Titel: Verfahren die Kartoffeln und andere Vegetabilien in verschiedene Qualitäten zu sortiren; patentirt für James Anderson, Stärkefabrikant in Glasgow, am 11. Nov. 1848.
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. XV., S. 55
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XV. Verfahren die Kartoffeln und andere Vegetabilien in verschiedene Qualitäten zu sortiren; patentirt für James Anderson, Stärkefabrikant in Glasgow, am 11. Nov. 1848. Aus dem London Journal of arts, Jun. 1849, S. 351. Anderson's Verfahren die Kartoffeln in verschiedene Qualitäten zu sortiren. Das Verfahren die Kartoffeln etc. in zwei oder mehr Classen zu sondern je nach ihrem ökonomischen Werth, beruht auf der Thatsache, daß mit letzterem ihr spec. Gewicht in ziemlich genauem Verhältniß steht. Eine Kartoffel, welche beiläufig 20 Proc. ihres Gewichts feste nahrhafte Substanz enthält, hat ein spec. Gewicht von 1080 (destillirtes Wasser bei 10,67° R. = 1000 angenommen); sie wird also in einer Flüssigkeit von dieser Dichtigkeit (welche mittelst eines geeigneten Aräometers bestimmt werden kann) schwimmen. Eine Kartoffel, welche beiläufig 30 Proc. feste nahrhafte Substanz enthält, hat ein spec. Gewicht von 1120, und wird also in einer Flüssigkeit von dieser Dichtigkeit schwimmen. Um die Kartoffeln nach ihrer Güte zu sortiren, legt man eine Quantität derselben, vereinzelt, in eine Flüssigkeit, deren spec. Gewicht demjenigen der verlangten Kartoffelsorte entspricht; das spec. Gewicht der Kartoffeln wechselt im Allgemeinen von 1075 bis 1120. Am besten wählt man die Probeflüssigkeit (Sondirflüssigkeit) – als solche dient Wasser, worin Kochsalz aufgelöst oder womit Thon gemischt wurde – von solcher Dichtigkeit als der leichtesten Kartoffelsorte entspricht, welche man abzusondern beabsichtigt. Legt man die Kartoffeln z.B. in eine Flüssigkeit von 1100 spec. Gewicht, so theilen sie sich fast sogleich in zwei Classen; diejenigen, welche ein größeres spec. Gewicht als die Flüssigkeit haben, müssen untersinken, während alle übrigen schwimmen werden. Man beseitigt dann zuerst die Kartoffeln, welche an der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmen, und nimmt hierauf die schwereren und werthvolleren am Boden befindlichen heraus. Wünscht man die Kartoffeln in mehr als zwei Classen zu sondern, so wiederholt man das Verfahren, indem man die leichteren oder schwereren Kartoffeln nochmals in eine Flüssigkeit von geringerem oder größerem spec. Gewicht legt. Dieses Sondirungsverfahren ist auch bei andern Vegetabilien, namentlich Rüben, Möhren und Pastinaken anwendbar.