Titel: Verbesserter Apparat zum Schneiden von Rüben, worauf sich George Townshend, Esq. zu Sapcote Fields in der Grafschaft Leicester, am 29. April 1841 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XLIX., S. 266
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XLIX. Verbesserter Apparat zum Schneiden von Ruͤben, worauf sich George Townshend, Esq. zu Sapcote Fields in der Grafschaft Leicester, am 29. April 1841 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Maͤrz 1842, S. 95. Mit Abbildungen auf Tab. V. Townshend's verbesserter Apparat zum Schneiden von Rüben. Vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Apparat zum Schneiden von Rüben und andern Vegetabilien in kleine Stüke fürs Viehfutter; er kann aus freier Hand oder durch eine andere Kraft in Thätigkeit gesezt oder an einem Karren dergestalt angebracht werden, daß dessen Fortbewegung die Maschine in Gang sezt und die Vertheilung der geschnittenen Wurzelstüke über der Oberfläche des Feldes in derjenigen Ordnung veranlaßt, welche fürs Auflesen durch das Vieh bei der Fütterung wünschenswerth ist. Fig. 14 stellt den auf ein hölzernes Gerüst gestellten Schneidapparat im senkrechten, durch die Mitte geführten Durchschnitte dar, wie er eingerichtet ist, wenn er aus freier Hand in Thätigkeit gesezt wird; Fig. 15 ist ein Grundriß desselben, wobei der Rumpf oder Trichter weggelassen ist, um den darunter befindlichen Schneidapparat sichtbar zu machen. Fig. 16 ist ein Grundriß der rotirenden Kreisscheibe, woran die Messer angebracht sind. Fig. 17 ist ein Verticaldurchschnitt des Schneidapparates nach der punktirten Linie x y in Fig. 16. Die beiden lezteren Figuren sind nach einem doppelt so großen Maaßstabe, wie die Figuren 14 und 15 dargestellt. Ein Holzgestell a, a trägt die kurze senkrechte Welle b, an der die horizontale Kreisscheibe c befestigt ist. In diese Platte c sind zwei krumme Oeffnungen Fig. 16 geschnitten, und in diesen Oeffnungen eine Reihe senkrechter Messer angeordnet; leztere sind in Lagern eingesezt, welche an die untere Fläche der Kreisscheibe befestigt sind. Die Form dieser Messer d ist in Fig. 17 ersichtlich. An der Oberfläche der Kreisscheibe sind zwei krumme horizontale Messer e, e angebracht. Diese Messer sind keilförmig und mit ihren Enden an geneigte Ebenen befestigt, um ihre Schneiden etwas über die oberen Kanten der verticalen Messer zu erheben. Unmittelbar über der rotirenden Messerscheibe c ist an das Gestell eine Querschiene f, f, und an diese rechtwinkelig eine ähnliche Schiene g befestigt. Diese Schienen sind unter einem bedeutenden Winkel geneigt, um Vertiefungen zur Aufnahme der Wurzeln zu bilden und dieselben während ihrer Bearbeitung durch die rotirenden Messer d, d und e, e festzuhalten. Die Umdrehung der Messerscheibe geschieht vermittelst der Kurbel h. Ein an der Achse der lezteren befindliches konisches Rad i greift nämlich in ein konisches Getriebe k, an dessen kurzer senkrechter Welle die Scheibe c befestigt ist. Ueber dem Apparate ist ein Rumpf oder Trichter l, l angebracht. Die Bodenöffnung dieses Trichters, durch welche die Wurzeln den Messern übergeben werden, läßt sich durch den Schieber m, m reguliren. Nachdem der Trichter mit Rüben oder andern zu zerschneidenden Vegetabilien gefüllt worden ist, wird der Schieber zum Theil in die Höhe gezogen, so daß die Rüben auf die rotirende Scheibe c in den Raum n, n fallen, wo sie im Kreise herumgetrieben, unter die schrägen Schienen f und g gelangen. Die horizontalen Messer e, e schneiden sofort das Material in dünne Scheiben und drängen dieselben gegen die Schneiden der verticalen Messerreihe d, d. Auf solche Weise werden die Scheiben in kleine Stüke geschnitten, welche zwischen den Messern hindurch in einen untergestellten Behälter fallen. In diesem Zustande eignen sie sich als Viehfutter. Der zweite Theil der in Rede stehenden Erfindung ist durch Fig. 18 und 19 dargestellt. Fig. 18 ist die Endansicht eines Karrens mit dem darauf befindlichen Schneidapparat; Fig. 19 eine Seitenansicht desselben, zum Theil im Durchschnitte genommen, um den Mechanismus deutlicher vor Augen zu legen. An die innere Seite des Karrenrades ist entweder an die Speichen oder an die Nabe ein concentrisches Zahnrad p, p befestigt. Dieses Rad greift in ein an der Treibwelle h sizendes Getriebe q. Indem nun der Wagen über den Boden fährt, theilt sich die Bewegung dem Schneidapparate mit, und der Erfolg ist derselbe, wie wenn der Apparat aus freier Hand in Thätigkeit gesezt würde, nur daß die geschnittenen Stüke, anstatt von einem untergestellten Behälter in Empfang genommen zu werden, durch die Kreisscheibe zwischen den Messern hindurchfallen und sich auf dem Boden zerstreuen. Damit die Wurzelfrüchte gegen die Zuführöffnungen hinabrollen, wird es nöthig seyn, den Karren ein wenig zu neigen. Dieß kann mit Hülfe einer Kurbel und eines Getriebes r geschehen, welches in eine senkrechte, an dem Vordertheil des Karrens befestigte Zahnstange s greift. Damit ferner der Schneidapparat so lange außer Thätigkeit bleibe, bis der Karren an Ort und Stelle angelangt ist, befindet sich am Hintertheil des Karrens ein Kupplungshebel t und eine Stange u, welche das Getriebe q mit dem Zahnrade q in oder außer Eingriff bringen, indem sie dasselbe auf der Achse h seitwärts verschieben.

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Tafel Tab.
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