Titel: Verfahren zur Bereitung des blauen Ultramarins; von Hrn. v. Tiremon.
Fundstelle: Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XVII., S. 53
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XVII. Verfahren zur Bereitung des blauen Ultramarins; von Hrn. v. Tiremon. Aus den Comptes rendus, Mai 1842, Nr. 21. Tiremon's Verfahren zur Bereitung des blauen Ultramarins. Mein Verfahren Ultramarin zu bereiten unterscheidet sich von den bis jezt bekannt gewordenen Methoden nur darin, daß ich mit dem Schwefel auch etwas Arsenik anwende. Man vermengt folgende Substanzen sehr innig: Roher Thon, als fein gesiebtes Pulver   100 Thonerde in gallertartigem Zustande, entsprechend wasserfreier Thonerde       7 Krystallisirtes kohlensaures Natron 1075 Schwefelblumen   221 Gelbes Schwefelarsenik (Operment)       5 Nachdem das kohlensaure Natron in seinem Krystallwasser geschmolzen ist, wirft man das gepulverte Operment hinein, und wenn lezteres zum Theil zersezt ist, sezt man dem Gemisch die gallertartige Thonerde zu. (Um diese zu bereiten, fällt man eine Alaunauflösung mit kohlensaurem Natron, sammelt den Niederschlag auf einem Filter und wascht ihn nur einmal mit Flußwasser aus.) Hierauf fügt man den Thon und die Schwefelblumen bei, welche man vorher vermengt hat. Das Gemenge kommt nun in einen bedekten Tiegel, welchen man mit Vorsicht erhizt, um alles noch zurükgebliebene Wasser zu verjagen und dann zum Rothglühen bringt. Das Feuer muß so dirigirt werden, daß das Product zusammenbakt, ohne zu schmelzen. Nach dem Erkalten erhizt man das Product, um daraus möglichst viel Schwefel zu verjagen, worauf man es zerreibt und mit Flußwasser schlemmt. Das im Wasser suspendirte Pulver wird auf einem Filter gesammelt. War das Gemenge gut gemacht, so kann Alles angewandt werden; waren die Substanzen hingegen unvollkommen gemengt, so zeigen sich ziemlich viele farblose Theilchen; erhizte man sie aber bis zum völligen Schmelzen, so findet man braun gefärbte Stüke, besonders wenn die Tiegelmasse schlecht ist und stark angegriffen wurde. Diese Erscheinungen zeigen sich jedoch niemals, wenn die Operation sorgfältig geleitet wurde. Man läßt das Filter abtropfen, ohne es auszuwaschen, und troknet es dann. Das Product ist nun schön grün, mit einem bläulichen Stich. Man erhizt es hierauf in einem bedekten Röstscherben, wobei man es von Zeit zu Zeit umrührt. Die Temperatur kann bis zur Dunkelrothglühhize gesteigert werden.Wir verweisen auf Dr. Elsner's Versuche über die Ursache der Färbung des blauen Ultramarins im polyt. Journal Bd. LXXXIII. S. 461 und Bd. LXXXIV. S. 467.A. d. R.