Titel: | Verbesserungen an elektrischen Telegraphen, patentirt für die Civilingenieure Henry Highton und Edward Highton zu London, am 25 Jan. 1848. |
Fundstelle: | Band 113, Jahrgang 1849, Nr. VII., S. 13 |
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VII.
Verbesserungen an elektrischen Telegraphen,
patentirt für die Civilingenieure Henry Highton und Edward Highton zu
London, am 25 Jan. 1848.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1849,
S. 13.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Highton's Verbesserungen an elektrischen Telegraphen.
Unsere erste Verbesserung besteht in der Anwendung hufeisenförmiger Magnete für
elektrische Telegraphen, anstatt der Magnetnadeln. Quer über die Schenkel eines
leichten Hufeisenmagnetes geht, wie Fig. 1 zeigt, eine
Messing- oder Stahlstange mit einem Loch in der Mitte, um das der Magnet auf
geeignete Weise balanciren kann. Die Achse tritt zwischen die Schenkel des Magnetes,
so daß ein Theil des letzteren über und ein Theil unter der Achse zu liegen kommt.
a, b, c sind Adjustirschrauben, durch deren Bewegung
der Schwerpunkt in die erforderliche Lage gebracht werden kann. Dieser
Hufeisenmagnet hängt an einer Achse, welche über einem gewöhnlichen
Multiplicatordraht so angeordnet ist, daß die Schenkel des Magnetes, wie die Figuren 2, 3 und 4 zeigen,
parallel zu den flachen Seiten des Multiplicatordrahtes hängen. Zwei oder mehrere
Magnete können, wie Fig. 5 zeigt, an einer und derselben Achse aufgehängt werden, um ihre
Wirkung zu vereinigen. An der nämlichen Achse wird ein leichter Zeiger befestigt,
der sich mit dem Magnete oder den Magneten bewegt, und wie Fig. 2, 5 und 6 zeigen, zur Ertheilung
der Signale dient. Zwei oder mehrere Magnete mit Zeigern können, wie die Figuren 7 und
8 zeigen,
in einem Instrumente vereinigt werden Fig. 6 stellt in der
Frontansicht ein
Instrument mit einem Zeiger dar, der an seinem unteren Ende einen kleinen Schirm
enthält. Die Zeichen erfolgen entweder mit Hülfe der Zeigerspitze oder durch
Aufdeckung eines der beiden hinter dem Schirm befindlichen Zeichen, indem das eine
zum Vorschein kommt, wenn der Schirm nach der rechten, und das andere, wenn der
Schirm nach der linken Seite sich bewegt. Das Fig. 7 in der Frontansicht
dargestellte Instrument ist mit zwei Schirmen versehen und eignet sich für eine
Linie mit zwei Drähten; jeder Schirm wird durch die Wirkung der ihm zugehörigen
Drahtleitung nach der rechten oder linken Seite bewegt. Hinter jedem Schirm befinden
sich zwei Zeichen oder Buchstaben. Durch gleichzeitige oder nach einander erfolgende
Verdeckung eines der beiden Buchstaben werden die Signale ertheilt. Fig. 8 zeigt ein mit zwei
Zeigern ausgestattetes Instrument, welches sich für zwei Drahtleitungen eignet, in
der Frontansicht; die Zeichen erfolgen vermittelst der gemeinschaftlichen oder
Einzelbewegung dieser Zeiger.
Die Figuren 9,
10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 erläutern
eine andere Methode, die Hufeisenmagnete anzuwenden. Der Hufeisenmagnet kann nämlich
vortheilhaft in Bewegung gesetzt werden, indem man ihn an einer durch seine Mitte
gehende Achse aufhängt, wie die Figuren 9, 10, 13, 14 und 15 zeigen, und indem man
einen Multiplicatordraht entweder wie in Fig. 9 und 10 in der Nähe der Pole
anbringt, oder ihn wie in Fig. 13 und 14 parallel zu
den Schenkeln um den Magneten führt. Ein die Windungen durchkreisender elektrischer
Strom wird das Hufeisen, je nach der Richtung des Stroms rechts oder links um seine
Achse drehen. Fig.
11 zeigt eine Methode, die Kraft zweier an einer Achse befindlicher
Magnete zu vereinigen, und Fig. 16 stellt die
Vereinigung mehrerer Magnete dar. Fig. 10 ist ein Grundriß
von Fig. 9 und
Fig. 12
ein solcher von Fig. 11. Fig. 14 ist eine Seitenansicht von Fig. 13. Fig. 15 stellt den von
seinen Drahtwindungen in Fig. 13 und 14 entfernten
Magnet dar.
Die zweite Verbesserung besteht in einer Methode, die galvanische Kette secundärer
Batterien zu schließen. Es ist nämlich bekannt, daß es bei zwei entfernten Stationen
schwer hält, aus einer Batterie einen hinreichend starken elektrischen Strom zu
erzeugen, um an der andern Station eine größere mechanische Wirkung hervorzubringen.
Wir lassen daher durch die Batterie an der einen Station, die galvanische Kette
einer an der andern Station angeordneten secundären Batterie schließen. Wir
befestigen zwei Elektromagnete a, b, c, d, Fig. 17, in
verticaler Lage an eine Messingplatte. Der um diese Elektromagnete gewickelte Draht
ist mit der telegraphischen Drahtleitung in galvanischer Verbindung und so gewunden, daß die Enden
a und c sowie die Enden
b und d immer gleiche
Polarität zeigen. Ueber diesen Elektromagneten hängt an einer Achse p ein Magnetstab r, p, q,
welcher an dem einen Ende, z.B. bei q, etwas schwerer
ist und sich bei r gegen einen Aufhälter lehnt. An dem
Ende r ist ein Stück isolirten Drahtes w befestigt, dessen beide Enden sich abwärts nach zwei
von einander isolirten mit Quecksilber gefüllten Schalen m, Fig.
17 und 19, erstrecken. Wenn der elektrische Strom in der erforderlichen Richtung
die Elektromagnete a, b, c, d umkreist, so wird der Pol
q des Magnetstabes von c
zurückgestoßen und der Pol r von a angezogen. Auf diese Weise stehen die zwei Quecksilbernäpfchen durch die
Enden des Drahtes w in metallischer Verbindung und die
Kette einer secundären Batterie kann nun auf die bekannte Weise geschlossen werden.
Unter den Elektromagneten hängt ein anderer ähnlicher Magnetstab mit einem Stück
Draht und Quecksilbernäpfchen; ihre Pole und Aufhälter sind so angeordnet, daß wenn
der die Elektromagnete umkreisende Strom den Magnet r, p,
q bewegt, der untere Magnetstab in Ruhe ist, und umgekehrt.
Fig. 20
stellt drei solche Instrumente in Verbindung mit drei Drahtleitungen dar.
Vermittelst jedes einzelnen dieser Instrumente schließt jede Drahtleitung je nach
der Richtung ihres Stroms die Kette einer oder der andern secundären Batterie, oder
eine der beiden verschiedenen Ketten der nämlichen Batterie. Die Anwendung zweier
permanenter Magnete in Verbindung mit den Elektromagneten, von denen jeder sich nur
nach einer Richtung frei bewegen kann, hat den Zweck, die Möglichkeit einer
zufälligen Schließung der Kette der secundären Batterie in Folge der Vibration der
Magnete bei Umkehrung des galvanischen Stroms zu beseitigen. Wir geben diesem
Instrumente den Namen „Perönode“ (Kettenschließer), von dem
Griechischen πεϱάω und ὁδòς entlehnt.
A, Fig. 21, stellt eine
Perönode mit einem Paar an jedem Ende jedes Magnetstabes befestigter
Quecksilbernäpfchen dar, so daß die Bewegung eines jeden Magnetes nicht nur eine
Kette schließt, sondern auch eine andere Kette öffnet, indem sie ein kleines Stück
isolirten Drahtes aus einem der Paare der Quecksilbernäpfchen hebt. B, in der nämlichen Figur zeigt eine Perönode mit drei
Paaren von Quecksilbernäpfchen an jedem Ende jedes Magnetstabes; C, eine mit 8 Paaren an dem einen und 9 an dem andern
Ende.
Die dritte Verbesserung besteht in der Anwendung einer Hemmung zur Erzeugung einer
stufenweisen Bewegung von abwechselnd ungleichen Längen, so daß jedesmal die erste,
dritte, fünfte Länge sowie die zweite, vierte, sechste u.s.w. gleich ist, nicht aber die
erste der zweiten oder die dritte der vierten. Die Figuren 22, 23 und 24 stellen
eine zur Erreichung dieses Zwecks dienliche Anordnung dar. D ist eine Achse, welcher durch ein Gewicht oder eine Feder ein rotatives
Bestreben ertheilt wird. A ist ein fest und B ein lose an dieser Achse sitzendes Rad; beide Räder
sind mit einer gleichen Anzahl von Zähnen versehen. In dem Rade A ist der Stift P, und an
dem Rade B die Feder S
befestigt, welche auf den Stift P wirkt, so daß das Rad
B das Bestreben hat sich in der Richtung der Achse
vorwärts zu bewegen; es kann sich indessen nur eine gewisse Strecke weit bewegen,
indem der Stift P in einen Schlitz F, Fig. 24, tritt, dessen
Länge der Distanz gleich ist, um die sich das Rad B
bewegen kann. Es ist übrigens darauf zu achten, daß die Kraft der Feder S geringer ist als die Kraft des unter dem Einflusse des
Gewichtes oder der Triebkraft stehenden Stiftes P. E ist
ein dünner Einfall, welcher sich frei hin- und herbewegen kann, und aus einem
Metallstück mit zwei Lappen g und h besteht, die so angeordnet sind, daß bei der Rück- und
Vorwärtsbewegung des Einfalls die Zähne beider Räder abwechselnd ausgelöst und
gesperrt werden. Während nämlich das Rad A durch den
Einfall gehalten wird, ist B frei und bewegt sich
vermöge der Wirkung der Feder 8 durch die übrige Strecke des von dem Rade A nicht zurückgelegten Raumes. Ist dann der Schlitz F so geschnitten, daß wenn der Einfall einen Zahn des
Rades B hält, der folgende Zahn des Rades A bei der Auslösung des Zahns in B stets in gleicher Höhe mit dem oberen Theil des Einfalls sich befindet,
so wird sich das Rad und mithin auch die Achse nur um eine sehr geringe Strecke
während der Auslösung des Zahns in A bewegen, und die
Ergreifung des nächsten Zahns in B wird der Achse
gestatten sich um die übrige der Länge eines Zahns und Raumes von A entsprechende Strecke fortzubewegen. Eine solche
wechselnde äußerst ungleiche Bewegung zeigt sich für elektromagnetische
Druckapparate sehr zweckmäßig. Denn ist der durch eine Hemmung in Rotation gesetzte
Apparat ein mit Papier überzogener Cylinder, so ist es zum Erzielen eines deutlichen
Abdruckes des Buchstabens oder Zeichens sehr wünschenswerth, daß sich der Cylinder,
während der Abdruck erfolgt, so wenig wie möglich, nachher aber um die gewöhnliche
zwischen den einzelnen Buchstaben zu lassende Distanz bewege.
Die vierte Verbesserung besteht in einer Anordnung, wonach ein stufenweise in
Bewegung gesetzter Zeiger oder ein Rad in den Stand gesetzt wird, den übrigen Theil
einer Umdrehung auf einmal zurückzulegen oder auf einmal bis zu einem bestimmten Punkt zu gelangen.
Fig. 22
stellt einen solchen Mechanismus dar. Anstatt daß sich aber der Einfall E, wie oben, nur nach zwei Richtungen, nämlich von h nach g und von g nach h bewegt, kann er
sich nach vier Richtungen, nämlich von g nach h und zurück, sowie von z
nach g und zurück bewegen, indem er mit den Theilen x und y, welche ihm
hinreichenden Spielraum gestatten, in Verbindung steht. Angenommen der Einfall E erzeuge bei seiner Bewegung von g nach h und zurück, eine stufenweise Bewegung
in den Rädern A und B, und
er sey mit einem Haken z versehen, so daß er, wenn er
von z nach g bewegt wird,
mit den Zähnen der Räder außer Eingriff kommt, angenommen ferner, der Haken z werde in eine zur Ergreifung des Stiftes P geeignete Lage gebracht. Wenn nun bei irgend einer
Lage der Räder der Einfall in der Richtung von z nach
g bewegt wird, während seine Hervorragungen außer
Eingriff mit den Zähnen der Räder sind, so werden begreiflicherweise die Räder
rotiren, bis der Stift P gegen den Einfall stößt. Bewegt
man dagegen den Einfall von g nach z, so treten seine Hervorragungen wieder in Eingriff und
der von dem Einfall bei z losgelassene Stift P sowie die Räder nehmen wieder die stufenweise
fortschreitende Bewegung an. Soll nun bei einem telegraphischen Zeigerapparat mit
alphabetischem Zifferblatt z.B. der Buchstabe A
unmittelbar nach dem Buchstaben B signalisirt werden, so
bewegt sich der Zeiger, anstatt stufenweise über das ganze Zifferblatt von einem
Buchstaben auf den andern zu springen, in Folge des Ausrückens der Hemmung in einem
Zuge auf den Null- oder Anfangspunkt und von da, nach wieder erfolgtem
Eingreifen der Hemmung, auf den Buchstaben A.
Die fünfte in Fig.
25, 26, 27 dargestellte Verbesserung betrifft die Ertheilung von Signalen
mittelst einer Drahtleitung und die Combination der
Perönode mit der dritten und vierten Verbesserung. Mit Hülfe der Perönode P wird von der secundären Batterie B aus ein den Elektromagneten m¹ oder m² umkreisender
elektrischer Strom erzeugt. Mit den Ankern, welche bei unterbrochener Kette durch
Federn in einem geringen Abstande von den Elektromagneten gehalten werden, ist der
in den beiden vorhergehenden Verbesserungen beschriebene Einfall verbunden. Wenn der
Strom den Elektromagneten m² umkreist, so wird
das Rad 2 in eine stufenweise rotirende Bewegung gesetzt. An der Vorderseite dieses
Rades, und mit ihm sich bewegend, ist das Zifferblatt D
befestigt, und die stufenweise Bewegung wird vermittelst der abwechselnden
Transmission und Unterbrechung des den Elektromagneten m² umkreisenden galvanischen Stroms fortgesetzt, bis das verlangte Zeichen des Zifferblattes
an eine bestimmte Stelle gelangt, wo es abgelesen werden kann; die Anzahl der
Zeichen entspricht der Zähnezahl des Rades, und die abwechselnde Transmission und
Unterbrechung des Stroms wird durch die Bewegung eines der Magnete der Perönode
erzeugt. Während das Zifferblatt einen Moment in dieser Lage verharrt, wird der
andere Magnet der Perönode in Thätigkeit gesetzt, wodurch der Strom der Batterie B um den Magneten m¹
geleitet, und der Anker des letzteren angezogen wird. Dadurch kommt der Einfall mit
dem Hemmungsrad außer Eingriff, worauf sich letzteres mit dem Zifferblatte in seine
ursprüngliche Lage vorwärts bewegt.
Die sechste Erfindung betrifft die Anwendung der aus secundären Batterien
abgeleiteten Kraft für elektromagnetische Druckapparate. a, Fig.
28, ist eine Perönode, welche vermittelst zweier Paare von
Quecksilberschalen b und c,
eine der beiden Ketten d, d, e, e schließt, von denen
die eine den Elektromagneten l und die andere den
Elektromagneten g umkreist. Mit jedem dieser
Elektromagnete ist ein Anker verbunden, der, wie Fig. 29 zeigt, um eine
Achse a drehbar ist, und bei unterbrochenem galvanischem
Strome durch eine Feder s von dem Elektromagneten
entfernt wird. Diese Feder ist nicht direct an dem Anker befestigt, sondern mit
letzterem ist ein Arm r, r verbunden, dessen anderes
Ende mit dem kurzen Arm eines um c drehbaren Hebels l articulirt; an diesen ist die Feder s befestigt, so daß bei geöffneter Kette der Anker von
dem Elektromagneten entfernt und der Hebel l, wie Fig. 29 zeigt,
aufwärts gezogen wird. Sobald aber der galvanische Strom den Elektromagneten
umkreist, so wird der Anker angezogen, und der Hebel l,
wie Fig. 30
zeigt, niedergezogen. Enthält nun das Ende des Hebels einen kleinen Hammer mit einer
Letter, so wird auf einem untergelegten Papier von dieser ein Abdruck erscheinen.
Fig. 31
stellt diesen Apparat in der oberen Ansicht dar. Befindet sich, wie in Fig. 28, unter
den Hämmern ein mit Papier überzogener Cylinder, der bei jedem Schlag der Hämmer
durch eine von einem dritten Elektromagneten geleitete Hemmung stufenweise bewegt
wird, so ist einleuchtend, daß durch die Wirkung der Perönode a zwei verschiedene Arten von Zeichen in einer Linie auf dem Papier
abgedruckt erscheinen werden. Man kann die beiden Hämmer auf einen und denselben
Punkt des Cylinders schlagen lassen, ohne daß sie einander im Wege sind, indem sie
nie gleichzeitig wirken können, weil die Construction der Perönode immer nur die
Schließung einer der Ketten d, d und e, e gestattet.
Wenn nun seitwärts von den beiden Elektromagneten f und
g
Fig. 28, noch
ein Paar andere Elektromagnete mit ihrer eigenen Perönode, Batterie und Kette
befestigt sind, deren Drähte um den die Hemmung bewegenden Elektromagneten gehen,
wenn ferner die Letternhämmer dieser Elektromagnete so angeordnet sind, daß sie
neben den zu dem ersten Paare gehörigen Hämmern auf den Papiercylinder, so ist klar,
daß sich durch die Kombinationen, welche sich aus den Schlägen von einem der
Hämmerpaare oder von allen drei Paaren ergeben, 26 Zeichen drucken lassen.
Angenommen, Fig. 32Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. stelle die Druckzeichen der sechs Hämmer dar, so lassen sich
diese Zeichen durch die combinirte Wirkung der Hämmer in das Fig. 33 dargestellte
Alphabet zusammensetzen.
Die Figuren
34, 35,
36 und
37
stellen einen elektromagnetischen eindrähtigen Drucktelegraphen in Verbindung mit
einer Perönode und der beschriebenen Hemmung bar. a ist
ein von der Achse n isolirter Metallcylinder, welcher
durch eine Hemmung in eine stufenweise rotirende Bewegung gesetzt wird. Der
Hemmungsmechanismus besteht in den Rädern c, d, g, dem
Gewichte w, dem Einfall P
und dem Elektromagneten E¹. Dieser Cylinder ist
in den Stand gesetzt, vermöge der Wirkung der Stifte p,
p, des Einfalls P und des Elektromagneten E², zu jeder Zeit den übrigen Theil einer
Notation in einem Zuge zurückzulegen. Auf dem Umfange des Cylinders ist spiralförmig
eine Anzahl Stifte p¹, Fig. 35 angeordnet,
welche den Federn A, B, C u.s.w. in Fig. 37 entsprechen und
so angeordnet sind, daß bei jeder stufenweisen Bewegung des Cylinders jeder Stift
der Reihe nach mit einer der Federn A, B, C in
metallische Berührung kommt, während immer der vorhergehende Stift außer solcher
Berührung ist. Ein an dem Ende des Cylinders a
befestigtes glattes Metallrad q befindet sich mit dem
Cylinder a und den Stiften p' in metallischer Berührung. Gegen dieses Rad drückt beständig die Feder 27.
Die Federn A, B, C... sind von einander isolirt und
communiciren durch Drähte mit den entsprechenden Elektromagneten A, B, C... in Fig. 36. So lange kein
Stift des Cylinders unter einer Feder sich befindet und sie zur Erzielung eines
sicheren metallischen Contactes ein wenig hebt, ruht die Feder auf einem nicht
leitenden Block r, Fig. 37, so daß in diesem
Falle die Federn mit dem Cylinder in keinem metallischen Contacte stehen. Die
Elektromagnete E¹ und E² werden mittelst einer Perönode Z,
Fig. 34,
bewegt. Die Magnete A, B, C in Fig. 36 sind so
angeordnet, daß die zu ihnen gehörigen Letternhämmer alle auf denselben Punkt m des Cylinders schlagen können. m ist ein Cylinder, welcher durch eine Schraube eine Längenbewegung und durch das
Gewicht w² und die Hemmung k, l eine rotirende Bewegung erhält.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Mit Hülfe eines der Magnete der
Perönode wird ein secundärer Strom um den Elektromagneten E¹ geleitet, in dessen Folge der Einfall P dem Cylinder a zu rotiren gestattet, bis ein
Walzenstift mit irgend einer verlangten Feder, z.B. M,
in Berührung kommt. Vermittelst der Bewegung des andern Magneten der Perönode und
eines in entgegengesetzter Richtung die Leitung durchlaufenden Stromes wird zwischen
den Näpfchen c², c² eine Verbindung hergestellt; der secundäre Strom umkreist mm den
Elektromagneten E², durch dessen Wirkung der
Cylinder a in seiner dermaligen Lage festgehalten wird;
die Räder c und d vollenden
jedoch den Rest einer Rotation. Der Strom geht sofort von E² nach der Feder 27, von da nach dem Rad q des Cylinders, von da durch den Cylinder nach dem mit der Feder M im Contacte befindlichen Stifte, und weiter nach dem
Elektromagneten M, Fig. 36, wo er den
Abdruck des entsprechenden Buchstabens auf dem Papiercylinder m veranlaßt. Der Strom tritt nun weiter in den gemeinschaftlichen Draht
h, umkreist den Elektromagneten E³ und bewegt den unter dem Einflusse des
Gewichtes w² stehenden Papiercylinder M vermittelst der Hemmung um eine geringe Strecke,
worauf er zu dem andern Ende der Batterie zurückkehrt. Wenn die metallische
Verbindung der Näpfchen c², c² unterbrochen wird, so wird in Folge des
Aufhörens der Thätigkeit der Perönode der Einfall P von
dem Rade o ausgelöst, folglich kann der Cylinder den
Rädern c und d bis zu dem
Anfangspunkte folgen. Der Druckhammer M wird nun von dem
Papier aufgehoben, und die den Papiercylinder treibende Hemmung gestattet dem Papier
die übrige dem Raum zwischen Mittelpunkt und Mittelpunkt des Buchstabens
entsprechende Strecke zurückzulegen. Auf diese Weise kann jeder beliebige Buchstabe
gedruckt werden.
Die siebente Verbesserung besteht in der Anwendung der Perönode auf einen nach Morse's System construirten Telegraphen. Zu diesem Zwecke
bedienen wir uns eines Morse'schen Instrumentes mit zwei
Zeichenstiften, wozu nach dem gewöhnlichen System zwei Drahtleitungen erforderlich
wären. Anstatt jedoch diese Stifte durch eine primäre Batterie von der entfernten
Station aus in Thätigkeit zu setzen, bewirken wir dieses durch eine secundäre
Batterie, deren beide Ketten durch eine Perönode in Wirksamkeit gebracht werden,
wodurch eine Drahtleitung gespart wird. Jeder der beiden Zeichenstifte wird
vermittelst der Batterie und der mit den Quecksilbernäpfchen der Perönode verbundenen Fetten in Thätigkeit
gesetzt.
Die achte Verbesserung besteht in der Anwendung der Auflösung eines Ammoniaksalzes
als Erregungsmittel für die Batterien elektrischer Telegraphen. Wir geben zu diesem
Zwecke dem salzsauren oder schwefelsauren Ammoniak und als Metallen dem Zink und
Kupfer den Vorzug. Es ist rathsam den metallischen Elementen eine große Oberfläche
zu geben, weil das Leitungsvermögen obiger Auflösung geringer ist als dasjenige der
gewöhnlichen Säure. Auch sollten die Metalle in einem bedeutenden Abstande von
einander angeordnet werden, weil sonst das sich bildende Kupfersalz auf dem Zink
eine metallische Kupferablagerung bilden könnte. Der Vorzug einer solchen Batterie
besteht darin, daß das an dem negativen Metalle freigewordene Ammoniak im Wasser
löslich ist und daher keinen nichtleitenden Ueberzug auf der Oberfläche des Metalles
bildet, wodurch dem Strome ein Hinderniß in den Weg gelegt wird. Es ist ferner
rathsam, zwischen beide Metalle eine poröse Sandlage zu bringen. Solche Batterien
mit einer salzsauren Ammoniaklösung eignen sich, vermöge ihrer Eigenschaft auf lange
Zeit eine constante Wirkung zu behaupten, ganz besonders für elektrische
Telegraphen.
Die neunte Verbesserung bezieht sich auf eine Methode, die über der Erde
fortgeleiteten Telegraphendrähte zu isoliren. Die Drähte werden durch 1 oder 2 Zoll
im Durchmesser haltende Löcher gesteckt, welche in die Tragpfosten gebohrt sind.
Nöthigenfalls werden Einschnitte in die Pfosten bis zu den Löchern gemacht, um den
Draht, wie Fig.
38 und 39 zeigt, leicht in das Loch bringen zu können. An den Draht wird ein
Glaskörper, eine Art Glasperle, Fig. 40, 41 und 42 gereiht, deren Loch
nach Außen sich erweitert, damit der Draht auf einer kleinen Fläche aufliege und die
Feuchtigkeit, welche in die Perle ihren Weg finden sollte, leicht ablaufen könne.
Die Perle enthält, wie Fig. 41 zeigt, einen
Einschnitt, durch welchen der Draht in das Loch geschoben und die Perle angereiht
werden kann. Dieser Einschnitt hat eine solche Richtung, daß nach erfolgtem Anreihen
der Perle der Draht nicht herausschlüpfen kann, es sey denn daß die Perle
absichtlich quer zur Richtung des Drahtes gedreht werde. Der auf diese Weise an den
Draht gereihte Glaskörper wird in die Mitte des durch den Pfosten gebohrten Loches
geschoben und daselbst festgekittet oder auf sonstige Weise befestigt.
Die zehnte Verbesserung bezieht sich auf die Anwendung emaillirter Metalle als
Isolirungsmittel für die Telegraphendrähte, anstatt des Porzellans, des Glases, der
Gutta-percha und anderer für diesen Zweck seither angewandter Substanzen. Auf
diese Weise erhalten wir Isolatoren, welche nicht brüchig und bei gleichem Gewichte
und Volum weit stärker sind, als die aus den gewöhnlichen Materialien gefertigten.
Sehr gut eignet sich für den angegebenen Zweck eine durch den Tragpfosten gesteckte
Röhre von emaillirtem Eisen Fig. 38, oder eine durch,
gesteckte emaillirte Eisenstange Fig. 43, die der
vollkommenen Isolirung wegen noch durch eine Glasperle geschoben werden mag, und an
deren beide Enden der Telegraphendraht eingehängt wird.