Titel: Verbesserungen an Schlössern, worauf sich Moses Poole zu London am 4. Dec. 1845 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXXXIII., S. 421
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LXXXIII. Verbesserungen an Schlössern, worauf sich Moses Poole zu London am 4. Dec. 1845 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Aug. 1846, S. 78. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Poole's Verbesserungen an Schlössern. Fig. 1 zeigt die Außenseite eines der Erfindung gemäß eingerichteten Schlosses; Fig. 2 die hintere Ansicht des Schlosses, im vollständigen Zustande. Fig. 3 dasselbe nach Entfernung einiger Theile. Fig. 4 ist ein Längendurchschnitt und Fig. 5 ein Querschnitt davon. Die Figuren 6, 7 und 8 stellen einzelne Theile des Schlosses nebst dem dazu gebrauchten Schlüssel abgesondert dar. a ist der Kasten oder das Gehäuse des Schlosses, dessen Beschaffenheit die Abbildungen deutlich zeigen; b stellt den Riegel dar; c den an dem Riegel befestigten Griff. Der Stiel des Griffs bewegt sich in einem Spalte in der Vorderseite des Gehäuses a. Der Riegel wird stets durch eine Feder vorgedrückt. Er wird auf folgende Weise bewegt: durch die auf der innern Seite des Schlosses befestigte Platte e ragt ein eingeschraubtes Stück f hervor, das wir den „Begleiter“ (follower) nennen wollen. Der cylindrische Theil des Stücks ruht in einem entsprechenden Ausschnitt der Platte e, worin er sich, gleichsam in einem Gehäuse, umdrehen läßt. Der Kopf des Begleiters legt sich in die Kerbe des Riegels b ein; daher der Riegel bewegt wird, so wie sich der Begleiter um seine Achse dreht. Durch das Centrum der Achse des Begleiters ist ein Loch gebohrt, in welchem ein Bolzen g steckt. An dem Bolzen ist ein Querstück g¹ angebracht, welches in eine entsprechende Vertiefung f² in dem Begleiter paßt. Wenn das Querstück in der Vertiefung f² ruht, so kann der Riegel nicht hin- und hergeschoben werden: es kann aber (und damit zugleich der Bolzen g) durch einen Schlüssel h, oder durch einen Hebel i ausgehoben werden. Der Schlüssel ist nämlich mit einer Schraubenmutter versehen, welche zu der Vaterschraube des Begleiters paßt. Ist der Schlüssel eingeschraubt, so drückt das Innere desselben gegen den Bolzen g, und bringt ihn in eine solche Stellung, daß der Riegel b verschoben werden kann. j zeigt eine Feder, welche beständig den Bolzen g in den Begleiter hineindrückt, so daß der Bolzen durch sein Querstück den Riegel feststellt, bis derselbe zurückgetrieben und der Schlüssel weiter umgedreht wird, wodurch der Riegel sich rückwärts schiebt. Will man den Riegel frei durch seinen Griff c bewegen, so muß man den Hebel i niederlegen, wie dieß in Fig. 1 und durch die punktirten Linien b, Fig. 4, dargestellt ist. Durch diese Stellung des Hebels wird der Bolzen g, an den er angelegt ist, vermöge der Form des Hebels niedergedrückt; und so lange der Hebel niedergelegt ist, kann der Riegel b frei bewegt werden. Es wird jedem Schlosser, wenn er die Figuren nebst der gegebenen Erklärung betrachtet, klar seyn, daß diese Verbesserungen bei verschiedenen Arten von Schlössern angewandt und daß die einzelnen Theile derselben modificirt werden können. Ich habe unter den beigegebenen Abbildungen zwei andere Modificationen von Schlössern dargestellt, welche wesentlich verschieden, in Beziehung auf Construction aber (was die Verbesserungen betrifft) einander gleichen. Fig. 9 zeigt den Grundriß und die Seitenansicht von einem Vorlegeschloß und den damit verbundenen Theilen; Fig. 10 die hintere Seite des Schlosses allein; Fig. 11, 12, 13 und 14 stellen einzelne abgesonderte Theile und die dazu gehörigen Schlüssel dar. Hier wirkt das, was ich beim andern Schloß Begleiter nannte, als Riegel. a stellt das Gehäuse dar; b sind die an den Begleiter f befestigten Riegel mit einer Vertiefung f² für das Querstück des Bolzens. Das Schloß hat zwei Oeffnungen a¹, a², welche die Krampen k, k hindurchgehen, und die Platte l, welche zwischen dem Schloßblech a und der Platte k eingeschlossen ist. Das Ganze wird zusammengehalten, bis durch den Gebrauch des Schlüssels m der Hebel m¹ den Bolzen g zurückdrückt, worauf, nachdem die Querleiste g¹ auf die Seite geschoben worden ist, das weitere Umdrehen des Schlüssels die Riegel b aus den Krampen herausdreht. Fig. 15 liefert die Frontansicht eines anders construirten Schlosses, an welchem ebenfalls die Verbesserungen angebracht sind. Fig. 16 stellt eine hintere Ansicht und Fig. 17 eine eben solche, mit Hinweglassung einiger Theile, dar. Fig. 18 ist ein Längendurchschnitt, Fig. 19 ein Querdurchschnitt davon. Die Figuren 20 und 21 zeigen einige Theile abgesondert, und eben so den Schlüssel. Hier haben die Schlüssel nicht die Schraubenmutter in ihrem Innern, sondern nur zwei Hervorragungen, welche in die an dem Stiel des Begleiters befindliche Schraube eingreifen. Anstatt der flachen Feder bei Fig. 2, 3 und 5 ist hier eine Spiralfeder angebracht, welche auf den Bolzen g drückt, und der Schlüssel e hat hier einen Bolzen inwendig um auf den Bolzen g zu wirken. Das in Rede stehende Schloß unterscheidet sich in mehrerer Hinsicht, in Form und Construction von den früher beschriebenen. In der Abbildung sind für die gleichen Theile gleiche Buchstaben wie in den vorigen gewählt. Bei dem zuletzt beschriebenen Schloß hat der Riegel keinen Griff wie bei Fig. 1 und eben so bleibt der Hebel, welcher auf den Bolzen g wirkt, weg.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. VI