Titel: Ueber die Construction eines Bohreisens zum Bohren von Löchern, welche verschiedene Durchmesser haben; von E. Schmidt.
Autor: E. Schmidt
Fundstelle: Band 98, Jahrgang 1845, Nr. LXXIV., S. 266
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LXXIV. Ueber die Construction eines Bohreisens zum Bohren von Loͤchern, welche verschiedene Durchmesser haben; von E. Schmidt. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Schmidt, über die Construction eines Bohreisens. Der Bohrer besteht je nach seiner Bestimmung aus einem längeren oder kürzeren, stärkeren oder schwächeren, eisernen Schaft, der rund ist und sich nach unten in einen Ansaz erweitert, durch welchen der Quere nach ein Zapfenloch a, Fig. 65, geht. Am untern Theil befindet sich eine Spize b und das Zapfenloch a muß im Innern gut abgerichtet seyn. Für Bohreisen von geringem Durchmesser gibt man ihm gewöhnlich einen Ausgang, durch welchen der Span austritt. Das eigentliche Bohreisen besteht aus einem stählernen Stük, von dem in Fig. 66 und 67 verschiedene Ansichten gegeben sind; Fig. 66 ist die Seitenansicht und Fig. 67 die Draufsicht. Dieses Stük unterscheidet sich von dem Untertheil eines Bohreisens mit drei gewöhnlichen Spizen durch den Einschnitt a, dessen Länge der Größe des Durchmessers des Ansazes vom Schaft gleich seyn muß. Seine Stärke muß genau der Breite des Zapfenlochs a gleich seyn, in welches es mit Mühe eintreten soll. Das Profil, welches besonders rechts von der Fig. 66 gezeichnet ist, zeigt die für die Schneide passende Neigung an. Wenn dieses Bohreisen groß ist, so neigt man die Schneide, um schädliche Reibungen zu vermeiden, auf die Weise, daß nur die schneidenden Theile dem Stoff begegnen. In Fig. 67 sieht man, welche Neigung das Eisen in Bezug auf den punktirten Kreis, welcher die Größe des Lochs anzeigt, haben muß. Sobald das Bohreisen in das Zapfenloch a eingeführt worden ist und der Einschnitt a auf dem untern Ansaz des Zapfenlochs sizt, so treibt man in den leeren Raum den eisernen Keil Fig. 68 ein, damit er einen Druk auf das Bohreisen übt und den Einschnitt a hindert seine Stellung zu verlassen. Ebendeßhalb muß auch der Keil so construirt seyn, daß er nur leicht auf die Seiten wirkt, und alle seine Wirkung nach oben und unten stattfindet. In Fig. 69 ist der ganze Bohrer dargestellt.

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Tafel Tab.
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Tab. IV