Titel: | Verbesserungen an Mule-Spinnmaschinen und Vorspinn-Mulemaschinen, worauf sich William Craig, Ingenieur in Glasgow, und William Douglas Sharp, Ingenieur zu Stanley, Perthshire in Schottland, am 3. März 1840 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. LX., S. 248 |
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LX.
Verbesserungen an Mule-Spinnmaschinen und
Vorspinn-Mulemaschinen, worauf sich William Craig, Ingenieur in Glasgow, und William Douglas Sharp, Ingenieur zu
Stanley, Perthshire in Schottland, am 3. Maͤrz 1840 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of arts. Jun. 1842, S.
415.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Craig's und Sharp's Verbesserungen an Mule-Spinnmaschinen
und Vorspinn-Mulemaschinen.
Vorliegende Erfindung besteht in einem Mechanismus, welcher sowohl die
Mulespinnmaschine, als auch die Vorspinn-Mulemaschine „the stretcher“ in einen selbstthätigen,
von dem Spinner unabhängigen Apparat verwandelt. Die Arbeit des Spinners besteht
hauptsächlich in dem Loswikeln der um die Spindeln gewundenen Fäden (the backing off), dem Niederdrüken des Ausschlagdrahtes
(faller-wire) und der Regulirung seiner
Bewegung, so daß das Garn in Gestalt eines Knäuels sich auf den Spindeln vertheilt;
ferner darin, daß er den Wagen dem Strekrahmen nähert und dabei das Garn unter
geeigneter Spannung aufwikelt.
Fig. 8 ist ein
Aufriß des Hauptgestells (head-stock) der
Mulemaschine mit einem Durchschnitt des Wagens; Fig. 9 stellt eine
Endansicht desselben dar.
Die Bewegung wird von der Welle A der Treibrolle auf
dieselbe Weise wie bei der Hand-Mulemaschine nach den Strekwalzen und
vermittelst der diagonalen Welle B nach der Garnradwelle
(twist shaft) hin übertragen. Die diagonale Welle
C erhält ihre Bewegung durch die gewöhnliche lose
Rolle mit Hülfe eines Paares in Fig. 9 sichtbarer
Zwischenräder. Diese Welle sezt ein an der Achse D
befindliches konisches Rad in Umdrehung, welches auf der einen Seite mit dem
Kuppelungsstük E, auf der anderen Seite mit der
Kuppelungsplatte F in Verbindung steht; es dreht sich
lose auf der Achsel D. G ist ein Hebel zum Aus-
und Einrüken der Kuppelung; das untere Ende der Welle C
nimmt an dieser Bewegung Theil. H ist das auf der Welle
D lose sich drehende Getriebe mit der
Kuppelungsplatte, welches das Loswikeln der Fäden bewirkt. An dieser Platte sind
mehrere Stifte befestigt, wovon einer von einem an der Kuppelungsplatte
F befindlichen Stift ergriffen wird. Das Getriebe H greift in ein an der Welle I sizendes Stirnrad; an derselben Welle befindet sich das Getriebe J. Ein ähnliches Getriebe K
dreht sich lose an der Garnwelle, mit welcher dasselbe vermittelst eines Sperrrades
und Sperrkegels verbunden ist, so daß die Bewegung nur nach einer Richtung hin
erfolgen kann. L, L ist eine Zahnstange, welche sich
auf- und niederbewegen läßt und vermittelst Frictionsrollen in senkrechter
Lage erhalten wird. M ist ein Hebel, welcher durch eine
Zwischenstange mit dem bogenförmigen, mit Leder überzogenen Bremskranz N² verbunden ist; dieser Bremskranz umfaßt die
Bremsrolle N. An der Zahnstange L ist eine geneigte Ebene O befestigt. G² ist ein mit dem Hebel G dergestalt verbundener Hebel, daß, wenn der leztere von der
Sperrvorrichtung ausgelöst wird, der untere Theil des Hebels G² eine entsprechende Bewegung nach dem Strekgestell hin macht.
An der Welle D sizt das Sperrrad P fest, in das der Sperrhaken E greift; an
derselben Welle befindet sich auch das Getriebe Q,
welches mit einem Rade R im Eingriff steht, ferner die
excentrische Doppelrolle s, s. An der oberen und unteren
Seite dieser Rolle sind Riemen oder Ketten befestigt, welche nach der durch
punktirte Linien angezeigten Rolle A² hingehen
und an diese dergestalt fest gemacht sind, daß das Streken anfängt und aufhört, wenn
der Riemen oder die Kette im Begriffe steht, an derjenigen Stelle sich ab-
oder aufzuwinden, welche dem Mittelpunkt am nächsten liegt. Mit der Rolle A² sizt an einer und derselben Achse die Rolle
B²; ein Riemen geht, nachdem derselbe an
diese befestigt worden ist, über die Leitrolle 14 und von da nach dem Wagen; ein
ähnlicher Riemen läuft von der anderen Seite der Rolle um die Leitrolle 15 und ist
gleichfalls an den Wagen befestigt.
2, 2, 2 stellt das Gestell des Wagenendes dar. Oben und unten ist an diesen Wagen ein
Stük 3, 3 festgeschraubt, und an diesem Stük sind zwei Stifte befestigt, an welchen
die senkrechte Stange 4 gleitet. An dem unteren Ende der lezteren befindet sich eine
Frictionsrolle, die auf der Platte T, T läuft. Mit der
senkrechten Stange ist eine Schiene 5 scharnierartig verbunden, welche sich oben in
eine schiefe Ebene von der in Fig. 8 dargestellten Form
endigt. Die schiefe Ebene drükt gegen eine an einer senkrechten Stange befestigte
Frictionsrolle; diese Stange enthält auf der anderen Seite eine Frictionsrolle, die
in einem Schlize der Aufschlagkurbel 6 läuft. Die Perpendikularität dieser kleinen
Stange wird durch zwei Leitungen, in denen Schlize angebracht sind, hergestellt.
U ist die aus Fig. 10 deutlicher
abzunehmende Schneke zum Aufwinden; V gleichfalls eine an das Hauptgestell
befestigte Schneke, von welcher sich der Riemen allmählich ab- und auf die
Rolle U aufwikelt, während der untere Theil des Knäuels
sich bildet. Dieß geschieht mit Hülfe einer Zahnstange 8, indem eine an derselben
befindliche justirbare Hervorragung von einer an dem Wagen angebrachten Gabel
ergriffen wird. Während ihrer Fortbewegung sezt die Zahnstange ein durch Sperrrad
und Sperrkegel mit einer Achse verbundenes kleines Getriebe in Umdrehung. An dieser
Welle befindet sich eine Schraube ohne Ende, welche in ein an der Schneke
festsizendes Rad greift. Beim Einwärtsgehen des Wagens wird die Zahnstange in ihre
vorherige Lage gebracht; da aber der am Getriebe befindliche Sperrkegel über das
Sperrrad hinweggeht, so wird der Schneke keine Bewegung mitgetheilt. Die
Verhältnisse der Schneke sind zugleich so angeordnet, daß sie der Schneke U die erforderliche Menge Bandes liefert, so daß durch
dieselbe die Anzahl der den Spindeln zum Behuf des Garnaufwindens ertheilten
Umdrehungen beim Bilden des unteren Theils des Knäuels in dem gehörigen Verhältniß
reducirt werden kann.
Die Schneke U steht durch ein konisches Getriebe mit der
am Wagenende befindlichen senkrechten Welle W in
Verbindung. Dieses Getriebe greift nämlich in ein anderes, lose auf der Welle W sich drehendes Getriebe und wird beim Aufwikeln
vermittelst eines Sperrrades nebst Sperrkegel mit demselben in Verbindung gesezt.
Die Sperrkegel sind dergestalt mit der Platte 10 verbunden und die beiden Gabeln so
darauf befestigt, daß die Platte, wenn sie in die Höhe gehoben und in der Höhe
erhalten wird, die Sperrkegel vom Eingriff in das Sperrrad abhält; dieß wird mit
Hülfe kleiner, an die Gabeln befestigter gekrümmter Platten bewerkstelligt, welche,
wenn sie in die Höhe gehen, gegen die von den Sperrkegeln abstehenden Stifte drüken.
Die Platte wird durch eine Stange 11 gehoben, welche sich unten in ein nur nach
einer Richtung bewegliches Scharnier endigt, und so eingerichtet ist, daß sie in
demselben Augenblik, wo das Auswärtsgehen des Wagens beginnt, in die Höhe steigt,
indem sie alsdann gegen den Aufhälter 12 stößt; weil das bewegliche Scharnier
nachgibt, so findet dieser Erfolg, so lange sich der Wagen nach der anderen Richtung
bewegt, nicht statt. Der Hebel 13 hält die in die Höhe gehobene Platte so lange
zurük, bis der Wagen im Begriffe steht, nach dem Strekwerk sich hin zu bewegen,
worauf sie dadurch frei wird, daß der Hebel G²
den Hebel 13 hinwegzieht. Da dieser Hebel mit einer Spiralfeder in Verbindung steht,
so hat er das Bestreben in die an der Platte 10 befindliche Sperrvorrichtung
einzufallen. D² ist eine doppelte Riemenscheibe
von verschiedenen Durchmessern. Von dem größeren Theile derselben geht ein Riemen, nachdem
er befestigt und zweimal um dieselbe gewunden worden ist, unter einer am Gestelle
befestigten Leitungsrolle hinweg nach einer Rolle, welche mit der Schneke U an einer und derselben Achse befestigt ist. Von dem
kleineren Theil der Doppelrolle D² geht ein
Riemen nach zwei Umwindungen abwärts und trägt ein Gewicht 37. Das leztere hat den
Zwek, die Schneke beim Auswärtsgehen des Wagens das Band aufwinden zu lassen. 16 ist
ein kleiner Haken zum Zurükhalten des Hebels 17, wenn der leztere durch Aufwinden
einer Kette oder durch Bewegung einer Zahnstange gehoben worden ist, welche mit der
Welle, woran die Rolle B² befestigt ist, in
Verbindung steht Das Ende dieser Zahnstange oder Kette wird mit dem senkrechten
Theil des Hebels 17 in Verbindung gesezt. An dem unteren Theil dieses Hebels
befindet sich eine Frictionsrolle, welche beim Niedersteigen desselben gegen einen
Arm 19 drükt und auf die bei Handmulemaschinen gewöhnliche Weise die Umkehrung der
Bewegung veranlaßt.
Die von dem Hebel 20 ausgehenden Stangen sind auf dieselbe Weise, wie bei der
Handmule, mit den Einfallhaken verbunden, mit folgender Ausnahme. Zwei derselben,
welche dazu dienen, den Riemenleiter in Bewegung zu sezen und der Einwärtsbewegung
des Wagens ein Ziel zu sezen, stehen mit einem kurzen, am Gestelle befestigten Hebel
21 in Verbindung, und dieser wird durch die Stange 22 in Thätigkeit gesezt. Die
beiden Stangen sind mit einem und demselben Zapfen an der Kurbel in Verbindung
gebracht, um den sie sich in Schlizen bewegen. Diese Anordnung hat den Zwek, dem
Wagen zu gestatten, auswärts sich zu bewegen, und dem Strekwerke, still zu stehen,
während die Spindeln noch fortfahren sich zu drehen.
An der bei der Hand-Mulemaschine unter dem Namen
„Mendozawelle“ bekannten Welle befindet sich ein konisches
Rad 24, welches in ein an der kurzen Welle X sizendes
Rad 25 greift. Die Welle X trägt das Rad 26, welches ein
mit der Rolle B² an gleicher Welle befindliches
Rad 27 umtreibt. Mit Hülfe dieser Räder wird dem Wagen seine Bewegung vom Strekwerk
hinweg gegeben.
Beim Beginn der Knäuelbildung befindet sich die hiezu dienliche Schiene in ihrer
höchsten Lage. Während der Bildung des Knäuels senkt sie sich allmählich, indem ein
an dem Wagen hervorstehender Stift auf den Hebel 34 drükt. Dieser Hebel steht an
seinem andern Ende mit einem Hebel in Verbindung, der einen Sperrkegel trägt, durch
welchen das Sperrrad 35 bei jedem Auszug des Wagens um einen kleinen Bogen gedreht
wird. Dieses Rad sizt an einer dünnen Welle, die sich in eine Schraube endigt;
leztere läuft in einer Schraubenmutter, welche an einer kleinen Stange befestigt ist, woran zwei
Platten 36,36 festsizen. Die oberen Kanten der lezteren bilden geneigte Ebenen, auf
denen die an der Schiene T, T befestigten Stifte ruhen.
Die den geneigten Ebenen ertheilte Bewegung veranlaßt das allmähliche Sinken der
Schiene T, T. Der Laufriemen macht einen Umlauf um den
einen Schnurlauf der an der Welle W befindlichen Rolle,
und umschlingt sodann eine kleine, am Wagenende angebrachte Rolle.
Die Räder, welche den verschiedenen Diagonalwellen Bewegung ertheilen, drehen sich
lose an der Welle A, mit der sie durch eine Kuppelung
Verbunden sind, welche eine Verschiebung längs einer an der Welle befindlichen
Leiste gestattet. Mit Hülfe der Handhabe Y wird diese
Kuppelung in Wirksamkeit und die Maschine in Stillstand gesezt, wobei die Welle A sich zu drehen fortfährt, ohne jedoch die Bewegung auf
die Räder überzutragen.
Fig. 10
liefert einen Grundriß der Schneken in ihrer relativen Stellung zu einander; y, y ist das an das Ende des Wagens befestigte Lager,
welches das Ende der Schneke U trägt; x eine Frictionsrolle, über die der Riemen 9 nach der
Schneke hin geht.
Fig. 11 zeigt
eine andere Methode das Garn aufzuwikeln. Das Getriebe a
sizt an derjenigen Welle, welche bei der andern Einrichtung die Schneke U trägt. b, b ist eine
Zahnstange, welche auf Frictionsrollen mit Spurkränzen läuft, damit sie sich der
Länge nach frei bewegen lasse; c ein Rad, welches an
einer Welle sizt, die an der Seite des Hauptgestelles, wo sich das Strekwerk
befindet, gelagert ist; f ein horizontaler Hebel, dessen
Stüzpunkt im Hauptgestell liegt. Der Stift, welcher diesen Hebel mit der Zahnstange
e verbindet, läuft in einem an dem Ende desselben
befindlichen Schliz. g ist ein von dem Ende des Wagens
hervorstehendes Stük, welches an dessen Bewegungen theilnimmt und eine
Frictionsrolle trägt, worauf der horizontale Hebel ruht. Dieses hervorragende Stük
steht mit dem Wagen vermittelst eines Schiebers in Verbindung, der mit einer
Schraube versehen ist, welche an ihrem oberen Ende ein Sperrrad trägt. In Folge
dieser Anordnung wird bei jedem Auszug des Wagens das hervorragende Stük g etwas gehoben, während sich der untere Theil des
Knäuels bildet.
Es ist zu bemerken, daß wegen der Lage des horizontalen Hebels in Verbindung mit der
Hervorragung, auf welcher er ruht, dem Getriebe d oder
dem Rade c keine Bewegung gestattet wird, während der
Wagen einwärts geht, und daß mithin das Getriebe a,
seinem Durchmesser und der Länge der Strekung gemäß, die volle Anzahl Umdrehungen
machen wird.
In dem Maaße als der Knäuel zunimmt, hebt sich zufolge der Thätigkeit der Schraube
und des Sperrrades die Hervorragung g bei jedem Auszug
allmählich, bis sie, wenn der Knäuel seiner Vollendung sich naht, die durch
punktirte Linien Fig. 11 angegebene Höhe erreicht hat. Wenn der Wagen beinahe am Ende
seiner Bahn angelangt ist, so hat auch der horizontale Hebel die punktirte Lage
angenommen, und die Zahnstange e ist verhältnißmäßig
gestiegen. Während der Entfernung des Wagens vom Strekwerk ist die Zahnstange eine
gewisse Streke längs des Wagens fortgeführt worden und der Hebel hat zugleich die
bezeichnete Lage angenommen.
Es ist nun klar, daß wenn der Wagen dem Strekwerke sich nähert, das Ende des Hebels
in einem fortwährend abnehmenden Verhältniß sinken wird, bis der Wagen in der Nähe
der Strekwalzen angekommen ist. In demselben abnehmenden Verhältniß, in welchem es
sinkt, wird die Zahnstange b, b von dem Wagen einwärts
mitgenommen, wodurch die Umlaufsgeschwindigkeit der Spindeln auf die zum Aufwikeln
des Garns geeignete Weise vermindert wird.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Man nehme an, der Wagen befinde sich
am Strekwerk, und die Procedur des Zwirnens und Ausziehens solle beginnen. Diese
Bewegungen erfolgen auf dieselbe Weise, wie bei der gewöhnlichen Mule. Der einzige
Unterschied liegt in der Mittheilung der Bewegung zur Entfernung des Wagens vom
Strekwerke, welche durch die konischen Räder in Verbindung mit der Welle X eingeleitet wird. Die dadurch in Bewegung gesezte
Rolle B veranlaßt die Entfernung des Wagens von den
Strekwalzen. Wenn der Wagen seinen größten Abstand vom Strekwerk erlangt hat, drükt
ein von demselben hervorragender Stift gegen den sich federnden Hebel 28, welcher
die Zahnstange L, L so weit in die Höhe hebt, daß die
Zähne desselben mit dem Getriebe I in Eingriff kommen,
so daß also das Getriebe, wenn es sich zu drehen anfängt, auch das allmähliche
Steigen der Zahnstange veranlaßt. Das Anhalten des Wagens und das Einstellen des
Strekwerks ist eben so wie bei der Handmule und bedarf keiner weiteren Beschreibung.
Dasselbe gilt von dem Einstellen der Umdrehungen der Spindeln, nachdem sie dem Garn
die gehörige Drehung ertheilt haben. Erst nach Vollendung dieser Bewegungen beginnen
die eigentlichen selbstthätigen Bewegungen der in Rede stehenden Maschine.
Wenn die Kuppelungsplatten F und H miteinander in Berührung sind, so wird durch die Welle C auch die Welle I mit dem
Getriebe J in Bewegung gesezt. In Folge dieser
Bewegungen steigt die Zahnstange L, L langsam in die
Höhe. Der nächste Erfolg dieser Bewegung der Zahnstange ist der, daß die Bewegung
der Spindeln aufhört.
Eine Hervorragung 29 der Zahnstange drükt nämlich gegen den Hebel M, welcher durch eine Zwischenstange mit der Bremse N² verbunden ist; diese Bremse wird fest gegen
die Bremsrolle N angedrükt, nachdem die Zahnstange über
den Hebel M hinausgegangen ist. Die an der Zahnstange
befestigte geneigte Ebene o kommt mit einer
Frictionsrolle in Berührung, die an der am Wagen befindlichen geneigten Fläche 5
befestigt ist; die Thätigkeit der einen veranlaßt die Stange 5 allmählich die
senkrechte Stellung anzunehmen, während die andere den Aufschlagdraht niederdrükt.
Wenn der Aufschlagdraht nahe bei den Spindelspizen angekommen ist, so ist der untere
Theil der Zahnstange bereits mit dem an der Garnwelle befindlichen Getriebe K in Berührung gekommen; dieses kommt sofort in
Umdrehung und ertheilt den Spindeln eine rükgängige Bewegung, um die Garnwindung
loszuwikeln. Dieses Loswikeln und Niedersenken des Aufschlagdrahtes geht
gleichzeitig so lange vor sich, bis die Stange 5 eine perpendiculäre Stellung
annimmt; nachdem die an dieser Stange befindliche Frictionsrolle die geneigte Fläche
zurükgelegt hat, so bleibt sie auf dem unmittelbar hinter der schiefen Fläche
befindlichen flachen Theil liegen. Inzwischen hat die Spize der schiefen Fläche
gegen den kleinen Hebel 30 gedrükt; dieser ist am einen Ende mit einem senkrechten
Theil versehen, welcher lang genug ist, um bei jeder Höhe der Schiene T, T durch die schiefe Fläche in Thätigkeit gesezt
werden zu können. Die Schiene T, T sezt den Hebel 31 in
Thätigkeit, dieser drükt gegen den krummen Theil des Einfallhakens und hebt ihn aus;
dadurch kommt die Spiralfeder in Wirksamkeit und hebt den Hebel G. Die Bewegung dieses Hebels veranlaßt die Entfernung
der Platte F von H und den
Eingriff der Kuppelung E in P. Diese Thätigkeit des Hebels G gibt zugleich
dem untern Theil des Hebels G² eine vorrükende
Bewegung; dadurch löst sich der Haken 1, welcher den Wagen in seiner größten
Entfernung vom Strekwerk zurükhält, und zugleich der Haken 13 aus; lezterer hielt
die Platte zurük, welche die Sperrkegel mit dem das Aufwinden veranlassenden
Sperrrade außer Berührung bringt, so daß jezt die Welle W in Umdrehung kommen kann.
Der Wagen beginnt nun seinen Lauf gegen das Strekwerk. Mit Hülfe einer excentrischen
Doppelrolle nimmt die Geschwindigkeit seiner Bewegung bis gegen die Mitte der zu
durchlaufenden Streke stufenweise zu und dann bis zum Strekwerke stufenweise ab. Ist
der Wagen am Ende seiner Bahn angelangt, so kommt die Stange z mit einer am Gestell befindlichen Stellschraube in Berührung, wodurch
die schiefe Fläche auswärts gedrükt wird, so daß die Führer in die Höhe gehen
können. Zugleich löst eine am Wagen befindliche Gabel den Hebel 17 von dem ihn
zurükhaltenden Haken aus, indem sie gegen den untern Theil des Hebels 16 drükt. Der
Hebel 17 ist nun frei und die Spiralfeder kann durch die an diesem Hebel befindliche
Frictionsrolle auf den Arm 19 ihre Thätigkeit äußern, wodurch der Wechsel der
Bewegung der Maschine veranlaßt wird.
Beim Auszug des Wagens kommt der Hebel 17 wieder mit dem Haken in Berührung, indem
sich eine Kette um die Welle, woran die Welle B²
befestigt ist, wikelt. Das Ende dieser Kette ist mit dem oberen Theil des Hebels 17
verbunden. Während der Wagen dem Strekwerk sich nähert, sinkt die Zahnstange L, welche bei der rükgängigen Drehung der Spindeln und
beim Niederdrüken des Aufschlagdrahtes in die Höhe gegangen war, allmählich in ihre
vorherige Lage zurük und gelangt außer Bereich des Getriebes I, indem ihr Gewicht den Widerstand der Räder, womit sie in Verbindung
steht, überwältigt.
Beim Einwärtsgehen des Wagens legt sich das Garn mit Hülfe der Stange 4 an der
geeigneten Stelle um die Spindeln. Diese Stange besizt an ihrem unteren Ende eine
Frictionsrolle, welche gegen die Schiene T, T drükt. Die
Neigung dieser Schiene ertheilt dem Aufschlagdrahte vermittelst der Stange 4 eine
entsprechende Bewegung aufwärts; weil aber die Schiene selbst herabsinkt, so findet
jene Bewegung nach jedem Auszug des Wagens an einer höheren Stelle der Spindel
statt. Das Aufwikeln des Garns wird durch die der Schneke U ertheilte Bewegung bewerkstelligt, indem sich das Band 9 bei Beginn der
Bildung des Knäuels von der Schneke abwindet. Beim Aufwikeln des Garns auf die nakte
Spindel windet sich das Band von einem beinahe parallelen Theil der Rolle, nämlich
von 2 bis 1, Fig.
10, ab.
In dem Maaße als der Knäuel an Durchmesser zunimmt, windet sich das Band von einem
größeren Durchmesser der Schneke ab und vermindert dadurch beim Einwärtsgehen des
Wagens die Umlaufsgeschwindigkeit der Rolle. Das Band windet sich nämlich von der
Rolle U ab; deßhalb wird bei jedem Auszug des Wagens
eine stufenweise sich vermindernde Bandlänge frei, bis das Abwinden des Bandes bei 3
anfängt und bei 2 aufhört. – Die Patentträger nehmen in Anspruch:
1) Die Anordnung der Welle C, nebst Rädern und
Kuppelungen an der Welle D, wodurch die Hin- und
Herbewegungen des Wagens eingeleitet werden.
2) Die Anordnung einer Zahnstange L, welche das
Niedersinken des Aufschlagdrahtes und das Loswikeln der um die Spindeln gewundenen
Faden (the backing off) veranlaßt.
3) Die Anordnung der beiden schiefen Flächen in Verbindung mit der Zahnstange L, wodurch der Aufschlagdraht niedergedrükt und in der
geeigneten Lage gehalten wird, um das Garn gehörig auf den Spindeln zu
vertheilen.
4) Die Construction einer Doppelrolle, um den Wagen dem Strekwerke
entgegenzuführen.
5) Die Fig. 8
dargestellte Methode, den Bewegungswechsel zu Veranlassen, wenn der Wagen am
Strekwerke angelangt ist.
6) Die beiden Fig.
10 und 11 dargestellten Methoden das Garn auf die Spindeln zu wikeln, und das
Verfahren, die genannte Bewegung mit der Welle W in
Verbindung zu bringen und von derselben abzusperren.