Titel: | Verbesserte Feuerungsmethode in Anwendung auf Dampfkesselöfen und andere Feuerstellen, worauf sich Michael Coupland, Mühlenbauer in Southwark, am 4. Sept. 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXIV., S. 89 |
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XXIV.
Verbesserte Feuerungsmethode in Anwendung auf
Dampfkesseloͤfen und andere Feuerstellen, worauf sich Michael Coupland, Muͤhlenbauer in Southwark,
am 4. Sept. 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1842,
S. 207.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Coupland's Feuerungsmethode fuͤr Dampfkesseloͤfen
etc.
Meine Erfindung bezieht sich auf diejenige Ofengattung, bei welcher das Brennmaterial
von Unten herauf dem Feuer zugeführt wird, und besteht darin, daß ich einen Theil
der offenen Roststäbe niedersteigen lasse, um eine neue
Brennmaterial-Lieferung in Empfang zu nehmen. Ein Theil des Feuers bleibt auf
dem festen Theile der offenen Roststäbe zurük; nachdem die niedersteigenden
Roststäbe die neue Kohlenlieferung aufgenommen haben, so werden sie wieder in ihre
ursprüngliche Lage gehoben. In Folge dieser Einrichtung bleibt den beweglichen
Roststangen der Zutritt der atmosphärischen Luft ungehindert, während bei den früher
vorgeschlagenen Einrichtungen mit beweglichen Kolben oder Platformen, bei denen das
Brennmaterial auf einer geschlossenen compacten Fläche gehoben wurde, die
atmospärische Luft zu den auf der Fläche liegenden Kohlen von Unten herauf keinen
Zutritt hatte, wodurch der Verbrennungsproceß wesentlich gestört würde, weßhalb
leztere Einrichtung keinen allgemeinen Eingang fand.
Fig. 11
stellt den Längendurchschnitt meiner verbesserten Ofeneinrichtung in Anwendung auf
einen Dampfkessel dar.
Fig. 12 ist
ein Grundriß des Rostes mit den beweglichen Roststäben und dem übrigen damit in
Verbindung stehenden Apparate.
Fig. 13 ein
Grundriß der auf und nieder beweglichen Stangen, welche den beweglichen Theil des
Rostes zur Empfangnahme frischen Brennmaterials hinablassen und wieder ins Feuer
heben.
Fig. 14
stellt einen Querschnitt von Fig. 11 dar. In
sämmtlichen Figuren sind zur Bezeichnung entsprechender Theile gleiche Buchstaben
gewählt. a, a ist der auf und nieder bewegliche Theil
des Rostes, welcher gerade in den Raum zwischen den festen Roststäben b, b paßt. Die Stangen a, a
sind durch Querstäbe a', a' mit einander verbunden, und wenn sie
oben in gleicher Höhe mit dem festen Theile des Rostes angelangt sind, so werden sie
mit Hülfe der Bolzen c, c befestigt, welche in Löcher
treten, die in den beiden Endquerstäben a', a'
angebracht sind. Um die Roststäbe a, a niederzulassen,
werden die Bolzen c, c auf die unten zu erläuternde Art
herausgezogen. d ist ein mit mehreren Handhaben d' versehenes Rad, welches an die Achse e befestigt ist. An dieser Achse, welche sich in Lagern
f, f dreht, sizt ein konisches Rad g. Dieses Rad greift in das an der Achse i befindliche konische Getriebe h. Die Achse i besizt zwei nach verschiedenen
Richtungen geschnittene Schrauben und dreht sich in Lagern j,
j'. Auf diese Schrauben passen zwei Muttern, mit welchen die Stangen l, l scharnierartig verbunden sind. Die anderen Enden
der Verbindungsstangen l, l artikuliren mit dem unteren
Theile der Hebestangen m, welche so angeordnet sind, daß
sie unter die Zwischenräume des Rostes a zu liegen
kommen. Dadurch verhindern die Hebestangen m, wenn sie
in Thätigkeit sind, den Rost a, a aus seiner Lage
seitwärts zu gleiten. Um die Stangen m, m zu heben,
dreht man die Achse i nach der einen Richtung um,
wodurch die Muttern sich einander nähern. Sind die Stangen m,
m so hoch gestiegen, daß sie in die Zwischenräume des Rostes a, a treten, so wird der leztere auf folgende Weise
durch Herausziehen der Bolzen frei gemacht. n ist eine
mit dem Hebel o durch ein Scharnier verbundene Handhabe.
An dem Hebel o sind zwei Bolzen c angebracht, welche durch das Herausziehen dieses Hebels frei werden. Die
Verbindungsstange p sezt den Hebel o mit dem Hebel q in
Verbindung. Nachdem nun die Bolzen c, c herausgezogen
sind, können die Roststangen a, a mit den Hebestangen
m, m niedersteigen; lezteres wird dadurch
bewerkstelligt, daß man die Welle i in entgegengesezter
Richtung umdreht. Der Apparat ist jezt in einer solchen Lage, daß der bewegliche
Theil a, a des Rostes neues Brennmaterial aufnehmen
kann, während ein Theil des Feuers noch auf dem festen Roste b, b brennt. Nachdem das Brennmaterial aufgegeben worden ist, wird der
Rost a, a vermittelst der Hebestangen m, m wieder in seine ursprüngliche Lage zwischen b, b gehoben und mit Hülfe der Bolzen c, c befestigt. Hierauf werden die Hebestangen m niedergelassen, um der atmosphärischen Luft freien
Zutritt zu dem auf dem Roste a, a brennenden Feuer zu
gestatten. Auf diese Weise erstrekt sich über den ganzen Boden des Ofens ein
gleichförmiges System von Roststäben.