Titel: | Beschreibung eines Hebers mit unterbrochenem Ausfluß der Flüssigkeit, welcher zum Waschen von Niederschlägen dient; von N. Bloch. |
Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. XCII., S. 437 |
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XCII.
Beschreibung eines Hebers mit unterbrochenem
Ausfluß der Flüssigkeit, welcher zum Waschen von Niederschlägen dient; von N. Bloch.
Aus den Annales de Chimie et de Physique, Mai 1849, S.
126.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Bloch's Heber mit unterbrochenem Ausfluß.
Dieser Apparat zum Auswaschen der Niederschläge in Laboratorien ist sehr einfach
construirt und leicht zu behandeln; er besteht:
1) aus einem eigentlichen Heber, A, Fig. 21;
2) aus einer ihn umhüllenden Röhre B, welche ich die regulirende nenne.
Nachdem diese zwei Röhren ineinander gesteckt sind, versieht man sie mit einem guten
Pfropf und befestigt sie auf einer Flasche, welche mit destillirtem Wasser gefüllt
ist, wie es die Abbildung zeigt.
Um den Apparat in Gang zu setzen, füllt man die Flasche bis auf eine beliebige Höhe
mit Wasser, befestigt in ihrem Hals mittelst des Pfropfs den Heber und saugt ihn mit
dem Mund an. Man stellt dann den Trichter unter den Heber, so daß das Ende der
regulirenden Röhre den Spiegel des Wassers im Trichter berührt. Nun ist der Apparat
in Gang. Der Heber A functionirt nämlich in Folge des
Drucks der Säule CD
plus desjenigen der Längendifferenz der zwei Schenkel
GH (Bisher setzen wir voraus, daß die Mündung
der regulirenden Röhre frei ist und die Luft durch das Innere der Röhre B zutritt, um das Wasser der Flasche zu verdrängen.)
Sobald das Ende der regulirenden Röhre versperrt ist, indem es den Spiegel des
Wassers im Trichter berührt, functionirt der Heber noch so lange, bis der Druck der
inneren Luft plus dem Druck der Wassersäule CD und demjenigen der Säule GH, gleich ist dem äußeren atmosphärischen Druck.
In diesem Augenblick hält der Heber an.
Der Druck der äußeren Luft ist gleich dem Druck der inneren Luft plus dem Druck der Säule CD und demjenigen der Säule GH.
Der Druck der inneren Luft ist gleich dem Druck der äußeren Luft minus dem Druck der Wassersäule (CD + GH). Da die
regulirende Röhre durch einen flüssigen Körper abgesperrt ist, so muß diese
Flüssigkeit, welche von derselben Beschaffenheit wie die in der Flasche enthaltene
ist, in der regulirenden Röhre auf eine Höhe steigen genau gleich dem Sinken der in der
Flasche enthaltenen Luft; dieses Sinken ist, wie wir gesehen haben, CD + GH oder EF + FI.
Sobald der Wasserspiegel im Trichter sinkt, muß auch die in der umhüllenden Röhre
enthaltene Wassersäule IE sinken, so daß die Luft
Zutritt erhält. Auf diese Art findet eine Unterbrechung statt und man erhält einen
constanten Wasserspiegel.
Das Biegen der zwei concentrischen Röhren ist sehr leicht zu bewerkstelligen. Man
steckt die Röhren, während sie noch gerade sind, ineinander. Alsdann füllt man ihren
Zwischenraum mit ganz trockenem Sande an und biegt sie auf gewöhnliche Art über
glühenden Kohlen.
Derselbe Apparat kann auch zum Filtriren und zum Abdampfen
einer großen Menge Flüssigkeit angewandt werden. Man füllt dann die Flasche
mit der abzudampfenden oder zu filtrirenden Flüssigkeit und setzt den Heber mit dem
Filter oder dem Abdampfgefäß auf angegebene Weise in Verbindung.
Ich ließ mir einen Apparat, welcher auf demselben Princip beruht, und den Zweck hat
unter jedwedem Druck einen constanten Wasserstand zu
erzielen, für Frankreich unter dem Namen réservoir
à écoulement intermittent patentiren.