Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXX., S. 315
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LXXX. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 30. Mai bis 24. Junius 1843 in England ertheilten Patente. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Abscheidung des Kupfers aus seinen Erzen. Dd. 30. Mai 1843. Demselben: auf eine ihm mitgetheilte Methode Boote und andere Fahrzeuge zu construiren, welche er the mondotian system nennt Dd 30. Mai 1843. Dem John Tappan im Fitzroy-square, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Apparate, welche an den Feuerzuͤgen und Schornsteinen angebracht werden koͤnnen, um den Zug darin und dadurch die Verbrennung im Ofen zu verstaͤrken, Dd. 30. Mai 1843. Dem Thomas Forsyth, Ingenieur in Salford, Lancaster: auf Verbesserungen an der Maschine zur Verfertigung von Baksteinen und Ziegeln. Dd 1 Jun. 1843. Dem Pierre Frederick Ingold, Uhrmacher am Buckingham-place, London: auf Verbesserungen an den Maschinerien, womit einzelne Theile der Taschenuhren verfertigt werden, Dd. 1. Jun. 1843. Dem William Fox Talbot in Lacock-Abbey, Wilts; auf Verbesserungen in der Photographie. Dd. 4. Jun. 1843. Dem Martyn John Roberts in Carmartsen: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und Spulen der Wolle, Baumwolle etc. Dd. 1. Jun. 1843. Dem Fennell Allman in Salisbury-street, Strand: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 3. Jun. 1843. Dem Junius Smith im Fen-court, Fenchurch-street: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Saͤgen des Holzes, Dd. 3. Jun. 1843. Dem William Brown, Kaufmann in Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication von Porzellan und Toͤpferwaare, Dd 3. Jun. 1843. Dem Richard Farmer und Joseph Pitl, beide in Birmingham: auf Verbesserungen an hydraulischen Abtritten; ferner an Betten und Bettstaͤtten, Dd. 6. Jun. 1843. Dem Robert Smart, Schiffeigner in Commercial-road, Bristol: auf Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd 8. Jun. 1843. Dem John Burns Smith, Baumwollspinner in Salford; auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Kardaͤtschen, Vorspinnen und Spinnen der Baumwolle etc. Dd. 8. Jun. 1843. Dem Carteret Priaulx Dobree, Civilingenieur zu Putney, Surrey: auf Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial, Dd. 10. Jun. 1843. Dem Henry Page, Maler in Cambridge: auf Verbesserungen im Malen, Marmoriren oder Verzieren mit Oehlfarben. Dd. 10. Jun. 1843. Dem Henry Austin, Civilingenieur in Hatton-garden: auf eine neue Methode gewisse Materialien zum Bauen zusammenzukitten oder zu verbinden, Dd 10. Jun. 1843. Dem Edward François Duclos de Boussois, Ingenieur der Clyne Wood Works bei Swansea: auf Verbesserungen in der Gewinnung von Blei, Zinn, Wolfram, Kupfer und Zink aus Erzen und Schlaken, ferner in der Fabrication ihrer Legirungen mit andern Metallen, Dd. 10. Jun. 1843. Dem Ernest Lentz in Eastcheap: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Saug- und Drukpumpen. Dd. 10. Jun. 1843. Dem Alfred Francis in Vauxhall und Isaac Funge ebendaselbst: auf Verbesserungen in der Fabrication verzierter Ziegel. Dd. 10. Jun. 1843. Dem Samuel John Knight an den Waterside Eisenwerken, Maidstone: auf Verbesserungen an Daxren zum Troknen von Hopfen, Darren des Malzes etc. Dd 10. Jun. 1843. Dem Thomas Wells Ingram, Ingenieur zu Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren vertieft und erhaben gepreßte Gegenstaͤnde aus Holz und andern Substanzen zu fabriciren. Dd. 10. Jun. 1843. Dem Samuel Sparks in Wellington, Somerset: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen der Wolle. Dd. 10. Jun. 1843. Dem John Tappan im Fitzroy-square, London: auf ihm mitgetheilte verbesserte Apparate zum Schleifen und Poliren von Messerschmiedarbeiten etc., wobei der erzeugte Staub der Gesundheit der Arbeiter nicht mehr nachtheilig werden kann. Dd. 10. Jun. 1843. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Bereitung eines Papiers fuͤr Banknoten, Documente etc., welches keine Verfaͤlschung zulaͤßt, Dd. 10. Jun. 1843. Demselben: auf neue Anwendung gewisser fluͤchtigen Fluͤssigkeiten zur Beleuchtung und Verbesserungen an den dazu dienenden Lampen und Brennern. Dd. 10. Jun. 1843. Dem John Galley Hartley in Narrow-street, Limehouse: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen und Chausseen, Dd. 13. Jun. 1843. Dem Frederick William Eggleston in Derby: auf rauchverzehrende Oefen. Dd. 15. Jun. 1843. Dem Henry Bessemer, Ingenieur im Baxter House, St. Pancras: auf Verbesserungen in der Fabrication von Bronze und andern Metallpulvern, Dd. 15. Jun. 1843. Dem Prosper Antoine Payerne, Med. Dr. im Tredegar-square, Middlesex: auf verbesserte Methoden die Luft in Bergwerken und andern geschlossenen Raͤumen in reinem und athmungsfaͤhigem Zustande zu erhalten, Dd. 15. Jun. 1843. Dem Thomas Johnson Irvine, Marinelieutenant in Peckham: auf Verbesserungen an Koffern, Mantelsaͤken, Kisten etc. fuͤr Reisegepaͤk und Waaren aller Art, wodurch sie zugleich als Rettungsmittel fuͤr Schiffbruͤchige anwendbar werden. Dd. 15. Jun. 1843. Dem Thomas Mitchell, Faͤrber in Dalton, York: auf einen Apparat, um den Appret oder Glanz von Wollenzeugen und Tuͤchern zu erhoͤhen und bleibend zu machen, bloß durch Anwendung von Dampf, ohne die Waaren in Wasser zu tauchen, Dd. 15. Jun. 1843. Dem Thomas Richard Guppy, Civilingenieur zu Bristol: auf Verbesserungen im Bau eiserner Schiffe. Dd. 15 Jun. 1843. Dem George Edmund Donisthorpe in Bradford, York: auf Verbesserungen im Kaͤmmen der Wolle und anderer Faserstoffe, Dd. 15. Jun. 1843. Dem John Oliver York, Ingenieur in Upper Coleshill-street, Westminster, und William Johnson in den Horseley Eisenwerken, Stoffordsyire: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen, Dd. 15. Jun. 1843. Dem Samuel Mason, Kaufmann in Northampton, und Caleb Bedells, Fabrikant in Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen aller Art, so wie an den dazu erforderlichen Apparaten und in der Zubereitung der Materialien hiezu. Dd. 15. Jun. 1843. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Forttreiben der Schiffe. Dd. 15. Jun. 1843. Dem Thomas Oldham, Fabrikant zu Manchester: auf eine verbesserte Methode Muͤzen und Huͤte zu fabriciren. Dd. 15. Jun. 1843. Dem George Robins Booth, Fabrikant zu Hanley, Stafford: auf eine verbesserte Methode die Hize von verschiedenen Brennmaterialien zu technischen Zweken anzuwenden. Dd. 15. Jun. 1843. Dem Oglethorpe Wakelin Barratt, Chemiker zu Birmingham: auf Verbesserungen im Vergolden und Plattiren der Metalle, Dd. 15. Jun. 1843. Dem Lemuel Wellman Wright, Ingenieur zu Gusford Cottage, North Wales: auf ihm mitgetheilte verbesserte Apparate zum Bleichen der Faserstoffe, Dd. 15. Jun. 1843. Dem George Lister, Kardaͤtschen-Fabrikant zu Dursley, Gloucester, und Edwin Budding, Mechaniker ebendaselbst: auf Verbesserungen im Ueberziehen der Kraztrommeln mit Krazendraht, ferner auf einen Apparat zum Schleifen der Krazenspizen. Dd. 15. Jun. 1843. Dem Edward Hammond Bentall, Eisengießer in Heybridge, Essex: auf Verbesserungen an Pfluͤgen und den Apparaten, womit die dabei angewandte Kraft gemessen werden kann. Dd. 15. Jun. 1843. Dem George Bate zu Bloomsbury, Wolverhampton: auf verbesserte Vorrichtungen zum Hinaufziehen und Herablassen der Fenster, Jalousien. Dd. 15. Jun. 1843. Dem James Gardner, Eisengießer in Banbury, Oxford: auf Verbesserungen im Schneiden von Heu, Stroh und anderem Futter fuͤr Thiere. Dd. 17. Jun. 1843. Dem Samuel Brown, Ingenieur im Gravel-Plane, Soulhwark: auf Verbesserungen in der Fabrication von Faͤssern, Dd. 17. Jun. 1843. Dem James Mackenzie Bloxam zu Hampstead: auf Verbesserungen an Meridian-Instrumenten. Dd. 20. Jun. 1843. Dem John Read, Mechaniker in Regent-street: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 21. Jun. 1843. Dem Louis le Paige, Patentagent in Lombard-street: auf ihm mitgetheilte Methoden Ungluͤksfaͤlle auf Eisenbahnen zu verhuͤten. Dd. 22 Jun. 1843. Dem William Wylam, Kaufmann in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial, Dd. 22. Jun. 1843. Dem Samuel Ellis, Ingenieur in Salford, Lancaster: auf Verbesserungen an Waagen oder Maschinen zum Wiegen, ferner an den Drehscheiben der Eisendahnen, Dd. 22. Jun. 1843. Dem Samuel Eccles, Mechaniker in Hulme, Lancaster, und Matthew Curtis, Mechaniker in Chorlton-upon-Medlock: auf Verbesserungen an Webestuͤhlen. Dd. 22. Jun. 1843. Dem Moses Poole im Lincoln'sinn: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Kummeten fuͤr Pferde, Dd. 23. Jun. 1843. Dem Nicholas Troughton zu Swansea, Glamorgan: auf Verbesserungen im Waschen oder Schlaͤmmen der Erze. Dd. 23. Jun. 1843. Dem William Needham zu Birmingham: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 24. Jun. 1843. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1843, S. 59.) Cooke's elektro-magnetischer Telegraph. In der Sizung der Gesellschaft der Kuͤnste zu London wurde von dem Secretaͤr Hrn. Wishaw ein Bericht uͤber die Verbesserung des elektro-magnetischen Telegraphen vorgelesen, welcher bereits seit zwei Jahren auf der Blackwall-Eisenbahn in Anwendung ist, und nun auch auf der Great-Western-Bahn zwischen Paddington und Slough — eine Streke von 18 Meilen — ausgefuͤhrt wird. Obschon das urspruͤngliche Princip des Hrn. Cooke keine Abaͤnderung erlitten hat, so war derselbe doch unausgesezt bemuͤht, Verbesserungen anzubringen, um die Sache zu vereinfachen, und es koͤnnen jezt ganze Wortsaͤze, so wie Zahlen in jeder Ausdehnung mit groͤßter Schnelligkeit durch zwei Zeiger (Index-hands), deren fruͤher fuͤnf angewendet wurden, mitgetheilt werden. Die Kosten fuͤr das erstere System, wobei man kupferne Draͤhte in eiserne Roͤhren legte, waren sehr theuer und betrugen 280 Pfd. St. per englische Meile; zugleich blieb es sehr schwierig, im Falle einer Beschaͤdigung die defecte Stelle aufzufinden. Bei der nunmehrigen Methode werden in Zwischenraͤumen von 4 bis 500 Yards starke Pfosten, welche mit Haken etc. versehen sind, und zwischen diesen Pfosten leichtere Stangen aufgestellt, woran der Drahtzug ungefaͤhr 8 Schuh uͤber der Erdoberflaͤche in regelmaͤßigen und porallelen Linien geleitet wird, die eine schoͤne Wirkung machen. Die Pfosten werden angestrichen und der Draht muß an den Stellen, wo er diese beruͤhrt, vor Feuchtigkeit geschuͤzt werden, weil sonst der elektrische Funke in die Erde gefuͤhrt und das Signal unterbrochen werden wuͤrde. Diese neue Einrichtung ist weit oͤkonomischer als die fruͤhere, und da man die Drahtzuͤge uͤberall deutlich sehen kann, so ist jeder vorkommende Bruch oder Mangel sogleich zu entdeken und schnell wieder herzustellen. Das Zifferblatt, worauf der Zeiger hinweist, enthaͤlt in oberster Reihe die fuͤnf Vocale A, E, I, O, U, und weiter unterhalb die beiden Halbvocale W und Y; unter jedem dieser sieben Buchstaben stehen zwei bis drei Consonanten, so daß die Scheibe das vollstaͤndige Alphabet darbietet. Die ganze Einrichtung ist so einfach, daß Hr. Wishaw die Versicherung gab, wie jede Person von ganz gewoͤhnlicher Capacitaͤt sich die Manipulation in einem Tage vollkommen eigen machen koͤnne, und daß ein Knabe nach nur zweistuͤndiger Uebung im Stande war, alle Zeichen mit Schnelligkeit und Accuratesse zu machen. Zwei Handgriffe bewegen die Zeiger nach allen Richtungen hin. Steht der Zeiger senkrecht, so deutet er auf gar keinen Buchstaben und der elektrische Kreis ist unterbrochen; wird der Zeiger aber auf einen Buchstaben gerichtet, so verbinden sich sogleich die Draͤhte, und der am entgegengesezten Endpunkte befindliche Zeiger (auf der Great-Western-Bahn eine Entfernung von 18 Meilen) deutet in demselben Augenblik auf den naͤmlichen Buchstaben hin. Um die Schnelligkeit der Mittheilungen auf den hoͤchsten Grad zu steigern, hat man ein Signalbuch eingerichtet, worin die auf Eisenbahnen am gewoͤhnlichsten vorkommenden Faͤlle mit einem einzigen Buchstaben bezeichnet sind. Laͤngere Mittheilungen. welche durch einzelne Lettern signalisirt werden muͤssen, koͤnnen fast eben so schnell gegeben werden, als man sie niederzuschreiben vermag. In dem Lesezimmer war ein Modell des Apparates aufgestellt, und die in einem angraͤnzenden Locale gemachten Versuche uͤberzeugten alle Anwesenden von der Einfachheit und Zwekmaͤßigkeit der Einrichtung, die zugleich durch weitere Erklaͤrungen verdeutlicht wurde.(Archiv fuͤr Eisenbahnen, 1843, Nr. 6.) Booth's Patent auf eine neue Schmiere für Eisenbahnachsen. Die Zusammensezung dieser Schmiere besteht aus: ½ Pfd. gewoͤhnlicher Soda, 1 Gallon Wasser, 3 Pfd. reinem Talg, 6 Pfd. Palmoͤhl, oder 10 Pfd. Palmoͤhl und 8 Pfd. Talg. Das Ganze wird auf 79° Reaumur erhizt, waͤhrend dessen umgeruͤhrt bis es auf etwa 20° R. abgekuͤhlt ist, worauf man die Schmiere sogleich anwenden kann. (Archiv fuͤr Eisenbahnen, 1843, Nr. 6.) Verfahren, um neue Feilen zum Gebrauch dauerhafter und geeigneter zu machen. Die eigentliche Schneide der Feile wird durch die aͤußerste Schaͤrfe der aufgehauenen Zaͤhne gebildet, die feine Schaͤrfe derselben leidet aber sehr bei der Operation des Einsezens oder Haͤrtens, weil solche als die aͤußersten Theile der Gluth des Feuers am laͤngsten und staͤrksten ausgesezt sind, denn indem die feine Zahnschaͤrfe fast augenbliklich im Feuer zum Gluͤhen kommt, dauert es immer noch eine geraume Zeit, bis der ganze Koͤrper der Feile den erforderlichen Waͤrmegrad erlangt hat, der zur Haͤrtung, was durch Abkuͤhlen im Wasser geschieht, bedingt wird. Durch diese allzulange und starke Waͤrme der Zaͤhne verlieren solche an Kohlenstoff und dadurch viel an Guͤte und Elasticitaͤt, werden sproͤde und dieß oͤfter in so hohem Grade, daß die Zaͤhne gleich beim ersten Gebrauch auf dem Metalle stellenweise von der Feile abspringen oder doch die eigentliche Schaͤrfe, d. h. ihre feine Kante, verlieren. Dieses Abbrechen wird noch dadurch vermehrt, daß man das Oehl, womit jede Feile getraͤnkt ist, um gegen Rost gefchuͤzt zu seyn, nicht vor dem Gebrauch der Feile von derselben entfernt; denn dieses gewoͤhnlich zu Harz Verdikte Oehl haͤlt die abgebrochenen Zahnstuͤkchen fest und verdirbt so entweder den zu verarbeitenden Gegenstand oder durch Festsizenbleiben zwischen den Hieben der Feile die Feile selbst, indem der Auswurf der Feilspaͤne gehemmt, sich durch die Reibung verhaͤrtet und die noch brauchbaren Zaͤhne schneller abstumpft. Beiden Uebeln, dem Abbrechen der Zaͤhne (wenn die Feile beim Haͤrten nicht allzusehr gelitten oder aus zu schlechtem Stahl gemacht ist), so wie der Nichtentfernung des Oehls wird auf folgende einfache Weise abgeholfen: Auf jeder stachen Feile (von der Batard bis zur feinsten Schlichtfeile) ist meistens die eine Kante nicht gehauen; diese Kante schleift oder reibt man etwas hell, erwaͤrmt hierauf die Feile uͤber abgedaͤmpften Kohlen oder einer Spirituslampe, indem man solche oft umdreht, bis die helle Kante eben, aber gleichmaͤßig mattgelb anlaͤuft, und kuͤhlt sie alsdann in Wasser ab, troknet die Feile an derselben Waͤrme und buͤrstet das durch diesen Hizgrad verkohlte Oehl am besten mit einer feinen Krazbuͤrste aus dem Hieb. Durch dieses Anlassen der Feile erhaͤlt der Zahn, ohne an Haͤrte zu verlieren, mehr Elasticitaͤt und macht die Feile zum Gebrauch auf jedes Metall viel dauerhafter und geeigneter. Bei dreiekigen oder runden Feilen, die keine Flaͤche haben, um den Hizgrad durch die Farbe beobachten zu koͤnnen, bediene man sich des Terpenthinoͤhts, uͤberstreiche damit die Feile, halte solche uͤber das oben angegebene Feuer, brenne sie ab und wiederhole das Verfahren so lange, bis das Oehl der Feile verkohlt ist, was man daran erkennt, daß mit einigen Strichen der Krazbuͤrste die Hiebe der Feile ganz rein und troken erscheinen. (Dr. Haͤnle's Mittheilungen.) Zusammenfügung gußeiserner Wasserleitungsröhren. Man wendet zur dichten Verbindung gußeiserner Roͤhren nach Jaͤger sehr zwekmaͤßig Filzkappen an von 3 Zoll Hoͤhe und ¼ Zoll Dike. Sie werden in schmelzenden Talg, dem etwas Harz beigemischt ist, getaucht, uͤber das enge Ende der Roͤhre gezogen und die weite Muͤndung des anderen daruͤber gestoßen. Das Verbinden geht schnell und sicher von statten, selbst wenn die Roͤhren, wie dieß haͤufig der Fall ist, nicht ganz rund sind. Die Veraͤnderung in der Ausdehnung des Metalls bringt keinen Nachtheil und eine guͤnstige zehnjaͤhrige Erfahrung bei einer Roͤhrenleitung mit 20 Fuß Wasserdruk spricht sehr fuͤr diese Methode. (Franks. Gewerbfreund.) Das Minofor, eine Metall-Composition. Unter diesem Namen wird seit mehreren Jahren eine Composition verkauft, welche als hart, gesund und dauerhaft, kupferfrei, den staͤrksten in der Kuͤche vorkommenden Saͤuren Widerstand leistend, kurz, als das beste nach dem Silber angepriesen wird. Caͤsar Regnard machte mehrere Analysen dieser Legirung; eine, die er mit 4,25 Grammen anstellte, ergab ZinnAntimonZinkKupfer(Verlust) 2,870,720,380,140,14 4,25 Diese Legirung enthaͤlt sonach dennoch etwas Kupfer. Das Verhaͤltniß dieser Metalle in dem Gemische bleibt sich aber nicht immer genau gleich, namentlich scheint bei groͤßeren Gegenstaͤnden etwas mehr Kupfer genommen zu werden. Zu chemischen Apparaten eignet sich diese leicht angreifbare Legirung gar nicht. (Journal de Chimie médicale, Jul. 1843, S. 386.) Neues Injectionsmittel für anatomische Präparate. Dr. Lenoir und H. Barreswill benuzten zu einem neuen Injections-Verfahren die von Boudet beobachtete Eigenschaft der Oehlsaͤure bei der Behandlung mit salpetriger Saͤure zu erhaͤrten. Da dieses Festwerden nicht sogleich eintritt, hat man volle Zeit, die Injection zu vollenden, ohne besonderer Sprizen zu beduͤrfen und vorzuͤglich, ohne Waͤrme anzuwenden. Der Oehlsaͤure wird ein Procent salpetriger Saͤure zugesezt und die Mischung 10 Minuten lang stark geschuͤttelt, worauf sie sich zur Injection eignet. — Ein einziges Hinderniß ist bis jezt Schuld, daß dieses neue Mittel noch nicht in anatomischen Amphitheatern an die Stelle des bisherigen (des Talgs, Unschlitts) eingefuͤhrt wurde; es ist dieß die Schwierigkeit, diese Mischung roth zu faͤrben; die mineralischen und vegetabilischen Substanzen naͤmlich, welche man bisher zu diesem Zwek versuchte, veraͤndern sich und werden schwarz. Man erhielt erst zwei Faͤrbungen, die gelbe, der Oehlsaͤure eigene, und die schwarze durch Knochenkohle. (Journal de Pharcie, Jun. 1843, S. 451.) Sonden und Bougies aus unzerstörbarer Elfenbein-Gallerte. Dr. Cazenave und Faure theilen zur Bereitung derselben folgendes Verfahren mit. — Man stellt die elfenbeinernen Sonden und Bougies in ein laͤngliches Glasgefaͤß, welches man mit verduͤnnter Salzsaͤure von 3° Baumé fuͤllt, so daß das Instrument beinahe bis an sein als Handgriff dienendes oberes Ende einsinkt. 24 Stunden genuͤgen, um aus den Nummern 1, 2, 3 und 4 die darin enthaltenen Kalksalze vollstaͤndig aufzuloͤsen, nur muß das untere Ende der Sonden etc. noch weitere 12 Stunden in ein frisches Saͤurebad gestellt werden, weil das gebildete Chlorcalcium den untern Theil des Bads einnimmt und die von diesem Salze schon gesaͤttigte Saͤure bei weitem nicht so stark auf das Elfenbein einwirkt, als anderwaͤrts. Die Sonden etc. von Nr. 5 bis 12 aber muͤssen 48 bis 72 Stunden, je nachdem sie mehr oder weniger dik sind, in der verduͤnnten Saͤure stehen. Ist das Gallertgewebe dieser Instrumente ganz bloßgelegt und sind sie ganz biegsam, so handelt es sich darum, sie zu conserviren. Zu diesem Behufe troknet man sie sorgfaͤltig ab und taucht sie in eine aus salzsaurem Kalk, salzsaurer Magnesia, Salmiak und Kochsalz bestehende neutrale Salzaufloͤlung, welche man aus gleichen Theilen dieser Salze und in solchem Verhaͤltniß bereitet, daß die Loͤsung 4° Baumé zeigt. Die kleinen Sonden laͤßt man 48 Stunden, die mittlern und großen, je nach ihrer Dike 3–5 Tage in diesem neuen Bade stehen. Nach dieser lezten Operation troknet man die Instrumente sorgfaͤltig ab, sezt sie 24 Stunden lang der Luft aus, waͤscht sie in kaltem Wasser aus und legt sie noch 10–12 Stunden an die Luft, worauf sie fertig sind. (Journ. de Chimie médic. Juillet 1843. S. 426.) Ueber die Schönung des Weins mit Hausenblase und Ossa-Sepiae In einer der Sizungen des Gewerbvereins zu Mainz hat Hr. Sichel folgendes Verfahren zu Schoͤnung des Weins, das sich wegen der Trefflichkeit seiner Wirkung vortheilhaft auszeichnen soll, mitgetheilt: auf 1 Stuͤk Wein (600 hess. oder 670 Frankfurter alte Maaß) nehme man 2½ Loth Hausenblase und arbeite unter dieselbe durch tuͤchtiges Peitschen 3 Pfund fein gestoßene Ossa-Sepiae, schuͤtte dann beides in das zu schoͤnende Faß und schwenke dieses in Zwischenraͤumen von 3–4 Stunden mehreremal nach der einen und der anderen Seite. Der Wein wird nach Hrn. Sichel's Aussage innerhalb 3 Tagen vollkommen hell, waͤhrend dieß bei Anwendung von Hausenblase ohne Ossa-sepiae erst nach 8–10 Tagen der Fall ist. (Verhandl. des Gewerbv. f. d. Großherzogthum Hessen 1842, S. 105.) Ueber die Bereitung des Rosenwassers und Rosenöhls in Arabien. Das Buchner'sche Repertorium fuͤr die Pharmacie Bd. XXVII S. 376 enthaͤlt hieruͤber eine briefliche Mittheilung von Hrn. Landerer in Athen, welcher wir das Wesentliche, da es von dem Artikel uͤber das ostindische Rosenoͤhl etc. im polytechnischen Journal Bd. LXXIX. S. 459 in Manchem abweicht, entnehmen. — Die Rosenbaͤume haben in der Umgegend von Mekka und am galilaͤischen Meere einen sehr hohen Werth. Eine Rosenstaude wird mit circa 50 bis 60 fl. bezahlt und den Toͤchtern der Armenier, die sich mit dem Anbau derselben besonders beschaͤftigen, als Heirathsgut mitgegeben. Die Rosenhaine werden mit Cactus- und andern Dorngewaͤchsen sorgfaͤltig umhekt und von Waͤchtern in Thuͤrmen bewacht. — Beabsichtigt man die frischen Rosen laͤngere Zeit aufzubewahren, so werden sie, von den Kelchen und gruͤnen Blaͤttern befreit, in große thoͤnerne Geschirre eingetreten und mit Salz bedekt. Werden sie, was gewoͤhnlich geschieht, zur Bereitung des Rosenoͤhls verwendet, so bringt man sie in die Brennereien, in denen sich oft 3–6 kupferne Destillirblasen befinden, welche jedoch mit keinerlei Vorrichtung zum Abkuͤhlen versehen sind. Die gereinigten Rosen wirft man in die Blase und uͤbergießt sie unter Zusaz einer nicht unbedeutenden Menge Salzes mit Wasser. Nach 2–3taͤgigem Einweichen beginnt die Destillation, mit der man fortfaͤhrt, bis das Destillat eine gelbe Farbe zu bekommen anfaͤngt. Das von Zeit zu Zeit abgenommene Rosenwasser, welches, um es abzukuͤhlen in thoͤnerne Gefaͤße, die in Wasser gesezt sind, gegossen wird, erhaͤlt verschiedene Namen und hat auch verschiedenen Werth; es kostet ein Quantum von ungefaͤhr 12 bayer. Maaß davon, je nachdem es vom Anfange oder einer spaͤtern Periode der Destillation ist, 200–220 Piaster. Das im Anfange erhaltene Rosenwasser wird zur Bereitung von Rosenoͤhl verwendet. Man fuͤllt zu diesem Behufe große poroͤse Thongefaͤße mit diesem Wasser an, verbindet sie mit Leinwand, graͤbt sie reihenweise in die Erde und laͤßt sie darin, je nach der Kuͤhle des Naͤchte, 6–10 Tage. Von außen werden sie mit Stroh, welches mit Wasser besprizt wird uͤberdekt, um sie so kalt als moͤglich zu erhalten. Allmaͤhlich bedekt sich das Wasser mit einer oͤhligen Schichte, welche erstarrt. Diese krystallinische Masse wird mittelst eines Seihloͤffels abgeschoͤpft und das Wasser zu wiederholtenmalen denselben Abkuͤhlungen unterworfen, bis sich keine Spur von Oehl mehr zeigt. Das allen Oehles beraubte Wasser wird auf die Maͤrkte zum Verkauf geschikt oder noch zur Bereitung einer geringern Sorte Oehles verwendet, welches sodann als orientalisches Rosenoͤhl nach Europa versendet wird. Diese Sorte Rofenoͤhls findet sich auf den Bazars von Konstantinopel, Smyrna etc. und wird dadurch gewonnen, daß man das noch stark riechende Rosen Wasser mit einem. aus Afrika kommenden Oehle, welches aus dem Holze sehr hoher und wohlriechender Baͤume (vielleicht Sandelholz?) destillirt wird, zusammenschuͤttelt; nachdem sich das Oehl abgeschieden, wird es im Falle es noch nicht den gehoͤrigen Rosengeruch angenommen, von neuem mit anderm Wasser geschuͤttelt und ruhig hingestellt, oder auch in die Erde gegraben, bis es sich vollkommen abgeschieden hat. — Die Anwendung des Rosenwassers und Oehls zu Confituren, Liqueurs, so wie zum Parfumiren ist bekannt und im Oriente sehr haͤufig.