Titel: | Selbstthätiger Mechanismus um die Hunde (Kohlenkübel oder Eimer) ober der Schachtmündung abzunehmen und die Fördermaschine still zu stellen; von Dr. Erskine. |
Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. CXII., S. 421 |
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CXII.
Selbstthaͤtiger Mechanismus um die Hunde
(Kohlenkuͤbel oder Eimer) ober der Schachtmuͤndung abzunehmen und die
Foͤrdermaschine still zu stellen; von Dr. Erskine.
Aus dem Edinburgh new philosophical Journal, Jul.
— Okt. 1845, S. 264.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Erskine's Fördermaschine für Kohlenbergwerke.
Der Zwek dieser Verbesserung ist, zu verhüten daß die Taue der Fördermaschine
überwunden werden und die vielen Unglüksfälle zu vermeiden, welche dadurch
entstehen, daß die Hunde (Eimer) über die Seilrollen hinaufgezogen und überworfen
werden. Um dieß zu bewerkstelligen, werden die Hunde ober der Schachtöffnung zur
Seite bewegt und auf eine Platform gestellt, und der Dampfzutritt zur Maschine wird
unterbrochen ohne Beihülfe eines Maschinenwärters. Der volle Hund wird dann eine
schiefe Ebene hinabgelassen, und sein Gewicht bringt hierauf einen leeren in die
Nähe des Maschinenwärters. Das Kohlenfördern geschieht auf diese Weise viel besser
und wohlfeiler, weil weniger Leute dazu erforderlich sind, und viele Gefahren werden
vermieden, welche durch die Nachlässigkeit derselben entstehen. Die neue Methode
kann kurz auf folgende Weise beschrieben werden: neben der Schachtmündung B, C, Fig. 1, ist in einer Höhe
von ungefähr 6 Fuß eine Platform D errichtet, welche
ungefähr 30 Fuß lang ist und sich bis zu E erstrekt. Die
Breite dieser Platform beträgt 10–12 Fuß, und an ihrem von der Schachtöffnung
entferntesten Ende schließt sich eine schiefe Ebene E,
F an dieselbe an, über welche die vollen Hunde
hinwegrollen, deren Gewicht dann die leeren in die Nähe des Maschinisten bringt.
Rings um die Schachtmündung stehen vier aufrechte Pfosten oder Säulen l, 2, 3, 4,
welche sich ungefähr 14 Fuß über die Platform erstreken. Oben auf diesen Säulen sind
zwei doppelte Schienen oder Bahnen G H, G H, Fig. 1 und 2, befestigt, die bis zu 5
und 6, Fig. 1,
eine schiefe Lage haben, so daß sie bei 6 nur 10 Fuß von der Platform entfernt sind,
während sie auf den vorderen Säulen 14 Fuß Höhe haben. Diese Bahnen sind ungefähr 20
Fuß lang. Mitten zwischen jeder Bahn befindet sich ein Schlitten I, I, Fig. 1 und 2, welcher sich der Länge
der Bahn nach verschieben läßt und an welchen eine Rolle K gehängt ist, über die das Fördertau geht. An jeden Schlitten ist eine
Kette L, Fig. 1 und 2, befestigt, welche über
die Schachtöffnung
hinweggeht, und an welche ein rundes Gefäß M gehängt
ist, das schwer genug ist um die leeren Hunde bis zur Schachtöffnung zu ziehen. Oben
auf den doppelten Bahnen ist ein Rahmen N, N, Fig. 1 und 2, befestigt, welcher
einen Stift O, Fig. 2 und 3, hat, der sich nach
Rechts und Links bewegen läßt und mit der Drehklappe P,
P, Fig. 4, in Verbindung
steht. Wird der Stift O gegen die Mitte der beiden
Bahnen bewegt, so hat der Dampf zum Boden und Dekel des Cylinders zu gleicher Zeit
Zutritt und die Maschine steht still. Ist die Maschine in Bewegung, so wird der Hund
aus dem Schacht gehoben. Der Theil T an demselben öffnet
den Hebel R, der Hund nähert sich dann der Maschine,
geht auf die Platform D, E
nieder, und sperrt dann den Dampf dadurch ab, daß er mit dem Stifte O in Berührung kommt. Alles, was dann der
Maschinenwärter zu thun hat, ist, den vollen Hund abzuhängen, ihn auf die schiefe
Ebene E, F zu bringen, den
leeren Hund einzuhängen, welcher in seine Nähe gebracht wurde und dann die Maschine
durch den Handgriff S wieder in Gang zu sezen. Die
Maschine thut dann von selbst wieder das Weitere.