Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 112, Jahrgang 1849, Nr. , S. 392
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 28. Februar bis 28. März 1849 in England ertheilten Patente. Dem Clemence Kurtz in Wandsworth: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Obed Blake, Director der Thames Tafelglas-Compagnie: auf verbesserte Verfahrungsarten zum Erzeugen und Vollenden von Scheiben- und Tafelglas. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Joseph Barker, Künstler in Esher-street, Kennington: auf eine verbesserte Construction der Regen- und Sonnenschirme. Dd. 28. Febr. 1849. Den Ingenieuren John Hick in Bolton-le-moors und William Gratrix in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen an Schiffs-Dampfmaschinen und an dem Treibapparat für Schiffe. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Benjamin Biram in Wentworth, Grafschaft York: auf Verbesserungen an Grubenlampen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Robert Pollard in Topsham, Grafschaft Devon: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication von Seilen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Henry Crosley, Ingenieur in Emerson-street, Grafschaft Surrey: auf verbesserte Apparate zum Heizen und Beleuchten, ferner zum Trocknen verschiedener Substanzen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Perceval Parsons, Civilingenieur in Lewisham, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an den Eisenbahnen, ihren Locomotiven und Wagen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Amedee Remond in Birmingham: auf eine verbesserte Maschinerie zur Fabrication von Briefcouverts. Dd. 28. Febr. 1849. Dem William Brindley, Papiermaché-Fabrikant in Twickenham: auf Verbesserungen in der Fabrication wasserdichten Papiers. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Charles Jacobs, Ingenieur in Nine Elms, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Fabrication irdener Röhren. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Dion de Bourcicault im Quadrant, Regent-street, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum Vertheilen von Flüssigkeiten für landwirthschaftliche Zwecke. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Thomas Rowlandson, Chemiker in Liverpool: auf verbesserte Methoden gewisse Mineralwasser zu behandeln um Producte daraus zu erhalten, und Verfahrungsarten um gewisse Metalle aus ihren Verbindungen zu gewinnen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Charles Rochaz, Kaufmann im New-court, City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication von Zinkoxyd und im Bereiten von Farben und Kitten mit Zinkoxyd. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Pierre David zu Paris in Frankreich: auf Verbesserungen im Bleichen der Baumwolle. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Job Cutler, Civilingenieur in Spark Brook bei Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Röhren. Dd. 28. Febr. 1849. Dem George Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Methoden um bei fetten Substanzen die flüssigeren Theile von den festeren abzusondern und um fette Substanzen von fremdartigen Materien zu trennen. Dd. 28. Febr. 1849. Dem Edward Westhead, Fabrikant in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Watte. Dd. 3. März 1849. Dem Henry Jennings, Chemiker in Abbey-street, Bermondsey: auf Verbesserungen in der Fabrication von Oelfirnissen für Pigmente und auch in der Fabrication von Bleiweiß. Dd. 5. März 1849. Dem Civilingenieur Nathan Defries in Grafton-street, Fitzroy-square, und George Petit in Brook-street, New-road. Grafschaft Middlesex: auf ihr Verfahren Apparate, welche Flüssigkeiten enthalten, mittelst Gas zu erhitzen; ferner ihre Verbesserungen im Heizen und Ventiliren der Gebäude, sowie an den Gasmessern. Dd. 5. März 1849. Dem William Balmain und Edward Parnell, Chemiker in St. Helens, Lancashire: auf Verbesserungen in der Glasfabrication und in der Bereitung gewisser dazu erforderlicher Materialien. Dd. 5. März 1849. Dem Samuel Banks, Müller in West Leigh, Lancashire: auf Verbesserungen an den Mahlmühlen für Getreide. Dd. 5. März 1849. Dem William Henry Green in Basinghall-street, City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Bereitung von Brennmaterial. Dd. 5. März 1849. Dem James Baird und Alexander Whitelaw, in Gartsherrie, Grafschaft Lanark, Schottland: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 7. März 1849. Dem Andrew Shanks, Ingenieur in Robert-street, Adelphi: auf eine verbesserte Methode gewissen Metallen im geschmolzenen Zustande Form zu geben. Dd. 14. März 1849. Dem John Smith in Hare Craig, Dundee: auf Verbesserungen in der Fabrication von Weizenmehl zum Brodbacken. Dd. 14. März 1849. Dem Robert Moore, Advocat in London: auf ein verbessertes Verfahren Buchstaben und Figuren für die Aufschriften der Kaufmannsläden zu verfertigen. Dd. 14. März 1849. Dem George Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kerzen und Nachtlichtern. Dd. 14. März 1849. Dem James Brooke in Camden-town: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 14. März 1849. Den Ingenieuren Thomas Clarke in Hackney, Middlesex, und Thomas Motley in Bristol: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Triebkraft, ferner auf Verbesserungen an Eisenbahnen. Dd. 14. März 1849. Dem Robert Plummer, Fabrikant in der Stadt Newcastle-on-Tyne: auf Verbesserungen an den Maschinen, Instrumenten und Verfahrungsarten, welche man beim Zubereiten und Verarbeiten des Flachses anwendet. Dd. 14. März 1849. Dem William Payne, Uhrmacher in New Bond-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Pendeluhren und Taschenuhren. Dd. 14. März 1849. Dem Alexander Swan, Fabrikant in Kirkaldy, Grafschaft Fife: auf Verbesserungen an Heizapparaten und im Anwenden heißer Luft zu industriellen Zwecken. Dd. 14. März 1849. Dem William Grakrix, Bleicher und Färber in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen im Trocknen und Appretiren der Gewebe. Dd. 14. März 1849. Dem Ignacio de Barros aus Lissabon: auf eine verbesserte Maschinerie zum Verfertigen von Leisten für Stiefel und Schuhe, von Flintenkolben etc. Dd. 14. März 1849. Dem William Bragg in Queens-row, Pentonville: auf Verbesserungen im Forttreiben mittelst des atmosphärischen Drucks. Dd. 14. März 1849. Dem Francis Thomson, Med. Dr. in Glasgow: auf Verbesserungen in der Gewinnung des Kupfers aus seinen Erzen. Dd. 14. März 1849. Dem Pierre Chauffourier, Kaufmann im Regent's-Quadrant: auf Verbesserungen in der Fabrication von Taschenuhren. Dd. 14. März 1849. Dem Peter Lecomte de Fontainemoreau in London: auf Verbesserungen im Ueberziehen metallischer und nicht-metallischer Körper. Dd. 14. März 1849. Dem Alfred Vincent Newton im Chancery-lane: auf Verbesserungen in der Fabrication sammtartiger Zeuge. Dd. 19. März 1849. Dem Joseph Beranger, Civilingenieur zu Lyon in Frankreich: auf Verbesserungen an Maschinen zum Wägen. Dd. 19. März 1849. Dem Thomas Russell, Röhrenfabrikant in Wednesbury, und John Woolrich, Chemiker in Birmingham: auf Verbesserungen im Ueberziehen von Eisen und gewissen anderen Metallen und Legirungen. Dd. 19. März 1849. Dem Samuel Hall, Civilingenieur in London: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Verbrennen des Rauchs und zur Verhinderung der Dampfkessel-Explosionen. Dd. 19. März 1849. Dem George Knox in Moorgate-street, London: auf Verbesserungen an Eisenbahnwagen. Dd. 19. März 1849. Dem Alexander Mac Dougall, Chemiker in Longsight, Lancashire: auf sein Verfahren aus der zum Waschen und Behandeln der Wolle, ferner zum Behandeln von Wolle, wollenen und baumwollenen Fabricaten, angewandten Flüssigkeit nützliche Producte zu gewinnen. Dd. 20. März 1849. Dem Charles Pickering, Kaufmann in Liverpool: auf Verbesserungen im Abdampfen von Soole und andern Flüssigkeiten. Dd. 20. März 1849. Dem Charles Siemens, Ingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen und im Abdampfen von Flüssigkeiten. Dd. 20. März 1849. Dem William Parkinson, Gasmeter-Fabrikant im Cottage-lane, Cityroad: auf Verbesserungen an Gas- und Wassermetern. Dd. 20. März 1849. Dem John Macintosh im Bedford-square: auf Verbesserungen an den Oefen und der Maschinerie zum Gewinnen von Triebkraft, ferner im Reguliren, Messen und Registriren des Stromes von Flüssigkeiten. Dd. 24. März 1849. Dem David Henderson, Ingenieur der London Works in Schottland: auf Verbesserungen in der Fabrication von metallenen Abgüssen. Dd. 26 März 1849. Dem Alexander Parkes, Chemiker in Harborne, Staffordshire: auf Verbesserungen im Ablagern und der Gewinnung gewisser Metalle und Legirungen, ferner verbesserte Methoden gewisse Metalle und Legirungen zu verarbeiten. Dd. 26. März 1849. Dem Stephen White, Gasingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Gasen und deren Anwendung zum Heizen und zur Rauchverzehrung; ferner auf Verbesserungen an rauchverzehrenden Oefen. Dd. 26. März 1849. Dem John Mason, Mechaniker in Rochdale, Lancashire, und George Collier in Barnsley, Yorkshire: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen von Baumwolle, ferner an den Schlichtmaschinen und Webestühlen. Dd. 26. März 1849. Dem George Thomson in Camden-road und James Elms in New-road: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden von Brennholz. Dd. 28. März 1849. Dem William Buckwell, Civilingenieur in Battersea, Surrey: auf sein verbessertes Verfahren künstliches Brennmaterial zu comprimiren und in festen Zustand zu bringen. Dd. 28. März 1849. Dem Richard Satchell in Rockingham, Grafschaft Northampton: auf Verbesserungen an den Säemaschinen und den Maschinerien zum Behacken und Bearbeiten der Felder. Dd. 28. März 1849. Dem Pierre Guerin in Havre: auf Verbesserungen im Steuern der Schiffe. Dd. 28. März 1849. Den Fabrikanten Charles Green und James Newman in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Eisenbahnrädern. Dd. 28. März 1849. Den Büchsenmachern George Manton in Dover-street, Piccadilly, und Josiah Harrington im Regent's-circus: auf Verbesserungen im Abdrücken und Losschießen von Feuergewehren. Dd. 28. März 1849. Dem Francis Nouillon, Fabrikant in Princes-street, Hanover-square: auf Verbesserungen im Verfertigen von Hüten, Kappen und Mützen. Dd. 28. März 1849. Dem William Hartley, Ingenieur in Bury, Lancashire: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 28. März 1849. Dem Frederick Norton in Lascelles Hall, York: auf Verbesserungen im Erzeugen gemusterter Fabricate. Dd. 28. März 1849. Dem Osborne Reynolds in Dedham, Grafschaft Essex: auf Verbesserungen an Eisenbahnen. Dd. 28. März 1849. Dem Thomas Harrison, Kaufmann in Liverpool: auf eine verbesserte Construction der Backöfen. Dd. 28. März 1849. Dem James Wilson in Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schwefelsäure und Alaun. Dd. 28. März 1849. Dem James Fletcher und Thomas Fuller in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum Drehen, Bohren, Hobeln und Schneiden der Metalle. Dd. 28. März 1849. Dem James Lawrence, Bierbrauer in Colnbrook, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Brauen von Würze für Ale, Porter etc. und im Lagern der Biere. Dd. 28. März 1849. Dem John Britten, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an den Methoden und Apparaten zum Kochen, Conserviren und Zubereiten von Getränken und Nahrungsmitteln; ferner eine verbesserte Construction der verticalen Bratenwender und ihrer Ketten. Dd. 28. März 1849. Dem William Beckett, Tuchhändler, und Samuel Powell in Northwich, Grafschaft Cheshire: auf Verbesserungen in der Verfertigung gewisser Artikel zu Kleidungsstücken. Dd. 28. März 1849. Dem Henry Howard am Railway-place, Fenchurch-street: auf Verbesserungen in der Glasfabrication und an den Oefen zum Schmelzen und Läutern des Glases. Dd. 28. März 1849. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April und Mai 1849.) Verbesserungen an den Hochdruckdampfmaschinen und Locomotiven; von Remond, Ingenieur in Birmingham. Hinsichtlich der Dampfmaschinen blieb bisher ein wichtiges Problem zu lösen, nämlich die Beseitigung des Widerstandes (der Compression oder des Drucks), welcher durch den Dampf selbst unter dem Kolben hervorgebracht wird. Dieser Druck ist bei den besten bisherigen Systemen von fixen oder beweglichen Dampfmaschinen stets beträchtlich; wenn man ihn vermeiden könnte, so würde man entsprechend an Triebkraft gewinnen und folglich an Brennmaterial ersparen. Alle Systeme von Dampfschiebern sind an dieser Schwierigkeit gescheitert und mußten nothwendig scheitern, weil sie den absoluten Gegendruck nicht zu verhindern vermochten, welcher auf den Kolben während der Zeit des Dampfaustritts wirkt; zahlreiche, noch in der letzten Zeit mittelst des Indicators angestellte Versuche ergaben, daß der Verlust in Folge des Widerstandes (Drucks) auf der Rückseite des Kolbens, im Mittel 42 Proc. bei Hochdruckmaschinen beträgt, welche wie die Locomotiven mit großer Geschwindigkeit gehen. Bei dem neuen System gibt man dem Dampfaustritt eine drei- bis viermal größere Oeffnung als seinem Eintritt und man kann die Ausströmungsöffnung fast während des ganzen Kolbenlaufes vollkommen offen lassen; es ist daher so zu sagen fast keine Compression des Dampfs auf der Rückseite des Kolbens möglich. Bei diesem System vermeidet man den absoluten Gegendruck auf den Kolben während der Zeit des Dampfaustritts; ein Hauptvortheil dieser Verbesserung ist die Vergrößerung der Geschwindigkeit des Kolbens, welcher bei der Leichtigkeit, womit der Dampf entweichen kann, fast gar keinen Widerstand mehr hat, während der Gegendruck des Dampfs es bisher unmöglich machte, ohne bedeutend größeren Aufwand an Brennmaterial große Geschwindigkeiten bei den Locomotiven zu erzielen. Dieses System gewährt bei seiner Einfachheit und Vortrefflichkeit noch den großen Vortheil, daß es sich ohne Schwierigkeiten mit geringen Kosten bei den jetzt gebräuchlichen Maschinen anbringen läßt. Anfangs hat man sich damit begnügt, die Oeffnung, durch welche der Dampf aus dem Cylinder in die Atmosphäre entweicht, zu vergrößern; der Dampf wird aber, bevor er an dieser Oeffnung ankommt, auf seinem Laufe comprimirt. Um diesem bekanntermaßen nachtheiligen Umstand zu begegnen, läßt man den Schieber der Austrittsöffnung voreilen, was aber ein reiner Dampfverlust ist; der Kolben, welcher noch nicht am Ende seines Laufes ankam, wird nämlich bloß durch die erlangte Bewegung vorwärts getrieben, und wenn dieses Voreilen nicht ertheilt wird, die Schieber keine regulirten Sperrplatten haben und den Dampfzutritt noch vor dem Ende des Kolbenlaufes absperren, so sperren sie zu gleicher Zeit den Austritt desjenigen Dampfes ab, welcher seine Leistung vollbracht hatte; es findet dann eine Compression statt, welche bei Locomotiven mit großer Geschwindigkeit nahezu 50 Proc., im Mittel 40 bis 42 Proc. beträgt. Um allen diesen Uebelständen abzuhelfen, benutzt Hr. Remond zur Steuerung zwei von einander vollkommen unabhängige Schieber; der eine derselben läßt den Dampf an einer bestimmten Stelle zutreten und ihn nach vollbrachter Wirkung durch eine so große Oeffnung als man wünscht entweichen, während der andere Schieber seinerseits dieselbe Rolle spielt, so daß man bei jedem Umgang unzweifelhaft eine so genaue und vortheilhafte Vertheilung des Dampfs erhält, als man wünschen kann. Remond macht seine Schieber von einander unabhängig, obgleich ihnen die Bewegung – welche sie in den Stand setzt, die doppelte Function des Zulassens und Auslassens des Dampfs zu verrichten – von derselben Quelle aus ertheilt wird. Um den unabhängigen Schiebern die Bewegung zu ertheilen, wendet er eine doppelte spiralförmige Rolle an; die auf derselben verzeichneten Wege machen die Schieber an den mittelst geeigneter Stangen fixirten Punkten steigen, anhalten und sinken, und zwar mit einer Regelmäßigkeit und Genauigkeit, wie man sie mit dem Excentricum nicht erhalten könnte, obgleich sich auch letzteres zum Steuern derselben unabhängigen Schieber benutzen läßt. Armengaud. (Moniteur industriel, 1849, Nr. 1849) Pott's messingene oder bronzene Heizröhren, welche innen mit einer Legirung überzogen sind, zum Gebrauch für Locomotiven und andere Dampfmaschinen. Man hat schon längst bemerkt, daß die messingenen oder bronzenen Heizröhren, welche zum Theil die Heizflächen der Locomotiven und einiger anderen Dampfmaschinen bilden, mit der Zeit in ihrem Innern durch scharfkantige Kohksstückchen, welche der lebhafte Luftzug mitreißt, bedeutend angegriffen werden. Ein Fabrikant solcher Röhren zu Birmingham, T. Pott, glaubte zu bemerken, daß diese Kohksstückchen die verlötheten Stellen der Heizröhren weit weniger angreifen als das Metall der Röhren, und schlug daher vor, letztere innen ganz mit Hartloth zu überziehen oder zu doppeln. Er verwendet hiezu die bekannte Legirung, welche aus drei Theilen des feinsten Kupfers und zwei Theilen Zink mit einem Zusatz von 20 Loth Zinn auf 100 Pfd. der Legirung besteht. Er gießt aus dieser Legirung Bleche, biegt sie auf gewöhnliche Weise in Form einer Röhre von dem erforderlichen Durchmesser zusammen, so daß sich die Ränder bloß berühren, läßt sie glühen und wieder abkühlen, zieht sie, um sie zu verlängern und die Ränder gut an einander zu passen, und steckt dann über jede (ohne Zwang anzuwenden) eine messingene oder bronzene Röhre. Diese zusammengesetzten Röhren werden auf einen kegelförmigen stählernen Dorn geschoben, dessen Durchmesser an jeder Basis um 1 1/2 Millimeter kleiner als die Röhrenweite ist (nicht nur um das Ausziehen dieses Dorns zu erleichtern, sondern auch um der Röhre an dem Ende, wo sie in der Feuerkastenplatte befestigt wird, eine größere Dicke zu verleihen); in diesem Zustande zieht er die Röhren wie gewöhnlich auf der Ziehbank. Die aus der Legirung bestehende innere Röhre braucht man nicht zu löthen, weil die Dicke der messingenen Röhre hinreichend ist um dem Druck zu widerstehen, und kein Wasser durch letztere hindurchdringen kann. Diese Doppelung muß beiläufig zwei Drittel von der Dicke der fertigen Röhre haben und die äußere messingene Röhre das Drittel dieser Dicke. (Moniteur industriel, 1849, Nr. 1348.) Instruction für die Behandlung und den Dienstgebrauch des elektromagnetischen Telegraphen (nach dem Fardely'schen System) auf der Taunusbahn. Behandlung. 1. Der Zeiger der Anzeigescheibe muß in der Ruhe immer auf dem Punkt, der Punkt des Mittheilers immer unten an dem senkrecht eingeschlagenen Stifte stehen. Sollte bei dem Schluß der Depesche der Zeiger nicht auf den Punkt zurückkehren, so muß dieses bald möglichst durch Drücken auf den dazu bestimmten Knopf bewerkstelligt werden. 2. Der Gang des Telegraphenapparates ist abhängig von dem Aufziehen, was nicht versäumt werden darf. 3. Bei dem Drehen des Mittheilers ist darauf zu achten, daß derselbe nie rückwärts, sondern von der Linken zur Rechten gedreht werde. 4. Der Buchstabe, welcher an dem anderen Orte bezeichnet werden soll, wird in einem mäßig schnellen Tempo, ohne dabei anzuhalten, nach unten an den Stift gedreht. 5. Bei dem Schluß eines Wortes wird der Punkt des Mittheilers einmal, bei dem Schluß der Depesche zweimal nach unten gedreht. 6. Um die Aufmerksamkeit am anderen Orte zu erregen, d.h. die Glocke spielen zu lassen, wird das A des Mittheilers nach unten gedreht und eine Weile stehen gelassen; alsdann dreht man die Scheibe des Mittheilers, bis die eigene Station auf dem concentrischen Ringe, unten am Stift, erscheint; darauf wird der Mittheiler abermals gedreht, bis auf dem concentrischen Ringe die Station am Stift erscheint, mit welcher man telegraphiren will, und darauf der Mittheiler auf den Punkt zurückgeführt. Die Station, für welche die Nachricht bestimmt ist, dreht sodann den Mittheiler, bis die eigene Station am concentrischen Ring unten am Stift steht, und führt alsdann den Mittheiler auf den Punkt zurück. Wird das Signal nicht zurückgegeben, so muß die Operation wiederholt werden, bis Antwort erfolgt. 7. Hierauf wird die kurz und deutlich abzufassende Depesche telegraphirt. Um jedoch sicher zu seyn, daß jedes einzelne Wort verstanden ist, gibt die die Depesche empfangende Station den auf jedes Wort erfolgenden Punkt zurück. Im Fall ein Wort nicht verstanden wird, ist statt des Punktes der Buchstabe N zurückzugeben, Worauf das nichtverstandene Wort nach einmal telegraphirt werden muß. 8. Bei Gewittern sind, vermöge der angebrachten Vorrichtungen, die Apparate von der Linie auszuschließen. 9. Die Flüssigkeit in den Gläsern außerhalb der Thoncylinder muß immer blau seyn, was durch Hineinlegen einiger Stückchen Kupfervitriols bewirkt wird; auch ist die Flüssigkeit stets in der Höhe des cylindrischen Kupferstreifens zu erhalten, was sowohl außerhalb als innerhalb der Thoncylinder durch Hinzugießen von Wasser geschieht. Die Flüssigkeit außerhalb der Thoncylinder darf jedoch niemals mit der im Innern der Thoncylinder befindlichen sich vermischen. 10. Das Einfrieren der Batterien zur Winterszeit muß verhütet werden. Dienstgebrauch. Der elektro-magnetische Telegraph ist zur Mittheilung dienstlicher Nachrichten, deren Beförderung durch die Züge nicht rasch genug erfolgen kann, bestimmt. Die Mittheilung besonderer Nachrichten darf nur mit Genehmigung eines Mitgliedes des Verwaltungsraths, des Directors oder Bahninspectors erfolgen. Die durch den elektro magnetischen Telegraphen beförderten Nachrichten und die darauf erfolgten Antworten werden in das auf den Stationen befindliche, dazu bestimmte Journal unmittelbar eingetragen. Regelmäßig wird der erfolgte Abgang der Züge gemeldet: a) von Hattersheim nach Frankfurt und Castel; b) von Castel nach Biebrich und Castel. c) von Wiesbaden nach Biebrich und Wiesbaden; Verspäten sich die Züge bei ihrem Abgang auf den Hauptstationen, so ist dieses jedesmal mitzutheilen. Alle Ereignisse, welche überhaupt auf den Cours der Züge influiren können, sind von den betreffenden Stationen allenfalls dahin anzuzeigen, wo die Nachricht zu wissen nöthig ist. Abbreviaturen, willkürliche Bezeichnungen etc. sind bei der telegraphischen Correspondenz nicht gestattet; es müssen vielmehr die einzelnen Worte vollständig mitgetheilt werden, weil dadurch jeder Irrthum unmöglich wird. Ereignet sich während der Fahrt etwas an der Maschine oder an dem Zuge, welches eine telegraphische Mittheilung nach andern Stationen nothwendig macht, so hat der betreffende Zugcommissär die Depesche aufzuschreiben und an die zunächst gelegene Station zur Mittheilung zu übergeben. Die Bahnhofsverwalter, resp. die Cassiere der Zwischenstationen, behandeln den Telegraphen-Apparat ihrer Station und haben denselben unter Verschluß zu halten. (Eisenbahnzeitung, Mai 1849, Nr. 21.) Petit's Maschine zur Fabrication von Buchdruckerlettern aus Kupfer. Diese von Hrn. Petit erfundene Maschine, welche als ein wesentlicher Fortschritt in der Typographie zu betrachten ist, wurde unlängst in einer Versammlung der Royal Society in London zur größten Zufriedenheit in Thätigkeit gesetzt, und ist gegenwärtig dem Publicum in Bartlett's-buildings, Holborn, zur Ansicht aufgestellt. Der Zweck des Erfinders war, anstatt der jetzt gebräuchlichen gegossenen Lettern, solche mittelst einer selbstthätigen Maschinerie aus Kupfer zu verfertigen. Von einem rotirenden Rad aus geht der Kupferdraht durch eine Reihe von Hebeln, Rädern, Rollen etc. und wird in dem Augenblick, wo seine Größe mit mathematischer Genauigkeit bestimmt worden ist, durchschnitten; nachdem er dann noch zwei andere einfache Maschinen passirt hat, ist die Letter fertig. Mittelst einer Letternmaschine, welche durch eine kleine Dampfmaschine getrieben wird, können 60 Lettern in der Minute oder täglich 36,000 geschlagen werden. Die Schärfe und Schönheit des Drucks mit solchen Lettern erfreute alle Kenner. Der Erfinder nennt seine Maschine apyrotype machine, weil die Lettern statt gegossen, bei gewöhnlicher Temperatur verfertigt werden; solche auf mechanischem Wege, hauptsächlich mittelst eines bedeutenden Drucks und Anwendung stählerner Backen und Matrizen erzeugte Lettern besitzen eine Schärfe der Ränder und dabei eine Härte, welche ihnen im Vergleich mit den gewöhnlichen Lettern eine hundertmal größere Dauer sichert. (Advertiser.) Verfahren Abgüsse von zarten Gypsformen zu machen. Wenn von Meisterwerken der Kunst mit sehr zarten Details getreue Gypsabgüsse gemacht werden sollen, zeigt sich das gewöhnliche Verfahren mangelhaft, wegen der fetten Substanzen womit man die Form einschmieren muß, damit sie sich von dem zum Abgießen verwendeten Gyps lostrennt. Bisher hatte man für Güsse, wobei die Form verloren geht, kein anderes Mittel als 1 Pfd. Seife in 4 Pfd. Wasser aufzulösen und diese Auflösung mittelst einer Bürste auf die Form zu tragen, worauf man eine Schicht Oel gab. Diese beiden Operationen sind aber wegen der Reibung den sehr zarten Details mancher Formen offenbar nachtheilig. Hr. Stahl in Paris hat ein sehr einfaches und leichtes Mittel gefunden, um jede Abnutzung solcher Formen, welche nach dem Abgießen zerschlagen werden sollen, zu vermeiden. Man taucht nämlich eine solche Form, sobald sie fertig ist oder einige Tage darnach, ohne alle Vorbereitung in Flußwasser, worauf man unmittelbar den Abguß macht, indem man lediglich den Gyps auf die Form gießt. Bei der Besprechung dieses Verfahrens in einer Versammlung der Société d'Encouragement hat sich übrigens herausgestellt, daß dieses Auskunftsmittel in Rom bereits bekannt und in Gebrauch ist. Für die gewöhnlichen Formen ist die Anwendung des alten Verfahrens vorzuziehen, weil es schneller ausgeführt werden kann. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Februar 1849, S. 85.) Künstlicher Gyps. In einer der letzten Sitzungen des landwirthschaftlichen Centralvereins zu Paris bemerkte Hr. Mohl, daß an vielen Orten der Gyps zu theuer ist, als daß er als Dünger angewandt werden könnte, und theilte ein von Lebrun angegebenes Verfahren mit, um künstlichen Gyps zu fabriciren, indem man Schwefel bei gewöhnlicher Temperatur direct mit Kalkhydrat verbindet; es ist folgendes: 10 Pfd. Schwefelblumen oder fein gepulverter Schwefel werden mit 100 Pfd. Kalk, welcher zu einem feinen und leichten Pulver gelöscht ist (wie man ihn erhält, wenn man gebrannten Kalk mit wenig Wasser begießt und an der Luft zerfallen läßt), innig vermengt. Nach einigen Tagen geht die blaßgelbe Farbe des Gemenges merklich in Weiß über und es bildet sich auf Kosten des Sauerstoffs der Luft schwefelsaurer Kalk. Allerdings enthält dieser künstliche Gyps noch kohlensauren Kalk; derselbe ist aber nothwendig, um den durch den Schwefel gebildeten schwefelsauren Kalk in pulverförmigem Zustande zu erhalten. Mit 10 Pfd. Schwefel erhält man über 133 Pfd. reinen Gyps in einem Gemenge von 180 Pfd. Gesammtgewicht. Während der Vereinigung des Schwefels mit dem Kalt ist die Feuchtigkeit des Gemenges eine unerläßliche Bedingung; man muß sich aber hüten zu viel Wasser anzuwenden, um nicht das Ganze in Teig zu verwandeln, weil sonst die Masse wie natürlicher Gyps erhärten würde und erst wieder mit Unkosten pulverisirt werden müßte. (Moniteur industriel, 1849 Nr. 1335.) Verfahren gasförmigen Jodwasserstoff oder Bromwasserstoff zu bereiten; von Ch. Mène. Um diese beiden Gase leicht und sicher bereiten zu können, benutzt man schwefligsaures Natron, welches man mit Wasser zerreibt und dann sogleich das Brom oder Jod zusetzt. Am Ansang der Operation muß man die Mischung erwärmen; der Proceß ist sehr einfach; das Brom oder Jod zersetzt das Wasser in Gegenwart jenes Natronsalzes; 1 Aequiv. Wasserstoff geht an das Jod oder Brom, um mit demselben das Gas zu bilden, welches man aufsammelt, und der Sauerstoff verwandelt das schwefligsaure Natron in schwefelsaures. – Die anzuwendenden Verhältnisse sind: Wasser 1 Theil Jod oder Brom 3 Theile krystallisirtes schwefligsaures Natron 6 Theile. (Comptes rendus, April 1849, Nr. 15.) Leichname im Guano conservirt. Das Schiff Octavia brachte vor einiger Zeit eine Ladung Guano von der Küste Peru's nach Liverpool. In diesem Haufen von Guano fand man die Leichname eines Mannes, seiner Frau und ihres Kindes. Diese drei Mumien waren vollkommen conservirt. Der Leichnam des Kindes blieb zu Liverpool, die beiden andern wurden dem brittischen Museum in London überschickt. Der Redacteur des Journal de Chimie médicale bemerkt zu dieser Mittheilung (Aprilheft 1849), daß er die Eigenschaft des Guano's die Thiere in Mumien zu verwandeln, bestätigt gefunden habe, als er drei Vögel in Guano eingrub, welche jetzt im Besitz des Hrn. Milne-Edwards sind.