Titel: Verbesserungen an elektrischen Telegraphen, worauf sich John Nott in Cork am 20. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 104, Jahrgang 1847, Nr. VI., S. 9
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VI. Verbesserungen an elektrischen Telegraphen, worauf sich John Nott in Cork am 20. Jan. 1846 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Jan. 1847, S. 377. Mit Abbildungen auf Tab. I. Nott's elektrischer Telegraph. Durch die Apparate des Erfinders sollen vermittelst des Elektromagnetismus hörbare und sichtbare Signale von einer Eisenbahnstation zur andern ertheilt werden. Fig. 1 zeigt den Apparat von außen an der Vorderseite; Fig. 2 ist ein senkrechter Durchschnitt des Apparats, nahe an seinem Centrum; Fig. 3 zeigt das Innere desselben nach weggenommenem Zifferblatt und Vordertheil des Gehäuses; Fig. 4 ist ein horizontaler Durchschnitt des Apparats unter den Magneten, welcher den Mechanismus zeigt, durch welchen man den Lauf der elektrischen Flüssigkeit vom elektrischen Telegraph zur Signalglocke abändern kann. An der Vorderseite des Gehäuses, welches die Maschinerie einschließt, ist ein kreisförmiges Zifferblatt (Fig. 1) befestigt, worauf vier Reihen der Buchstaben des Alphabets verzeichnet sind; auf diese Buchstaben deutet der lange Arm des Zeigers; es befinden sich darauf auch zwei concentrische Kreise von Ziffern, welche von dem kurzen Arm des Zeigers angezeigt werden. Die Platte ist in 96 gleiche Abtheilungen in einem Kreise graduirt; und auf jede dieser Abtheilungen bezieht sich ein Buchstabe des Alphabets oder eine Zahl. Auf dem äußeren Ende eines Stifts a, welcher durch das Centrum des Zifferblatts geht, ist ein Zeiger b befestigt, welcher auf der Vorderseite des Zifferblatts durch aufeinanderfolgende, mittelst Elektricität hervorgebrachte Wirkungen des Mechanismus herumgeführt wird; jede nachfolgende Wirkung des Mechanismus bewegt nämlich den Zeiger über einen Raum des graduirten Kreises, so daß der Wärter (Operirende) die Spitze des Zeigers im Zustand der Ruhe, irgend einem Buchstaben oder einer Ziffer gegenüber verlassen, ferner durch die Wiederholung gleicher Bewegungen und Unterbrechung derselben alle Buchstaben eines Worts oder die ihnen entsprechenden Ziffern anzeigen kann. Diese Wirkungen des Mechanismus werden durch elektrische Ströme vermittelst einer Taste (wie bei einem Pianoforte) oder eines Hebels hervorgebracht, welcher bei Berührung des Wärters steigt oder fällt. Die Elektricität liefert eine galvanische Batterie oder eine magnetelektrische Maschine, welche sich in der Nähe des Apparats befindet, wie A, B, Fig. 4; sie geht durch Drähte, welche um Elektromagnete gewunden sind, von einem Pol der Batterie zum andern. Zwei Elektromagnete CC, DD sind an dem verticalen Hinterbrett c, c des Apparats angebracht, wie Fig. 2 und 3 zeigen; und in derselben Ebene, fast concentrisch mit diesen Magneten, ist ein Sperrrad d auf den Stift a befestigt; letzterer geht durch das Centrum des Zifferblattes und führt den Zeiger b. Zwei Hebel-Armaturen e, e sind mit Achsen versehen, welche sich in den Trägern f, f drehen; diese Armaturen kreuzen einander und ihre Bewegungen werden durch ein Verbindungsglied g unmittelbar über der Achse des Sperrrades d gleichzeitig gemacht. Mit den Enden der inneren Arme dieser Hebel Armaturen sind zwei Klinken f, f durch Gelenke verbunden; diese Klinken werden gegen die Peripherie des Sperrrades durch zarte Federn gedrückt, so daß die Klinken in die Zähne des Sperrrades eingreifen müssen; durch das Steigen und Fallen der Armaturen bewegen diese Klinken das Sperrrad herum; ihre Wirkung wird durch zwei Aufhalt-Klinken i, j begränzt, welche eine springende Bewegung des Zeigers bei seinem Umlauf auf dem Zifferblatt verursachen. Die äußeren Enden der Armaturen drücken auf schwache Federn k, k, welche an dem Hinterbrett des Instruments befestigt sind. Ein dritter Elektromagnet E, E, welcher an dem Hinterbrett (Fig. 2 und 3) befestigt ist, hat den Mechanismus der am Telegraph angebrachten Signalglocke in Bewegung zu setzen. Die Armatur dieses Magnets sieht man bei l, l; sie ist ein Tförmiger Hebel, an den Enden der Kante seiner Längenstange durch Zapfen gestützt, die in den von dem Hinterbrett vorstehenden Trägern m, m angebracht sind. Der Arm dieses Hebels I geht durch eine Oeffnung im Hinterbrett und liegt geneigt, wie man in Fig. 2 sieht. Wenn der Magnet diese Armatur anzieht, wird sie in eine horizontale Lage hinaufgezogen und beim Steigen greift das Ende des Arms in die Gabel am Ende des Hebels n und verursacht so, daß der Hammer p* auf die Glocke schlägt. Wir wollen nun beschreiben wie die Elektricität von der Batterie aus durch die Drähte der Elektromagnete zum correspondirenden Apparat auf der entfernten Station hingeleitet wird. Zwei hölzerne Cylinder G, H sind auf horizontalen Achsen angebracht, welche ihre Lager in Rädern haben, die auf der longitudinalen Stütze I, I befestigt sind. Zwei separate Metallstreifen sind als Conductoren um den Umfang jedes dieser Cylinder so angebracht, daß zwischen den Enden der Streifen auf jedem Cylinder ein nichtleitender Theil frei bleibt. Auf der Stütze I, I sind acht aufrechte Federn 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 befestigt; jede derselben drückt gegen die Peripherie der Cylinder G und H. Die Federn 2 und 3 sind durch einen leitenden Metallstreifen (Fig. 4) verbunden und die Federn 6 und 7 auf gleiche Weise, so daß letztere von ersteren vollkommen getrennt oder isolirt sind. Ein Draht 9, welcher mit dem Pol A der Batterie verbunden ist, führt zu dem Pfosten K, wo er durch eine Klemmschraube festgehalten wird; an diesen Pfosten K ist das Ende eines anderen Drahts 10 gelöthet, welcher unter die Taste J hinabgeht, an welcher er befestigt ist, worauf er sich abwärts biegt und unmittelbar über einer Quecksilberschale 11 endigt, was man am besten in Fig. 2 sieht. Das Ende eines Drahts 12 ist an die aufrechte Feder 6 gelöthet und derselbe in Communication mit dem Quecksilber in der Schale 11 gebracht. Wird nun die Taste J durch den Finger des Wärters herabgedrückt, so kommt das hängende Ende des Drahts 10 in Berührung mit dem Quecksilber in der Schale 11, worauf das elektrische Fluidum der Batterie A augenblicklich von dem Pol A derselben durch die Drähte 9, 10, 12 zur Feder 6 geleitet wird, von dieser durch ihre Verbindung (siehe Fig. 4) zur Feder 7, von da über den Streifen auf dem Cylinder H zur Feder 8 und von dieser durch einen Draht 13 zu einem Pol des Elektromagnets C, wie man in Fig. 3 sieht. Das elektrische Fluidum geht dann durch die Windungen dieses Magnets C und hierauf durch einen Draht zu einem Pol des Magnets D, durchläuft dessen Windungen und gelangt dann von seinem andern Pol durch den Draht 14 zu dem Pfosten L (Fig. 4) hinab, an dessen unteren Theil der Draht gelöthet ist. Ein anderer Draht 15 ist durch eine Klemmschraube an diesen Pfosten L befestigt, von welchem er zum Telegraph an der entfernten Station fortläuft, durch dessen Elektromagnete der elektrische Strom folglich geführt wird; letzterer Telegraph ist gerade so construirt wie der oben beschriebene Apparat. Das elektrische Fluidum kehrt von dem entfernten Telegraph durch den Draht 16 zum Pfosten M (Fig. 4) zurück, an welchen dieser Draht durch eine Klemmschraube befestigt ist. Ein anderer Draht 17, welcher an den unteren Theil des Pfostens M gelöthet ist, leitet das elektrische Fluidum zur aufrechten Feder 4, von wo es über den Streifen auf dem Cylinder H zur aufrechten Feder 3 fortzieht und von letzterer durch einen Draht 18 zum Pfosten N, von dessen Klemmschraube aus ein anderer Draht 19, welcher an den unteren Theil dieses Pfostens gelöthet ist, den elektrischen Strom zum andern Pol B der Batterie führt, womit die elektrische Kette vollständig hergestellt ist. Man hat nun gesehen, daß wenn der Wärter mit seinem Finger die Taste J niederdrückt, wodurch das hängende Ende des Drahts 10 in Berührung mit der Quecksilberschale 11 gebracht wird, das elektrische Fluidum von der Batterie aus den beschriebenen Lauf durchmachen muß. Während es durch die Windungen der Elektromagnete C und D zieht, erlangen dieselben eine Anziehungskraft, welche auf die Hebel-Armaturen e, e wirkend, die Aerme dieser Hebel gegen die Pole der Magnete anzieht, wodurch die Klinken h, h gehoben werden; eine derselben bewegt dann das Sperrrad d und mit ihm die kleine Welle a und den Zeiger b durch einen Raum gleich einer Abtheilung vom Umfang des Zifferblatts. Verläßt der Finger die Taste J, so wird der Draht 10 von der Quecksilberschale 11 weggezogen und dadurch die elektrische Kette unterbrochen, worauf alle Theile in ihre ursprüngliche Lage fallen, wie Fig. 3 zeigt; die andere Klinke wird das Sperrrad bewegen und dadurch den Zeiger über eine andere Abtheilung des Zifferblatts führen. Drückt man wieder auf die Taste J, so wiederholt sich die beschriebene Wirkung, bewegt den Zeiger durch eine andere Abtheilung des Zifferblatts und so fort – man läßt die Taste los, wenn der Zeiger b an irgend einem Buchstaben oder einer Zahl des Zifferblatts anlangt, welche man bezeichnen will; durch eine Aufeinanderfolge dieser Bewegungen und Unterbrechungen kann man also die Buchstaben oder Zeichen jedes Worts auf der entfernten Station anzeigen. Wenn man die telegraphischen Mittheilungen beginnt, muß man zuerst anzeigen, woher sie kommen, nämlich durch eine gewisse Anzahl von Schlägen auf die Signalglocke, welche man durch den elektrischen Strom auf der entfernten Station hervorbringt; dazu ist eine kleine Veränderung in der Lage der Cylinder G, H des zuerst beschriebenen Apparats erforderlich. Wie erwähnt, sind die hölzernen Cylinder G und H theilweise mit leitenden Metallstreifen umfangen, so daß auf ihrer Peripherie nicht leitende Theile übrig bleiben. Mittelst letzterer ist man im Stande den Lauf des elektrischen Fluidums von dem Telegraph zur Glocke und umgekehrt zu verändern. Aus Fig. 3 und 4 (welche die Leitungsdrähte in Verbindung mit dem Telegraph darstellen) sieht man, daß die aufrechten Federn 1 und 5 gegen diejenigen Theile des Cylinders G drücken, über welche sich die Metallstreifen nicht ausdehnen – folglich sind diese Federn zu dieser Zeit isolirt; würden aber die Cylinder G, H gleichzeitig um beiläufig den vierten Theil eines Umgangs herumgedreht, werden, so kämen die Metallstreifen des Cylinders G in Verbindung mit den Federn 1 und 5; zu derselben Zeit würden die Federn 4 und 8 isolirt werden, weil die nicht leitenden Theile des Cylinders H mit ihnen in Berührung kämen. Dieß wird durch die Bewegung einer Schiebstange P bewirkt, welche sich an der Vorderseite des Apparats befindet (Fig. 1); diese Stange ist an parallelen Hebeln p, p angebracht, welche auf dem äußeren Ende der Achsen der Cylinder G, H befestigt sind; am Centrum der Stange ist ein aufrechter Zeiger q. Wird die Stange zur Linken geschoben (wie die Figur zeigt), so deutet ihr Zeiger q auf T (Telegraph) und die Cylinder haben die Lage wie in Fig. 3; der Apparat ist dann in der Stellung, um mit dem Telegraph zu communiciren. Wird aber die Stange P zur Rechten geschoben, so daß der Zeiger q auf G (Glocke) zeigt, dann sind die Cylinder G, H beiläufig um den vierten Theil eines Umgangs herumgedreht; dadurch kommen die leitenden Streifen des Cylinders G mit den Federn 1,5 in Berührung und die Streifen des Cylinders H werden von den Federn 4 und 8 weggezogen oder isolirt. Wenn die Cylinder G, H so gedreht worden sind, wird das elektrische Fluidum durch den Magnet E, E geleitet, anstatt den vorher beschriebenen Lauf zu verfolgen. Drückt der Wärter nun mit dem Finger auf die Taste J, so geht das elektrische Fluidum von dem Pol A der Batterie vermittelst der Drähte 9, 10 und 12 zur Feder 6 und von da über den Streifen des Cylinders G durch die Feder 5 und den Draht 20 zu einem Pol des Magnets E, E hinauf. Der elektrische Strom zieht nun durch die Windungen des Magnets E, E und gelangt mittelst eines Drahts 21 herab; letzterer geht vom entgegengesetzten Pol des Magnets aus und ist mit dem Draht 14 verbunden, welcher an den Pfosten L gelöthet ist (Fig. 4). Das elektrische Fluidum muß daher von dem Pfosten L durch den Draht 15 zum entfernten Telegraph gehen und durch den Draht 16 wieder zum Pfosten M zurückkehren, wie es vorher erklärt wurde. Da bei dieser Lage der Cylinder G und H, das elektrische Fluidum durch die Windungen des Elektromagnets E' gehen muß, so wird die Hebel-Armatur I in eine horizontale Lage hinaufgezogen und bewirkt dabei, daß der Hammer p* an die Glocke F schlägt. Der Patentträger beschreibt nun einige zum elektrischen Telegraph gehörige Apparate. Dieselben bestehen erstens in einem Commutator oder Polwechsler, um die Richtung der Bewegung des elektrischen Stroms umzukehren; und zweitens in einem Rheopeter, um bloß die Richtung des elektrischen Stroms zu ändern; diese Apparate braucht man, um jede vorkommende Anzahl von Zwischenstationen von der telegraphischen Kette ausschließen oder irgend eine dieser Stationen mit der Kette verbinden zu können. Fig. 5 ist ein Vorderaufriß des Commutators und Fig. 6 eine obere Ansicht desselben. A ist ein Holzblock und B ein hölzerner Cylinder, welcher sich auf einer in Ständern lagernden Achse dreht. Auf der Peripherie dieses Cylinders sind sieben Kupferstreifen angeordnet, wie Fig. 7 zeigt. Einer dieser Kupferstreifen a ist quer in der Peripherie des Cylinders eingelegt; die anderen sechs Streifen b, c, d und e sind auch eingelegt und erstrecken sich zum Theil um die Peripherie des Cylinders herum. Letztere Streifen dienen dazu, die Richtung der Bewegung des elektrischen Stroms umzukehren: die Streifen d' und e' sind direct durch zwei Drähte mit b und c verbunden; und die Streifen d und e sind abwechselnd mit b und c verbunden, durch zwei einander kreuzende Drähte, wovon der eine f eine Communication zwischen b und e und der andere g eine solche zwischen b und d bildet. Diese Drähte f und g sind von einander isolirt, tief in den Cylinder eingelassen und durch ein Querstück aus Elfenbein h bedeckt. Vier aufrechte Federn i, k, l, m sind an dem Block A befestigt; ihre oberen Theile drücken gegen die Peripherie des Cylinders. An der Achse des Cylinders ist ein Griff n befestigt, um ihn herumdrehen zu können; eine Verlängerung dieses Griffs bildet einen Zeiger, damit man sieht um wie viel der Cylinder bewegt werden muß. An jeder der Federn ist ein Draht befestigt, um dieses Instrument mit der elektrischen Kette zu verbinden; durch Drehen des Cylinders zur Rechten oder Linken kann man die Richtung des elektrischen Stroms verändern oder mit andern Worten die Pole der Batterie umkehren. Den Rheopeter zeigt Fig. 8 in horizontaler Ansicht und Fig. 9 im senkrechten Durchschnitt. A ist ein kreisförmiger Block aus Holz, worin zwei permanente Magnete eingelegt sind; ihre Pole erstrecken sich aufwärts wie bei N, S, N*, S*. – x, y, z sind drei Glasschalen, welche Quecksilber enthalten. a, a ist eine Stange aus weichem Eisen, welche durch den senkrechten Stift b in horizontaler Lage erhalten wird; um diese Stange ist ein isolirter Kupferdraht c, c gewunden, dessen Enden rechtwinkelig zur Stange auslaufen und so niedergebogen sind, daß sie die Oberfläche des Quecksilbers in den Schalen berühren. Angenommen ein Draht d theile einen elektrischen Strom (z.B. von London aus) dem Quecksilber in der Schale X mit, so wird derselbe durch den Draht c zum Quecksilber in der Schale y geführt, von diesem aus durch den Draht e an die Stelle seiner Bestimmung (z.B. Rugby) fortlaufen und von letzterer durch die übrige telegraphische Kette wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückkehren. Während das elektrische Fluidum durch die Stange a geht, wird dieselbe magnetisirt und ihre Enden werden durch die Pole der permanenten Magnete s und N* angezogen, wie man in Fig. 8 sieht. Soll z.B. der elektrische Strom vom Telegraph zu Rugby abgeschnitten und gegen Birmingham gerichtet werden, so wechselt man die Pole der Batterie mittelst des in Fig. 5 abgebildeten Apparats. Da nun die Richtung der Bewegung des elektrischen Stroms umgekehrt ist, so müssen bei seinem Durchgang durch den Draht d, Fig. 8 und 9, die Enden der Stange a von den umgekehrten Enden der Magnete angezogen werden, nämlich von N und S*; das hängende Ende des Drahts c wird dadurch aus der Quecksilberschale y in die Quecksilberschale z gebracht und der Strom, anstatt durch den Draht e fortzuziehen wie vorher, wird dann seinen Lauf durch den Draht f fortsetzen und so weiter nach Birmingham; auf diese Weise ist der Telegraph an der Station zu Rugby aus der Kette vollkommen ausgeschlossen. Wenn es erforderlich ist die Kette des telegraphischen Apparats zu schließen, muß die Taste J, Fig. 1, niedergedrückt werden. Um die Kette geschlossen zu erhalten, zieht man den Aufhälter Q, Q heraus, wodurch ein kleiner Hebel R in die durch Punkte in Fig. 2 angezeigte Lage herabgezogen wird. Dieser Hebel R erhält die Taste niedergedrückt und das Instrument ist dadurch vorbereitet, um Mittheilungen von einem entfernten Telegraph zu empfangen. Fig. 10 und 11 zeigen eine Abänderung dieses Rheopeter, wobei sich der Elektromagnet in einer senkrechten anstatt in einer horizontalen Ebene bewegt. Dieses Instrument gewährt den Vortheil, daß man die locale Richtung des elektrischen Stroms leicht ändern kann, ohne deßhalb den Strom selbst zu unterbrechen. Dieß beruht auf der Art wie der Draht des Elektromagnets gewunden ist. Auf jeder Hälfte der Stange aus weichem Eisen ist eine besondere Windung von isolirtem Draht; die Drahtlänge jeder dieser Windungen geht vom Ende der Stange bis zu ihrer Mitte und kehrt dann zu demselben Ende der Stange zurück, wo man die Enden des die Windung bildenden Drahts in Quecksilberschalen tauchen läßt. Bei dieser Anordnung ist eine dieser Windungen rechts, und die andere links in Bezug auf die Seite der Stange, wo der elektrische Strom in die Windung eintritt. Angenommen nun, der elektrische Strom verzweige sich in zwei verschiedene Richtungen und gehe von derselben Seite der Stange gleichzeitig durch diese zwei Windungen, so würde er in derselben Richtung durch beide Windungen ziehen und folglich würde die polare Einheit des entstehenden Elektromagnets beibehalten werden. Es ist daher einleuchtend, daß wenn der elektrische Strom in jede Windung von derselben Seite der Stange tritt, eine ähnliche Polarität entsteht und durch den Einfluß der permanenten Magnete eine entsprechende Bewegung der Stange mitgetheilt wird, wie sie unten beschrieben ist; tritt hingegen der elektrische Strom in jede Windung von der entgegengesetzten Seite der Stange, so wird die Polarität und folglich die Bewegung der Stange dadurch umgekehrt. Bei diesen abwechselnden Bewegungen sind, wenn die Stange horizontal wird (wie in der Zeichnung), die Enden der zwei Windungen in den Quecksilberschalen eingetaucht und folglich kann man, ohne den elektrischen Strom zu unterbrechen, seine locale Richtung dadurch verändern, daß man ein Ende der Stange niederdrückt, wie es aus folgender Beschreibung der einzelnen Theile des Instruments zu ersehen ist. Fig. 10 ist ein Grundriß des Instruments und Fig. 11 ein senkrechter Durchschnitt desselben auf der punktirten Linie 1, 2 in Fig. 10. A ist ein Block aus Holz, welcher die Basis bildet; N', S', N, S sind zwei permanente Magnete, welche ihre ähnlichen Pole in derselben verticalen Ebene entgegengesetzt haben: diese Magnete sind an die Basis A durch messingene Spannbleche C, C befestigt. D, D sind zwei auf die Basis geschraubte messingene Ständer, welche Druckschrauben führen, die am Ende mit conischen Vertiefungen versehen sind, welche die Tragspitzen der horizontalen Achse E bilden, die durch die schmiedeiserne Stange F geht. Um eine Hälfte dieser Stange ist eine doppelte Spirale G von isolirtem Draht gewunden; die Enden dieses Drahts tauchen in die Quecksilberschalen H und I. Um die andere Hälfte der Stange ist eine ähnliche Windung K von Draht, und die Enden ihres Drahts tauchen in die Quecksilberschalen L und M. Die zwei Quecksilberschalen L und H, an derselben Seite der Stange, sind beide durch die Drähte P', P mit dem Pfosten O verbunden, an welchen der Hauptdraht V (der elektrischen Kette) durch eine Klemmschraube befestigt ist. Die Quecksilberschale M ist durch den Draht S mit dem Pfosten T verbunden, an welchen der strom-einlassende Draht U des Telegraphs durch eine Klemmschraube befestigt ist. Die Quecksilberschale I ist durch den Draht Q mit dem Pfosten R verbunden; dieser Pfosten ist durch den kleinen Zweigdraht W mit dem strom-auslassenden Draht des Telegraphs, welcher zur entfernten Station geht, verbunden. Angenommen z.B., der elektrische Strom gehe von dem Pfosten O zur Quecksilberschale L, so wird er dann durch die Drahtwindung K zur Quecksilberschale M und von da durch den strom-einlassenden Draht U des Telegraphs ziehen. Da nun der elektrische Strom durch eine Windung zur Linken zieht, so wird das Ende Y der Eisenstange ein Nordpol und das andere Z ein Südpol. Dieses Ende Y der Stange wird dann von dem Pol N' des permanenten Magnets abgestoßen und von dem Pol S' angezogen; sie senkt sich folglich herunter, wodurch die Enden der Windung G aus den Quecksilberschalen H und I herauskommen. Der Telegraph befindet sich dann in der elektrischen Kette. Wenn man nun die Bewegungs-Richtung des elektrischen Stroms verändert, so wird der strom-einlassende Draht U zum strom-auslassenden Draht, und der Pfosten R ist nun mit dem strom-einlassenden Draht verbunden. Der elektrische Strom geht dann von dem Pfosten T zur Quecksilberschale M und von da durch die Windung K zur Quecksilberschale L und so fort zum Hauptdraht V. Da der elektrische Strom in diesem Falle durch die Windung K von der entgegengesetzten Seite der Stange geht, so wird genannte Windung dadurch eine zur Rechten; die Polarität der Eisenstange wird folglich geändert, das Ende Z wird ein Nordpol und das Ende Y ein Südpol. Dieses Ende Y der Stange wird daher von dem Pol S' des permanenten Magnets abgestoßen und von dem Pol N' angezogen. Das Ende Y der Stange geht folglich aus seiner früheren geneigten Lage wieder hinauf und befreit die Enden der Windung K aus den Quecksilberschalen L und M; zu derselben Zeit ist ihr anderes Ende niedergedrückt und taucht die Enden der Windung G in die Quecksilberschalen H und I, und diese Eintauchung findet statt bevor die Enden der Windung K die Quecksilberschalen L und M verlassen. Da nun der Pfosten R von dem Telegraph ausgeschlossen, mit dem strom-einlassenden Draht verbunden ist, so muß der elektrische Strom, anstatt durch den Telegraph zu gehen, sich zum Pfosten R verzweigen; er geht dann zur Quecksilberschale I, von da durch die Windung G zur Quecksilberschale H und so fort zum Hauptdraht V. So wird der TelegraphTelegrah, ohne daß irgend eine Unterbrechung des elektrischen Stroms stattfindet, von der Kette ausgeschlossen; und da der elektrische Strom nun durch eine Windung zur Linken geht, so bleibt die Stange in ihrer Stellung, bis die Bewegungs-Richtung des elektrischen Stroms umgekehrt wurde, um den Telegraph wieder in die Kette einzuschließen. Fig. 12 ist der Aufriß einer der hölzernen Stangen, welche die Drähte des Telegraphs längs der Communications-Linie stützen müssen. Diese Stange ist beiläufig fünf Fuß in den Boden eingetrieben – der eingetriebene Theil muß in hydraulischen Mörtel eingebettet seyn. Eine hölzerne laternenförmige Büchse bedeckt beiläufig 16 Zoll des oberen Stangenendes vollständig, so daß dieser Theil der Stange (welcher gut gefirnißt werden muß) gegen die Feuchtigkeit der Atmosphäre geschützt ist. Die Büchse besteht aus zwei Theilen; der Deckel hat eine pyramidale Form und ist fest auf der Stange befestigt; das Gehäuse hingegen kann an der Stange auf- und abgleiten und wird an dem Deckel so angeheftet, daß es den gefirnißten Theil der Stange und die breiten mit Klemmschraube versehenen Spannbleche daran, welche die telegraphischen Drähte halten, vollkommen einhüllt. Bei der Construction dieser Büchse wird durchaus kein Metall angewandt; auf ihrer Außenseite wird ein isolirter Blitzableiter angebracht, welcher zur Erde niedergeht.

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