Titel: Verbesserungen in der Eisenfabrication (Anwendung der Elektricität dabei), worauf sich Arthur Wall am 18. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 93, Jahrgang 1844, Nr. C., S. 388
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C. Verbesserungen in der Eisenfabrication (Anwendung der Elektricitaͤt dabei), worauf sich Arthur Wall am 18. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Jul. 1844, S. 426. Wall's Verbesserungen in der Eisenfabrication. Der erste Theil der Erfindung besteht darin, das geschmolzene Eisen im Puddel- und Schweißofen mit gewissen Compositionen zu versezen, welche der Patentträger mit A und B bezeichnet. Die Composition A ist ein Gemenge von Stahl- oder Stabeisen-Feilspänen mit geschmolzenem Harz (Colophonium), im Verhältniß von zwei Pfund Feile auf fünf Pfund Harz; es wird in Klumpen von je fünf Pfund geformt und auf das geschmolzene Eisen geworfen, immer ein Klumpen auf fünf Centner Metall. Statt des Harzes kann man auch Terpenthin, Asphalt, Theer oder Pech benuzen; auch kann man der Composition einige Pfund Holzkohle zusezen. Die Composition B ist ein Gemenge von Kochholz, Harz und Holzkohle, ebenfalls in Klumpen geformt; sie wird auf das geschmolzene Eisen und zwar im Verhältniß von einem Pfund auf einen Centner Metall geworfen, nachdem die Klumpen A bereits darauf gewirkt haben. Der zweite Theil der Erfindung besteht darin, das Eisen, während es noch in flüssigem Zustande ist und so lange die Erstarrung desselben dauert, einem Strom von Elektricität auszusezen, welcher seine ganze Masse durchstreicht. Gießt man eine Stange oder ähnliche Masse, so läßt man den elektrischen Strom sie von Ende zu Ende durchstreichen, mittelst Conductoren, welche so angeordnet sind, daß wenn das Metall in die Form ausläuft, es die elektrische Kette schließt; dieß kann auch mittelst Drähte geschehen, welche sich von einem Ende der Form zum andern erstreken. Sind die Güsse horizontal, so bringt man ein Stük Stabeisen oder sonstiges leitendes Material an jedem Ende der Form an, welche aus Sand oder einem anderen nichtleitenden Material gemacht ist. Diese Conductoren werden dann durch Drähte mit einer volta'schen Säule verbunden, so daß das geschmolzene Eisen, nachdem es in die Form ausgelaufen ist, die elektrische Kette schließt; es ist gut den elektrischen Strom, auch nachdem das Eisen erstarrt ist, noch einige Zeit einwirken zu lassen. Wenn die Güsse vertical sind, benuzt man eine ähnliche Anordnung, um den elektrischen Strom durch das Metall zu leiten; man bringt nämlich am oberen und unteren Ende der Form einen Conductor an, so daß die elektrische Kette in dem Augenblik geschlossen wird, wo die Form mit dem flüssigen Eisen gefüllt ist. Um die Elektricität durch das Eisen in einem Flammofen oder Kupolofen zu leiten, stekt man eine Stange von Schmiedeisen durch die Abstichöffnung oder neben derselben hindurch, bis sie mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommt; eine andere schmiedeiserne Stange wird an dem oberen und hinteren Theil des Herds oder durch eines der Formlöcher eingestekt, bis sie das Metall erreicht; die äußeren Enden dieser Stangen werden dann mit einer Batterie verbunden, so daß der elektrische Strom durch das Eisen streicht; man darf ihn aber nicht so lange fortdauern lassen, daß das Eisen ganz entkohlenstofft und in hämmerbaren Zustand versezt wird. Will man die Elektricität auf das Eisen in einem Puddelofen einwirken lassen, so benuzt man ebenfalls zwei Eisenstäbe; einer davon wird in das geschmolzene Metall gestekt und sein anderes Ende mit einer Batterie verbunden; der andere Stab wird an einen isolirenden Griff von Porzellan oder Steingut befestigt und ein Draht von der Batterie mit ihm nahe am Griff verbunden. Mittelst des Griffs kann man den Stab beliebig durch das Eisen steken, während es sich im geschmolzenen Zustande befindet oder während seines Uebergangs in den festen Zustand und der elektrische Strom wird daher durch das Metall in jeder möglichen Richtung streichen.