Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe fürs Spinnen, worauf sich Edwin Travis, Baumwollspinner zu Shaw Mills bei Oldham in der Grafschaft Lancaster, am 15. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXVI., S. 93 |
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XXVI.
Verbesserungen an Maschinen zum Vorbereiten der
Baumwolle und anderer Faserstoffe fuͤrs Spinnen, worauf sich Edwin Travis, Baumwollspinner zu
Shaw Mills bei Oldham in der Grafschaft Lancaster, am 15. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Sept. 1842, S.
76.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Travis' verbesserte Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle
etc.
Vorliegende Verbesserungen bestehen in einer mechanischen Anordnung, um Baumwolle
oder andere Faserstoffe beim Vorbereitungsprocesse vollkommener in der Ebene
auszubreiten, als dieß bisher geschah und dadurch die gewöhnlichen Lappingmaschinen
in den Stand zu sezen, durchaus gleichförmige Wikel zu erzeugen.
Fig. 61
liefert einen Grundriß und Fig. 62 einen senkrechten
Längendurchschnitt der in Rede stehenden Maschine. Zwischen dem Hauptgestell c, c, c bewegt sich ein gewöhnliches endloses Zuführtuch
a, a, a um Walzen b, b,
b. Auf dieses Zuführtuch wird die von dem Wolfe kommende Baumwolle gelegt.
Ueber dem eben erwähnten endlosen Tuche bewegt sich ein zweites, welches mit
ersterem gewissermaßen ein Reservoir bildet, um die größtmögliche Quantität
Baumwolle abzumessen, welche durch die Maschine geleitet werden kann. Durch die
beiden Tücher vorwärts gezogen gelangt die Baumwolle zwischen ein Paar glatte
Adjustirwalzen e, e, welche dieselbe in größerer oder
kleinerer Quantität den cannelirten Walzen f, f
übergeben.
Es ist zu bemerken, daß sich die Walzen e, e bedeutend
langsamer als die Zuführtücher a und b bewegen sollten, um dem Druk oder der Reibung
derselben Widerstand leisten zu können. g, g ist ein
hölzerner Cylinder, dessen Peripherie mit Pflöken oder Zähnen besezt ist. Dieser
Cylinder hat den Zwek, die Baumwolle von den Zuführwalzen f,
f abzulösen und auf ein anderes endloses Zuführtuch h, h niederzulegen, welches indessen nur eine gewisse Quantität Baumwolle
aufnehmen kann. Die überflüssige Baumwolle wird von der gezahnten Walze g ergriffen, in die Hohe geführt und durch das Blatt i abgestreift; von da geht dieselbe zwischen dem
durchlöcherten Staubcylinder j und dem endlosen Tuch d, d hinweg und wird von dem lezteren wieder auf das
erste Zuführtuch a, a zurükgebracht.
l, l, l sind drei glatte Walzen, welche auf die
Oberfläche der Baumwolle wirken, um ihr Vorwärtsgehen zu befördern. Diese Walzen
müssen gleiche Geschwindigkeit erhalten mit dem endlosen Tuch h, h, worauf die Baumwolle abgesezt ist. Die Dike des Baum wollbandes wird durch ein
glattes Brett n regulirt, das sich über die ganze Breite
der Maschine erstrekt, und auf diese Weise für den Durchgang der Baumwolle eine nach
der Quantität der lezteren adjustirbare Kammer bildet.
Während nun die obere Seite der Baumwollschichte durch die Walzen l, l, l und die obere Seite derselben durch das Tuch h, h leicht gepreßt wird, verzögern die beiden Walzen
o, o, die sich langsamer als die Walzen l und das Tuch h bewegen,
den Durchgang der Baumwolle, wodurch die erwähnte Kammer bis an ihre Mündung gefüllt
wird; die überschüssige Baumwolle wird von dem Cylinder g,
g erfaßt und auf die oben beschriebene Weise zurükgebracht. Eine
Zwischenwalze p hindert die Baumwolle, ihren Weg um die
untere Seite des Tuches h zu nehmen.
Die Baumwolle wird nun in Gestalt eines dünnen flachen Bandes von den Walzen o, o erfaßt, durchgezogen und durch die gewöhnliche
Lappingmaschine A, B in Wikeln aufgerollt.