Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 93, Jahrgang 1844, Nr. LXV., S. 231
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LXV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. März bis 24. April 1844 in England ertheilten Patente. Dem William Pollard in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ammoniak und seinen Verbindungen. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem James Hardy in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication zusammengeschweißter schmiedeiserner Roͤhren mittelst Maschinen. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Alfred Richard Johnson, Hutmacher in Regent-street: auf Verbesserungen an Huͤten. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Joseph Maudslay, Ingenieur in Lambeth: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Joseph Cooper in Hoxton, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Reinigen und Klaͤren des Zukers. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Robert Davison; Civilingenieur im Brick-lane, und William Symington, Civilingenieur in East Smithfield: auf Verfahrungsarten zum Austroknen des Holzes; sie sind zum Theil zum Austroknen von vegetabilischen Substanzen uͤberhaupt anwendbar. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Robert Mollett in Shacklewell und Jesse Bridgman in Hackney: auf ein verbessertes Verfahren bei animalischen und vegetabilischen Substanzen die fettigen und oͤhligen Bestandtheile von den haͤutigen zu trennen. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Charles William Spicer im Portman-square: auf einen ihm mitgetheilten tragbaren Lebensretter und Schwimmguͤrtel. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem Charles Hector Dumontier, Ingenieur von Rouen in Frankreich: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Pressen fuͤr Lithographen. Dd. 28. Maͤrz 1844. Dem John Robert Dicksee, Kuͤnstler in Old Compton-street, Soho-square: auf Verbesserungen in der Fabrication von Musivarbeit. Dd. 30. Maͤrz 1844. Dem William Crosskill an den Eisenwerken zu Beverley: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Verfertigen von Wagenraͤdern. Dd. 30. Maͤrz 1844. Dem Henry Clayton am Upper Park-place, Dorset-square: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ziegeln und Baksteinen. Dd. 30. Maͤrz 1844. Dem John Biggs im Borough von Leicester und Richard Harris in Leicester: auf Verbesserungen in der Erzeugung von Posamentirwaaren, gewobenen und elastischen Fabricaten. Dd. 30. Maͤrz 1844. Dem Leonard Bostwick im Fen-court, London: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Naͤhen aller Arten Tuͤcher. Dd. 2. April 1844. Dem William Stace in Berwick, Sussex, und Philipp Vallance, ebendaselbst: auf eine verbesserte Anwendung der Kraft zum Ziehen oder Treiben von Pfluͤgen und andern landwirthschaftlichen Werkzeugen und Fuhrwerken. Dd. 2. April 1844. Dem John Parsons an Selwood-terrace, Brompton: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Reinigen oder Kehren von Kaminen und Feuerzuͤgen. Dd. 2. April 1844. Dem James Murdoch im Staple's-inn, London: auf ihm mitgetheilte verbesserte Apparate und Verfahrungsarten zum Vorbereiten des neuseelaͤndischen Flachses fuͤr verschiedene Anwendungen. Dd. 2. April 1844. Dem Frederick Brown, Eisenhaͤndler in Luton, Grafschaft Bedford: auf Verbesserungen an Kochoͤfen. Dd. 10. April 1844. Dem James Murray von der Garnkirk Steinkohlen-Compagnie: auf eine neue Methode das aus Steinkohlen, Oehl etc. gewonnene Gas zum Beleuchten und Ventiliren von Bergwerken, Gruben etc. anzuwenden. Dd. 10. April 1844. Dem Richard Barber in Hotel-street, Leicester: auf verbesserte Apparate um Schwabbern und aͤhnlichen Instrumenten eine schnelle drehende Bewegung zu ertheilen. Dd. 10. April 1844. Dem John Aitken im Surrey-square: auf Verbesserungen an Wasser- und Dampfmaschinen, ferner in der Methode des Fortziehens auf Canaͤlen. Dd. 10. April 1844. Dem George Lenox und John Jones, Kaufleute im Billiter-square, London: auf Verbesserungen in der Fabrication von Scheiben und Blaͤttern fuͤr Bloͤke und von Bolzenaushebern fuͤr Schiffbaumeister und Ingenieure. Dd. 10. April 1844. Dem James Kennedy, Ingenieur in Liverpool, und Thomas Vernon, Schiffbaumeister ebendaselbst: auf Verbesserungen im Bau eiserner Schiffe. Dd. 15. April 1844. Dem John Lawson und Thomas Robinson in Leeds: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Hecheln, Kaͤmmen und Reinigen des Flachses und anderer Faserstoffe. Dd. 16. April 1844. Dem Edgar Heale in Brixton: auf Verbesserungen in der Construction der Personenwagen fuͤr Landstraßen und Eisenbahnen. Dd. 18. April 1844. Dem Donald Grant in Greenwich: auf Verbesserungen im Ventiliren von Zimmern, welche mit Gas beleuchtet werden. Dd. 18. April 1844. Dem John Bailey Denton im Gray's-inn-square: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Formen des Thons und anderer plastischen Substanzen fuͤr Ableitungsgraben etc. Dd. 18. April 1844. Dem James Murdoch, Civilingenieur im Staples-inn: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Construction der Behaͤlter fuͤr gashaltige Fluͤssigkeiten. Dd. 18. April 1844. Dem John Smith in Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Ausspannen und Streken der Tuͤcher. Dd. 18. April 1844. Dem Richard Roberts, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle und Wolle, so wie auch zum Spinnen und Dupliren der Baumwolle, Seide und Wolle. Dd. 18. April 1844. Dem Joseph Woods in Barge-yard Chambers, Bucklersbury: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte Methode die Kraft- oder Treibmaschinen zu reguliren. Dd. 18. April 1844. Dem William Hodson in New King-street, Kingston-upon-Hull: auf eine Maschine zur Verfertigung und zum Pressen von Ziegeln, Quadersteinen und verzierten Ziegeln. Dd. 18. April 1844. Dem Henry Frearson zu Arno Vale, Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Baͤndern und Borten. Dd. 23. April 1844. Dem Peter Lear in Boston, Suffolk: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Schiffe. Dd. 23. April 1844. Dem William Taylor in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Achsenrollen und an hoͤlzernen Naͤgeln zum Aufhaͤngen von Kleidern, Huͤten etc. Dd. 24. April 1844. Dem René Allaire, Faͤrber in Charlotte-street, Fitzroy-square: auf Verbesserungen im Reinigen der Herrenkleider. Dd. 24. April 1844. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1844, S. 317.) Trokene Condensation nach Hall's System bei den Maschinen des Dampfschiffs „British Queen.“ Die Anwendung des Meerwassers in Dampfkesseln veranlaßt bekanntlich die Uebelstaͤnde, daß man dabei die Hize wegen des entstehenden Bodensazes nicht vollstaͤndig benuͤzen kann, und daß die Kessel durch Rost schneller unbrauchbar werden. Der englische Ingenieur Hall hat diesem Uebel durch trokne Condensation und einen eigenthuͤmlichen Speiseapparat abgeholfen, so daß die Dampfkessel der Schiffe ausschließlich mit suͤßem Wasser gespeist werden koͤnnen. Sein Condensator besteht aus einer großen Anzahl von kaltem Wasser umspuͤlter Roͤhren, in welchen sich der durchziehende Dampf condensirt. Das aus dieser Condensation entstehende Wasser wird durch die Speisepumpe sogleich wieder als Speisewasser in den Kessel zuruͤkgefuͤhrt. Um aber auch den doch unvermeidlichen Verlust an Dampf, also auch an Speisewasser, durch suͤßes Wasser zu ersezen, laͤßt Hall in einem kleinen Kessel mit besonderer Speisepumpe Meerwasser verdampfen, und leitet den so erzeugten Dampf in den großen Condensator der Maschine, wo er ebenfalls condensirt und mit dem uͤbrigen durch condensirten Dampf entstandenen Wasser vermischt in den Hauptdampfkessel kommt. – Die „British Queen“ hat solche Condensatoren nach Hall. (Annales des travaux publics en Belgique Bd. I S. 294.) Man vergl. polytechn. Journal Bd. LXVIII S. 161 und 323. Die Redaktion. Geringes Gewicht von Edward's Dampfkesseln. Diese Kessel, welche wohl verhaͤltnißmaͤßig am wenigsten Blech und Gewicht haben, enthalten bei 25 Quadratmeter Heizflaͤche 1300 Liter Wasser und wiegen 3200 Kil.; es kommen also auf den Quadratmeter 52 Liter Wasser und 128 Kil. Blech. – Edward's Kessel hat einen kreisfoͤrmigen Herd, uͤber welchem 55 verticale Roͤhren von 0,05 Met. Durchmesser stehen. Ober ihnen steht das concave Ende eines zweiten uͤber den ersten gesezten Kessels. Die Flamme zieht durch die Roͤhren, stoͤßt an dieses Ende an, geht dann wieder zuruͤk, um laͤngs den aͤußern Kesselwaͤnden in den Kamin zu entweichen. Dieser Apparat hat mit einem Kilogramm Steinkohlen mehr als 3 Kilogramme Wasser verdampft. (Annales des travaux publics en Belgique. Bd. I S. 295.) Preise von Eisenbahnwagen aus der Wagenbauanstalt der Leipzig-Dresdener-Eisenbahngesellschaft. Im Bau der Personen- und Transportwagen ist Deutschland dem Ausland vorangeeilt, indem keine der auslaͤndischen Eisenbahnen sich der zwekmaͤßigen und eleganten Personenwagen ruͤhmen kann, welche die deutschen Eisenbahnen und namentlich die neusten Linien fuͤr den Transport und die Annehmlichkeit der Reisenden eingefuͤhrt haben. Die Personenwagen mit 6 Raͤdern und Bogenfedern, fuͤr 40 bis 60 Personen, sind in jeder Hinsicht empfehlenswerth, und fuͤr den Winterdienst um so praktischer, als sie fuͤr mehrere Fahrclassen eingerichtet und benuzt werden koͤnnen. Ein großes Verdienst um den Bau der Eisenbahnwagen hat sich die Leipzig-Dresdener-Eisenbahngesellschaft durch die Gruͤndung einer Wagenbauanstalt erworben, indem sie nicht allein alle darauf bezuͤglichen Mittheilungen und Zeichnungen auf das Gemeinnuͤzigste veroͤffentlicht, sondern auch Gelegenheit an Handen gibt, aus ihren Werkstaͤtten Wagen aller Classen nach beifolgender Preisliste zu beziehen. Preise von Eisenbahnwagennach englischem, belgischem, amerikanischem oder dem neuen Bogenfedernsystem. Textabbildung Bd. 93, S. 234-235 I. Personenwagen; Anzahl der Coupés; Anzahl der Size nach Classen; I. Classe; II. Classe; III. Classe; Anzahl der Sitze in einem Wagen; Preis eines Wagens complet ohne Räder und Achsen; Preis eines Wagens ganz complet mit den erprobten Rädern u. Achsen; Wagen I. Classe zu 4 Rädern; zu 6 Rädern; zu 6 Rädern; zu 8 Rädern; Wagen II. Classe zu 4 Rädern; zu 6 Rädern; zu 6 Rädern; zu 8 RädernWagen III. Classe zu 4 Rädern; zu 6 Rädern; zu 6 Rädern; zu 8 Rädern; Combinirte Wagen zu 4 Rädern; zu 6 Rädern; zu 6 Rädern; zu 6 Rädern; zu 8 Rädern; II. Frachtwagen; Zu 4 Rädern unbedekt mit beweglichen Wänden zu 80–90 Cntr. Ladung; Zu 4 Rädern bedekt mit beweglichem Dach zu 80–90 Cntr. Ladung; Zu 4 Rädern bedekter Fourgon mit Rollthüren zu 80–90 Cntr. Ladung; Zu 6 Rädern unbedekt zu 150 Cntr. Ladung; Zu 6 Rädern bedekter Fourgon mit Rollthüren zu 150 Cntr. Ladung; Zu 8 Rädern deßgleichen zu 250 Cntr. Ladung; Zu 4 Rädern Equipagewagen zu einer Equipage oder zu 80 Cntr. Ladung; Zu 8 Rädern zum Transport von Frachtwagen oder 3–4 Equipagen zu 250 Cntr. Ladung; Zu 4 Rädern Pferdewagen; Zu 8 Rädern Viehwagen mit 350–400 Quadratfuß Raum (Archiv für Eisenbahnen. 1844, Nr. 9.) Ueber die Anzahl und die Stärke der Dampfschiffe in den Vereinigten Staaten. Man hatte nach officiellen Angaben am Ende des Jahrs 1838 im Ganzen 700 Dampfschiffe in den Listen eingetragen, außerdem rechnete man noch 100 nicht eingetragene. Von den angegebenen 700 hatten 408 Hochdruk-, 254 Niederdrukmaschinen, von den uͤbrigen 38 ist der Druk nicht bekannt. Die Totalkraft dieser Dampfschiffe betruͤgt 57,019 Pferdekraͤfte. (Annales des travaux publics en Belgique. Bd. I S. 297.) Ueber die Maschinen der holländischen Dampfschiffe. Die hollaͤndischen Staatsdampfschiffe haben alle niedern Druk. Die zahlreichen Boote der hollaͤndischen Dampfschiffsgesellschaft sind oder werden zum Theil im Augenblik (Maͤrz 1841) mit einer Hochdrukmaschine versehen, welche mit einer Maschine von niederm Druk so verbunden ist, daß der aus der Hochdrukmaschine tretende benuzte Dampf in der Niederdrukmaschine wieder verwendet und hierauf condensirt wird. Beide Maschinen stehen entweder wie gewoͤhnlich nebeneinander oder auch, was besonders bei Flußdampfschiffen vorkommt und eine groͤßere Laͤnge des Schiffs veranlaßt, voreinander. Eine besonders wichtige Verbesserung an den Maschinen ist die Weglassung aller Fuͤhrungen der Kolbenstange, des Balanciers und der Kurbelstange und die schiefe Stellung der Cylinder, so daß die Kolbenstange direct auf die Kurbel wirkt. (Also schwingende Cylinder.) Ein Schiff mit Maschinen von diesem System und 400 Pferdekraͤften ist zum Dienst zwischen Rotterdam und Hamburg bestimmt. Der Hochdrukcylinder steht neben jenem mit niederm Druk. Der Hochdrukkessel besteht aus 11 cylindrischen mit Roͤhren zu einem Ganzen verbundenen Kesseln, welche eine große Heizflaͤche bieten. Die angegebene Dampfverwendung gewaͤhrt eine Ersparniß an Brennmaterial, deren Bedeutung aus folgender Thatsache hervorgeht: die hollaͤndische Regierung zahlt, wenn sie die Boote der erwaͤhnten Gesellschaft benuͤzt, die Heizung nach dem Verbrauch fuͤr niedern Druk. Die Differenz dieser Summe und jener fuͤr den wirklichen Verbrauch bezahlt alle Unterhaltungskosten der Maschine, Mechaniker, Heizer etc. so wie die Abnuͤzungskosten und die Interessen des Anlagcapitals des Schiffs. Die so modificirten Maschinen sind leichter, nehmen weniger Raum ein und arbeiten sehr gut. Es scheint, daß auch die hollaͤndische Regierung die schiefen (oscillirenden) Cylinder einfuͤhren will. (Annales des travaux publics en Belgique. Bd. I S. 297.) Einiges uͤber die Anwendung hohen Druks bei Schiffsmaschinen. Die Annales des travaux publics en Belgique. Bd. I S. 294 enthalten hieruͤber einen Bericht des Ingenieur adjoint Prisse an die Commission des procédés nouveaux, welcher sich fuͤr den hohen Druk im Allgemeinen ausspricht. Es geht daraus hervor, daß in der Niederlanden im Jahre 1829 Hochdruk fuͤr Schiffsmaschinen verboten, dieses Verbot aber in Holland im Jahr 1833, in Belgien im Jahr 1839 aufgehoben wurde. Die neueste belgische Verordnung uͤber die Sicherheitsapparate und Sicherheitsproben macht keinen Unterschied zwischen hohem und niederm Druk. Der Berichterstatter berechnet, um das sicherheitspolizeiliche Vorurtheil gegen hohen Druk niederzuschlagen, daß man bei Kesseln von gleichem Rauminhalt 16mal so viel Zeit braucht, um Dampf von 5 Atmosphaͤren auf 13 Atmosphaͤren zu steigern, als Dampf von 1 1/4 Atmosphaͤren auf 1 3/4 Atmosphaͤren. Dampfmaschinenstatistik Belgiens. Nach amtlichen Angaben zahlte Belgien Ende des Jahres 1838 1044 stehende Dampfmaschinen, welche sich folgendermaßen vertheilten: Textabbildung Bd. 93, S. 237 Industriezweig zu welchem die Maschinen verwendet wurden; Niederdruk; Hochdruk (Ueber 2 Atmosph.) Gesammt-; Anzahl; Pferdekräfte; Anzahl; Steinkohlengruben; Baumwoll-Spinnerei, Weberei und Drukerei; Tuch- und Wollenzeug-Fabriken; Getreidemühlen; Fabrication von Maschinen und Werkzeugen; Gebläse für Hohöfen und Schmieden; Metallarbeiten; Zukerfabriken; Oehlmühlen; Steinbrüche; Brauereien und Brennereien; Papiermühlen; Fabriken chemischer Producte; Holzarbeiten; Bergwerke; Waffenfabriken und Kanonengießereien; Bleichen und Färbereien; Flachsspinnereien; Glashütten; Porzellan- und Fayençe-Fabriken; Buchdrukereien; Verschiedene Zweke Die meisten dieser Maschinen – 94 Procent – sind im Lande gebaut. Hennegau, Luͤttich und Ostflandern besizen zusammen 9/10 saͤmmtlicher Dampfpferde. Luxemburg hat gar keine Dampfmaschinen. Die ersten Dampfmaschinen waren Grubenpumpen nach Newcoman's System und wurden ums Jahr 1723 in den Steinkohlengruben der Provinz Luͤttich verwendet. Im Jahr 1767 existirten in dieser Provinz erst 4 Dampfmaschinen, bis im Jahr 1800 im ganzen Lande erst 27. 84 Procent aller Dampfmaschinen wurden seit 1825 gebaut. Im Jahr 1725 wurden die ersten Dampfmaschinen zu Charleroy, 1734–1744 zu Mons, 1744 zu Namur errichtet. In Hennegau gebrauchte man sie zuerst bei Steinbruͤchen. Erst im Jahr 1807 wurden die Dampfmaschinen in den Steinkohlengruben zur Foͤrderung verwendet. Von 1838 bis 1841 hat sich die Zahl der Dampfmaschinen im ganzen Lande um 36 Proc., ihre Totalkraft um 32 Proc. vermehrt. Im Jahr 1842 zaͤhlte man allein in der Provinz Luͤttich 350 Maschinen mit 8387 Pferdekraͤften. Die staͤrkste im Jahr 1838 in Belgien verwendete Dampfmaschine hatte 215 Pferdekraͤfte, die schwaͤchste 1. Dampfschiffe besaß Belgien am Ende des Jahres 1838 nur 5, wovon 3 englische und 2 belgische Maschinen hatten. Ihre Gesammtkraft betrug 744 Pferdekraͤfte, das staͤrkste hatte 250 Pferdekraͤfte, das schwaͤchste 30. Drei Schiffe, zusammen von 654 Pferdekraͤften, fuhren zwischen Antwerpen, London, Hull und Hamburg, eines auf der Schelde zwischen Tête-de-Flandre und Antwerpen, eines zwischen Namur und Luͤttich. Im Jahr 1842 zaͤhlte man 12 Dampfboote, worunter 4 auf der Maas, außerdem waͤren noch die Boote englischer Gesellschaften zu zaͤhlen, welche belgische Haͤfen regelmaͤßig befahren. Locomotiven besaß der Staat am Ende des Jahres 1840 122 mit einer Gesammtkraft von 6053 Pferden, die Maschine zu 50 Pferdekraͤften gerechnet. Bis auf 43, welche aus England bezogen wurden, sind diese Locomotiven saͤmmtlich aus belgischen Fabriken. Auf den Eisenbahnen der Steinkohlenbergwerke werden bis jezt nur Pferde verwendet. (Annales des travaux publics en Belgique. Bd. I.) Neues Mittel um die Inkrustirung der Dampfmaschinenkessel zu verhindern. In einer der lezten Sizungen der Société d'Encouragement besprach Hr. Payen mehrere Mittel, welche angewandt wurden, um entweder die Krusten in den Dampfkesseln loszutrennen oder deren Bildung zu verhindern. Er erinnerte, daß Hr. Clément und er im Jahr 1821 aus England ein Verfahren mitbrachten, welches damals in Gebrauch war, um die Inkrustirungen zu verhindern. Dieses Verfahren besteht darin, in die Kessel eine Quantitaͤt Kartoffeln zu werfen, welche, indem sie sich aufloͤsen, das Wasser so klebrig machen, daß der erdige Niederschlag darin suspendirt bleibt und sich nicht an die Kesselwaͤnde anhaͤngt. Man hat auch andere Substanzen versucht, wie Kleie und aͤhnliche; aber gerade deßhalb weil dieselben das Wasser klebrig machten, stieg es auch oft als Schaum auf, welcher nach und nach die Roͤhren und Cylinder verstopfte. Sodann nahm man zu Eisenfeile, Glaspulver, kohlensaurem Natron und Thon die Zuflucht. Endlich hat Hr. Roard mit Erfolg Saͤgespaͤne von Mahagonyholz angewandt, um die Inkrustationen zu verhindern. Der Versuch wurde mit einem Dampfkessel von 10 Pferdekraͤften gemacht, welcher mit zwei Siederoͤhren versehen war. Nach dreimonatlicher Anwendung oͤffnete man den Kessel und fand darin nur einen leicht herauszuschaffenden Brei. Es wurden bloß 2 Decaliter Saͤgespaͤne von Mahagonyholz hineingebracht – ein sehr wohlfeiles Mittel, weil der Hectoliter davon kaum 2 Francs kostet. (Bulletin de la Société d'Encouragement.) Glasdruk, Hyalographie. Die Kunst, Glas uͤberhaupt zu aͤzen, ist eine allbekannte Sache, eben so bekannt ist das Mittel, dessen man sich gewoͤhnlich dazu bedient, vor dessen Gebrauche man aber, seiner großen Schaͤdlichkeit wegen, Jedermann nachdruͤklich warnen sollte. Die Unterzeichneten, seit einer Reihe von Jahren, und zwar ein jeder fuͤr sich, ohne des andern Untersuchungen und Arbeiten naͤher und specieller zu kennen, haben dagegen die Erfindung gemacht, Glas- und Porzellanplatten von jeder beliebigen Dike und Groͤße nicht bloß auf eine hoͤchst einfache, aͤußerst wohlfeile und vollkommen gefahrlose Weise zu technischen Zweken uͤberhaupt zu aͤzen, sondern diese Platten auch, gerade so wie Stein-, Stahl- und Kupferplatten, auf den gewoͤhnlichen bis jezt angewandten Pressen zum Abdruk geeignet zu machen; sie erlauben sich daher, auf einige der aus dieser Erfindung erwachsenden Vortheile im Nachstehenden aufmerksam zu machen. 1) Gestattet die Glaͤtte der zu vorstehendem Zwek von uns in Anwendung gebrachten Glas- und Porzellanplatten eine viel freiere, leichtere und kuͤnstlerischere Behandlung. Jeder, ohne irgend eine Uebung im Kupferstechen, Radiren oder Lithographiren zu haben, kann, wenn er nur uͤberhaupt Zeichner ist, mit dem allerbesten Erfolge Glasstiche vollkommen sicher und leicht ausfuͤhren. 2) Ist unser Aezmittel fast von bleibender Staͤrke, so daß eine und dieselbe Menge davon, ohne merklich an Kraft zu verlieren, zur Aezung von hundert Glasstichen angewendet werden kann – ein Vortheil, der, wie wir glauben, in jeder Beziehung alle Beruͤksichtigung verdient. Dabei ist das Mittel in der von uns angewandten Form der Gesundheit auch nicht im Mindesten nachtheilig, so daß man sowohl die Bereitung desselben, als auch das Aezen der Platten ohne die allergeringste Besorgniß in einem jeden Zimmer vornehmen kann, denn es entwikeln sich dabei weder Daͤmpfe, noch Gas arten, noch bedarf es dazu eines Feuers oder einer sonstigen besonderen Vorrichtung. 3) Gewaͤhrt das Aezen in Glas und Porzellan eine solche Sicherheit, wie sie selbst bei vieljaͤhriger Erfahrung bei Anwendung von Kupfer, Stahl und Stein nie zu erreichen ist. Man hat fuͤr das Tief- und Breitaͤzen ein ganz bestimmtes Maaß, so daß jeder Strich unter allen Umstaͤnden von jeder beliebigen Staͤrke sicher zu erhalten ist. Da bei der Anwendung unseres Aezmittels weder eine Blasenbildung, noch eine Unterfressung des Dekgrundes statt findet, so fallen die Striche viel vollkommener aus, als bei einer Aezung in Stahl, Kupfer und Stein, und geben dieselben in ihrer Reinheit kaum den mittelst des Grabstichels ausgefuͤhrten etwas nach, mithin erreicht man eine viel sauberere Zeichnung oder Schrift, als dieß sonst in Stahl, Kupfer und Stein der Fall ist. 4) Ist bei Anwendung unseres Verfahrens eine Retouche der Zeichnung oder Schrift leicht moͤglich, ja man kann sogar, wenn ein Theil der Radirung veraͤndert werden soll, diesen leicht erneuern, ohne die ganze Zeichnung deßhalb zerstoͤren und von neuem wieder ausfuͤhren zu muͤssen, welches bekanntlich bei Kupfer, Stahl und Stein nicht allein nicht geht, sondern sogar ein Abschleifen und Wiederpoliren der Platte verlangt. 5) Wegen der Glaͤtte des Glases und Porzellans laͤßt sich die geaͤzte Platte sehr bequem einschwaͤrzen, reinigen und mit großer Leichtigkeit ein Abdruk davon nehmen. 6) Ist an ein Abnuzen der Platten oder an ein Zuwalzen der Striche auf denselben, der außerordentlichen Haͤrte des Glases und Porzellans wegen, gar nicht zu denken, man kann daher von einer und derselben Platte unendlich viele Abdruͤke machen, wobei der lezte eben so gut ausfallen wird, als der erste, was namentlich fuͤr Landkartendruk, fuͤr Anfertigung von Staatspapieren, Papiergeld u.s.w. hoͤchst beachtungswerth ist. 7) Ist ein Rosten oder Oxydiren der Platten nicht moͤglich, sie koͤnnen deßhalb ohne alle Vorbereitung und ohne alle Gefahr beliebig lange an jedem Orte aufbewahrt werden, so daß nach Jahren augenbliklich mit demselben guͤnstigen Erfolge wieder Abdruͤke davon genommen werden koͤnnen, wie fruͤher, und die dann an Schaͤrfe dem ersten Abdruk durchaus nichts nachgeben; uͤberdieß koͤnnen, wegen ihrer Duͤnne, hunderte solcher Platten bequem in ganz engen Raͤumen auf bewahrt werden. 8) Bringt die Einfuͤhrung der Hyalographie durchaus keine kostspielige oder weitlaͤufige Einrichtung mit sich, sondern in jeder bestehenden Drukerei koͤnnen, ohne die mindesten Kosten, augenbliklich und mit großer Leichtigkeit Glasstiche angefertigt und gedrukt werden. 9) Ist der Glas- und Porzellandruk vermoͤge der außerordentlichen Schaͤrft und Reinheit der Abdruͤke ganz vorzuͤglich zum Umdruk auf Stein geeignet. 10) Laͤßt unsere Erfindung noch unzaͤhlige andere schoͤne und vortheilhafte technische Anwendungen zu. Wird z.B. eine Glas- oder Porzellantafel geaͤzt und die geaͤzte Zeichnung mit leichtschmelzbarer Glas- oder Porzellanfarbe eingerieben und diese dann eingebrannt, so erhaͤlt man eine ganz unvergaͤngliche und so scharfe Zeichnung, wie es bisher in der Glas- und Porzellanmalerei kaum moͤglich war. Krystall- und Porzellanwaaren aller Art, Ofenkacheln etc. lassen sich ohne die mindeste Gefahr mit der groͤßten Sicherheit und Leichtigkeit auf diese Weise mit Inschriften und Verzierungen, besonders mit Reliefcopiermaschinen, mattglaͤnzend oder farbig versehen u.s.w. Vortraͤge und Mittheilungen uͤber vorstehenden Gegenstand (nebst Auseinandersezung obiger Vortheile, unter Vorzeigung großer und kleiner Platten so wie deren Abdruͤke) sind von den Unterzeichneten, und zwar von dem ersteren, in der Wetterauischen Naturforscherversammlung in Hanau, so wie in einer der allgemeinen Versammlungen deutscher Naturforscher und Aerzte in Graͤtz, und von lezterem in einigen Versammlungen der Mitglieder des physikalischen Vereins in Frankfurt a. M. gehalten worden, an welchen Orten man sich von der Wichtigkeit dieses neuen Gegenstandes vollkommen uͤberzeugte und diesen unseren ersten wohlgelungenen Versuchen den groͤßten Beifall zollte. Schließlich erlauben wir uns, noch besonders darauf aufmerksam zu machen, daß wir, ohne selbst Kuͤnstler zu seyn, und ohne die mindeste Artigkeit in dem eigentlich mechanischen Theil unserer Erfindung zu haben, bei Anfertigung unserer bisherigen Proben das Grundiren und Aezen der Platten selbst besorgt haben; es ist daher nicht zu bezweifeln, daß die Glasstiche und deren Abdruͤke erst dann voͤllig exact ausfallen und einen wahrhaft kuͤnstlerischen Werth erlangen werden, wenn der Kuͤnstler selbst im Besize sowohl unseres Aezmittels, als der dazu entworfenen Scale, so wie des Dekgrundes seyn wird, denn nur der Kuͤnstler weiß am Besten, welche Kraft er einer jeden Partie seiner selbst entworfenen Zeichnung zu geben hat. Hanau, den 18. Maͤrz 1844.         Dr. C. Bromeis. Frankfurt a. M., den 18. Maͤrz 1844.    Prof. Dr. Boettger. Wohlfeile Bereitungsart rother Lakfarben. Bekanntlich erhaͤlt man dieselben aus rothen Pflanzenpigmenten durch Bindung derselben an Thonerde und nachherige Vermischung mit weißen Koͤrpern. Zersezt man Alaun mit Kreide so lange noch ein Entweichen von Kohlensaͤure statt findet, so erhaͤlt man einen voluminoͤsen weißen Praͤcipitat, welcher aus schwefelsaurem Kalk (Gyps) und Thonerde besteht und somit beide bezeichnete Bedingungen zur Herstellung einer Lakfarbe erfuͤllt; 100 Theile Alaun erfordern hiezu 42 Theile reiner Kreide; je nachdem man nun zu einem Absud von Rothholz oder Fernambuk eine groͤßere oder geringere Menge Alaun und verhaͤltnißmaͤßige Menge Kreide sezt, wird auch die Farbe des Laks dunkler oder heller ausfallen. Um sich z.B. eine mittlere Sorte sogenannten Kugellaks zu bereiten, erhizt man eine Maaß (2 Pfd.) klaren Rothholzabsud von 2° Baumé zum Kochen, loͤst 8 Loth Alaun darin auf, und gibt nach und nach 3 1/3 Loth Kreide dazu, worauf man den Lak sich absezen laͤßt, oder filtrirt und wie gewoͤhnlich troknet. Die uͤberstehende rothgefaͤrbte Fluͤssigkeit, welche noch nicht erschoͤpft ist, kann man zu einer helleren Laksorte verwenden, indem man sie wieder erwaͤrmt und je nach der zu erzielenden Nuͤance eine neue Menge Alaun und Kreide zusezt und wie oben erwaͤhnt verfaͤhrt. Durch Aussuͤßen der Lakfarben mit reinem Wasser entfernt man das schwefelsaure Kali, welches bei zu concentrirten Loͤsungen herauskrystallisirt. Δ Gashaltiges Meerwasser als Arzneimittel. Die Bewohner der Seekuͤste benuzen schon laͤngst das Salzwasser als Purgir- oder Laxirmittel. Mehrere Aerzte, besonders Russell, schrieben uͤber die Vortheile, welche durch seinen innerlichen Gebrauch erzielt werden duͤrften. Es wurden jedoch nur wenige Versuche deßhalb angestellt und diese waren gaͤnzlich auf Localitaͤten in der Naͤhe der Kuͤste beschraͤnkt, weil sich das Seewasser nicht aufbewahren und transportiren ließ, ohne eine Veraͤnderung zu erleiden. Hr. Pasquier hat nun diese Schwierigkeit beseitigt. Ueberzeugt, daß der unangenehme Geschmak des Seewassers die Hauptursache ist, weßhalb es nicht allgemein in Gebrauch kam, suchte er uͤberdieß denselben zu maskiren und zu zerstoͤren, ohne im Geringsten die chemische Zusammensezung des Seewassers zu aͤndern. Zu diesem Zwek nimmt er sein Seewasser aus einer gewissen Tiefe und mehrere Meilen von der Kuͤste entfernt; er filtrirt es dann, um alle animalischen und vegetabilischen Substanzen abzusondern, welche darin suspendirt und die Ursache seiner raschen Zersezung sind; zulezt impraͤgnirt er es mit kohlensaurem Gas, um den unangenehmen Geschmak zu zerstoͤren. Hundert Flaschen so praͤparirtes Seewasser wurden im Hôpital de la Charité zu Paris 4–6 Monate lang aufbewahrt, ohne im Geringsten eine Veraͤnderung zu erleiden. Dasselbe laͤßt sich in allen Faͤllen mit Vortheil anwenden, wo salzige Laxirmittel verordnet werden; auch hat man gefunden, daß es eine besonders guͤnstige Wirkung auf Personen hat, welche an scrophuloͤsen Krankheiten leiden. (Chemical Gazette.)