Titel: Radirung auf gehärtetem Stahl und andern polirten Metallflächen mittelst Elektricität; von I. H. Pring.
Fundstelle: Band 90, Jahrgang 1843, Nr. XLVI., S. 181
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XLVI. Radirung auf gehaͤrtetem Stahl und andern polirten Metallflaͤchen mittelst Elektricitaͤt; von I. H. Pring. Aus dem Philosophical Magazine. August 1843, S. 106. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Pring's Radirung anfauf gehärtetem Stahl. Der Verfasser versuchte gehärteten Stahl mittelst Galvanismus zu radiren und sandte an den Herausgeber des Philosophical Magazine die erste Probe seines Resultats.Es besteht dieselbe aus einer Stahlplatte, auf welcher die Worte: Etched by means of Electricity. Bath, 30th June 1843. J. H. Pring mit einigen Ornament-Zeichnungen durch obiges Verfahren hervorgebracht waren. In der Kupferdrukpresse wurde nur ein schwacher, eben noch lesbarer Abdruk davon erhalten. Er verfuhr dabei wie folgt: Er benuzte sechs Batterien, wie sie Hr. Smee construirt, mit verplatinten Silberplatten, deren jede 3 Zoll im Quadrat hatte und verband die zu radirende Stahlplatte mit dem Zinkende der Batterien, nachdem er vorher eine sehr lange Spirale von überzogenem Draht zwischen die Stahlplatte und den Zink gebracht hatte; nahm hierauf den mit dem verplatinten Silber in Verbindung stehenden Draht in die Hand und bediente sich desselben wie einer Radirnadel auf der Stahlplatte — ein sehr glänzender elektrischer Funke, welcher in dem Stahl eine schwache zakig eingeschnittene Zeichnung (indentation) hervorbrachte, war die Folge jeder Berührung des Drahts mit der Platte. Der Draht, womit radirt wurde, war von Platin; der Theil, wo er gefaßt wurde, lief durch eine Glasröhre, sowohl um besser gefaßt werden zu können, als um die Hand vor Stößen zu sichern, welchen sie sonst ausgesezt gewesen wäre. — Bediente man sich des mit dem Zink der Batterien in Verbindung stehenden Drahtes als Rabirnadel und hängte die Stahlplatte an das verplatinte Silber, so war der Erfolg ein ganz anderer. Der in diesem Falle durch die Berührung des Drahts mit der Stahlplatte entstehende Funke ist von der Absezung eines sehr kleinen Antheils der Substanz des Drahtes auf den Stahl begleitet; durch Anwendung verschiedener Drähte, wie von Gold, Silber, Platin etc. könnten daher wahrscheinlich auf polirten Stahl mannichfaltige Verzierungen gezeichnet werden. Die hier beschriebene elektrische Wirkung beschränkt sich übrigens nicht auf den Stahl, sondern erstrekt sich auch auf andere Metalle. Durch Verstärkung und erhöhte Intensität des elektrischen Stroms würde die Wirkung wahrscheinlich verhältnißmäßig verstärkt, so wie überhaupt die Anwendung dieses Processes durch andere Modificationen noch sehr ausgedehnt werden kann. Fig. 84 stellt den zur Anwendung bereiten Apparat dar. A ist die zu radirende Stahl- oder andere Metallplatte. B die äzende oder radirende Spize von Platindraht, welche aus dem gläsernen Griff hervorsteht. C ist die Spirale von umwundenem Draht. D sind die Batterien.

Tafeln

Tafel Tab. III
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