Titel: Ueber den relativen Werth verschiedener Steinkohlensorten hinsichtlich der Leuchtgasbereitung und über neue Verfahrungsarten den Werth des von ihnen gelieferten Gases zu bestimmen; von Dr. Andrew Fyfe, Professor der Chemie zu Aberdeen.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XXV., S. 124
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XXV. Ueber den relativen Werth verschiedener Steinkohlensorten hinsichtlich der Leuchtgasbereitung und über neue Verfahrungsarten den Werth des von ihnen gelieferten Gases zu bestimmen; von Dr. Andrew Fyfe, Professor der Chemie zu Aberdeen. Aus dem Edinburgh new philosophical Journal, 1848, Nr. 2 und 3. (Beschluß von S. 41 des vorigen Heftes.) Fyfe, über den relativen Werth des Kohlengases zur Beleuchtung. Im Bisherigen wurde gezeigt, daß Gase von verschiedenen Steinkohlensorten nicht nur verschiedener Zeiten zur Verzehrung (Verbrennung) gleicher Volume bedürfen, sondern daß für diese Verbrennungen verschiedene Drucke erforderlich sind. Es ist daher wichtig zu ermitteln, ob Consumtion und Druck bei Anwendung verschiedener Gase dasselbe Verhältniß gegeneinander behaupten, wie bei Anwendung eines und desselben Gases. Die Verbrennung von Gasen – an gleichen Brennern und mit gleicher Flammenhöhe – war in einigen englischen Städten, die ich besuchte, mit Rücksicht auf den Druck folgende: Textabbildung Bd. 111, S. 124 Gase; Zeit zur Verbrennung von 1 Kubikfuß nach dem Gasmeter; Druck am Brenner in Hunderteln eines Zolles; Quadratwurzeln der Drucke; Nach der Quadratwurzel des Drucks berechnete Zeit; Unterschied zwischen der beobachteten und berechneten Zeit; Newcastle; Leeds; Liverpool; Manchester Folgende Tabelle enthält die Resultate mit Gasen von schottischer Parrotkohle. Textabbildung Bd. 111, S. 124 Gase; Zeit zur Verbrennung von 1 Kubikfuß nach dem Gasmeter; Druck am Brenner in Hunderteln eines Zolles; Quadratwurzeln der Drucke; Nach der Quadratwurzel des Drucks berechnete Zeit; Unterschied zwischen der beobachteten und berechneten Zeit; Lesmahago; A; B; C; D In diesen Tabellen stimmen die Resultate der Versuche mit jenen der Berechnung sehr nahe überein; wir können folglich annehmen, daß die Verbrennung verschiedener Gase an gleichen Brennern und unter gleichen Umständen sich verhält wie die Quadratwurzel des zu ihrer Verbrennung unter diesen Umständen erforderlichen Drucks; die für die Verbrennung gleicher Volume erforderlichen Zeiten verhalten sich folglich umgekehrt wie die Quadratwurzeln der Drucke. Es ist jetzt noch folgender wichtige Umstand zu ermitteln: da der für die Consumtion der Gase erforderliche Druck ein verschiedener ist, und die Consumtion ebenfalls mit dem spec. Gewicht variirt, so fragt es sich, ob eine Beziehung zwischen dem spec. Gewichte verschiedener Gase und den zu ihrer Verbrennung unter gleichen Umständen erforderlichen Drucken stattfinde? Folgende Tabelle enthält die Resultate der Verbrennung von Gasen unter gleichen Umständen, nebst den auf gewöhnliche Weise ermittelten Drucken und spec. Gewichten. Textabbildung Bd. 111, S. 125 Gase; Druck in Hunderteln von 1 Zoll; Quadratwurzeln der Drucke; Specifisches Gewicht durch Versuch bestimmt; Specifisches Gewicht nach d. Quadratwurzel des Drucks berechnet; Unterschied zwischen dem beobachteten und berechneten specifischen Gewicht; E; F; G; Mittel von H, I, K, L, M, N, O, P, Q, R, S Obige Resultate nach Versuchen und Berechnungen stimmen so nahe zusammen, daß ich mich zu dem Schlusse berechtigt halte, daß der Druck dem spec. Gewicht entspreche, folglich das spec. Gewicht durch den Druck ermittelt werden kann, vorausgesetzt daß die Gase unter gleichen Umständen verbrennen; natürlich muß man vorher das spec. Gewicht eines Gases bestimmt haben, von welchem man weiß, welchen Druck es zum Verbrennen erfordert. Es folgt daraus, daß wenn die spec. Gewichte durch das Experiment ermittelt sind, man auch die Consumtion berechnen kann; es verhalten sich nämlich die Zeiten für gleiche Consumtionen wie die Quadratwurzeln der spec. Gewichte und die Consumtionen in gleichen Zeiten umgekehrt wie diese Wurzeln. Nach Feststellung dieser Sätze suchte ich durch eine größere Reihe von Versuchen zu ermitteln, ob sich der Verbrauch von Gas an verschiedenen Orten auf diese Weise ermitteln lasse, ohne eines Gasmeters zu bedürfen, welchen von Ort zu Ort zu schaffen für den Experimentator sehr umständlich ist. Ich kam zuerst auf den Gedanken, daß dieser Zweck durch Ermittelung des specifischen Gewichts erreicht werden könne; allein auch dieses Verfahren ist umständlich und würde, wenn nicht genau ausgeführt, auch keine genauen Resultate geben, namentlich beim eiligen Besuche mehrerer Gaswerke, wobei der Barometerstand nicht immer beobachtet werden könnte. Nach vielen Versuchen nahm ich endlich zum Manometer meine Zuflucht, indem ich das Gas mit bestimmter Höhe der Flamme und stets an demselben Brenner verbrennen ließ. Zu diesem Behufe bediente ich mich bei meinen ersten Versuchen des früher schon erwähnten Platinstrahls mit 1/33 Zoll weiter Oeffnung, welcher mit einer Scala zum Messen der Flammenhöhe versehen wurde und mit einem Manometer, an welchem sich eine graduirte Scala mit Nonius befand, mittelst dessen der Druck am Brenner, welcher erforderlich war um die Verbrennung bei der gewünschten Flammenhöhe zu bewerkstelligen, in Hunderteln eines Zolls gemessen werden konnte. Der Durchmesser des Manometers war 1/2 Zoll, und obgleich dabei eine bedeutende Curve auf der Flüssigkeit entstand, so lieferte er doch genauere Resultate als ein Manometer mit kleinerm Durchmesser. Ich versuchte allerdings Vorrichtungen, z.B. Schwimmer im Wasser, mit Indexen auf denselben, welche die Scala in Bewegung zu setzen hatten; nach vielfachen Versuchen aber überzeugte ich mich, daß das einfache weite Manometer bei weitem das beste war, vorausgesetzt, daß man die Höhe der Flüssigkeit immer an demselben Theil der Curve maß. Ich markirte sie immer an der Basis der Curve, und hatte zu diesem Zweck Messingbleche, welche um die Röhre herumgingen und beweglich waren, so daß beide Glieder derselben an die Curve gebracht werden konnten. Für folgende Versuchsreihe wurden die Gase aus verschiedenen Steinkohlensorten mittelst meines Apparats dargestellt. Verbrannt wurden sie immer mit fünfzölliger Flamme. Die Leuchtkraft wurde durch die Chlorprobe ermittelt; das spec. Gewicht auf die gewöhnliche Weise durch Füllen eines Behälters von bekanntem Rauminhalt mit dem Gase und gleichzeitiges Aufzeichnen des Thermometer- und Barometerstandes. Es wurden mit jeder Kohlensorte nicht weniger als zwei Versuche angestellt und die Versuche mit jedem Gas öfters wiederholt. Der Gasverbrauch wurde auf gewöhnliche Weise mittelst eines genauen Gasmeters ermittelt. Die Bestimmungen des spec. Gewichts, des Drucks, und die Chlorprobe wurden oft wiederholt. Statt der Namen der Kohlen bezeichne ich sie mit Buchstaben. Textabbildung Bd. 111, S. 127 Gase; Leuchtkraft nach der Chlorprobe; Druck am Brenner in Hunderteln eines Zolls; Quadratwurzeln der Drucke; Brenndauer nach dem Gasmeter, 1 Kubikf. Minuten; Brenndauer nach der Quadratwurzel des Drucks berechnet; Unterschied zwischen beobachteter und berechneter Brenndauer. Mittel der Differenzen zwischen der beobachteten und berechneten      Brenndauer in den 16 Versuchen '0 ''42 Aus dieser Tabelle geht, wie mir scheint, bestimmt hervor, daß das Verfahren den Gasverbrauch durch den Druck zu ermitteln, für alle praktischen Zwecke hinlänglich genau ist. Ich meine natürlich nur zu dem Zweck die Brenndauer der Gase zu bestimmen, indem damit keineswegs die Gasmeter zur Ermittelung der von verschiedenen Individuen verbrauchten Gasmengen überflüssig gemacht werden sollen. Aus vorstehenden Versuchen ist zu ersehen, daß die Brenndauer eines Gases leicht ermittelt werden kann durch Anwendung eines Brenners mit einer Oeffnung von gewissem Durchmesser, welcher mit einer Scala zum Messen der Flammenhöhe und einem Manometer zum Beobachten des Drucks, unter welchem das Gas bei dieser Flammenhöhe verbrennt, versehen ist, wobei natürlich die Messungen genau vorgenommen werden müssen. Die Consumtion irgend eines Gases mit diesem Brenner bei bestimmter Flammenhöhe wird vorher mittelst des Gasmeters durch zahlreiche Versuche bestimmt und bei jedem Versuche auch der Druck aufgezeichnet. Wenn man dann das Mittel aller Gasverbrauche und Drucke nimmt, so erhält man ein als Norm oder Typus dienendes Gas. Angenommen der Verbrauch eines Gases werbe bei einer fünfzölligen Flamme und einem Druck von 75/100 am Brenner dem Volum nach zu einem Kubikfuß in 65 Minuten gefunden; und ein anderes Gas erfordere bei demselben Brenner und gleicher Flammenhöhe einen Druck von 94/100; die Quadratwurzeln dieser Drucke sind 8560254 und 9695359; wie sich nun letztere Zahl zu ersterer verhält, so verhält sich 65, die Zeit für die Consumtion des letztern Gases, zu 57,21, der Zeit für die Consumtion des erstern. Nun ist 8560254 × 65 = 556416510; folglich gibt diese Zahl, dividirt mit den Quadratwurzeln der für die Consumtion anderer Gase erforderlichen Drucke, die Zeiten für die Consumtionen dieser Gase bei denselben Brennern und derselben Flammenhöhe. Die gegenwärtig gebräuchlichen Strahlbrenner variiren von 1/28 Zoll, wie sie Christison und Turner empfahlen, bis 1/45 Zoll. Die meisten Versuche stellte ich mit einem Strahlbrenner von 1/33 Zoll an; nicht als wenn ich einen solchen vorzöge, sondern weil ich meine Untersuchungen einmal damit angefangen hatte. Seit Beendigung dieser Versuche habe ich wieder andere durchgeführt, um den für den erwähnten Zweck sich am besten eignenden Strahlbrenner zu ermitteln. Ich stellte mit genau gearbeiteten Strahlbrennern mit Oeffnungen von 1/25, 1/30, 1/35, 1/45 und 1/50 Zoll zahlreiche Versuche an, um den Gasverbrauch und Druck zu ermitteln. Die ersten beiden Brenner verwarf ich sogleich, weil sie eine unstäte Flamme gaben, während die Drucksäule im Manometer überdieß gar nicht hoch war. Die übrigen Strahlbrenner gaben eine stätigere Flamme welche leichter gemessen werden konnte, während die Drucksäule auch lang genug war, um sie genau bestimmen zu können. Bald aber verwarf ich auch den Brenner Nr. 50, weil derselbe, wenn der Druck der Straßenröhren nicht groß genug ist, keine hinlänglich hohe Flamme gibt; dasselbe ist manchmal auch mit dem Strahlbrenner 45 der Fall. Aus diesen Gründen ziehe ich jetzt den Brenner 40 vor, denn während er eine sehr stätige fünfzöllige Flamme gibt, ist die Wassersäule im Manometer viel höher als bei den Strahlbrennern 33 oder 35; eine kleine Ungenauigkeit beim Aufzeichnen des Drucks veranlaßt nämlich in diesem Falle einen kleinern Fehler in den Resultaten, als wenn dieselbe Ungenauigkeit beim Aufzeichnen des Drucks einer kürzeren Wassersäule begangen wird. Folgendes sind die Resultate der mit den erwähnten verschiedenen Strahlbrennern angestellten Versuche: Versuche mit Flammen von 4 Zoll. von 5 Zoll. Strahlbrenner. Druck inHundertelneines Zolls. 1 KubikfußbrannteMinuten. Strahlbrenner. Druck inHundertelneines Zolls. 1 KubikfußbrannteMinuten. '     '' '     '' 25   15 75   35 30   50 65   25 30   30 75   40 33   68 64   25 33   44 75   41 35 110 65     0 40   90 72   55 40 120 63   40 45 110 72   30 45 135 64   40 50 196 75     0 Betrachtet man diese Resultate, so findet man, daß die zum Verbrennen eines Kubikfußes Gas erforderlichen Zeiten ziemlich dieselben sind. Wenn ihre Abweichung von einander eine regelmäßige Abstufung befolgt hätte, so ließe sich vermuthen, daß hieran die verschiedene Größe der Oeffnung des Brenners Schuld sey; da dieß aber nicht der Fall ist, so kann man mit Sicherheit schließen, daß Strahlbrenner von verschiedenen Oeffnungen bei Flammen von gleicher Höhe von demselben Gase unter ähnlichen Umständen gleich viel consumiren; oder daß die Zeiten für gleiche Gasverbrauche dieselben sind. Daß dieß wirklich der Fall ist, davon kann man sich ferner überzeugen, indem man einen kleinen Strahlbrenner von einer gegebenen Flammenhöhe wählt und den Gasverbrauch dem Volum nach bestimmt; dann den Deckel abnimmt und das Gas an der offenen Mündung des Röhrchens verbrennen läßt; das in eben so viel Zeit verbrannte Gasquantum wird dann als dasselbe befunden werden. Oder man verbrenne das Gas an der offenen Mündung des Röhrchens mit einer Flamme von solcher Höhe, daß sie mit einiger Genauigkeit gemessen werden kann, stecke dann einen Strahlbrenner ein und verbrenne das Gas mit der gleichen Flammenhöhe; die verbrannten Quantitäten sind dieselben oder doch so nahe gleich als es bei Versuchen dieser Art erwartet werden kann, wo es schwer ist, die Höhe der Flamme genau zu messen. Daher rühren höchst wahrscheinlich die Zeitdifferenzen in der mitgetheilten Tabelle, indem die Flamme bei einigen dieser Versuche um etwas weniges zu hoch oder zu niedrig war. Selbst die größte Differenz beträgt aber namentlich in der letzten Tabelle, deren Versuche oft und mit wenig abweichenden Resultaten wiederholt wurden, nur 1' 20''. Man ersieht daraus, wie nothwendig es ist die Versuche zu wiederholen, dabei die Flamme zu verändern, wieder auf die bestimmte Höhe zu bringen und allemal den Gasverbrauch und Druck auszuzeichnen; wenn man das Mittel vieler Versuche nimmt, erhält man dann ein genaues Resultat. Beim Aufstecken des mit Platinansatz versehenen Brenners 40, welcher mit der Scala für die Flamme und dem Manometer versehen war, fand ich durch zahlreiche Versuche, daß die für den Verbrauch von 1 Kubikfuß Gas erforderliche Zeit bei fünfzölliger Flamme 64'41'' betrug. Der Druck am Brenner-Manometer war 117/100. Das spec. Gewicht des Gases war, auf gewöhnliche Weise bestimmt, 602,6 bei 60° F. (12 1/2° R.) und 30 Zoll Barometerstand; wenn 1 Fuß 64'41'' erfordert, so werden in 30' 0,927 Fuß verbrannt. Nach dem Gesetz, daß sich die Gasverbrauche in gleichen Zeiten wie die Quadratwurzeln der Drucke verhalten, und die Zeiten für gleiche Gasverbrauche umgekehrt wie diese Quadratwurzeln, während die spec. Gewichte sich ebenfalls umgekehrt wie die Quadratwurzeln der Drucke verhalten, wurde folgende Tabelle berechnet, welche für eine fünfzöllige Flamme aus dem Strahlbrenner 40 den Gasverbrauch in 60 Minuten, die Zeit für den Verbrauch eines Kubikfußes Gas und auch das spec. Gewicht des Gases bei 60° F. (12 1/2° R.) und 30 Zoll Barometerstand enthält, unter der Voraussetzung, wie gesagt, daß von einem Gase von 602,6 spec. Gewicht unter dem Druck von 117/100, ein Kubikfuß in 64'41'' verbrennt. Wollte man einem andern einfachen Strahlbrenner den Vorzug geben, so müßte man die Menge des von ihm, bei einer Flamme von bestimmter Höhe verzehrten Gases durch wiederholte Versuche mit einem genauen Gasmeter ermitteln, und bei denselben jedesmal den Druck genau aufzeichnen. Nachdem der mittlere Gasverbrauch und Druck so festgestellt wären, hätte man das specisische Gewicht auf gewöhnliche Weise durch Versuche zu ermitteln; alsdann könnte man den Verbrauch und das specifische Gewicht anderer Gase für denselben Brenner und die gleiche Flammenhöhe auf dieselbe Weise berechnen, wie ich folgende Tabelle für den Strahlbrenner 40 berechnet habe. Tabelle, enthaltend die Zeiten für gleiche Gasverbrauche, die Gasverbrauche in gleichen Zeiten, und die specifischen Gewichte der Gase, welche folgende Drucke zu ihrer Verbrennung am Strahlbrenner 40 bei fünfzölliger Flamme erfordern. Druckin HundertelneinesZolls. 1 KubikfußbrenntMinuten. In60 Min.verbrennen100telKubikf. Spec. Gew.Luft = 1000. Druck. 1 KubikfußbrenntMinuten. In60 Min.verbrennen100telKubikf. Spec. Gew.Luft = 1000. '     '' '     ''   60 90   18 66,6 841,4 104 68   36 87,5 639,1   61 89   36 66,6 834,5 105 68   15 87,9 636,1   62 88   48 67,5 827,7 106 67   58 88,2 633,1   63 88   10 68,0 821,2 107 67   36 88,6 630,1   64 87   28 68,5 814,7 108 67   18 89,1 627,2   65 86   48 69,1 808,4 109 67     0 89,5 624,4   66 86     8 69,6 802,3 110 66   42 89,9 621,5   67 85   30 70,1 796,3 111 66   24 90,3 618,6   68 84   48 70,6 790,4 112 66     6 90,7 615,9   69 84   15 71,0 784,6 113 65   48 91,0 613,2   70 83   36 71,7 779,0 114 65   30 91,4 610,5   71 83     0 72,2 773,5 115 65   15 91,9 607,8   72 82   30 72,6 768,1 116 64   58 92,3 605,2   73 81   54 73,2 762,8 117 64   41 92,7 602,6   74 81   21 73,7 757,8 118 64   24 93,1 600,0   75 80   48 74,1 752,6 119 64     9 93,5 597,5   76 80   16 74,5 747,6 120 63   48 93,9 595,0   77 79   45 75,1 742,8 121 63   36 94,3 592,5   78 79   14 75,7 738,3 122 63   21 94,7 590,1   79 78   44 76,3 733,3 123 63     6 95,1 587,7   80 78   12 76,7 728,7 124 62   50 95,4 585,3   81 77   42 77,2 724,3 125 62   35 95,8 582,9   82 77   12 77,7 719,8 126 62   18 96,2 580,6   83 76   48 78,1 715,4 127 62     6 96,6 578,3   84 76   12 78,7 711,1 128 61   51       97 576,1   85 75   54 79,1 706,9 129 61   36 94,4 573,9   86 75   24 79,5 702,8 130 61   21 97,8 571,7   87 75     0 80,0 698,8 131 61     8 98,2 569,5   88 74   36 80,4 694,0 132 60   54 98,6 567,3   89 74     6 80,9 690,9 133 60   36       99 565,2   90 73   45 81,4 687,0 134 60   27 99,3 563,1   91 73   18 81,7 683,3 135 60   12 99,6       561   92 72   57 82,1 679,5 136 60     0     100 558,9   93 72   34 82,5 675,8 137 59   45     100,3 556,8   94 72     6 83,1 672,3 138 59   33     100,7 554,8   95 71   48 83,5 668,7 139 59   21     101,1 552,8   96 71   24 83,9 665,2 140 59     8     101,5 550,8   97 71   00 84,1 661,8 141 58   54     101,9       549   98 70   36 84,9 658,4 142 58   42     102,3       547   99 70   18 85,3 655,1 143 58   30     102,6 545,1 100 69   58 85,7 651,8 144 58   18     102,0 543,2 101 69   36 86,2 648,6 145 58     6     103,3 541,3 102 69   12 86,7 645,4 146 57   54     103,7 539,4 103 68   54 87,1 642,2 147 57   42     104 537,6 Druckin HundertelneinesZolls. 1 KubikfußbrenntMinuten. In60 Min.verbrennen100telKubikf. Spec. Gew.Luft = 1000. Druck. 1 KubikfußbrenntMinuten. In60 Min.verbrennen100telKubikf. Spec. Gew.Luft = 1000. '     '' '     '' 148 57    30 104,3 535,8 175 52    54 113,3 492,8 149 57    18 104,6       534 176 52    45 113,6 491,4 150 57      6 104,9 532,2 177 52    36      114       490 151 56    54 105,4 530,4 178 52    27 114,3 488,6 152 56    45 105,8 528,7 179 52    18 114,7 487,2 153 56    33 106,1       527 180 52      9      115 485,8 154 56    19 106,4 525,3 181 52      0 115,3 484,5 155 56    12 106,8 525,6 182 51    52 115,5 483,2 156 56      0 107,1 521,9 183 51    43 115,8 481,9 157 55    48 107,4 520,2 184 51    34 116,2 480,5 158 55    39      108 518,5 185 51    27 116,6 479,2 159 55    30 108,4 516,9 186 51    19 117,0 477,9 160 55    19 108,8 515,3 187 51    12 117,3 476,6 161 55      9 109,7 513,7 188 51      2 117,6 475,3 162 54    59 109,1 512,1 189 50    54 117,9 474,1 163 54    48 109,4 510,5 190 50    46 118,2 472,9 164 54    38 109,7 508,9 191 50    37 118,5 471,6 165 54    29 110,1 507,4 192 50    30 118,8 470,4 166 54    19 110,4 505,9 193 50    22 119,0 469,2 167 54      9 110,8 504,4 194 50    14 119,4 468,0 168 53    59 111,1 502,9 195 50      6 119,7 466,8 169 53    50 111,5 501,4 196 49    59 120,0 465,6 170 53    41 111,8 499,9 197 49    51 120,3 464,4 171 53    31      112 498,4 198 49    44 120,7 463,2 172 53    21 112,5       497 199 49    36 120,9 462,0 173 53    12 112,7 495,6 200 49    29 121,1 460,8 174 53      3 112,9 494,2 Endlich will ich noch kurz ein Verfahren mittheilen um die Leuchtkraft zu bestimmen, welches meines Wissens noch nirgends veröffentlicht wurde. Nach Dr. Lyon Playfair, welcher es Hrn. King, Director der Gasanstalt zu Liverpool, beschrieb, verdankt man es Hrn. Professor Bunsen zu Marburg. Es besteht darin, daß man ein Blatt mit Spermacet (Wallrath) beschmiert, mit Ausnahme einer kleinen Stelle in der Mitte; der beschmierte Theil läßt das Licht besser durch (wird durchsichtiger) als der andere, daher ein hinter das Papierblatt gestelltes Licht auf dem nicht überzogenen Theil desselben einen dunklen Fleck hervorbringt. Wird ein anderes Licht vor das Papier gebracht, so ist der Fleck deutlich sichtbar, wenn dieses Licht in einen solchen Abstand gestellt wird, daß die Reflexion (Zurückwerfung des Lichts) vom Papier entweder von größerer oder von geringerer Intensität ist als das durchgehende Licht. Wird das Licht hingegen so gestellt, daß die hinten durchgehenden und die vorne reflectirten Strahlen von gleicher Intensität sind, so ist der Fleck unsichtbar und das Papier erscheint durchaus gleichartig. Nun wird bei einem Licht, von gleicher Intensität, welches hinten steht, der Strahlendurchgang immer derselbe seyn; muß ein anderes, vor das Papier gestelltes Licht, einen Abstand von 5 Zoll, und wieder ein anderes einen solchen von 10 Zoll haben, um den Fleck zum Verschwinden zu bringen, so verhält sich dem bekannten Gesetze gemäß die Leuchtkraft derselben wie 25 zu 100, also wie 1 zu 4. Nach einiger Uebung fand ich diese photometrische Probe außerordentlich empfindlich. Sie hat viele Vorzüge vor der Schattenprobe; so ist z.B. durch sie der Unterschied in der Farbe des Schattens vermieden; überdieß können die Versuche ohne Verdunkelung des Zimmers angestellt werden, es sey denn daß Kreuzlichter vorhanden wären oder die Sonne direct in das Zimmer schiene. Hinsichtlich des hinter den Schirm zu stellenden Lichts dürfte die einzige gleichmäßige Quelle eine Wachs- oder Wallrathkerze von gleichem Durchmesser und gleicher Dochtdicke seyn. Zur Zubereitung des Papiers bediente ich mich anfangs geschmolzenen Wallraths, wie Hr. King vorschrieb, und trug ihn auf Fließpapier in verschiedener Weise auf; es gelang mir aber nie, ihn gleichförmig auf dem Papier auszubreiten; er war in der Regel an einer Stelle dicker als an der andern aufgetragen, wodurch es schwierig wurde den Abstand zu bestimmen, in welchen das Licht gestellt werden muß. Nachdem ich mehrere Methoden versucht hatte, gelang es mir endlich auf folgende Weise das Papier gleichmäßig zu präpariren. Ich löse Wallrath in destillirtem Steinöl auf, bis ich eine bei gewöhnlicher Temperatur feste Mischung erhalte, die aber behufs des Auftragens dadurch sehr gelinde erwärmt wird, daß man das Gesäß eine Zeit lang in der Hand hält. Nachdem sie flüssig ist, wird sie mittelst eines Haarpinsels auf das Papier aufgetragen, wobei man einen eine (engl.) halbe Krone großen Fleck unbedeckt läßt. Hierauf wird das Papier horizontal über eine Lampe gehalten und sehr vorsichtig erwärmt, wodurch alle Ungleichheiten verschwinden. Unter den Papiersorten ziehe ich das jetzt häufig als Briefpapier gebräuchliche schön milchweiße (cream-coloured) vor. Ein so zubereiteter, auf einen Rahmen gespannter Schirm mit einem Lichthalter auf der Hinterfeite und einem andern auf der Vorderseite, ist alles was zur Probe erforderlich ist; sollen Gase geprüft werden, so muß natürlich der vordere Lichthalter mit einem Strahlbrenner von dem bestimmten Durchmesser und einer mit dem Gasrohr zu vereinigenden biegsamen Röhre versehen werden. Der Lichthalter kann zum Rückwärts- und Vorwärtsschieben an einer Scale, welche entweder nach Zollen, mit ihren entsprechenden Quadraten, oder nach Kerzenlichtern graduirt ist, gerichtet werden. Um den Apparat noch vollkommener zu machen, kann man den Strahlbrenner mit einem Manometer versehen, wie ich es zur Ermittelung der Brenndauer empfohlen habe; mit diesen beiden Vorrichtungen läßt sich der Werth der Gase schnell ermitteln. Dieses Verfahren die Leuchtkraft zu ermitteln, wird man sehr zweckmäßig finden; ich bin weit entfernt es der Chlorprobe vorzuziehen – denn nach letzterer können alle Gase mit einem als Einheit dienenden Normalgas verglichen werden, da die Leuchtkraft mit der eintretenden Verdichtung in geradem Verhältnisse steht, aber die neue Methode kann auch von Personen angewandt werden, welche mit Gasarten nicht zu manipuliren verstehen. Wenn ein wahrhaft gleichmäßiges Licht ausgemittelt werden könnte, welches sich als Normallicht hinter den Schirm stellen ließe, dann könnten allerdings brennende Gase und andere Lichtquellen mit demselben verglichen werden; bis jetzt besitzen wir aber kein solches Normallicht. Ich habe mit dem beschriebenen Schirm auch jene Versuche wiederholt, die ich früher in der Absicht angestellt hatte, das Licht verschiedener Brenner bei gleichem Gasverbrauch zu ermitteln (polytechnisches Journal Bd. LXXXIV S. 439), weil die Richtigkeit dieser Resultate bezweifelt worden ist. Bei Ausführung dieser Versuche bediente ich mich, wie früher, eines Gasmeters, um den Gasverbrauch zu ermitteln, einer Gasstrahlflamme von stets gleicher Höhe und immer in gleichem Abstand von der Hinterseite des Schirms. Da jede Reihe von Versuchen in einem Tag ausgeführt wurde, so war natürlich das Gas für jeden Tag von gleicher Qualität, wodurch hinter dem Schirm ein gleichmäßiger Durchgang des Lichts erzielt wurde. Folgendes sind die durchschnittlichen Resultate: Brenner. Gasverbrauchin60 Minuten. Licht nach derFlamme. Lichtfür gleicheGasverbrauche. Strahlbrenner, fünfzöllige Flamme     1 Kubikf. 1,00 1,00 kleiner Fischschwanz     1,98 2,89 1,45 großer Fischschwanz     2,60 4,00 1,53 kleiner Fledermausflügel     3,00 4,40 1,46 großer Fledermausflügel     4,60 8,40 1,87 Argand'scher Brenner, 40 Löcher     4,50 7,84 1,74 In der frühern Abhandlung habe ich gesagt, daß die vortheilhafteste Weise das Gas zu verbrennen, eine zweckmäßig construirte Argand'sche Lampe sey; mit andern Worten, daß bei gleichem Gasverbrauch der Argand'sche Brenner die größte Lichtmenge gebe, zunächst der Fledermausflügel, dann der Fischschwanz, und endlich der Strahlbrenner, welcher der mindest ökonomische ist; die Beleuchtung mit Gas ist folglich verhältnißmäßig bei gleichem Lichtbedarf die theuerste für diejenigen Personen welche einfache Strahlbrenner anwenden, so wie für diejenigen welche nur wenig Licht bedürfen. Das Licht der erwähnten verschiedenen Brenner verhielt sich, wie ich damals angab, wie 100, 140, 160, 180; meine neuesten Versuche stimmen hiemit nicht ganz überein, sie nähern sich den frühern aber sehr hinsichtlich des kleinen Fischschwanzes und des Argand'schen Brenners, welche dieselben waren die ich früher anwandte. Der große Fischschwanz, welcher früher nicht probirt wurde, ist ökonomischer als der kleine; der ebenfalls früher nicht probirte kleine Fledermausflügel ist nicht ökonomischer als der kleine Fischschwanz und noch viel weniger als der große Fischschwanz. Der große Fledermausflügel, der größte welchen ich je sah, ist ebenso ökonomisch wie der Argand'sche Brenner; ich fand daß er sehr gerne raucht. Im allgemeinen jedoch kann man sagen, entsprechen diese Resultate den früher mitgetheilten und beweisen die Richtigkeit meiner damaligen Behauptung, daß der Strahlbrenner der schlechteste aller Brenner ist, indem er bei gleichem Gasverbrauch am wenigsten Licht gibt, dann folgen die Fischschwänze überhaupt, hierauf die Fledermausflügel mittlerer Größe und zuletzt der Argand'sche Brenner.