Titel: Verfahren zur Fabrication wasserdichten Papiers; von Anton Bossy zu Paris.
Fundstelle: Band 100, Jahrgang 1846, Nr. XXVIII., S. 129
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XXVIII. Verfahren zur Fabrication wasserdichten Papiers; von Anton Bossy zu Paris. Aus dem London Journal of arts, März 1846, S. 78. Bossy's Verfahren zur Fabrication wasserdichten Papiers. Dieses Verfahren, welches sich der Erfinder am 10. Julius 1845 in England patentiren ließ, besteht in der Behandlung des Papierzeugs mit gewissen Auflösungen. Die Lumpen zur Fabrication des Papiers werden auf gewöhnliche Weise in Stücke zerschnitten und zehn bis zwölf Stunden lang in Wasser gekocht; der Zeug wird dann in den Holländer gebracht und kommt hierauf in ein Gefäß, welches ein Kalkbad enthält. Auf 200 Pfd. Zeug muß das Bad 32 Pfd. Kalk enthalten; diese Auflösung versetzt man noch mit einer andern, welche man durch Auflösen von 3 Pfd. Soda in heißem Wasser erhält; die Auflösungen und der Zeug werden gut mit einander vermischt, durch Dampf oder auf sonstige Weise erhitzt und einige Zeit stehen gelassen; man nimmt dann den Zeug heraus, um ihn zu verwenden. Das Verfahren zum Wasserdichtmachen ist folgendes: 4 Pfd. Flöhsamen (semen psylli) werden in heißem Wasser aufgelöst und die Flüssigkeit durch ein Sieb passirt; man löst dann 50 Pfd. Harz- oder Palmölseife darin auf und setzt endlich so viel Wasser zu, als nöthig ist, um ein Bad für 200 Pfd. Zeug zu erhalten. Die Auflösung wird in zwei Theile getheilt und in den einen Theil der Zeug (aus welchem man das Wasser bloß abtropfen ließ, ohne ihn auszupressen) drei bis vier Stunden getaucht; während dieser Zeit muß die Temperatur der Flüssigkeit mittelst Dampf oder auf sonstige Weise erhöht werden. Man bereitet nun eine Auflösung von 20 Pfd. schwefelsaurer Thonerde in so viel Wasser, als zu einem Bad nöthig ist und taucht den Zeug (nachdem er von der vorhergehenden Behandlung gehörig abgetropft ist) in die Hälfte dieser Auflösung etwa zwei Stunden lang; sie muß während dieser Zeit gehörig warm erhalten werden. Hierauf läßt man den Zeug gut abtropfen und taucht ihn in die andere Hälfte der Auflösung von Flöhsamen und Seife; wenn er aus letzterer Auflösung kommt, taucht man ihn in die übrige Auflösung der schwefelsauren Thonerde. Nachdem der Zeug mit diesen Auflösungen behandelt worden ist, kann man ihn im Holländer vollends zermahlen und hierauf ist er zum Leimen vorbereitet.