Titel: Verbesserungen in der Glasfabrication, welche sich James Chance und Edward Chance, Glasfabrikanten in Birmingham, am 14. Febr. 1848 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 110, Jahrgang 1848, Nr. LXIII., S. 336
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LXIII. Verbesserungen in der Glasfabrication, welche sich James Chance und Edward Chance, Glasfabrikanten in Birmingham, am 14. Febr. 1848 patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, Octbr. 1848, S. 178. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Chance's Verbesserungen in der Glasfabrication. Die Erfindung besteht erstens in einer verbesserten Construction der Flammöfen. In den gewöhnlichen Flammöfen zieht die Hitze — nachdem sie von dem Feuer durch den Ofen passirt und von dem Gewölbe reflectirt worden ist — durch einen Fuchs in den Schornstein ab. Nach der vorgeschlagenen Construction soll die Hitze, nachdem sie durch den Körper des Ofens gelangt ist, mittelst eines Fuchses über das Gewölbe geführt werden, um dasselbe schneller zu erhitzen. Ein solcher Flammofen ist in Fig. 3 im Längendurchschnitt und in Fig. 4 im senkrechten Querdurchschnitt abgebildet; die Hitze, welche durch den Körper a des Ofens zog wird durch das Gewölbe b reflectirt, zieht dann zurück über das Gewölbe b und unter dem Gewölbe c, von wo sie durch einen Fuchs in den Schornstein entweicht. Zweitens besteht die Erfindung in einem Verfahren Glastafeln (besonders große dünne Tafeln) in den Kühlofen zu schaffen. Gewöhnlich Pflegt man die Tafel, nachdem sie hart genug geworden ist, in den Kühlofen zu schieben; um dazu hinreichend hart zu seyn, muß sie aber einen beträchtlichen Theil ihrer Hitze verloren haben. Die Patentträger schlagen vor, die Tafeln in den Kühlofen zu ziehen anstatt zu schieben. Man macht hiezu eine oder mehrere Oeffnungen in den Kühlofen, durch welche man eine Zange oder sonstige geeignete Instrumente einführt, womit man eine Glastafel halten und in den Kühlofen ziehen kann. Ein zu diesem Zweck besonders geeignetes Instrument ist in Fig. 5 in der Seitenansicht und in Fig. 6 und 7 in der Endansicht abgebildet. d ist eine Spindel, von Lagern e, e gestützt, welche an der Stange f befestigt sind; an einem Ende der Spindel ist eine Holztafel g befestigt und am andern Ende ein Griff h, mit welchem sie gedreht werden kann; ferner ist ein Griff i an einem der Lager e befestigt, mittelst dessen der Arbeiter die Stange f zieht. Bei Anwendung dieses Instruments bringt der Arbeiter zuerst das Ende f* der Stange f unter die Glastafel (in Fig. 5 und 6 mit j bezeichnet); dann dreht er den Griff h und bewirkt dadurch, daß die Holztafel g auf das Glas drückt; indem er dann die Griffe h, i erfaßt, zieht er das Glas in den Kühlofen.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. VI