Titel: | Ueber die Construction eines Instruments, welches mit Erfolg dazu angewendet werden kann, allen zu eingelegten Arbeiten bestimmten Stüken einen gleichen Durchmesser zu geben; von E. O. Schmidt. |
Autor: | Eduard Oscar Schmidt [GND] |
Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. XCVI., S. 366 |
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XCVI.
Ueber die Construction eines Instruments, welches
mit Erfolg dazu angewendet werden kann, allen zu eingelegten Arbeiten bestimmten
Stuͤken einen gleichen Durchmesser zu geben; von E. O. Schmidt.
Mit Abbildungen aus Tab.
V.
Zieheisen für eingelegte Arbeiten.
Allen ausgeschnittenen Stüken, die für eingelegte Arbeiten bestimmt sind, einen und
denselben Durchmesser zu geben, ist eine Bedingung, von welcher der Erfolg der
Arbeit abhängt und auf die von Seiten des Arbeiters alle Aufmerksamkeit verwendet
werden muß. Um den für eingelegte Arbeiten bestimmten Furniren einen und denselben
Durchmesser zu geben, bedient man sich eines Zieheisens, Fig. 53 und 54. Dieses
Instrument besteht aus einem Schaft e, f, in dessen Mitte ein Eisen parallel zu seinen
verticalen Linien angebracht ist. Ein Hebel befindet sich darüber, der dazu dient,
das Furnir auf das Eisen zu drüken. Dieser Hebel ist bei einem Ende in a an einem Schaft b, c befestigt, auf dem er sich in einem Scharnier
bewegt.
An dem andern Ende des Hebels, das wie ein Handgriff geformt ist, befindet sich der
kleine Zapfen a, der in das Obertheil des Schafts
eintritt. In der ganzen Breite des Eisens ist der Schaft um die Stärke des Furnirs
eingelassen und diese Stelle muß eine etwas abgerundete Oberfläche haben und mit
Eisen besezt seyn, damit das Reiben der Furnire, welche darüber weggehen, keine
unegalen Stellen erzeugt, was vermieden werden muß, weil sonst das Eisen das Holz
ungleichmäßig wegnehmen würde. Dasselbe gilt auch für das Untertheil des Hebels. Der
eiserne Beschlag darf nicht durch Kupfer ersezt werden, weil dieses sich erwärmt und
dann die Furnire schwärzt.
Will man von dem Instrument Gebrauch machen, so nimmt man mit der linken Hand den
Griff des Hebels, führt mit der andern Hand ein Furnir zwischen das Werkzeug und den
Hebel ein, zieht das Furnir nach sich zu und drükt gleichzeitig so stark auf den
Hebel, als nöthig ist, damit das Eisen des Werkzeugs auf das Furnir wirkt. Wenn das
eine Ende des Furnirs bearbeitet worden ist, so dreht man dasselbe um, damit die
Operation am andern Ende vorgenommen werden kann. Sobald das Furnir gehörig verdünnt
worden ist, so schneidet das Eisen nicht mehr und der Hebel legt sich auf den Schaft
auf.
Zu dieser Operation wählt man Holz aus, dessen Fasern parallel zu seiner Länge sind,
damit das Eisen nicht in die Furnire reißt.