Titel: J. Hill's patentirte Buchdruckerpresse.
Fundstelle: Band 101, Jahrgang 1846, Nr. XLII., S. 199
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XLII. J. Hill's patentirte Buchdruckerpresse. Aus dem Mechanics' Magazine 1846, No. 1190. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Hill's Buchdruckerpresse. Mit dieser Presse, welche eine Handpresse ist, kann ein Handdrucker Abdrücke mit einer Geschwindigkeit produciren, die alle seitherigen Leistungen der gewöhnlichen Handpressen weit übertrifft. Die Dimensionen dieser Maschine sind, obgleich sie viermal so viel als eine gewöhnliche Handpresse producirt, nicht größer als die der letztem. Ein großer Vortheil liegt ferner in der Einfachheit ihrer Construction, denn sie besitzt weder Zahnräder noch Zahnstangen oder Getriebe, noch Schnüre zum Fortleiten des Papiers. Ein starker Junge kann mit dieser Presse 1200 bis 1500 Abdrücke per Stunde mit geringerer Mühe und Anstrengung liefern, als 300 Abdrücke mit der gewöhnlichen Handpresse. A, A, Fig. 13, ist das Seitengestell der Maschine; B, B ein horizontaler Rahmen, als Unterlage der Letterntafel C, C; letztere läuft auf Rädern oder Rollen. D ist der um eine horizontale Achse rotirende Druckcylinder; E, E sind die Schwärzwalzen; F die Vertheilungswalzen; G der Schwärztrog nebst Auftragwalze; H das Trittbrett, von dem die Bewegung ausgeht; I das Schwungrad zur Regulirung der Bewegung; J ein mit Vertiefungen versehenes Rad (grooved wheel), welches den Mechanismus in Thätigkeit setzt; K, K ein Hebel zum Abziehen der gedruckten Blätter; L dient zur Aufnahme der letztern; M eine Registerplatte zur Aufnahme oder zum Auflegen der zu druckenden Blätter; N eine Platte, die sich in die Höhe klappen läßt, um der Letterntafel beikommen zu können. Die Bewegung erhält die Maschine mit Hülfe eines Trittbrettes, das der Presser mit seinem Fuße in Bewegung setzt, während seine Hände mit dem Legen der Blätter beschäftigt sind. Diese Einrichtung beschränkt sich jedoch nur auf Pressen für kleinere Arbeiten; für die Bewegung größerer Druckerpressen schlägt der Patentträger Handräder vor; da wo Dampfkraft zur Disposition steht, können mehrere solcher Pressen mit geringer Kraft und ganz bequem von einer Welle aus betrieben werden. Die Art, wie die Abdrücke genommen werden, ist folgende. Nachdem die Letternform befestigt und zum Druck fertig gemacht worden ist, setzt der Arbeiter das Rad in Bewegung und verbindet dasselbe mittelst einer Kuppelung mit dem Druckcylinder; hierauf legt er einen Bogen auf die Registerplatte, indem er seinen vordem Rand und eines seiner Enden mit einer Führung in Berührung bringt. Sobald der Cylinder während seiner Rotation in eine gewisse Lage gekommen ist, befestigt der Arbeiter den vorderen Rand des Bogens an den Cylinder mittelst Klauen, die den Bogen mit herumführen und mit den Lettern in Berührung bringen. Sobald der Druck des Bogens vollendet ist, bringt der Cylinder denselben in den Bereich der Klauen des sich zurückbewegenden Arms, worauf diese Klauen sich schließen und den Bogen festhalten; zugleich öffnen sich die Klauen des Cylinders und gestatten die Entfernung des Bogens, welcher sofort auf einem Gesims abgelegt wird. An dem Ende der Cylinderachse außerhalb des Gestells befindet sich ein Kurbelarm, welcher die Letterntafel zurückschiebt, nachdem ein Abdruck geschehen ist; wenn nun die Letterntafel ihre äußerste Stellung erreicht hat, so verläßt der Kurbelarm die Tafel, und das Ende des Druckcylinders kommt mit dem Rande der Letterntafel in Verbindung. Beide Flächen kommen nun in eine feste Berührung mit einander, welche die Vorwärtsbewegung der Letterntafel zur Folge hat. Die Vertheilung der Schwärze wird dadurch bewerkstelligt, daß die Tafel mit den Lettern auf die bei Schnellpressen übliche Weise unter den Schwärzwalzen hinwegläuft.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III