Titel: Ueber braune Bronze auf Zink und Zinklegirungen; von Dr. Elsner.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XCIII., S. 455
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XCIII. Ueber braune Bronze auf Zink und Zinklegirungen; von Dr. Elsner. Aus dem Gewerbeblatt fuͤr Sachsen, 1842, Nr. 32. Elsner, über braune Bronze auf Zink und Zinklegirungen. Zu Bronzirungsversuchen, um Zink und aus Zink gegossene Gegenstände zu bronziren, bediente sich der Verf. zuerst der Auflösungen von Grünspan in Wasser oder auch in Essig, und bestrich die Oberfläche der Stüke damit, oder legte sie auch einige Zeit in Auflösungen des genannten Kupfersalzes. Die Zinkgegenstände überzogen sich mit einer braunen Bronze, die auch völlig fest haftete, wenn die bronzirten Gegenstände, nachdem sie sich mit Kupfer überzogen hatten, sogleich in Brunnenwasser gelegt wurden. So weit war der Verf. schon gekommen, als eine Abhandlung über Bronziren des Zinks und der Zinklegirungen im Mech. Magaz. erschien. Die Operationsmethode war der des Verf. völlig gleich, nur in dem angewandten Kupfersalze war ein Unterschied; nach der englischen Vorschrift sollte Salt of copper (Kupfersalz) genommen werden. Dieses Kupfersalz ist nun Chlorkupfer oder salzsaures Kupferoxyd, welches man sich leicht dadurch darstellt, daß man Kupferasche (Kupferoxyd) in concentrirter Salzsäure auflöst, oder metallisches Kupfer in sogenanntem Königswasser (Salpetersalzsäure), eindampft und krystallisiren läßt; man erhält auf diese Weise schöne grasgrüne, säulenförmige Krystalle, welche leicht feucht werden, daher sie in wohl verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden müssen. Man macht nun eine Auflösung dieser Krystalle in Wasser und verfährt bei dem Bronziren der aus Zink oder Zinklegirungen gegossenen Gegenstände auf folgende Weise: Man nimmt das zu bronzirende Stük und taucht es (versteht sich, nachdem es vorher mit verdünnter Salzsäure und durch Abspülen mit reinem Wasser recht gut gereinigt worden ist, oder, was noch besser ist, man nimmt ein ganz frisch gegossenes) in eine Auflösung des Kupfersalzes, nimmt es heraus und erwärmt es über Kohlenfeuer, oder man überstreicht, ganz einfach, das Stük mit einem Pinsel, der in eine Auflösung von Kupferchlorid eingetaucht worden ist, bei welcher Operation schon das Kupfer metallisch sich auf den zu bronzirenden Gegenstand niederschlägt. Der Verf. hat auf diese Weise, bei verschiedenen Temperaturen und verschieden concentrirt angewandten Kupfersalzlösungen, nach dem Troknen so schöne braun bronzirte Objecte erhalten, daß man sicher glauben mußte, das ganze Stük sey Bronze. Bestreicht man nun die so bronzirten Zinkgußartikel mit einer sehr verdünnten Auflösung desselben Kupfersalzes und läßt die Lösung ruhig an der Luft, in einem luftigen, gegen Regen geschüzten Ort, eintroknen, so bekommt das bronzirte Stük nach und nach das Ansehen einer alten Kupferbronze, d. h. sie bedekt sich mit der sogenannten, so sehr gewünschten, antiken Patina, dem grünen Ueberzuge, der die alten Bronzegegenstände so werthvoll macht. Der grüne Ueberzug ist in diesem vorliegenden Falle basisches salzsaures Kupferoxyd, welches sich an der Luft und bei Berührung mit metallischem Kupfer nach und nach bildet. Noch besser, als auf gewöhnlichem Zinkgusse, nimmt sich die Bronzirung aus und sizt auch noch fester, wenn man Zinklegirungen bereitet und dieselben ganz so behandelt, wie eben angegeben wurde. Eine Legirung, die sich zu diesem Zwek vorzüglich eignet, erhält man durch Zusammenschmelzen von 8–10 Proc. Kupfer, 1 Proc. Gußeisen und Zink. — Diese Legirung hat eine fast feinkörnige Textur, nicht mehr den hakigen Bruch des Zinks, eine fast silbergraue Farbe, oxydirt sich weit weniger wie Zink, ist ganz homogen, und beim Feilen verschmieren die Feilspäne die Feilen nicht. Im Mech. Mag. sind noch einige andere Vorschriften zu verschiedenen Bronzen gegeben, von denen jedoch keine dem Verf. ein besseres Resultat geliefert hat, als die oben genauer beschriebene. Schwärzliche Bronze. Man behandelt die Legirungen mit einer Auflösung von Salt of copper mit vielem Wasser verdünnt, welcher Lösung ein wenig Salpetersäure zugesezt wird. Rothe oder Kupferfarbe. Man sezt zu der Auflösung des Kupfersalzes so viel Aezammoniakflüssigkeit, bis der anfänglich entstehende Niederschlag sich wieder aufgelöst hat. Die Auflösung hat jezt eine herrliche blaue Farbe und ist ganz klar. Man kann auch das Kupfersalz direct in Aezammoniakliquor (Liq. Ammonii caustic. 0,9) auflösen und mit dieser Auflösung gerade so verfahren, wie es oben beschrieben wurde. Wenn man die schwärzliche Bronze über die rothe aufsezt, so entsteht eine schöne helle Farbe an den erhabenen Stellen der Gegenstände. Uebrigens gelingt es auch, eine helle rothe Bronze dadurch hervorzubringen, daß man die Gegenstände, aus Zink oder dessen Legirungen gegossen, mit Kupfervitriolauflösung bestreicht, mit Brunnenwasser abspült und an der Luft troknen läßt. Man kann den fertigen bronzirten Abgüssen auch mitunter dadurch noch eine andere Farbennüance geben, daß man sie noch in Auflösungen von kohlensaurem Ammoniak, oder, was billiger ist, in Urin einstellt und längere Zeit darin bleiben läßt.