Titel: Beschreibung eines verbesserten Wassermessers, erfunden von Hrn. Alexander Mitchell, Uhrmacher zu Glasgow.
Fundstelle: Band 91, Jahrgang 1844, Nr. X., S. 27
Download: XML
X. Beschreibung eines verbesserten Wassermessers, erfunden von Hrn. Alexander Mitchell, Uhrmacher zu Glasgow. (Aus dem Edinburgh new philosophical Journal, Jul. 1843, S. 48, durch das polytechn. Centralblatt, 1843. 16tes Heft.) Mit einer Abbildung auf Tab. I. Beschreibung eines verbesserten Wassermessers, erfunden von Hrn. Alexander Mitchell, Uhrmacher zu Glasgow. Diese in Fig. 43 im Durchschnitte dargestellte Messungsvorrichtung für Flüssigkeiten, welche sich durch mehrere sinnreiche Abänderungen auszeichnet, hat folgende Einrichtung: das Wasser tritt aus der Hauptröhre durch das Rohr f, f in den Meßapparat, passirt das Ventil g, gelangt bei j in den Cylinder b, b, in welchem sich die Wasserschraube a, a dreht, und endlich nachdem es die Wasserschraube passirt hat, durch k in das Reservoir l, l, von wo man es durch den Hahn l1 abziehen kann. Indem das Wasser durch b, b läuft, sezt es natürlich die Schraube a, a in eine Umdrehung, deren Geschwindigkeit von dem Druke und der Quantität des durchlaufenden Wassers abhängt, daher bei gleichbleibendem Druke ganz geeignet ist die Wasserquantität zu messen; zu dem Ende sizt an der Spindel der Schraube, deren Ende sich mit einer stählernen Spize in einem Lager dreht, das von der Schmierbüchse d1 aus mit Oehl versehen wird, ein Getriebe d, welches die Räder e, e, e eines Zeigerapparates in Bewegung sezt. Das Instrument muß natürlich empirisch graduirt werden, und wenn man einmal weiß, wie viel Wasser jede Umdrehung der Schraubenspindel ergibt, so lassen sich die Zifferblätter des Zeigerwerks gleich auf Angabe von Gallonen oder Kubikfußen einrichten. Um indessen sich auch verschiedenem Wasserdruke anpassen und unter allen Umständen den wirklichen Ausfluß mit der Angabe des Zeigerwerks correspondirend erhalten zu können, sizen am Ende der Schraubenspindel rechtwinkelig vier Stifte c1c1, um deren jeden sich ein messingener Flügel c drehen und mit einer Schraubenmutter feststellen läßt. Durch die größere oder geringere Oeffnung dieser Flügel — welche sich natürlich nicht selbstthätig ändern kann — ist man im Stande, den Wassereinfluß sehr genau zu reguliren, nachdem man sich einmal durch Versuche überzeugt hat, in welcher Weise bei verschiedenem Druk die Stellung dieser Flügel angeordnet seyn muß, um den Ausfluß mit dem Index in Uebereinstimmung zu erhalten. Dieß würde hinreichen bis auf den Fall, daß die durchgehende Wassermenge nicht einmal groß genug wäre, die sehr geringe Reibung der Schraube zu überwinden, wo natürlich jede weitere Registrirung aufhört. Mitchell hat jedoch dafür gesorgt, daß selbst diese Gränze nicht stattfindet, indem er das Ventil g so einrichtete, daß es sich mittelst des in dem Reservoir befindlichen Schwimmers i nicht, wie gewöhnlich, nur in dem gerade zu Erhaltung der Füllung erforderlichen Maaße allmählich öffnet und schließt, sondern plözlich und gleich ganz geöffnet wird, wenn das Niveau unter einen gewissen Stand sinkt, dagegen augenbliklich sich vollkommen schließt, wenn das Reservoir voll ist. Auf diese Art wird es natürlich unmöglich, daß Wasser unregistrirt durchgehen kann. Zu diesem Ende sizen an dem den Schwimmer i tragenden und den Bewegungen desselben folgenden Hebel h, h die beiden Arme p und o; andererseits wirkt auf das Ventil g der Gewichtshebel n, n und zwar so, daß er das Ventil nur öffnet oder schließt, wenn die Kugel nach der einen oder andern Seite wirklich umschlägt. Um dieses Umschlagen zu bewirken, ist der Gewichtshebel mit jedem der beiden Arme p und o durch eine Kette verbunden. Der Schwimmer mag nun fallen oder steigen, so wird sich eine der Ketten allmählich spannen und den Gewichtshebel bis in die Gleichgewichtslinie ziehen (was ohne alle Einwirkung auf die gerade stattfindende Stellung des Ventils g geschieht), worauf natürlich bei der geringsten Weiterbewegung ein Umschlagen eintritt. Um übrigens jeden Nachtheil, der durch die mit dieser Regulirungsart nothwendig verbundene stoßweise Wirkungsart des Ventiles g entstehen könnte, zu vermeiden, ist mit dem Zuflußrohre f dicht über dem Ventilsize der röhrenförmige Windkessel m verbunden.

Tafeln

Tafel Tab. I
Tab. I