Titel: Verbesserungen an Pianofortes, worauf sich Robert Wornum, Klaviermacher in London, am 15. Febr. 1842 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CXV., S. 452
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CXV. Verbesserungen an Pianofortes, worauf sich Robert Wornum, Klaviermacher in London, am 15. Febr. 1842 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Okt. 1842, S. 225. Mit Abbildungen auf Tab. IX. Wornum's Verbesserungen an Pianofortes. Meine Erfindung bezieht sich: 1) auf die Anbringung einer Feder, um den Hammer nach dem Anschlagen wieder in seine ursprüngliche Lage zurükzubringen; 2) auf eine Verbesserung in der mechanischen Einrichtung derjenigen Pianofortes, bei denen die Hämmer nach Unten schlagen; 3) auf eine Verbesserung an den Dämpfern aufrechtstehender Pianofortes. Fig. 25 stellt das Werk eines Pianoforte mit abwärts schlagenden Hämmern dar. a ist die Taste, b der Hammer. Auf den um die Achse c drehbaren Hammerkopf (butt) wirkt eine Feder d, die sich mit demselben um die Achse c bewegt. Ich mache auf diese eigenthümliche Anordnung besonders aufmerksam, indem ich es mir mit derselben zur Aufgabe gemacht habe, eine Feder zum Zurükführen des Hammers dergestalt anzubringen, daß das Instrument, woran sie befestigt ist, sich um eine Achse bewegen muß, damit sich ein Ende der Feder frei um eine Achse bewegen lasse. Die Feder d ist an den Hammerkopf befestigt, und bildet bei d' eine Windung, während das andere Ende derselben vermittelst eines Lederstreifens an die Schiene e befestigt ist. Nachdem nun der Hammer einen Schlag gethan hat, wird er durch die Feder zurükgeführt, ohne daß die leztere das Spiel beeinträchtigt, indem der Spieler bei der Berührung der Taste das Vorhandenseyn einer Feder gar nicht merkt. Um indessen zu zeigen, daß die Anordnung und Gestalt der Feder keineswegs auf eine Art beschränkt ist, beziehe ich mich auf die Figuren 26, 27 und 28. Der Unterschied zwischen der in Fig. 25 und in Fig. 26 dargestellten Einrichtung liegt einzig und allein in der Gestalt der Feder. In beiden Fällen bewegt sich das in dem Hammerkopfe befestigte Ende der Feder d mit dem Hammerkopfe frei um die Achse c; es ist indessen nicht nothwendig, daß die Feder d unmittelbar an den Kopf befestigt sey, sie kann auch in einiger Entfernung von demselben angebracht werden und mittelst einer Zwischenvorrichtung auf denselben wirken. Auf jeden Fall aber muß das eine Ende der Feder sich um eine Achse bewegen, worin eben die Eigenthümlichkeit des ersten Theiles meiner Erfindung besteht. Fig. 27 stellt das Werk eines Pianoforte mit abwärts schlagenden Hämmern dar. Bei vorliegender Einrichtung ist die Feder in einiger Entfernung vom Hammerkopf angeordnet und steht durch den Stecher (sticker) f mit demselben in Verbindung. Dieser Stecher ist mit dem um die Achse g' beweglichen Hebel g verbunden, dessen anderes Ende durch den Hüpfer (hopper) in Thätigkeit gesezt wird. Das eine Ende der Feder d ist an den Hebel g befestigt, während ihr anderes Ende vermittelst eines Lederstreifens mit der Schiene i in Verbindung steht. Demnach bewegt sich die Feder um die Achse g' und führt den Hammer ohne Nachtheil für das Spiel nach dem Anschlag wieder zurük. Fig. 28 zeigt das Werk eines Pianoforte mit abwärts schlagendem Hammer. Das Ende der um eine Achse j drehbaren Feder d ist in einen kurzen Hebel k eingelassen, welcher sich um diese Achse j bewegt. Der Hammerkopf ist mit Hülfe eines Lederstreifens l und das andere Ende der Feder d gleichfalls mit Hülfe eines Lederstreifens an die Schiene m befestigt. In derselben Figur ist auch der zweite Theil meiner Erfindung dargestellt. n ist ein um die Achse o schwingender Hebel, welcher einen Vorsprung p besizt, auf den die Tafte a wirkt. Der Hebel n sezt den Hüpfer q in Thätigkeit, der sich in beinahe horizontaler Lage befindet, wenn der Hebel n vertical steht. Die eigenthümliche Anordnung der Theile n, o, p und q ertheilt dem abwärts schlagenden Hammer seine Bewegung. s ist der Dämpferdraht, welcher von dem Hebel n mitgenommen wird. Der Dämpfer wird durch den Draht t gehoben; dieser ist an den Hebel v befestigt, der sich um eine Achse w dreht. Wenn nun die Taste angeschlagen und der Hammer in Thätigkeit gesezt wird, so gibt zugleich der Dämpferdraht s dem Hebel v eine Drehung und veranlaßt ihn, den Dämpfer zu heben. Meine dritte, auf das Werk aufrechtstehender Pianofortes Bezug habende Verbesserung besteht darin, daß ich den Hammerkopf mit dem Hebelwerk des Dämpfers auf die in Fig. 29 dargestellte Weise in Verbindung seze, ferner in einem in Fig. 30 dargestellten Verfahren, das Spiel des Dämpfers mit einem an die Taste befestigten aufrechten Theile zu verbinden. Fig. 29 stellt das Werk eines aufrecht stehenden Pianoforte dar. Der Dämpfer, welcher mit einem um die Achse y beweglichen Hebel in Verbindung steht, ist vermittelst eines Streifens Metall oder anderen biegsamen Materials an den Hammerkopf befestigt, so daß, wenn der Hammerkopf, um anzuschlagen, sich um seine Achse dreht, der Dämpfer sich entfernt. Bei der rükgängigen Bewegung des Hammers bringt die Feder z den Dämpfer wieder in seine frühere Lage zurük. Fig. 30 stellt eine andere Anordnung des Werks eines stehenden Pianoforte dar. Der Dämpfer bewegt sich in diesem Fall um eine am Hammerkopfe befindliche Achse A. Eine Feder B strebt fortwährend, den Dämpfer gegen die Saiten zu drüken. Der Hammerkopf selbst ist um eine Achse C drehbar und der Dämpfer wird durch einen Lederstreifen, der ihn mit dem an die Taste a befestigten senkrechten Theil D in Verbindung sezt, von den Saiten entfernt.

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Tafel Tab.
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Tab. IX