Titel: | Verbesserte Fabricationsmethode gewisser wasserdichter Tuchgattungen, worauf sich James Clark, Tuchfabrikant zu Glasgow, am 1. Februar 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 91, Jahrgang 1844, Nr. XXXIII., S. 127 |
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XXXIII.
Verbesserte Fabricationsmethode gewisser
wasserdichter Tuchgattungen, worauf sich James Clark, Tuchfabrikant zu Glasgow, am 1. Februar 1843 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1843,
S. 290.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Clark's Fabricationsmethode wasserdichter
Tuchgattungen.
Meine Erfindung besteht in der Herstellung eines Baumwollen-, Wollen-
oder Seidenfabricates in Verbindung mit einer adhäsiven Composition. In
nachstehender Beschreibung habe ich nur der Baumwolle erwähnt, obgleich dieselbe
Procedur auch auf Seiden- oder Wollenabfall ausgedehnt werden kann, insofern
sich derselbe durch Krämpelmaschinen in Gestalt eines zusammenhängenden Vließes
herstellen läßt.
Zwei oder mehrere Krämpelmaschinen A, Fig. 34, gewöhnlicher Art
werden in einer geraden Linie hinter einander aufgestellt. Die auf die gewöhnliche
Weise zum Krämpeln vorbereitete Baumwolle wird den Speisungswalzen übergeben. Von
dem Kammcylinder tritt sie in Gestalt eines Wattenbandes von der Breite der
Krämpelmaschine zwischen die Endwalzen B und wird von da
durch die Bretter C dem endlosen Tuch D zugeführt. Dieses unter der Krämpelmaschine in einer
Richtung mit derselben angeordnete Tuch nimmt die herabsteigenden Wattenbänder auf
und führt sie in Folge seiner continuirlichen Bewegung mit sich, bis sie sich zu
einem diken Vließ vereinigt haben. Dieses Vließ tritt zwischen die große metallene
Kalanderwalze G′ und eine kleine hölzerne oder
metallene Walze F, welche mittelst Friction auf der
lezteren rotirt. Von da nimmt das Vließ seinen Weg zwischen die Walzen G1 und G2 und empfängt einen
Ueberzug der Composition, welche mit Hülfe des Druis der Walzen durch das Vließ hindurchgepreßt wird und dasselbe in
Tuch verwandelt. Ist das Vließ sehr dik und zeigt es sich, daß der erste Ueberzug
den Körper des Vließes nicht durchdringt, so kann dasselbe noch zwischen die Walzen
G2 und G3 geführt werden, wo
es auch auf der andern Seite einen Ueberzug erhält. Die Walzen G1, G2, G3, G4 bewegen sich mit
gleicher Umfangsgeschwindigkeit, und die Composition wird den Walzen auf folgende
Weise beigebracht. Eine ungefähr 4 Zoll breite und 1 Zoll dike Eisenschiene ist
längs der Walze G2 in
etwas abwärts geneigter Lage angeordnet, so daß sie gleichsam einen Trog bildet.
Diese Schiene nimmt die Composition auf und die rotirende Walze G2 theilt dieselbe dem
Vließe mit. Die Quantität der von den Walzen fortgeführten Composition wird dadurch regulirt, daß man die
erwähnte Schiene den Walzen mittelst Stellschrauben mehr oder weniger nähert. Soll
das Fabricat zwei Ueberzüge der Composition erhalten, so bringt man dicht an der
Walze G3 eine ähnliche
Schiene in gleicher Lage an. Das auf diese Weise in ein wasserdichtes Fabricat
verwandelte Vließ E nimmt nun seinen Weg über und unter
die mit Dampf geheizten Cylinder I, um durch dieselben
getroknet zu werden. Von da tritt das Fabricat zwischen zwei glatte Metallwalzen K, wo es gepreßt wird. In diesem vollendeten Zustande
wikelt es sich auf die Walze L.
Fig. 34 zeigt
nur zwei Krämpelmaschinen; die Anzahl derselben richtet sich jedoch nach der
beabsichtigten Dike des Vließes. Auch kann man je nach der zum Troknen des
Fabricates nöthigen Wärmemenge mehr oder weniger Dampfcylinder anwenden. Die
Metallwalzen bestehen aus glatt abgedrehtem Gußeisen und ruhen in einem gußeisernen
Gestelle. Die Geschwindigkeit, womit sich das endlose Tuch bewegt, ist so
eingerichtet, daß es die von der Kammwalze abgelieferten Wattenbänder genau in
Empfang nimmt; auch die Walzen G, die Dampfcylinder I, die Preßwalzen K und die
Tuchwalze L rotiren mit einer zur Aufnahme der von dem
endlosen Tuche dargebotenen Quantität des Vließes geeigneten Geschwindigkeit. Alle
diese Theile seze ich von der Hauptwelle aus, welche die Walzen G treibt, in Bewegung. M ist
eine Welle, welche die Speisungswalzen und die Kammwalzen sämmtlicher
Krämpelmaschinen mit Hülfe konischer Räder in gleichförmige Bewegung sezt.
Fig. 35 stellt
die perspectivische Ansicht eines Theils der Fig. 34, vom endlosen
Tuch D an, dar.
Ich gehe nun zur Beschreibung einer andern Anordnung, die Herstellung des genannten
Fabricates betreffend, über. Eine oder zwei Krämpelmaschinen werden, wie Fig. 36 zeigt,
so angeordnet, daß sie zwei separate Vließe E, E erzeugen. Diese Vließe bewegen sich, nachdem sie bei
G, G1 einen Ueberzug erhalten haben, gegen einander
und vereinigen sich zwischen den beiden Walzen W, W, durch welche sie zu einem
Zeuge zusammengepreßt werden. Dadurch, daß ich der einen Krämpelmaschine Baumwolle
und der andern Seiden- oder Wollenabfall zuführe, erzeuge ich ein Fabricat,
welches auf der einen Seite Wollen- oder Seidenfasern und auf der andern
Seite Baumwollenfasern enthält. Die zu vorliegendem Zweke von mir in Anwendung
gebrachte adhärirende Substanz ist Kautschuk-Cement (aufgelöster
Kautschuk).