Titel: Verfahren Kupfer aus den Erzen zu gewinnen und auf galvanischem Wege niederzuschlagen, worauf sich William Ritchie im Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex, in Folge einer Mittheilung am 10. Okt. 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 97, Jahrgang 1845, Nr. XIX., S. 67
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XIX. Verfahren Kupfer aus den Erzen zu gewinnen und auf galvanischem Wege niederzuschlagen, worauf sich William Ritchie im Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex, in Folge einer Mittheilung am 10. Okt. 1844 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Mai 1845, S. 252. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Ritchie's Verfahren Kupfer aus den Erzen zu gewinnen etc. Die Erfindung bezieht sich auf die Anwendung galvanischer Ströme, um Kupfer aus Auflösungen von schwefelsaurem Kupfer niederzuschlagen, welche man durch Behandlung der Kupfererze erhielt. Bei den bisherigen Methoden dieß zu bewerkstelligen, hielt man die erregende Flüssigkeit und die Kupferauflösung von einander getrennt; bei dem Verfahren des Patentträgers ist hingegen die erregende Flüssigkeit in Berührung mit der Kupferauflösung. Eine andere Verbesserung besteht in der Anwendung von Gußeisen zum Niederschlagen des Kupfers, obgleich auch andere Metallplatten angewandt werden können, welche der Erfinder die „erzeugenden Flächen“ nennt. Ein anderer Theil der Erfindung besteht darin, daß man den Kupfererzen beim Rösten Eisen- oder Zinkvitriol zusezt. Die Erze werden mit so viel krystallisirtem Eisen- oder Zinkvitriol vermengt, daß leztere den fünften Theil von dem in den Erzen enthaltenen schwefelsauren Kupfer betragen; man röstet sie dann auf gewöhnliche Art und löst sie nachher auf; die Auflösung wird nun in ein geeignetes Gefäß gebracht und in den oberen Theil desselben bringt man eine Eisenvitriol-Auflösung als erregende Flüssigkeit, wie aus Fig. 46 ersichtlich ist, worin a das Gefäß, b die Auflösung der Erze und c die erregende Flüssigkeit bezeichnet. Man stellt nun eine gußeiserne Platte oder „erzeugende Fläche“ d und eine „leitende Fläche“ oder Bleiplatte hinein, welche man von einem kupfernen Stab f herabhängen läßt; das in der Auflösung enthaltene Kupfer sezt sich auf der Bleiplatte ab; man kann so viele Paare einer Gußeisen- und Bleiplatte anwenden, als das Gefäß a faßt. Wegen des verschiedenen specifischen Gewichts wird sich die Auflösung des schwefelsauren Kupfers im unteren Theil des Gefäßes a, die Auflösung des Eisenvitriols aber im oberen Theil desselben befinden und dieselben werden mit einander in Berührung bleiben, ohne sich zu vermischen. Im Verlauf der Operation wird die Auflösung des schwefelsauren Kupfers oben leichter werden als weiter unten und man muß sie abziehen, nachdem sie beiläufig die Hälfte ihres Kupfers verloren hat; die Eisenvitriol-Auflösung, welche man durch Vermischen von zwei Theilen Wasser mit einem Theil einer gesättigten Auflösung von Eisenvitriol bereitet, wird unten schwerer als oben und muß abgezogen werden, sobald sie so dicht wird wie die abzuziehende schwache Auflösung von schwefelsaurem Kupfer Damit man die Flüssigkeiten stets im Gleichgewicht erhalten kam ist ein Abziehrohr mit Hahn g am Gefäß a angebracht, so daß die Auflösung von schwefelsaurem Kupfer am oberen Theil ausläuft kann, während eine gleiche Menge durch das Einlaßrohr h eintritt auch ist ein Abziehrohr i angebracht, um die Eisenauflösung am unteren Theil dieser Flüssigkeit abziehen zu können, während ein entsprechende Menge durch das Einlaßrohr j in das Gefäß a zu gelassen wird. Das so abgezogene schwefelsaure Eisen kann man krystallisiren lassen und dann als Zusaz beim Rösten der Erze verwenden.

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Tafel Tab. I
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