Titel: | Neue Art Thurmglocken aufzuhängen; von Hrn. Petithomme. |
Fundstelle: | Band 110, Jahrgang 1848, Nr. XXIX., S. 163 |
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XXIX.
Neue Art Thurmglocken aufzuhängen; von Hrn.
Petithomme.
Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Jul.
1848, S. 350.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Petithomme's neue Art Thurmglocken aufzuhängen.
Dieselbe unterscheidet sich von der gewöhnlichen vorzüglich durch die Form der
Zapfen, um welche sich die Glocke dreht. Diese bestehen nämlich aus zwei mit
einander verbundenen Cylindern, wovon der untere einen kleineren Durchmesser hat und
auf einem metallenen Lagerfutter aufliegt, das selbst in ein gußeisernes, im
Glockenstuhle eingelassenes Lager befestigt ist. Der obere, dickere Zapfen legt sich
nur in das Lager, wenn die Glocke mehr als einen Halbkreis schwingt, wobei dann der
kleinere cylindrische Zapfen das Lagerfutter verläßt und sich mit seiner
Verlängerung in einer kreisförmigen Spur bewegt, durch die er geleitet wird und
welche verhindert, daß irgend etwas in Unordnung gerathe. Hieraus geht nun hervor,
daß ohne allen Nachtheil die Glocke in einem Bogen schwingen kann, der größer als
ein Halbkreis ist.
Hr. Petithomme schlägt auch vor, den Schwerpunkt von
großen und kleinen Glocken in gleicher Entfernung vom Drehungspunkte der Glocke
anzubringen, um beim Läuten mehrerer Glocken eine gleiche Anzahl von Schlägen zu
bekommen, die sich in gleichen Intervallen einander folgen. Derselbe hängt auch den
Schwengel der Glocke statt an einen Riemen, an einen eingeschraubten eisernen Bügel
welcher leicht zu erneuern ist.
Beschreibung der Glockenachse und des dazu gehörigen
Lagers.
Fig. 1 Ansicht
des Lagers mit dem Metallfutter in welchem sich die Glockenachse dreht, von der
Glocke aus genommen.
Fig. 2Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. Ansicht von oben.
Fig. 3
Seitenansicht der Glockenachse.
Fig. 4
Endansicht derselben.
a gußeisernes Lager, welches in das obere Querstück des
Glockenstuhles eingelassen ist. b metallenes Futter,
welches in dem Lager liegt. c Glockenachse, welche aus
zwei mit einander verbundenen Cylindern besteht. Der obere derselben d legt sich abwechslungsweise in die Ausschnitte e, e des Lagerfutters, wenn die Glocke stark schwingt.
Der untere, kleinere Cylinder f liegt gewöhnlich in dem
Ausschnitte g des Lagerfutters, tritt aber aus demselben
in die Nuthen h, h des Lagers, wenn die Glocke mehr als
einen Halbkreis schwingt. In diesem Falle verhindern die Nuthen daß irgend etwas in
Unordnung gerathen kann. Das Lager mit dem Lagerfutter ist durch einen Deckel
gedeckt, um Staub und fremdartige Körper abzuhalten.