Titel: | Maschinerie zum Schneiden oder Sägen des Marmors und anderer Steine, worauf sich William Hutchison, Marmorhändler zu London, am 13. Jul. 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. XIX., S. 101 |
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XIX.
Maschinerie zum Schneiden oder Saͤgen des
Marmors und anderer Steine, worauf sich William Hutchison, Marmorhaͤndler zu
London, am 13. Jul. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan.
1845, S. 26.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Hutchison's Maschinerie zum Schneiden des Marmors.
Bei dem gewöhnlichen Verfahren den Marmor aus freier Hand zu schneiden oder zu sägen,
ist es nothwendig, daß ein praktischer Säger die Säge handhabe, deren schwere
Construction die Arbeit sehr mühsam macht; auch erfordert es viel Aufmerksamkeit,
die Säge aufrecht und in richtiger Lage zu bewegen, indem dieselbe durch die
physische Anstrengung des Sägenden in dieser Lage erhalten werden muß. Dadurch wird
nun das Schneiden oder Sägen des Marmors oder anderer Steine kostspielig und im
Allgemeinen unvollkommen. Man hat nun zwar auf mancherlei Weise und unter großem
Kostenaufwande versucht, das Sägen des Marmors durch Dampfmaschinen verrichten zu
lassen, allein ohne den günstigen Erfolg, den man erwartet hat. Stein läßt sich
schwerlich je durch Dampfkraft schneiden oder sägen, da derselbe gewöhnlich in
soliderer Form als der Marmor vorkommt, ferner wegen der Möglichkeit, daß die Säge
mit Kieselsteinen (Quarz) in Berührung kommt, durch welche sie nicht schneiden
könnte; auch harte farbige Marmorgattungen müssen nach der alten Methode mit der
Handsäge geschnitten werden, weil Muscheln und andere harte Körper darin vorkommen.
Guter Bildsäulen-Marmor kann, glaube ich, nie mittelst Dampfkraft geschnitten
werden, weil die vibrirende Bewegung die Oberflächen der Platten rauh und plump
macht. Den Gegenstand meiner Erfindung bildet einfach die Anwendung einer senkrecht
über dem zu machenden Schnitt angebrachten Führung, welche mittelst Schrauben nach
Umständen vor- und rükwärts oder auf und nieder bewegt werden kann, je nach
der Lage und Dimension des Marmorbloks. Durch diese Führung geleitet, wird die Säge
hin und her gezogen; dabei wird sie durch ein Gegengewicht so weit aufgewogen, daß
man sie erheben kann, um dem Sand zu gestatten, zwischen dem Marmor und den
Sägeblättern herabzufallen.
Fig. 35 ist
ein Aufriß,
Fig. 36 eine
Endansicht,
Fig. 37 ein
Querschnitt und
Fig. 38 ein
Grundriß der Maschine. A ist das Gestell; B das Dach; C die Führung, welche
mittelst Schrauben D höher und niedriger gestellt und
auch von der Seite durch Schrauben E adjustirt werden
kann. Die Führung liegt auf Querschienen X und diese
ruhen auf den beweglichen Bolzen Z. F ist eine Handsäge
gewöhnlicher Construction; G eine Rolle, von welcher ein
Gewicht herabhängt, das einen Theil des Gewichtes der Säge aufwiegt, damit den Sand
unter die Säge laufen kann. Diese Rolle ist an einen Ring befestigt, welcher frei
längs der Stange M gleitet. H und I sind bewegliche, auf den eisernen
Bolzen Z' liegende Holzschienen mit Löchern, worin die
verticalen Schrauben D spielen, um die Sägenführung
höher oder niedriger stellen zu können. Die Bewegung der Säge zwischen der Führung
wird durch Frictionsrollen I, I erleichtert.