Titel: | Verbesserungen an Oefen, Roststangen und Apparaten zur Erzeugung heißer Luft, worauf sich John Chanter zu London am 12. Septbr. 1844 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 97, Jahrgang 1845, Nr. XCVI., S. 385 |
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XCVI.
Verbesserungen an Oefen, Roststangen und
Apparaten zur Erzeugung heißer Luft, worauf sich John Chanter zu London am 12.
Septbr. 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jun. 1845,
S. 378.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Chanter's Oefen und Roststangen für Dampfkessel etc.
Die Erfindung bezieht sich 1) auf Roststangen, indem jede Stange eine Hin- und
Herbewegung erhalten kann, während die übrigen in Ruhe bleiben; überdieß werden an
den Seiten der Roststangen ebenfalls Vertiefungen oder Kerben angebracht, damit die
Luft um so leichter zu dem darüber befindlichen Brennmaterial gelangen kann; 2) auf
eine Anordnung der Erzeuger für heiße Luft, um Oefen mit solcher zu speisen; 3) auf
eine Anordnung der Feuerzüge, um den Verbrennungsproducten heiße Luft
zuzuführen.
Fig. 31 ist
der Durchschnitt eines Ofenrosts; Fig. 32 die Vorderansicht
und Fig. 33
der Grundriß desselben; Fig. 34 zeigt zwei
Roststangen besonders. Die Stangen a, a sind so
angeordnet und construirt, daß sie stationär bleiben; die Stangen b, b aber so, daß sie eine Hin- und Herbewegung
erhalten, um sie von Kohlenklein und Asche zu reinigen; die obere Fläche jeder
Stange ist gekerbt. Man hat zwar schon früher die Roststangen so angeordnet, daß
alle Stangen hin und her bewegt werden können, indem jede abwechselnde Stange sich
in einer Richtung bewegt, während sich die anderen in der entgegengesezten Richtung
bewegen – ein Verfahren, worauf Hr. Miller ein Patent erhielt; ich habe jedoch
gefunden, daß derselbe Zwek mit weniger Kraftaufwand dadurch erreicht werden kann,
daß man einige Stangen stationär läßt, während die benachbarten sich bewegen. c, c sind die zwei Seitenrahmen des Gestells für die
Roststangen; d, d sind die Stäbe oder Endrahmen, welche
die Roststangen a, a stüzen; die Roststangen b, b werden durch die Achsen e,
e mittelst Vorsprüngen f, f gestüzt; g ist ein Arm oder Vorsprung an der Hinterachse e, woran die Verbindungsstange h hängt, deren anderes Ende mit der Kurbel oder dem Hebel i mittelst der Achse j
verbunden ist, so daß der Arbeiter (wo es nicht durch die Dampfmaschine geschieht)
zu jeder Zeit die abwechselnden Stangen hin und her bewegen kann, während die
übrigen stationär bleiben. Ich bringe ferner an der Seite der Roststangen Kerben
oder Furchen l an, welche von den horizontalen Kerben
herabgehen.
Meine Kammern zum Erhizen der Luft sind folgendermaßen angeordnet. Fig. 35 und 36 zeigen
meinen Ofen und die Erzeuger heißer Luft im Durchschnitt. A,
B sind zwei Kammern unter dem Ofenbett; durch besondere Abtheilungen wird
nämlich die Luft, nachdem sie bei ihrem Eintritt das Ventil D passirt hat, genöthigt den durch die Pfeile angezeigten Lauf zu nehmen,
nämlich zuerst durch die Kammer A und von da durch die
Kammer B, endlich durch Züge zur Ofenbrüke; diese Züge
sind so angeordnet, daß erhizte Luft in den Anfang des Hauptzugs über dem
Flammenbett des Ofens gebracht wird, so zwar, daß die eingeführte Luft abwärts
strömen und folglich mit den Verbrennungsproducten in Berührung kommen muß. Hinter
dem Ofen ist ein Bogen oder Gewölbe E angebracht,
welcher gerade unter den Kessel kommt und mit Oeffnungen in den Hauptzug des Ofens
versehen ist; unter dem Kessel ist ein Schild oder eine Schuzplatte F von Eisen angebracht; wie man sieht, wird also die
Luft am höchsten Punkt zunächst des Kessels eingeführt, steigt dann herab und
vermischt sich mit den von dem Ofen herkommenden Verbrennungsproducten. Diese Art
erhizte Luft einzuführen, wobei sie in Folge der Anordnung der Züge gegen die Brüte
(das Flammenbett) hinabströmen muß, anstatt wie gewöhnlich von der Brüke aus
aufzusteigen, ist ein sehr wirksames Mittel, um die Verzehrung des Rauches zu
erzielen.