Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LVI., S. 312
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LVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 25. Febr. bis 23. März 1842 in England ertheilten Patente. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen im Reguliren des Ausstroͤmens von Luft und Gasarten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Febr. 1842. Dem Osborne Reynolds in Belfast, Irland: auf eine verbesserte Methode die Straßen mit Holz zu pflastern. Dd. 25. Febr. 1842. Dem John Birkby in Upper Rawfold, York: auf Verbesserungen in der Fabrication von Drahtkrempeln. Dd. 25. Febr. 1842. Dem William Saunders in Brighton: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Roͤsten und Baken der Nahrungsmittel. Dd. 25. Febr. 1842. Dem Samuel Morand in Manchester: auf einen verbesserten Apparat zum Streken der Gewebe. Dd. 26. Febr. 1842. Dem Marc La Riviére in London Fields, Hackney: auf eine verbesserte Mustermaschine zum Seidenweben. Dd. 1. Maͤrz 1842. Dem Thomas Smith in Northampton: auf eine Verbesserung der hydraulischen Abtritte. Dd. 1. Maͤrz 1842. Dem George Carter Haseler in Birmingham: auf Verbesserungen am Verschluß der Riechflaschen. Dd. 3. Maͤrz 1842. Dem Edward Slaughter, Ingenieur in Bristol: auf seine verbesserte Construction eiserner Raͤder fuͤr Eisenbahnwagen. Dd. 4. Maͤrz 1842. Dem James Clements in Liverpool: auf eine verbesserte Composition zum Verzieren von Spiegel- und Gemaͤlderahmen, so wie zur Verfertigung von Spielwaaren etc. Dd. 4. Maͤrz 1842. Dem William Palmer in Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Construction von Leuchter- und Lichtfaçon-Lampen. Dd. 4. Maͤrz 1842. Dem William Palmer in Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen an Gefaͤßen zur Bereitung von Decocten und zu Kuͤchenzweken, ferner an Apparaten, um aus Gefaͤßen zu messen. Dd. 4. Maͤrz 1842. Dem John Green in Newtown, Worcester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schneiden von Ruͤben und anderen Wurzeln als Futter fuͤr Hornvieh, Pferde etc. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem John George Bodmer, Ingenieur zu Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Reinigen, Krempeln, Vorspinnen und Spinnen der Baumwolle. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem James Readman in Islington: auf eine Verbesserung am Barometer. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem John Duncan in Great George Street, Westminster: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Ausgraben des Bodens. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem John Warwick, Kaufmann im Lawrence Pountney Lane, London: auf einen Gasoskop genannten Apparat, welcher die Gegenwart des Doppelt-Kohlenwasserstoffgases in Gruben, Brunnen, Haͤusern etc. anzeigt, so daß durch dasselbe bedingte Explosionen vermieden werden koͤnnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem Francis Cane in Cumberland Street, Middlesex-Hospital: auf eine verbesserte Construction der Befestigungsmittel fuͤr die einzelnen Theile der Bettstellen etc. Dd. 7 Maͤrz 1842. Dem Sir Francis Dessanges in Upper Seymour Street, Portman Square, und Anguish Honour Durant, Esq. in Long Castle, Shropshire: auf einen Apparat zum Kehren und Reinigen der Kamine und Feuercanaͤle und zum Ausloͤschen des Feuers darin, welchen er Ramoneur nennt. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem Robert Frampton in Cleveland Street, Fitzroy Square: auf eine verbesserte Construction der Haͤngen (Angeln). Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem Henry Barron Rodway in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Hufeisen. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem Thomas Henry Russell in Wednesbury, Stafford, und Cornelius Whitehouse ebendaselbst: auf Verbesserungen in der Fabrication geschweißter eiserner Roͤhren. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf eine verbesserte Maschinerie zum Waͤgen verschiedener Artikel oder Waaren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem Thomas Hedley in Newcastle-upon-Tyne, und Cuthbert Rodham in Gateshead: auf einen Apparat um den Rauch, die schaͤdlichen Gase und Daͤmpfe, welche von verschiedenen Feuern und Oefen aufsteigen, zu reinigen. Dd. 7. Maͤrz 1842. Dem William Cutford in Chard, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Spizenfabrication. Dd. 8. Maͤrz 1842. Dem Henry Smith, Ingenieur zu Liverpool: auf eine verbesserte Construction der Wagenraͤder. Dd. 10. Maͤrz 1842. Dem Richard Beard in Earl Street, Blackfriars: auf verbesserte Methoden Abbildungen natuͤrlicher und anderer Gegenstaͤnde zu erhalten. Dd. 10. Maͤrz 1842. Dem William Edward Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf Verbesserungen an Kesseln, Oefen und Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. Maͤrz 1842. Dem Charles William Firchild in Wooley Park, Northfield, Worcester: auf einen verbesserten Treibapparat fuͤr die See- und Flußschifffahrt. Dd. 14. Maͤrz 1842. Dem Reuben Partridge, Ingenieur in Cowper Street, Finsbury: auf eine Maschinerie um das Holz fuͤr Zuͤndhoͤlzchen zu spalten. Dd. 14. Maͤrz 1842. Dem Alfred Green in Sheffield: auf Verbesserungen an Bruchbaͤndern. Dd. 14. Maͤrz 1842. Dem Edwin Ward Trent in Old Ford Bow: auf eine verbesserte Methode das Werg zum Kalfatern der Schiffe zuzubereiten. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Sydney Jessop in Sheffield: auf eine verbesserte Methode Stabeisen fuͤr Radschienen und gewisse andere Artikel zu bereiten. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Zachariah Parkes in Birmingham: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Mahlen und Reinigen von Weizen etc. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem William Hancock in Amwell Street: auf Verbesserungen an Kaͤmmen und Buͤrsten. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem John Clay in Cottingham, York, und Frederick Rosenborg in Sentcoates: auf Verbesserungen im Anreihen und Sezen der Buchdrukerlettern. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Edward John Dent, Chronometermacher am Strand: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem William Brockedon im Queen Square: auf seine verbesserte Fabricationsweise faseriger Materialien fuͤr den Koͤrper von Stoͤpseln, welche mit Kautschuk uͤberzogen werden sollen. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem John Haughton in Liverpool: auf eine verbesserte Methode gewisse Zettel (Bekanntmachungen betreffend) anzuheften. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem William Palmer, Fabrikant in Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Fabrication und Bereitung von Pillen. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Mark Freeman in Sutton Common, Surrey: auf eine verbesserte Construction der Tintenfaͤsser. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Robert Hazard in Clifton, Somerset: auf verbesserte Apparate zum Heizen von oͤffentlichen und Privatgebaͤuden. Dd. 21. Maͤrz 1842. Dem Moses Sperry Beach in Norfolk Street, Strand: auf eine verbesserte Buchdruker-Schnellpresse und eine verbesserte Construction der Lettern. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1842. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1842, S. 253.) Abweichungen im Siedegrad gewisser Flüssigkeiten. Bei seinen Untersuchungen uͤber die Ursache der im Siedepunkt mehrerer Fluͤssigkeiten beobachteten Verschiedenheit, wenn sie sich in Gefaͤßen aus verschiedenem Material befinden, kam Hr. Marcet, Professor an der Akademie in Genf, zu folgenden Resultaten: 1) Der Siedepunkt des destillirten Wassers in Glasballons wechselt von 100¼° bis 102° C. je nach verschiedenen Umstaͤnden, vorzuͤglich aber nach der Qualitaͤt des Glases. 2) Welcher Beschaffenheit immer das Gefaͤß seyn mag, so ist die Temperatur des Wasserdampfes constant niederer, als die der ihn umgebenden siedenden Fluͤssigkeit. 3) Der Siedepunkt des Wassers in einem metallenen Gefaͤße schien nicht, wie dieß gewoͤhnlich angenommen wird, der moͤglichst niedrige fuͤr einen gegebenen Luftdruk zu seyn. 4) Wenn sich in Glasballons gewisse Fluͤssigkeiten befinden, welche im Stande sind, die dieser Substanz beinahe jederzeit anhaͤngenden Unreinigkeiten aufzuloͤsen, so wirken sie auffallend verzoͤgernd auf das Sieden ein. Hr. Marcet bemerkt schließlich, daß die meisten dieser Erscheinungen ihre Erklaͤrung in der Molecularadhaͤsion des Wassers zu finden scheinen, welche beim Glase nach seiner Beschaffenheit wechselt und sehr erhoͤht wird, wenn man es von allen fremdartigen verunreinigenden Stoffen befreit. Am besten gelingt die Entfernung dieser Art Firniß mittelst Schwefelsaͤure oder Kali. Man kann dann Wasser und Alkohol zu einer merklich hoͤheren Temperatur bringen, als man bisher glaubte. (Echo du monde savant 1842, No. 722.) Knopfformen-Fabriken. Das Dorf Mallencourt bei Verdun ist weit und breit wegen seiner hoͤlzernen Knopfformen bekannt, welche, aller Erfindungen metallener Knoͤpfe ungeachtet, wegen ihres billigen Preises und ihrer Dauerhaftigkeit, wenn sie mit irgend einem Stoff uͤberzogen sind, immer gerne gekauft werden. Die Einwohner dieses Dorfes fanden diesen Erwerbszweig so eintraͤglich, daß sie alle Knopfformenmacher wurden und Wohlhabenheit in eine Gegend brachten, deren Boden wegen seiner Undankbarkeit bekannt ist. Das Vortheilhafte bei diesem Industriezweig ist, daß er beinahe gar keiner Capitalsanlage bedarf und fast der ganze Werth der Knopfformen durch den Arbeiter ihnen erst gegeben wird. Eine Arbeitsbank fuͤr Durchschlaͤge, das ist die ganze Vorrichtung; 20 bis 25 Fr. fuͤr Buchenholz jaͤhrlich, das ist die ganze Ausgabe fuͤr Waare. Andererseits erfordert die Arbeit keine große Geschiklichkeit, indem sie ganz einfach darin besteht, das Holz in kleine Brettchen zu spalten, welche man an den Durchschlag bringt; jeder Durchschlag liefert einen wohlgeformten und durchloͤcherten Knopf. Von der Schnelligkeit, mit welcher das geht, kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man weiß, daß 1800 Knoͤpfe um 10 Centimes ausgeboten werden. Dieser Erwerbszweig scheint uns fuͤr Landleute sehr nuͤzlich zu seyn, weil er in Verbindung mit den Feldarbeiten ausgeuͤbt und zu muͤßiger Zeit vorgenommen werden kann. (Moniteur industriel, 24. April 1842.) Marmorblätter zum Miniaturmalen. Von einigen franzoͤsischen Kuͤnstlern werden gegenwaͤrtig duͤnne polirte Platten von weißem Marmor statt der elfenbeinernen zum Miniaturmalen sehr empfohlen. Diese Marmorplatten werden auf Pappdekel befestigt, damit sie nicht so leicht brechen; sie sollen die Farbe sehr gerne annehmen und diese stark daran haften. Natuͤrlich koͤnnen sie sich durch die Laͤnge der Zeit oder die Einwirkung der Waͤrme und Feuchtigkeit nicht veraͤndern; Elfenbein hingegen wird gelb, erhaͤlt Spruͤnge und wirft sich in warmer Temperatur. Es kann sich daher nur in sehr kleinem Format conserviren, waͤhrend die Platten vom feinstgekoͤrnten Statuenmarmor in jeder beliebigen Groͤße verfertigt werden koͤnnen. 12 Zoll lange und 10 Zoll breite Platten werden nur 3/16 Zoll dik gemacht, kleinere im Verhaͤltniß noch duͤnner. Der Marmor diente bisher manchmal als Flaͤche zur Oehlmalerei; die Anwendung desselben aber zur Miniaturmalerei ist neu und scheint von Werth zu werden. (Repertory of Patent-Inventions, April 1842, S. 249.) Zeichnungen auf Marmor. Ein huͤbsches Verfahren, Verzierungen auf Marmor anzubringen, wurde vor Kurzem in Paris aufgebracht. Man aͤzt verschiedene Zeichnungen auf einem zwekmaͤßigen bituminoͤsen Grund mittelst Saͤuren tief ein. Wenn die Aezung hinreichend tief ist, werden die Hoͤhlungen mit hartem gefaͤrbtem Wachs ausgefuͤllt, welches in der Art praͤparirt ist, daß es beim Schleifen dieselbe Politur annimmt, wie der Marmor. So verfertigte Zeichnungen in schwarzem Marmor sollen, wenn sie in etruskischer Manier und gewissen aͤgyptischen Zeichnungen aͤhnlich, mit scharlachrothem Wachs ausgefuͤllt werden, sich sehr gut ausnehmen und sich zu Tafeln, Vertaͤfelungen, Kaminverkleidungen u. s. f. eignen. (Repertory of Patent-Inventions, April 1842, S. 249.) Neuerfundener Kalfaterstoff. Vor Kurzem wurden in Woolwich Proben angestellt mit einer Composition, welche den Stoff ersezen soll, den man jezt zum Kalfatern der Schiffe braucht, und diese fielen außerordentlich befriedigend aus. Man verband zwei Stuͤke afrikanisches Teakholz, die sich wegen der oͤhligen Beschaffenheit dieses Holzes sonst nicht leicht zusammenleimen lassen, vermittelst eines in siedendem Zustande aufgegossenen Ueberzugs von dieser Composition, und sobald diese erkaltet war, wurden oben und unten Schrauben und Bolzen eingesezt, die zusammengefuͤgten Hoͤlzer in das Probirgestell gebracht und nun (Bramah's) hydraulische Cohaͤsionsmaschine angewandt, um die zusammengefuͤgten Hoͤlzer auseinander zu reißen. Bei einem Gewicht von 19 Tonnen brach die Kette, ohne daß man an der Stelle, wo die Zusammenfuͤgung stattgefunden hatte, den mindesten Riß bemerkte. Bei einem zweiten Versuch mit einer staͤrkeren Kette brach diese mit einem Gewicht von 21 Tonnen. Spaͤrer will man noch Versuche mit staͤrkeren Ketten machen. Nun wurden vier Stuͤke hartes Holz, die zusammen 44 Cntr. wogen, aneinander gefuͤgt, dann von einer Hoͤhe von 76 Fuß herab auf eine Mauer geschleudert, ohne daß die zusammengeleimten Fugen irgend nachgegeben haͤtten. Endlich wollte man mit Kanonen darauf schießen, fuͤgte 8zoͤllige Eichenplanken und Foͤhrenbalken von 16 Zoll im Quadrat aneinander, um eine Schiffsseite von 8 Zoll Hoͤhe und 8 Fuß Breite darzustellen; die Stuͤke waren bloß mit dem neuerfundenen Cement zusammengefuͤgt, ohne Bolzen und sonstige Verstaͤrkung. Man stellte drei neue 32Pfuͤnder auf Kernschußweite (400 Yards) auf und die Kugeln rissen das Holz in Splitter, ohne die Aneinanderfuͤgungen zu sprengen; aͤhnlich war der Erfolg, als man ein Loch hineinbohrte, eine 32Pfuͤnder Bombe hineinstekte und diese anzuͤndete; auch hier ward das Holz in Spliter zerrissen, ohne die Fugen irgend wesentlich zu beschaͤdigen. Das neue Cement, dessen Erfinder ein Hr. Jeffrey ist, soll sich in warmen Klimaten ausdehnen wie Kautschuk, und selbst bei der kaͤltesten Temperatur nicht so sproͤde und bruͤchig werden. So meldet die Nav. and Milit. Gaz. vom 23. April. In derselben Zeitschrift vom 30. April d. J. heißt es: „Die Bestandtheile dieser neuen Composition sind Gummilak und Kautschuk, mit Steinoͤhl praͤparirt.“ Mittel, um Gewebe wasserdicht zu machen, ohne daß sie luftdicht werden. Das Correspondenzblatt enthaͤlt von Hrn. Professor Fehling folgende Mittheilung einer auf Versuche gegruͤndeten, erprobten Methode, Webestoffe fuͤr Kleider wasserdicht zu machen, ohne daß sie zugleich luftdicht werden und so die Ausduͤnstungen des Koͤrpers zuruͤkhalten. „Man loͤst 5 Loth Alaun in 2 Pfd. Regenwasser und gießt diese Loͤsung zu einer Loͤsung von 1 Loth Bleizuker in 1 Pfd Wasser. Man filtrirt das Gemenge oder laͤßt es absezen und gießt dann die klare Fluͤssigkeit ab und sezt hiezu 2 Loth Leim, ½ Loth arabisches Gummi und 1 Loth Hausenblase, jedes in 1 Pfd. Wasser geloͤst. Der Stoff wird nun in diese warme Fluͤssigkeit gebracht und das Ganze 10 Minuten lang bei einer Temperatur von 64° R. erhalten. Dann sezt man eine Loͤsung zu von 1 Loth spanischer Seife in 4 Loth Terpenthinoͤhl, welche mit ½ Pfd. Wasser verduͤnnt ist. Man laͤßt dann das Ganze noch eine halbe Stunde bei der angegebenen Temperatur von 64° R., waͤhrend welcher Zeit man fleißig umruͤhrt und auch den Stoff durchknetet, damit alle Theile gleichmaͤßig von der Alaunseife durchdrungen werden. Dann wird gut ausgespuͤlt und das Zeug an der Luft oder in der Waͤrme vollkommen getroknet.“ (Riecke's Wochenblatt 1842, Nr. 19.) Das Waldhaar oder inlaͤndische Seegras als Ersazmittel der Pferdehaare. Unter dem unrichtigen Namen SeegrasDas eigentliche Seegras kommt von einer im Meere wachsenden Pflanze (Zostera marina) und wurde bekanntlich zuerst 1824 von Dr. Lohmann als Ersazmittel der Roßhaare empfohlen, als welches es seit dieser Zeit häufig in Gebrauch gekommen ist. bringt man aus dem Badischen, und zwar aus dem Freiburger Forstbezirke die zittergrasaͤhnliche Segge (Carex brizoides) in Handel, und benuzt dieselbe als Ersazmittel der Pferdehaare. Diese Benuzungsart ist erst seit zehn Jahren aufgekommen, hat aber ein fruͤher werthloses Product zu einer nicht unbedeutenden Handelswaare gemacht. Diese Segge waͤchst im ganzen Rheinthale an den Raͤndern feuchter Waldungen, sie findet sich auch noch in den Waldungen der Vorberge und an den Thalausgaͤngen, verschwindet dagegen im hoͤheren Gebirge. Oft sind ganze Waldstreken mit angenehmem gelbgruͤnem lokerem Grase durch dieselbe bekleidet. Die Bluͤthezeit ist der Mai; die Fruchtreife tritt im Anfang Julius ein, wo dann auch die Blaͤtter ihr volles Wachsthum erreicht haben. Sie gehoͤrt, wie die Seggen oder Riedgraͤser uͤberhaupt, nicht zu den eigentlichen Graͤsern, sondern in die Familie der binsenartigen Gewaͤchse. Die Wurzel oder besser der Wurzelstok kriecht horizontal unter der Erde hin, so daß man oft mehrere Fuß lange Auslaͤufer hervorziehen kann. Aus diesen horizontalen unterirdischen Auslaͤufern erheben sich zahlreiche aufsteigende Triebe mit 5–6 schmalen, hellgruͤnen, gekielten Blaͤttern, welche, wenn sie vollwuͤchsig sind, meist uͤber 1 Fuß lang werden. Zwischen diesen Blaͤttern erhebt sich ein duͤnner, schlanker, dreischneidiger Halm, der die Blaͤtter nur wenig uͤberragt. Auf der Spize des Halms befindet sich der Bluͤthenstand: eine kurze Aehre von weißgelbem Ansehen, selbst wieder gebildet aus 5–7 nahe beisammenstehenden walzenfoͤrmigen, etwas nach Außen gekruͤmmten Aehrchen, deren jedes viele Bluͤthen unter seinen glaͤnzend weißen schuppenfoͤrmigen Blaͤttchen verstekt enthaͤlt, und zwar so, daß die unteren Bluͤthen jedes Aehrchens bloß Staubgefaͤße haben (also bloß maͤnnlich sind), die oberen Bluͤthen jedes Aehrchens dagegen bloß Fruchtknoten (also bloß weiblich sind). Die schuppenfoͤrmigen Dekblaͤttchen oder Spelzen sind eifoͤrmig, spiz, weißgelb, glaͤnzend. Die reifen Fruͤchtchen stehen an der Spize jedes Aehrchens etwas igelartig auseinander, sind gruͤngelb, schlank und spiz. Diese Segge waͤchst vorzugsweise in Mittel- und Niederwaldungen auf lehmigem, maͤßig feuchtem Boden und nassem Moorgrund, besizt die Eigenschaft, sich außer dem Samen zugleich noch durch zahlreiches Sprossen aus dem Wurzelstoke zu vermehren und sich dadurch leicht und dicht zu verbreiten; sie waͤchst außerordentlich schnell und bis zu einer Laͤnge von 3 bis 4 Fuß, steht bei gedraͤngtem Stand nicht buͤschelweise, sondern Halm vor Halm beisammen, und liegt, wenn sie einmal solche Laͤnge erreicht hat, um sich nicht mehr stehend zu erhalten, wellenfoͤrmig uͤbereinander. Das Seegras liebt besonders den Schatten, die Sonne ist ihm nicht zutraͤglich, es kommt daher meistens in schattigen Schlaͤgen und unter den Oberhoͤlzern vor.Die in neuerer Zeit eingeleitete, regelmäßige Stellung des Mittelwaldes mit einer gehörigen Vertheilung der Oberhölzer über die Schlagfläche ohne allzu dichte Beschattung, damit der Stokausschlag nicht zurükgehalten wird, scheint dem Gedeihen des Seegrases besonders günstig zu seyn. Es bluͤht an einem besonderen Halme, welcher aufrecht stehen bleibt, in den Monaten Mai, Junius und Julius, je nachdem die Sonne mehr oder weniger einwirkt, reift im Julius und August und hat alsdann seine hoͤchste Vollkommenheit erreicht. Die Nuzung desselben geschieht dann nach vollendetem Wachsthum. An manchen Orten oder Gegenden wird es geschnitten, waͤhrend es in anderen Gegenden mit der Hand gezogen oder gerupft wird. Lezteres, naͤmlich das Ziehen, kommt im Freiburger Mooswalde und in den naͤchst gelegenen Waldungen in Anwendung. Das auf eine oder auf die andere Weise gesammelte Seegras wird alsdann an trokenen und sonnigen Stellen getroknet und sofort zu seinem Gebrauche der Fabrication uͤbergefuͤhrt. Zur Viehfuͤtterung ist das Seegras untauglich; es bringt dem Vieh mehr Nachtheil als Vortheil.Als Spreumittel, im gedörrten Zustande verwendet, verdiente dasselbe schon Beachtung, wenn sein höherer Werth als Handelsartikel nicht überwiegend wäre. Die Seegrasnuzung in forstpolizeilich erlaubten Schlaͤgen, und zwar in solchen, die das zwoͤlfte Jahr uͤberschritten haben, schadet dem 13–24jaͤhrigen und noch aͤlteren Holze gewiß nichts. Die Nuzung wurde seit 8 Jahren an den Meistbietenden versteigert, und die Erloͤse betrugen auf ein Jahr circa 800 fl., oder die Rente aus einem vierprocentigen Capital von 20,000 fl. Gewiß eine schoͤne Forstnebennuzung! Die Flaͤche, auf welcher das Gras gezogen und genuzt wird, besteht in 12 Schlaͤgen, je zu 100 Mrg. groß. Im Ganzen also waͤre die Nuzungsflaͤche circa 1200 Mrg. Allein es ist nicht auf der ganzen Flaͤche eines Schlages gleichfoͤrmig ausgebreitet, sondern es kommt nur stellenweise gehindert durch sonstige Graͤser und Forstunkraͤuter auf groͤßeren und kleineren Flaͤchen vor; ja es tritt oft der Fall ein, daß in einem Schlage von circa 100 Mrg. groß, kaum 5 M. mit Seegras bewachsen sind. Bei diesem Umstande betraͤgt die Seegrasnuzungsflaͤche nicht mehr als hoͤchstens 400 Mrg. Schließlich ist noch zu bemerken, daß diese Forst-Nebennuzung nicht nur die durchschnittlich jaͤhrlich reine Einnahme von circa, 800 fl. in die Freiburger Stadtcasse, sondern noch uͤberdieß den damit beschaͤftigten Personen ein Arbeitseinkommen von wenigstens 1800 fl. gewaͤhrt.Für den Centner Seegras im grünen Zustande werden in der Gegend von Offenburg 39 kr. bezahlt. Drei Cntr. grünes Gras gehen 1 Cntr. dürres. Das Seegras wird entweder geschnitten oder gezogen, auf die Erde gelegt und 2–3 Tage liegen gelassen, damit es welk wird. Troken oder duͤrr darf es nicht werden. In diesem Zustande wird es, indem man es untereinander schuͤttelt, gesammelt und von da schichtenweise unter Dach, oder an einen Ort gebracht, wo es der Sonne nicht ausgesezt ist. Nachdem nun dieses Seegras zur Verarbeitung vorliegt, so ist zuerst die noͤthige Reinigung desselben zu bewerkstelligen. Diese soll dadurch geschehen, daß es 2–3 Stunden gesotten, und, um die Wurzeln les zu bringen, durch eine Hechel gezogen wird. Selten wird dieses Geschaͤft jedoch gehoͤrig verrichtet; denn statt das Gras zu sieden, wird es oft nur in kaltes Wasser gelegt, damit der daran haͤngende Unrath sich etwas abloͤst und das Gras sich besser kraͤuselt. Nach dieser Manipulation wird dasselbe getroknet und wie Seile zu einem fingerdiken Faden versponnen. Hierauf haͤngt man diese Seile auf und lichtet sie dann, wenn sie so ziemlich troken sind, in Zoͤpfen wie das Roßhaar zu. Nun wird dieser Artikel dem Handel ausgesezt, und der Centner zu circa 5 fl. selbst in entfernte Laͤnder verkauft. Es wird zu ganz gleichen Zweken verwendet wie das Roßhaar, ist jedoch nicht von solcher Dauer. (Leuchs' polyt. Ztg. 1842, Nr. 16.) Schäumende Haselnußseife. Sie wird nach den HHrn. Violet und Monthellas folgendermaßen bereitet. — Nachdem man sich kaustische Potaschelauge von verschiedenen Graden, wie von 8, 12, 15 und 16° Baumé verschafft hat, werden 3 Theile Haselnußoͤhl und 1 Th. Fett damit bearbeitet. Die so gebildete Seife wird durch Kochsalzlauge von 10° und immer geringere in festen Zustand gebracht. Sie enthaͤlt in hundert Theilen ungefaͤhr: Kali 7 Theile Fette Substanz 64 Wasser 28 Kochsalz 1 Auf die Haut hat diese Seife, welche bisweilen auch parfuͤmirt wird, keine Wirkung, und aͤndert nichts an der Feinheit der Epidermis. Ihre reinigende Kraft bewaͤhrt sie mit jedem Wasser, vorzuͤglich mit Flußwasser. Ihre Loͤsung wirkt zweimal staͤrker als die anderer Seifen, und man braucht um ein Drittheil weniger von ihr als von anderen. (Echo du monde savant 1842, No. 720.) Ueber Zukerconsumtion. Im J. 1643 fingen die Englaͤnder auf Barbados an, Zuker zu bauen. Die Franzosen machten auf Guadeloupe im J. 1648 damit den Anfang. Im J. 1750 betrug die gesammte Ausfuhr von den englischen Antillen 36 bis 37 Millionen Kilogr., das Fuͤnstheil des gegenwaͤrtigen Betrags. Nach den glaubwuͤrdigsten Zusammenstellungen ist gegenwaͤrtig die jaͤhrliche Consumtion: Auf Cuba 20 bis 21 Millionen Kilogr., oder 28 Kilogr. auf den Kopf; in den Vereinigten Staaten 90 Mill. Kilogr., 7¼ Kilogr. per Kopf; England nebst Schottland 180 Mill. Kilogr., 10½ Kilogr. per Kopf; Irland 18 Mill. Kilogr., 2¼ Kilogr. per Kopf; Rußland 27 Mill. Kilogr., weniger als ½ Kilogr. per Kopf; Belgien 13 Mill. Kilogr., ungefaͤhr 3½ Kilogr. per Kopf; Deutschland 90 Mill. Kilogr., 2 Kilogr. per Kopf; Holland 22½ Mill. Kilogr., 7¼ Kilogr. per Kopf; Spanien 23 Mill. Kilogr., 1¾ Kilogr. per Kopf; Frankreich 110 Mill. Kilogr., 3¼ Kilogr. per Kopf. Die Consumtion der zukererzeugenden Laͤnder in Amerika, Afrika, Asien wird zu 2 Milliarden und 110 Millionen Kilogr. angegeben. Die jaͤhrliche Consumtion in Mexiko schaͤzte Humboldt ungefaͤhr auf 5 Kilogr. per Kopf. Rechnet man den Bedarf Europa's und verschiedener Gegenden, welche den Zuker von ihren Nachbarn beziehen, hinzu, so betraͤgt die Gesammtproduction in diesem Augenblik 2 Milliarden und 800 Mill. Kilogr. Daraus geht hervor, daß ein Franzose neunmal weniger Zuker verzehrt als ein Einwohner von Cuba, drei-bis viermal weniger als ein Englaͤnder oder ein Mexicaner, und zwei-bis dreimal weniger als ein Hollaͤnder oder Amerikaner. (Moniteur industriel, 24. April 1842.) Zukerfabrication in Belgien. Die erste Runkelruͤbenzuker-Fabrik wurde im J. 1828 errichtet; es dauerte aber einige Jahre, bis dieser Industriezweig einigen Aufschwung erhielt. Im J. 1827 gab es in Brabant 8 Fabriken fuͤr inlaͤndischen Zuker, eine in Luͤttich, eine in Westflandern und 18 im Hennegau. Heutzutage vertheilen sich die verschiedenen Etablissements fuͤr Fabrication und Rafsinerie des Zukers, wie folgt: Runkelruͤbenzuker-Fabriken. Raffinerienfuͤr inlaͤnd. auslaͤnd. Anzahl. Fabricat. Zuker. Antwerpen 2 20,000 Fr. 33 1 Brabant 9 985,000 2 3 Westflandern 2 100,000 Ostflandern 1 40,000 20 1 Hennegau 17 1,655,000 3 Luͤttich 3 151,500 1 Limburg 4 462,000 1 Namur 1 90,000 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 39 3,503,500 59 6 Die durchschnittliche Einfuhr von Rohzuker und terrirtem Zuker betraͤgt jaͤhrlich 14½, Mill. Fr. Die durchschnittliche Ausfuhr an raffinirtem Zuker betraͤgt nach den Zollregistern nur 11,700,000 Fr. Vor der Einfuͤhrung des Runkelruͤbenzukers besaß die Provinz Antwerpen allein mehr als 40 Raffinerien; die Anzahl und Bedeutenheit dieser Etablissements war bestaͤndig im Abnehmen. Doch ist anzunehmen, daß das Land dadurch, daß Fabriken fuͤr inlaͤndischen Zuker an die Stelle der Raffinerien traten, nichts verlor. (Echo du monde savant 1842, No. 723, S. 256.) Die numerischen Hauptresultate des deutschen Zollvereins vom Jahr 1841. Die wichtigen Bekanntmachungen, welche das preußische Finanzministerium jedes Jahr uͤber die Resultate des allgemeinen deutschen Zollvereins erlaͤßt, scheinen nicht immer so allgemein bekannt zu werden, als sie es verdienen. Wir wollen die Hauptresultate derselben hier fuͤr das verflossene Jahr in den wichtigsten Zuͤgen mittheilen. Die erste Tabelle enthaͤlt eine Uebersicht der wichtigsten Gegenstaͤnde, die im Jahr 1841 zum Eingang verzollt worden sind. Als solche Gegenstaͤnde erscheinen hier folgende Abtheilungen, deren Ertrag wir nach den Bestimmungen des Zolltarifs berechnet haben. Wir sezen den deßfallsigen Betraͤgen in der zweiten Colonne die Einnahme von denselben Artikeln im Jahr 1840 bei, weil die vorgekommenen Aenderungen merkwuͤrdige Schluͤsse auf den Gang des Handels uͤberhaupt und den Einfluß der Tractate auf denselben gestatten. Hauptartikel der Einfuhr. Geldbetrag der Einfuhr im Jahr 1840 in Thalern à 30 Sgr. Geldbetrag der Einfuhr im Jahr 1841. Baumwollenwaaren aller Art 1,751,488 1,679,638 Eisen- und Stahlwaaren aller Art 526,239 657,994 Gebrannte Wasser jeder Art 204,856 227,400 Wein und Most 1,534,889 1,569,297 Suͤdfruͤchte jeder Gattung 526,422 539,073 Gewuͤrge, Pfeffer, Zimmt etc. 318,493 329,959 Haͤringe 254,364 220,993 Kaffee, Kakao 4,047,112 4,574,895 Kaͤse aller Art 69,317 72,101 Reis 322,274 295,802 Syrop 45,452 190,804 Tabak 1,412,394 1,649,609 Zuker aller Art 5,372,031 5,280,019Der sogenannte Lompenzuker betrug1840434,699Centner1841385,782Der Rohzuker für die vereinsländischen Siedereien1840582,8881841609,164 Seidenwaaren aller Art 390,940 389,785 Steinkohlen 19,144 21,252 Talg und Stearin 51,153 93,171 Vieh aller Art 303,892 311,764 Wollene Zeugwaaren 788,940 925,320 Die Gesammtsumme des Bruttoertrags saͤmmtlicher Gegenstaͤnde, die bei dem Verein zur Verzollung gekommen sind, erscheint in den nachstehenden Hauptabtheilungen desselben mit der Bevoͤlkerungszahl, welche den Maaßstad fuͤr die Vertheilung gegeben hat. Diese Angaben umfassen nur das Jahr 1841. Vereinsabtheilungen. Bevoͤlkerungszahl mit Einschluß der auf Aversa zugetretenen Gebietstheile. Summe der Brutto-Einnahme nach Abzug verschiedener abgehender Posten. Summe des Antheils an der reinen Einnahme. Seelen. Thaler. Thaler. Preußen 15,159,03l 14,701,855 10,925,229 Bayern 4,375,586 1,681 171 3,158,621 Sachsen 1,706,276 1,878,176 1,229,727 Wuͤrtemberg 1,703,258 474,448 1,291,234 Baden 1,294,131 846,364 936,847 Kurhessen 666,280 408,673 480,193 Großherzogthum Hessen 820,907 515,444 637,415 Thuͤringen 952,421 348,212 686,418 Nassau 398,095 35,141 288,682 Stadt Frankfurt a. M. 66,338 1,026,460 1,026,498 Zu bemerken ist jedoch, daß die vertheilten Summen noch immer nicht den Netto-Ertrag der Zolleinnahme fuͤr die Regierungen bilden, da die Kosten der Centralverwaltungen, der Bauten, der Bewaffnung des Graͤnzpersonals und noch manche andere Ausgaben davon abgehen. (Augsb. Allgemeine Zeitung Nr. 133.) Verfahren die Feuchtigkeit des Viehfutters, besonders des Heues unschädlich zu machen. Es ist bei großen Ernten oft der Fall, daß das in großen Massen in den Scheunen aufgehaͤufte Futter schimmlig oder roth wird, in Folge eintretender Gaͤhrung. Sogar wenn das Heu beim Einfuͤhren sehr troken ist, enthaͤlt es noch viel Feuchtigkeit, welche durch die Waͤrme der Gaͤhrung sich entwikelt. Diese Gaͤhrung ist um so lebhafter, je groͤßer die Masse des aufgehaͤuften Heues ist, je schwieriger also die Feuchtigkeit verdunsten kann. Das Futter ist dem Verderben also immer ausgesezt, um so mehr, wenn regnerisches Wetter es unmoͤglich machte, dasselbe ganz troken einzufuͤhren. Da ich bemerkte, daß das Futter nur im Innern der Haufen verdirbt und auch da nicht, wo die Pfosten des Gebaͤudes die Verdunstung der Feuchtigkeit zulassen, so ließ ich mit gutem Erfolg Einschnitte in die Haufen machen, um die Verdunstung zu befoͤrdern. Spaͤter ließ ich 200 Gramme (13 Loth) Kochsalz auf den metrischen Centner des Futters beim Abladen mit der Hand streuen. Dieser dem Vieh so wohlthaͤtige Zusaz (welcher auf 10 Centimes fuͤr den metrischen Centner kommt) war von sehr gutem Erfolg, indem ich bei 15 Jahre langer Anwendung auf große Massen Futter keine Veraͤnderung desselben mehr wahrnahm; auch wenn das Heu feucht eingethan werden muß, kann ich unbesorgt seyn. Die Kosten werden mehr als ausgeglichen, indem das Futter an Gewicht und an Werth zunimmt. Schattenmann. (Moniteur industriel, 10. April 1842.) Recept zu Wagenschmiere. Die belgischen Fabrikanten bereiten sie aus 30 Pfd. Palmoͤhl, 12 Unschlitt, 130 Regenwasser, 9 Sodalauge von 20° Baumé. Das Palmoͤhl und das Unschlitt laͤßt man in einem Kessel schmelzen, sezt dann die Sodalauge in kleinen Portionen hinzu, bis die Mischung dik wird; man gibt nun 8 bis 10 Pfd. siedendes Wasser hinzu, ohne mit dem Umruͤhren aufzuhoͤren. Nachdem man das Ganze ungefaͤhr eine Stunde lang der freien Luft ausgesezt, gießt man es in die Kuͤhlgefaͤße, ruͤhrt aber immerfort bis zur voͤlligen Erkaltung. Die Operation dauert 2 Stunden, nach welchen man 140 bis 150 Pfd. Wagenschmiere besizt, wovon das Pfund nur 15 Cent. kostet. (Echo du monde savant 1842, No. 719.)