Titel: | Ueber die Kartoffelseuche; von Philippar. |
Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. XLIII., S. 154 |
Download: | XML |
XLIII.
Ueber die Kartoffelseuche; von Philippar.
Aus den Comptes rendus, Sept. 1845, Nr.
10.
Philippar, über die Kartoffelseuche.
Auch Hr. Philippar bekämpft die Ansicht derjenigen, welche
diese Krankheit dem Vorhandenseyn eines mikroskopischen Pilzes zuschreiben. (Man
vergl. Payen's vorausgehenden Artikel und Mohl's Bemerkungen S. 78 in diesem Bande des polytechn.
Journals.) Er betrachtet die in einigen Fällen sehr bedeutende Entwikelung dieser
Schmarozer-Gewächse als eine Wirkung, aber nicht als die Ursache der
fraglichen Krankheit. Dieser krankhafte Zustand, welchen er von mehreren andern,
denen dieselbe Pflanze ausgesezt ist und wovon einige die grünen Theile, andere (z.
B. der trokene
Brand) die Knollen befallen, sorgfältig unterscheidet,
rührt nach ihm größtentheils von äußern Einflüssen, von den Witterungsverhältnissen
des Jahrganges her. Er ist in Folge dieser auf seinen Beobachtungen beruhenden
Ansicht mit den von mehreren Akerbauverständigen ausgesprochenen Befürchtungen für
die Zukunft nicht vollkommen einverstanden; eben so betrachtet er auch ihre
Besorgnisse hinsichtlich der gefährlichen Wirkungen, welche der Gebrauch von dieser
Krankheit befallener Kartoffeln für die Gesundheit nach sich ziehen könnte, als sehr
übertrieben.