssigkeit in der Kammer G abzulassen. Das Spiel des Gasmessers ist Folgendes. Angenommen, die Theile befinden sich in der in den Figuren 18 und 19 dargestellten Lage, so tritt das Gas durch die Einlaßröhre B in die Abtheilung K und strömt durch das geöffnete Ventil H nach der Richtung der Pfeile die Röhre O hinab in die bewegliche Kammer oder den Gasometer E. Dieser steigt in Folge des Gasdrukes, bis er Stift q mit der untern Seite der Röhre i in Berührung kommt, worauf diese mit in die Höhe geht und auf die oben erwähnte Weise den Ventilwechsel veranlaßt. Das in der Kammer D enthaltene Gas wird in Folge des Steigens des Gasometers durch das geöffnete Ventil H* in die Kammer L gedrängt, von wo aus dasselbe durch die Röhre M in die Hauptkammer G strömt. Von hier aus begibt sich das Gas durch die Austrittsröhre C nach den Brennern. Sobald das Ende der Röhre i über die Horizontallinie hinaus gehoben worden ist, so rollt die Kugel von diesem Ende nach dem andern hin, und bringt durch ihr Gewicht das andere Ende rasch zum Sinken; dadurch kommt die Gabel e mit dem kurzen Arm des Winkelhebels o in Berührung und drängt ihn nach der rechten Seite hin. Diese Bewegung veranlaßt einen Wechsel in der Stellung der Ventile H, H* und I, I*; erstere nämlich schließen und leztere öffnen sich. Die Anzahl dieser Ventilwechsel ist nun mittelst eines Systems von Rädern, Zifferblättern und Zeigern auf die gewöhnliche Weise zu registriren, indem es sich darum handelt, die Quantität des zwischen jedem Wechsel durch den Meter gegangenen Gases aufzuzeichnen. Fig. 22 ist der senkrechte Durchschnitt eines verbesserten Wasser- oder Flüssigkeitsmessers. Bei diesem Instrument wird den zur Aufnahme der Flüssigkeit dienenden Kammern eine oscillirende Bewegung um Achsen ertheilt. Diese Bewegung ist Folge des Uebergewichts einer gefüllten Kammer über eine leere, und kann eine selbstthätige genannt werden, insofern die Kammern ihre Entleerungsventile gerade zu rechter Zeit öffnen, um die darin enthaltene zu registrirende Flüssigkeit ausfließen zu lassen. Während nämlich das Ventil der vollen Kammer sich öffnet, um die Flüssigkeit ausströmen zu lassen, schließt sich das Ventil der leeren Kammer, damit leztere sich füllen könne. Die registrirende Bewegung dieses Meters läßt sich von der Achse der oscillirenden Kammern herleiten. In Fig. 22 sind die Zuführungs- und Entleerungsröhren im Durchschnitt dargestellt, und zwar unter Anwendung eines verbesserten, unten zu beschreibenden Schiebventils. A, A ist die äußere Kammer oder das Gehäuse des Meters, welches offen, oder auch, um die Verdunstung spirituöser Flüssigkeiten zu verhüten, verschlossen seyn kann. B ist die von dem Reservoir in die senkrechte Röhre C führende Speisungsröhre. In der Röhre C befinden sich die Zuführungs- und Absperrungshähne D und E, welche durch die Stange F miteinander in Verbindung stehen. In der Abbildung sind die Hähne als offen dargestellt; die Flüssigkeit kann deßwegen frei aus der Röhre B in die Röhre C und von da durch die Seitenröhre G in den Meter fließen. An einer Bodenplatte K, welche an die Umdrehungsachse L befestigt ist, sizen die beiden Meßkammern H und I. Zwischen beiden Kammern befindet sich eine Scheidewand M und in ihrem Boden ein Ventil N. Am Boden des Meters sind Widerlagen O, O angebracht, gegen welche die untern Enden der Ventilstangen stoßen, wenn die Kammern in Folge des Uebergewichts der darin enthaltenen Flüssigkeit überschlagen, P, P sind Schwimmer am Hebelarm Q, Q, deren Achsen sich in passenden Lagern im Gehäuse drehen. Diese Schwimmer ruhen so lange auf festen Stiften R, bis die Flüssigkeit zu einer solchen Höhe in der Kammer gestiegen ist, daß der Schwimmer schwimmt. Folgende Vorrichtung hält die Flüssigkeit so lange in den Kammern, bis sich die erforderliche Quantität darin befindet. s, s sind kurze, an den Hebeln Q sizende Arme oder Ginsallstüke, die mit den Stiften T, T in Berührung kommen. Diese Stifte lassen sich mittelst Adjustirschrauben richten, so daß der Punkt, wo die Einfallstüke 3 von den Stiften T frei werden, folglich auch die Quantität der in den Meßkammern aufzunehmenden Flüssigkeit genau bestimmt ist. Es springt demnach in die Augen, daß diese Kammern nicht eher überschlagen können, als bis der Arm s an dem Stifte T sich vorüber bewegt hat, und daß, wenn die Flüssigkeit hoch genug gestiegen ist, um die Schwimmer P zu heben, der Einfall s herabsinken wird, bis er an dem Stifte T vorübergeht, worauf die nunmehr gefüllte Kammer überschlagen und ihren Inhalt entleeren muß. Lezteres geschieht dadurch, daß die Stange des Ventils N mit der Widerlage O in Berührung kommt, und auf diese Weise das Ventil öffnet, worauf die Flüssigkeit durch die Ausflußröhre U in den für ihre Aufnahme bestimmten Behälter ausfließen wird. Während die eine Kammer überschlägt und sich entleert, geht die andere in die Höhe, ihr Ventil schließt sich, der Einfall s streicht an dem Ende des Stiftes T vorüber, kommt mit demselben in Berührung und hält die Kammern so lange in dieser Stellung, bis die steigende Flüssigkeit den Schwimmer hebt, und den Einfallarm auf die beschriebene Weise wieder auslöst. Fig. 23 liefert den Durchschnitt eines der verbesserten Schieberhähne oder Schiebventile nach einem größern Maaßstabe. a, a ist die Röhre, worin der Hahn spielt, b, b die von einem Gasometer oder Flüssigkeits-Reservoir herführende Speisungsröhre. Das Ende dieser Röhre umfaßt das Rohr a, a mit einem Canale oder einer Kammer c, c, und rings um das Rohr a sind an dieser Stelle eine Anzahl Löcher d, d gebohrt, durch welche die Flüssigkeit, wenn der Hahn wie in dieser Figur offen ist, freien Zutritt zu der Ausflußöffnung c hat. f, g, f ist der Hahn, welcher in diesem Beispiele mit Hülfe der Verbindungsstange h und des um k sich drehenden Hebels auf und nieder bewegt wird. Diese Bewegung läßt sich indessen eben so gut mit Hülfe einer Schraube und Schraubenmutter, oder einer Zahnstange nebst Getriebe, oder auf eine sonstige zwekdienliche Weise bewerkstelligen. Der Hahn oder das Ventil besteht aus dem hölzernen oder metallenen Mittelstift g und zwei Dekeln f, f aus Leder oder einem andern elastischen Stoffe, welche durch Platten und Schraubenmuttern an das Mittelstük g befestigt sind. Die elastischen Theile drüken gegen die innere Cylinderwand und machen das Ventil wasserdicht. Zwischen ihnen ist ein Raum l, l gelassen, welcher bei geschlossenem Hahn den Oeffnungen d und dem Canal c gegenüber zu liegen kommt. Ueber und unter diesem Raume befinden sich die beiden elastischen Liederungen f, welche einen wasserdichten Schluß bewirken.

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Tafel Tab.
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