Titel: Ueber einen mechanischen Streicher zum Bedruken der Kattune etc. mit Handformen; von Hrn. Heinrich Schlumberger.
Fundstelle: Band 90, Jahrgang 1843, Nr. LXI., S. 255
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LXI. Ueber einen mechanischen Streicher zum Bedruken der Kattune etc. mit Handformen; von Hrn. Heinrich Schlumberger. Aus dem Bulletin de la Société industrielle de Mulhouse, 1843, No. 80. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Schlumber'ger, über einen mechanischen Streichapparat. Man hat schon längst versucht die Arbeit der Streichkinder in den Kattundrukereien, nämlich das gleichförmige Ausbreiten der Farben in den Chassis (Sieben) beim Handdruk, durch mechanische Vorrichtungen bewirken zu lassen. In einer Abhandlung, welche ich mit Hrn. Scheurer im Jahr 1837 der Gesellschaft übergab, haben wir auch einen mechanischen Streicher beschrieben (polytechnisches Journal Bd. LXVII S. 134), welcher damals in einer Kattundrukerei zu Manchester angewandt wurde; diese Vorrichtung gestattete jedoch nur eine beschränkte Anwendung und kam überdieß ziemlich hoch zu stehen. Ich will nun den mechanischen Streicher nach seinen neuesten Verbesserungen beschreiben, für welchen die HHrn. Dupasquier-Roulet zu Cortaillod bei Neuchatel (Schweiz) in Verbindung mit Hrn. Witz-König zu Cernay im April 1840 ein zehnjähriges Patent in Frankreich sich ertheilen ließen. In der Kattundrukerei der HHrn. Dupasquier-Roulet, welche mit 200–300 Druktischen arbeitet, hat man alle Kinder ohne Ausnahme durch diesen mechanischen Streicher ersezt, welcher sich sowohl für die Fabrikbesizer als für die Druker als vortheilhaft bewährte. Die HHrn. Dollfus-Mieg und Comp. in Mülhausen wenden sechs Streichapparate von dieser Construction bereits seit einem Jahre in ihrer Fabrik an, daher ich im Stande bin über die Vortheile und Nachtheile dieser Vorrichtung in Vergleich mit der Arbeit der Streichkinder zu berichten. Dieser mechanische Streicher besteht in der Hauptsache aus zwei hölzernen Rakeln a, a, Fig. 26, die in einem gewöhnlichen Chassis durch den Fuß des Drukers hin und her bewegt werden. Zu diesem Behufe befindet sich wie gewöhnlich neben dem Druktisch ein vierekiger Kasten B, welcher alte Verdikte Farbe oder sonst eine dike Flüssigkeit und das Chassis aus Wachsleinwand C enthält. Auf lezterer, befindet sich, wie beim Streichen der Farbe mittelst der Hand, ein Chassis aus Wollentuch E, welches aber an den vier Seiten des Kastens fest gemacht ist, damit es in seiner Lage verbleibt. In diesem Chassis wirken nun die zwei Rakeln a, a und die eine derselben, welche die Drukfarbe ausstreicht, wird in manchen Fällen mit einem Stük Wollentuch überzogen. Die Rakeln sind beweglich und biegsam während ihres Gangs entweder in der einen oder anderen Richtung; sie sind in Charnieren an zwei Latten befestigt, welche an einem Quertheil H mittelst Schrauben b, b festgemacht sind. Die beiden Rakeln stüzen sich auf das Chassistuch. Der Quertheil H ist mit vier kleinen Rädern versehen, welche auf den Eisenschienen, die an zwei Seiten des Kastens B befestigt sind, laufen. Die Rakeln werden mittelst Schnüren vorwärts gezogen, welche über Rollen gehen und leztere communiciren durch eine andere Schnur mit einem unter dem Druktisch angebrachten Fußtritt S. Der Druker theilt die Bewegung dem Streicher mit, indem er den Fuß auf diesen Tritt sezt und ihn gegen den Tisch hinbewegt. Zwei auf der entgegengesezten Seite angebrachte Gegengewichte ziehen den Wagen mit den Rakeln wieder vom Druktisch weg, sobald der Druker den Fuß vom Tritt wegzieht. Man schüttet in das Chassis eine gewisse Menge Farbe, welche sich nach einigen Bewegungen des Streichers zwischen den zwei Rakeln anhäuft, während die Oberfläche des Chassis mit so viel Farbe imprägnirt und bedekt bleibt, als der Druker für angemessen hält, indem er sie durch Höher- oder Niedrigerstellen der Rakeln reguliren kann. Es ist bei diesem Apparate wichtig, daß die Verdikte Masse im Kasten immer eine gewisse Zähigkeit besizt, damit sich das Chassis darin stets mit der erforderlichen Elasticität ins Niveau sezen kann. Der Druker muß, bevor er seine Arbeit beginnt, erst die entsprechende Stellung der Rakeln ermitteln, damit auf dem Chassistuche weder zu viel noch zu wenig Farbe bleibt und dieselbe gleichförmig darauf ausgearbeitet wird. Für zarten und feinen Druk wendet man in der Regel Rakeln von naktem Holze an, während in einigen andern Fällen der Druker eine seiner Rakeln mit einem Wollentuch überziehen muß, welches nach der Beschaffenheit der Farbe und nach der größeren oder geringeren Quantität, die er davon auf seinem Chassistuche behalten will, mehr oder weniger fein ist. Diese Anordnungen erheischen Uebung und Genauigkeit von Seite des Drukers, welcher auf sein Chassis eine viel größere Sorgfalt zu verwenden hat, als bei dem Streichen desselben von Hand. Nachdem das Chassis gehörig hergerichtet ist, streichen sich die Farben auf demselben vollkommen gut aus und vertheilen sich sehr gleichmäßig und zwar auf eine stets gleich bleibende Weise. Vergleicht man dieses Chassis mit einem anderen von Hand gestrichenen, so bemerkt man einen beträchtlichen Unterschied zu Gunsten des mechanisch gestrichenen. Die Bewegung der Streicher, welche durch Aufsezen des Fußes auf den Tritt hervorgebracht wird, muß in dem Augenblik Statt haben, wo der Druker mit der Hand oder mit dem Schlägel auf die Drukform schlägt, weil sonst Zeit verloren ginge. Die Druker gewöhnen sich nicht leicht an diese gleichzeitige Arbeit mit Fuß und Hand, daher sie nicht nur Anfangs, sondern einige Zeit lang weniger Arbeit liefern, als mit Hülfe eines Streichkindes. Sobald sie sich aber daran gewöhnt haben, liefern sie eben so viel Arbeit und gewinnen leicht den Lohn der Streichkinder. Einige Fabriken, welche diesen Streicher anwenden, benuzen ihn für alle Arten Druk, was uns für die Elsasser Kattundrukereien von demselben große Vortheile versprach, besonders weil das zu erwartende Gesez, die Verwendung der Kinder in den Fabriken betreffend, der Aufbringung der großen Zahl Kinder, welche zum Farbenstreichen nöthig ist, hindernd entgegentreten dürfte, indem ihre tägliche Arbeit im Sommer gewöhnlich 11 Stunden dauert und man folglich nur über 12 Jahre alte Kinder hiezu anstellen dürfte. Prüft man aber die Anwendung dieses Streichapparates näher, so findet man, daß sich die Vortheile, welche er auf den ersten Blik zu gewähren scheint, nicht für alle Arten der Fabrication verwirklichen. Dazu kommt noch, daß gegenwärtig die meisten Kattundrukereien mit Perrotinen versehen sind, wodurch der Handdruk größtentheils in ihnen verdrängt ist; die wenigen Druker, welche sie noch beschäftigen, werden entweder zum Eindruken vorher gefärbter Kattune verwendet oder zum Druken von Wollenzeugen, für welche der mechanische Streicher nur wenig oder gar keinen Nuzen gewährt. Bei dem mechanischen Streicher erfordert das Wechseln der Farben und somit der Chassis weit mehr Zeit und Sorgfalt, als wenn die Farbe von Hand gestrichen wird; denn das Wechseln der Chassis macht auch ein Wechseln der Rakeln nöthig, welche man also neuerdings mit aller Genauigkeit einzustellen suchen muß. Nur wenn die Farben möglichst selten gewechselt zu werden brauchen, läßt sich also der mechanische Streicher mit Vortheil anwenden; in Fabriken aber, wo sehr mannichfaltige Artikel dargestellt und überdieß die Stüke mittelst der Perrotine oder Walzendrukmaschine vorgedrukt werden, kann er nur wenig Nuzen gewähren, weil die Druker dann nur zum Eindruken verwendet werden und oft täglich ihre Farben wechseln müssen. Beim Druken wollener und seidener Zeuge tritt noch eine andere Schwierigkeit der Anwendung des Streichapparats sehr oft in den Weg. Wenn nämlich die Muster auf solchen Zeugen für den Eindruk Schwierigkeiten darbieten, benuzt man zum Vordruk oft Tische von 30–36 Fuß Länge, für welche man dann bewegliche Chassis hat, die längs des Tisches auf eisernen Schienen rollen und dabei ist natürlich der mechanische Streicher nicht anwendbar. In anderen Fällen drukt man auf solche Zeuge zwei bis drei Farben nacheinander auf demselben Tische auf und wechselt dabei jedesmal das Chassis, wo dann die Anwendung des mechanischen Streichers auch nicht möglich ist, man müßte ihn denn so abändern, daß sich gleichzeitig zwei oder drei Rakelpaare über eben so vielen in einem und demselben Kasten enthaltenen Chassis hinziehen lassen. Es gibt noch andere Fälle, wo die Beihülfe der Kinder dem Druker unentbehrlich ist; so z. B. bei dem Druk sehr leichter Gewebe, wie Organdin, Gaze und Barège, welche viele Sorgfalt beim Auflegen auf den Tisch erfordern; sollen sie überdieß in satten oder Dekmustern gedrukt werden, so kann der Druker einen Gehülfen gar nicht entbehren. Beim Druk von Shalws und Taschentüchern scheint uns auch eine Verzögerung eintreten zu müssen, wenn der Druker nicht von einem Kinde unterstüzt wird; indessen wissen wir, daß in der Fabrik des Hrn. Hünerwadel zu Lentzburg in der Schweiz alle Shalws mit Hülfe des mechanischen Streichers gedrukt werden und daß die Druker jezt eben so viel Arbeit liefern als früher mit Hülfe der Streichkinder. Wir haben in der Fabrik zu Cortaillod auch sehr schönen mit Hülfe des mechanischen Streichers bewerkstelligten Irisdruk gesehen. Für diese Art Druk ersezt man die zwei Rakeln durch zwei Walzen von 3 Centimeter (13 ½ Linien) Durchmesser, welche mit Wollentuch überzogen sind. Die eine dieser Walzen ist mit einem Sperrkegel versehen, welcher ihr sich zu drehen gestattet, während der Wagen sich vorwärts bewegt, bei dessen Rükkehr sie aber am Drehen hindert. Der Druker versieht dann selbst von Zeit zu Zeit das Chassis mit Farbe und zwar vermittelst Kupferdrähten, welche förmig gebogen in einem Formblok befestigt sind und in die mit den Verschiedenen Farben gefüllten Abtheilungen tauchen. Wenn die Irisfarben einander sehr nahe sind, wendet man vorzugsweise cannelirte Walzen an. Man könnte noch einwenden, daß beim Farbenstreichen von Hand die Kinder das Druken leichter erlernen, indem sie dem Druker lange Zeit zusehen; dieser Umstand ist nach unserer Ansicht aber kein Hinderniß für die Einführung des mechanischen Streichers, indem Jedermann bei einiger Geschiklichkeit für diese Arbeit sich bald die kleinen Details aneignet, in welche er sich beim Farbenstreichen einzuweihen vermag. Wir haben nun noch einige Bemerkungen mitzutheilen, welche wir bei der Anwendung dieses Streichers zu machen Gelegenheit hatten. Beim Druken von Mustern, welche mit Picotagen überladen sind, sezt sich um die Picots (Stiften) herum nach und nach Farbe an, was den Druker nöthigt seine Form je nach dem hygroskopischen Zustand der Luft und der Beschaffenheit der Farbe mehr oder weniger oft zu bürsten. Mit dem mechanischen Streicher, welcher während der Arbeit dem Chassis immer eine gleiche Menge Farbe liefert, erhält man in diesem Fall und bei derartigen Mustern nur einen sehr ungleichen Druk, wenn der Druker nicht sehr mit dem Mechanismus vertraut ist. So oft nämlich die Form gehörig gebürstet wurde und die Picots also ganz rein sind, wird ein feinerer und schwächerer Druk erzeugt, als unmittelbar vorher. Aber ein etwas verständiger Druker wird dieses Hinderniß bald zu bemeistern wissen; nachdem er z. B. die Form gebürstet hat, wird er seinem Chassis etwas mehr Farbe geben, was er dadurch erzielt, daß er seinen Fuß plözlich und mit einemmale von dem Tritte aufhebt, damit sich die Rakeln sehr rasch zurükziehen. Auch muß man die Vorsicht brauchen, in diesem Falle gehörig Verdikte Farben anzuwenden, welche so wenig als möglich schmieren und leicht von der Form abgehen. Beim Streichen von Hand beseitigt der Druker diesen Uebelstand und liefert einen sehr reinen und sehr gleichen Druk; er sorgt nämlich für eine Compensirung, indem er durch das Streichkind nach jedesmaligem Bürsten der Form etwas neue Farbe auf das Chassis bringen läßt. Er erhält so einen etwas gröberen und satteren Picotagedruk als den Picots eigentlich entspricht und indem sich nachher die Menge der Farbe des Chassis in dem Maaße vermindert, als die Formstifte davon um sich anhäufen, erhält er in Beziehung auf die Picots (Stiften) einen immer schwächeren und schwächeren Druk, der aber dem unmittelbar nach dem Bürsten der Form erzeugten gleich ist. Während der Arbeit des mechanischen Streichers wird die zwischen den Rakeln befindliche Farbe, da sie einer beständigen Bewegung ausgesezt ist, je nach der Beschaffenheit des Verdikungsmittels bisweilen sehr schaumig. In diesem Falle erhält man nur einen sehr schlechten Druk; diesem Uebelstande begegnet man aber leicht, indem man alle Morgen den innern Theil der beiden Rakeln mit Seife oder etwas Schweineschmalz abreibt. Die Gegenwart dieser geringen Menge Fettsubstanz reicht hin, das Schäumen der Farben zu verhindern und sie druken sich dann viel leichter und reiner auf. Diese kleine Vorsicht ist besonders beim Picotagedruk und in den oben bezeichneten Fällen unerläßlich. Man thut sogar gut, dieses Mittel für alle Farben und alle Arten Muster anzuwenden. Beim Kattundruk stößt man noch auf einige Uebelstände, wenn ganz leichte Muster, für welche der Druker täglich nur sehr wenig Farbe verbraucht, gedrukt werden; vorzüglich wenn die Farben sich bei zu langwährender Berührung mit der Luft verändern. So zersezen sich in diesem Falle Mordants von schwacher essigsaurer Thonerde in dem Chassis, in Folge frei werdender und verdunstender Essigsäure; ferner verändern sich darin die Mordants von essigsaurem Eisen aus dem gleichen Grunde und zugleich durch Ueberoxydation des Eisensalzes; deßgleichen oxydiren sich Farben mit Catechu oder desoxydirtem Indig, bevor sie noch auf den Zeug aufgetragen werden. Abgesehen von der Zersezung der Farbe, troknet unter diesen Umständen das Chassis schnell aus und die darauf befindliche Farbe wird klebrig und liefert nur einen sehr unvollkommenen Druk. In diesen verschiedenen Fällen erhält man demnach meistens nur ein schlechtes Resultat; die Farben fallen schäbig und heller aus oder die veränderte Farbe verbindet sich gar nicht mit dem Zeug. Man kann diesen Uebelständen nur dadurch begegnen, daß man die Farbe auf dem Chassis oft genug aufrakelt, um sie immer durch neue Farbe zu ersezen. Diese Veränderung der Farbe im Chassis geht oft so schnell vor sich, besonders bei warmem und trokenem Wetter, daß man die Farbe alle halbe Stunden durch frische ersezen und diejenige welche sich im Chassis befand als unbrauchbar wegwerfen muß. Dieser Verlust, welcher beim Streichen von Hand sehr gering ist, wird bei den mechanischen Streichern, wo sich immer ziemlich viel Farbe zwischen den zwei Rakeln befindet, viel beträchtlicher. Man könnte diesen zu großen Verlust in den genannten Fällen dadurch vermeiden, daß man die Rakeln des Chassis einander näher stellt. Uebrigens ist bei Anwendung des mechanischen Streichers in manchen Fällen die Veränderung der Farbe auch wieder viel geringer als beim Streichen Von Hand; ferner troknet das Chassis, welches nach jedem Rakelgange mit einer neuen Farbeschichte imprägnirt wird, nicht so schnell aus. Endlich haben wir noch zu bemerken, daß man beim mechanischen Streicher mehr Tuch zur Verfertigung der Chassis braucht; während man beim Farbenstreichen von Hand für die Eindrüke kleine Wollentuchstüke, nicht viel größer als die Form benuzt, die man mit keinem Rahmen versieht, sondern bloß auf der Wachsleinwand des Chassis ausbreitet, braucht man beim mechanischen Streicher immer ein viel größeres Chassis und für jedes Tuch einen Rahmen. Ungeachtet der im Vorhergehenden bezeichneten Mängel des mechanischen Streichers, muß die Nüzlichkeit dieses Apparats, außer den angeführten Ausnahmsfällen, anerkannt werden. Er erspart Handarbeit und erzeugt eine regelmäßigere Arbeit als man von Hand liefert. Zu diesen Vortheilen kommt noch, daß in Drukstuben, wo keine Kinder sind, größere Ordnung herrscht, namentlich Farbfleken auf den Stüken und andere kleine Unfälle, welche die Streichkinder veranlassen, vermieden werden. Der klarste Beweis von der Nüzlichkeit des mechanischen Streichers ist übrigens der Umstand, daß derselbe in der Fabrik zu Cortaillod seit mehreren Jahren allgemein und ausschließlich angewandt wird, und auch in einigen anderen Kattundrukereien der Schweiz und Deutschlands mit Vortheil eingeführt worden ist. Auch nicht sehr verständige Druker haben sich schnell an ihn gewöhnt und ziehen ihn den Streichkindern vor, welche sie bezahlen müssen. Die Anschaffungskosten für einen mechanischen Streicher betragen beiläufig 50 Fr.; die Erhaltungskosten sind beinahe Null, da jeder Druker sechs paar Rakeln hat, die sich nicht abnuzen. Dieß ist wieder ein Vortheil vor dem Streichen von Hand, wobei die Kosten für die Bürsten beträchtlich sind. Beschreibung der Abbildungen. Fig. 26 ist ein verticaler Durchschnitt des mechanischen Streichers nach der Linie 1–2 der Fig. 28 und ein Aufriß des Druktisches von der Seite, welche dem Plaze des Drukers entgegengesezt ist. Fig. 27 ist eine Endansicht, Fig 28 eine Ansicht von oben. Fig. 29 ist ein senkrechter Querdurchschnitt des Druktisches nach der Linie 3–4 der Fig. 26. Fig. 30 ist die Vorderansicht einer der Rakeln; Fig. 31 ein Durchschnitt der Rakeln nach der Linie 5–6 der Fig. 30; Fig. 32 ein Längenaufriß des Rakelnträgers und Fig. 33 ein Durchschnitt desselben. Fig. 34 ist eine mit Wollentuch überzogene Walze, um die zwei Rakelnscharniere zu ersezen; diese Vorrichtung dient zum Irisdruk. Dieselben Buchstaben bezeichnen gleiche Theile in allen Figuren. A, A′ hölzernes Gestell. B hölzerner Kasten, welcher die alte Verdikte Farbe enthält. C hölzerner mit Wachsleinwand überzogener Rahmen oder Chassis, D Verdikte Flüssigkeit oder falsche Farbe des Kastens B. E Chassistuch, worin man die Farbe ausbreitet und streicht. F und G sind Tische von Holz, auf welche die Farbentöpfe gestellt werden. H ist der hölzerne Quertheil für die Rakeln a, a′, welche daran mittelst Schrauben b, b festgemacht sind. Jede dieser Rakeln besteht aus zwei Theilen; die Rakel a′ wird bisweilen auf ihrer Rükseite mit einem Tuchstreif überzogen. Die Rakeln sind am oberen Theile durch zwei Scharniere so vereinigt, daß während ihrer Bewegung die vorderste der Reibung auf dem Tuche nachgibt, sich neigt und dann nur dazu dient, die Farbe besser auszubreiten, während die zweite in senkrechter Stellung bleibt. I, I sind senkrechte hölzerne Ständer (Zapfen), welche durch zwei Zapfenlöcher in dem hölzernen Quertheile J des Wagens K gehen und darin durch Drukschrauben c, c festgehalten werden. Mittelst dieser zwei Schrauben kann man den Druk der Rakeln auf das Chassis gehörig reguliren. J ist der hölzerne Quertheil, welcher die Entfernung der zwei Seiten K des Wagens bestimmt. K Seiten des Wagens, wovon jede an ihrem Ende zwei gußeiserne Rollen oder Räder e hat, welche auf zwei Eisenschienen f, f laufen. Leztere sind an zwei Seiten des Kastens B in der Richtung seiner Länge befestigt. g Gegengewicht, welches an einer kleinen Schnur an der hinteren Seite des Wagens hängt und dazu dient den Wagen wieder zurükzuführen, wenn er durch den Druker vorwärts gestoßen worden ist. L eiserne horizontale Welle, welche auf jeder Seite des Gestells in einem kleinen Lager h läuft. M hölzerne Rollen, welche mit dieser Welle fest verbunden sind. i, i Ringnägel, welche an den Rollen M festgemacht sind, und woran man die Schnüre befestigt, welche von dem Wagen über die Rollen gehen. k, k kleine gußeiserne Rollen, worüber die Schnüre gehen, welche vom Gegengewicht g auf die Rollen M laufen. N hölzerne auf der Welle L befestigte Rolle, um welche eine Schnur geht, deren Ende in dem Ringnagel i′ an der großen hölzernen Rolle oder Scheibe o befestigt ist, die von einem der Füße des Druktisches getragen wird. P, P hölzerne Arme, welche die hölzerne Walze Q tragen; auf leztere ist der Zeug aufgedokt, welcher bedrukt werden soll. S Fußtritt, welcher unter dem Druktisch R angebracht ist und dessen Zapfen l in die zwei horizontalen Quertheile T eingelassen sind. p Gegengewicht, welches an der Hinterseite des Fußtrittes S angebracht ist; lezterer ist mit der Scheibe o durch eine Schnur verbunden, deren eines Ende auf der Welle der Scheibe und das andere am Fußtritt befestigt ist. Man sieht leicht, daß die Gewichte g und p zusammenwirken, um den Wagen in seine anfängliche Stellung zurükzuführen, sobald der Druker aufhört mit seinem Fuß auf den Tritt zu druken.

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