Titel: Cowell's Patenthahn.
Fundstelle: Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXXIII., S. 326
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LXXXIII. Cowell's Patenthahn. Aus dem Mechanics' Magazine. Mai 1843, S. 448. Mit Abbildungen auf Tab. V. Cowell's Patenthahn. Fig. 52 stellt einen von Hrn. Cowell's patentirten Bierhahn in der Seitenansicht dar; Fig. 53 ist ein senkrechter Querschnitt und Fig. 54 ein Seitendurchschnitt desselben. Die Flüssigkeit tritt, wie gewöhnlich, bei A in den Hahn, fließt längs des Canales a, a und kann nur durch die Oeffnung B entweichen. Diese ist durch eine Platte D verschließbar, welche an ihrer oberen Fläche eine elastische Scheibe besizt und durch zwei Stangen E, E, Fig. 53, mit einem oberen Querstük verbunden ist. Die Stangen E, E gleiten senkrecht durch Löcher, die in dem soliden Theile des Hahns angebracht sind, und lassen sich durch Umdrehung der Schraube F mit ihrem Querstük auf- und nieder bewegen. Diese Schraube dreht sich oberhalb der Oeffnung, durch welche die Flüssigkeit herbeifließt, in einer Mutterhülse. Dreht man nun die Schraube nach der einen Richtung, so steigen das Querstük, die Verbindungsstangen und die Platte nieder, wodurch die Oeffnung B frei wird, so daß die Flüssigkeit durch C zum Ausfluß kommt. Gibt man der Schraube die entgegengesezte Drehung, so geht die Platte D in die Höhe und verschließt die Oeffnung B vollkommen. Der wesentliche Unterschied zwischen Cowell's Patenthahn und den seitherigen Vorrichtungen ähnlicher Art besteht darin, daß sämmtliche wirksame Theile der früheren Hähne vom Flüssigkeitswege getrennt waren. Auf die in Rede stehenden Hähne kann die Abnüzung nicht nachtheilig einwirken, und da die Ausmündung mittelst Schraubendrukes verschlossen wird, so können die Hähne nie einrosten oder ins Stoken gerathen. Ein anderer Cowell's Patenthahn eigenthümlicher wichtiger Vortheil besteht darin, daß die wirksamen Theile beim Eintreiben des Hahns unverlezt bleiben, so viele Schläge man auch dem Hahn geben mag, indem der Knopf oder der den Schlägen ausgesezte Theil, unabhängig von den wirksamen Theilen, an einem soliden Metallkörper angebracht ist. Die Verfertiger dieser Hähne, Stock und Sharp zu Birmingham, bedienen sich als biegsame, elastische Scheiben anstatt des Leders vorzugsweise eines gewebten Fabricates, was für Kesselhähne und in andern Fällen, wo eine große Hize in Anwendung kommt, von großer Wichtigkeit ist. Die Ausdehnung durch die Wärme, welche auf andere Metallhähne oft so nachtheilig wirkt, äußert auf den Patenthahn nicht den geringsten Einfluß; er bleibt bei allen Temperaturen und unter jedem Druk dampf- und wasserdicht.

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